Terriererfahrungen

Ich habe auch Vorurteile gegenüber Chis, Yorkies etc.. Also gönne ich anderen diese auch.

Man muss zwei Dinge unterscheiden. Zum einen das, was der Hund mitbringt, zum anderen das, was der Halter daraus macht. Leute schaffen sich Hunde an, ohne über ihren Ursprung nachzudenken. Dann sind es Teufel, Biester, Misttölen, anstatt darüber nachzudenken, was man selbst falsch gemacht hat.

Ich kenne grottenunerzogene Terrier und ich kenne die andere Seite. Foxterrier, DJT, PRT etc. sind keine Hunde für Jedermann und Jederfrau. Es sind - wie sagt Birgit so richtig - Selbsthirnträger. Man muss sie fordern, fördern, einen Zugang zu ihnen finden. "Mein Hund ist ein Terrier. Der will das nicht lernen!" ist der dümmste Spruch, den ich kenne. Leute, die so denken, haben nix, aber auch gar nix verstanden.

Einen Terrier muss man glauben lassen, dass er in einer Demokratie lebt, ohne ihn merken zu lassen, dass er eigentlich in einer Diktatur lebt.
 
Unserer schon :denken24: ich wollte nur damit deutlich machen, dass ich zwischen bullartigen Terriern und dem Rest unterscheide. Natürlich sind nicht alle Terrier für die Jagd gezüchtet worden, aber die meisten.

Ja, nur würde ich dann noch ganz gern zwischen den "reinen" Jagdterriern und denen mit Schutz- und Wachtrieb dazu noch unterscheiden.

Ein Airedale oder auch ein russischer Terrier ist definitiv noch eine andere Hausnummer als ein DJT, ein Fox oder ein Russell.
 
Leute schaffen sich Hunde an, ohne über ihren Ursprung nachzudenken. Dann sind es Teufel, Biester, Misttölen, anstatt darüber nachzudenken, was man selbst falsch gemacht hat.

Leute gehen ins Tierheim, wollen einem Hund ein neues zu Hause schenken, haben dummerweise ihre Tochter mit dabei, diese verliebt sich in einen kleinen schwarzen Welpen, Frage an die TH-Leute, was da wohl drin steckt, Antwort, Schnauzermischling. OK, wir nehmen ihn.

Vorstellung am nächsten Tag beim Haustierarzt. "Das ist Idefix, unser Schnauzermischlingswelpe", wieherndes Gelächter und dann "Viel Spaß mit ihrem Deutschen Jagdterrier-Mix".

Im Alter von 13 Monaten entwich er vom Grundstück, lief 3 km weit zum Reiterhof und zeugte mit der gerade läufigen Bullterrierdame Louise 4 Welpen.

Von diesem Tag an schaffte er es täglich seinen Weg vom Grundstück zu finden und seine Morgenrunde allein zu drehen. Mein Leid klagte ich meinen TÄ. Ihr Rat, kastrieren, dann wird er häuslich. Schweren Herzens habe ich das machen lassen. Ergebnis, die folgenden 15 Jahre lief er seine Morgenrunde allein.

Sein Jagdinstinkt war nicht sehr ausgeprägt - außer auf Postboten und Müllmänner. Müllmänner jagte er in ihren LKW zurück, Briefträger wurden zu rekordverdächtigen Radfahrern.

Die ersten 10 Jahre seines Lebens hatte ich ständig Angst, er würde seinen Meister finden. Denn losgegangen ist er nur auf Rüden, die mindestens 40 kg schwerer waren als er, er wog 12 kg. Er landete auf Autodächern, ich warf ihn über Gartenzäune, wenn ich mir nicht mehr anders zu helfen wußte und holte mir zigmal blutige Finger, denn so respektlos geht man nicht mit einem DJT um.

Seine Eigenständigkeit, sein selbstzerstörerischer Mut, sein Größenwahn wurde nur getoppt von seiner grenzenlosen Liebe zu mir. Die ging so weit, daß meine Familie sich weigerte Idefix zu hüten, wenn ich auf Reisen war. Idefix heulte nonstop 3 Tage, ging nicht spazieren, spielte nicht, war nicht abzulenken, fraß nicht. Die Konsequenz, ich nahm ihn, mußte ich zu Tagungen und Seminaren, immer mit.

Ich kenne Deutsche Schäferhunde gut, ich bin mit vielen Molossern vertraut und ich bilde mir ein "Fachfrau" im Bereich der Neufundländer zu sein, aber dieser kleine Wicht hat mir fast meine Grenzen gezeigt. Terrier und hier speziell der DJT sind eine ganz besondere Spezies Hund. Ich weiß heute warum der DJT, aus seriöser deutscher Zucht, nur in Jägerhände gegeben wird.

Ich habe Idefix gehaßt und habe ihn geliebt, ich vermisse ihn sehr, denn es war eine wundervoll lange Zeit, die wir zusammen hatten und dennoch, nie wieder möchte ich einen Terrier haben.

Gaby und ihre schweren Jungs
 
So, muss mal die Yorkis verteidigen. :D Kenne drei Stück, einen davon sehr gut, der kleine Lucas. Er wird zwar auch ein bisschen verwöhnt, aber er hört, er ist super verträglich mit anderen Hunden und er kläfft nicht. Frauchen ist schon immer ganz stolz, wenn er mal bellt.

Westies kenne ich zwei Stück, einen weißen und einen schwarzen, beide laufen viel mit ihrem Frauchen und immer offline. Sind auch ganz lieb, sie kläffen manchmal, aber meistens interessieren sie sich nicht groß für andere Hunde.

Airdale kenne ich auch ein paar, habe ich bisher immer als etwas distanzierte, ruhige Hunde erlebt.

Jack Russel gibt es zum Glück nicht mehr so oft hier. Meine Tante hatte eine, die war meistens lieb, konnte aber auch voll das Biest sein. Ansonsten kenne ich noch eine, die in der Au auch oft läuft. Früher immer offline und Frauchen hat sie jagen lassen, mittlerweile ist sie immer an der Leine. Sie ist aber auch ein eher ruhiger Hund.

Bullterrier kenne ich drei Standard nur flüchtig, die gehen einem immer aus dem Weg. Miniatur kenn ich eine recht gut, die Sunny. Ist ein total lieber, gehorsamer, verträglicher Hund. Einen Mini-Rüden kannte ich auch noch, der war auch ein sehr netter Hund und wollte immer schmusen.

Australian Terrier kenn ich auch eine, die ist verdammt kernig. Sehr verträglich, aber wenn die was will, dann holt sie sich das auch (Kauknochen, o.ä.) und wenn der Hund 5mal so groß ist wie sie. Sie ist 'typisch Terrier', wenn sie spielt, packt ihre 'Beute' und schüttelt sie, bei Zerrspielen lässt sie auch nicht los und schüttelt richtig, da muss man gut dagegen halten.

Joa, die Besitzer sollten schon ein gewisses Maß an Hundeerfahrung mitbringen, finde ich, der Rest wurde schon genannt.
 
Hmm, Hunderfahrung oder Terriererfahrung?

Es geht übrigens auch ohne- dann allerdings brauchst Du vernünftige Ratgeber und den unbedingten Willen zu lernen.

Gaby, ich hab immer noch örtlich begrenzten Bodennebel angesichts Deiner Liebeserklärung an Ide.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hundeerfahrung, ich habe bisher mehr von Hundeanfängern gehört/gelesen, die Probleme mit Terriern haben, als welche, die schon Hunde hatten.

Edit: Damit meine ich jetzt nicht alle Terrier, manche sind ja leichter zu führen als andere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grins, na dann setz mal einen, der mit Schäfis, Malis oder Co. kann einen Russell Terrier oder eine deutschen Jagdterrier vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und weiter.^^
 
Grins, na dann setz mal einen, der mit Schäfis, Malis oder Co. kann einen Russell Terrier oder eine deutschen Jagdterrier vor.

Hab ich ehrlich gesagt gar kein Problem. :denken24:
Ich hatte Jack Russell genauso in der Ausbildung wie DJT - zwei DJT gehörten sogar zu meinen Spaziergehhunden und Urlaubsgästen, wenn die Besitzer verreisten...

Wer weiß, wie er mit dem jeweiligen Hund umzugehen hat, dem ist es egal, welche Rasse er vor sich hat...

Liebe Grüße
Birgit
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben