Stimmt, Doris.
Es geht aber zumindest auch um Reaktionen von Menschen - und zwar von beiden Seiten. Die der Menschen, die nicht wegschauen, sich Gedanken machen und nachfragen (wollen), was ja durchaus kein kritisieren ist.
Und um die der Menschen, die "gefragt" werden.
Als ich den Dackel bekam, war der überfett. Für jemanden, der (ist so passiert) sagt "booaah, eyh, ist der Dackel fett, eyh" bleib ich nichtmal stehen.
Einer Dame, die mich nach einer kurzen Unterhaltung (über die Hunde, worüber sonst:zwinkern2
spitzbübisch anlächelt, derweil die Hunde umeinander wuseln und sagt: "na, der Dackel darf aber nicht mehr essen, nicht wahr?" habe ich gerne die Zusammenhänge erklärt.
Auch wenn ich genau wusste, dass sie mich aushorchen wollte.
Ich finde einfach, es kommt darauf an,
warum jemand mit mir ins Gespräch kommt.
Wenn jemand auf mich zukommt, erst ein wenig plaudert, dann in das Gespräch seine Tipps oder Weisheiten einbaut und sich dann nie wieder für mich interessiert (außer zum Thema seiner Weisheiten oder um mich zu aus der Ferne zu beobachten), dann finde ich das mehr als frech und ich finde, so geht man mit Menschen nicht um.
Das ist wie: Herumrennen und jedem irgendwie seine Meinung aufdrängen wollen - da steckt doch mehr nicht dahinter.
Wenn ich aber spazieren gehe und man durch die Hunde ins Gespräch kommt (vielleicht wollen sie sich beschnuppern), man plaudert weil man plaudern will und je nach Umgang fällt dann ein Tipp, empfinde ich das als völlig anders. Das ist zwanglos und nicht mit dem Vorsatz, dass man aushorchen und kontrollieren will. Da geht es einfach um ein nettes Gespräch, um die Person und nicht um ein Problem und vielleicht trifft man sich ja mal wieder und geht ein paar Meter zusammen.
Unter dem Vorsatz mehr über die Tierhaltung zu erfahren und zu schauen, ob da was im argen liegt, kann und sollte man durchaus bei berechtigtem Verdacht von Tierleid tun und da finde ich es ok beim Pferdebesitzer zu klingeln, wenn die Tiere durch Regen, Matsch und einem nscheinend fehlenden Unterstand verwahrlost aussehen.
Das wäre dann für mich auch völlig in Ordnung, wenn ich der Tierhalter wäre.
Aber in dem Fall dieses Hundes hier besteht doch so ein Verdacht nicht.
Da scheint nur die Haltung ein wenig anders, als man es selbst macht.
Und wäre ich dieser Hundehalter und würde von einem Nachbarn, der sich sonst kein Stück für mich interessiert, nur deshalb angesprochen, wäre ich mehr als sauer.
Da fühlt man sich vom Nachbarn ja gestalkt.
Und dann möchte ich lieber, dass der Nachbar mich anspricht, weil er auch einen Hund hat und man sich ja mal treffen könnte. Und wenn dem Nachbarn dann irgendetwas bei den Treffen komisch vorkommt, kann er gern mal fragen (man kennt sich dann schon etwas und sieht, wie jeder mit seinem Hund umgeht, wie die Hunde drauf sind,...) - aber das gibt mir wenigstens nicht das Gefühl, ich hätte einen Kontroletti-Nachbarn,der mich nur anspricht, um mich auszuhorchen.