Sam bleibt nicht alleine...

Erster Hund
Sam / DSH- Mischling
Zweiter Hund
Akira/ Husky-W.Sch.mix
Hallöle ,

Also mein erster richtiger Beitrag fängt auch schon
mit meinem bzw. Sam's Problem an.

Sam ist aus Russland, DSH-Mix und kam über einen Tierschutz aus "Einer Nachbarsstadt" zu mir.
Alles was ich von ihm weis, ist das er dort 2 Monate in einer Auffangstation lebte, mit ca. 10- 15 anderen Hunden.

Dannach ging er 1 Monat lang auf 4 Privaten Pflegestellen rum, bis er dann bei mir war.

Das ist zumindest dass was ich durch die letzte "Pflegestelle"
erfahren habe.

Laut Papieren, in denen er als Retriever :frech1:^^ eingetragen ist,
soll er im Feb. 8 Jahre alt werden.
Bei mir ist er seit ende April anfang Mai.


Nachdem ich 2 Jahre Hundelos war suchte ich und auch immer mit der Angabe
das ich einen Hund suche der es aushält 4-5 Stunden allein zu sein.

Ja, ich gehe Arbeiten, habe auch 2 feste Plätze zur Hand wo der Hund
betreut werden kann. Dennoch kann immer mal was sein das es nicht geht
und dann ist es gut wenn er es aushalten würde.

Ich habe schlussendlich Sam genommen da mir immer wieder in vorrigen Telefonaten bestätigt wurde , dass man ihn auch gut 8 Stunden allein lassen
könnte (was er ja auf garkeinen fall muss bei mir) und ich mich bei den Fotos
schon etwas in ihn verguckt hatte.


Ich nahm mir 3 Wochen Urlaub, tja, 3 Tage später platzte schon die Bombe
als ich meinen Müll rausgebracht habe und mich 5 min mit ner Nachbarin verquatschte. Sam's Bellen schallte durch das Badfenster.

Erst dachte ich vllt kläfft er nur die Hasen an aber Pustekuchen. Ich
hab es gleich eine Stunde später getestet und bin zum Kiosk rüber. Meine
Nachbarin lauschte der weil, aber ich hörte ihn auch schon als ich zurückkam.

Erstmal hab ich leichte Panik gehabt weil mir gleich durch den Kopf ging,
was machst du wenn die Arbeit los geht in 3 Wochen.
Und warum sagen die dir, der Hund ist alleinsein gewohnt, was aber definitiv
NICHT so ist?!

Ich telefonierte mit der Pflegestelle, dann mit der Frau von dem TS-Verein.
Und bei allen sei dies ja nie vorgekommen. Ich dachte dann vllt lag es auch dran das er bei mir jetzt *Einzelhund* ist und auf den Stellen gab es ja immer noch 2 Hunde.

Und bis ich mal jeden gesprochen hatte war er schon die erste Woche bei mir.
Ich machte mich auch verrückt denn jetzt schon wollte ich ihn auf keinen fall wieder hergeben.

Die gute Frau war auch hier und Sam, der 2 Monate dort gelebt haben soll reagierte nicht ein bisschen auf ihre Zurufe sass nur ruhig neben mir.
Man gab mir die Nr. einer Trainerin die den Hund kannte, Sie war aber nie hier
ich hatte telefonisch mit ihr abgesprochen was ich denn tun kann, solange
wie ich Urlaub hatte.

Zu meiner Überraschung hatte das "Training" gut angeschlagen. Sam folgte mir nicht mehr in jeden Raum , lernte seinen festen Platz kennen, und
das mit dem allein sein ohne zu bellen klappte nach 3 wochen schon bis auf 2
Stunden.
Ich sass immer vor meinem Haus hab ein Buch gelesen, angefangen habe ich mit 1 min und das reingehn und loben dann langsam gesteigert.

Dann der erste Rückfall, das ganze wieder von vorne nach 2 Monaten war ich bei 3 Stunden doch das auch nicht immer, dann wieder ein Rückfall.

und ausgerechnet immer da wenn ich nur 1 stunde einkaufen war.

Sam bellt jetzt nicht nur , er macht sich Türen auf bzw. zerkratzt sie und kratzt mir den Putz neben den Türen von der Wand, räumt die Fensterbänke
ab.

Der ein oder andere wird jetzt sagen gut, gut aber da wäre doch noch die angepriesene "Betreuung* für den Hund, ja Pustekuchen -.-

DIE Betreuung würde es ja geben aber in der ganzen Zeit hat sich auch noch rausgestellt das Sam NUR bei mir ruhig ist.
Er hat meine Eltern , deren kleinen Hund, meine Freindin und ihre Hündin,
von Anfang an mit kennengelernt kommt auch immer gerne mit dahin, aber bleibt dort nicht.

Das Theater was er hier alleine macht geht dort überall genauso los wenn ich
raus gehe.
Er greift niemanden an, er nimmt niemanden war so aös wäre da niemand wie Luft.
Meinen Eltern war er schon 2 mal aus dem Garten ausgebüchst um mich zu suchen.
Meine Freundin konnte ihn auch nicht beruhigen und immer aufpassen das er die Fensterbänke nicht abräumt.

Und seit einigen Monaten lebe ich ja auch nicht mehr alleine, mein Freund ist den ganzen Morgen über für ihn hier bis ich um halb Elf von der Arbeit komme
und er dann zur arbeit muss.
Doch auch da spielt Sam nicht mit.

Für Freitag habe ich mir einen Hundetrainer eingeladen, meint ihr
man kann Sam noch helfen?!

Ich meine bewusst helfen, denn er ist ja wirklich total unter Stress.

Und das zerrt ja auch an meinen Nerven, nur habe ich nie so einen extremfall erlebt, dass ein Hund so rauffährt wenn es nur um eine Person geht.

Ansonsten ist Sam ja auch nur am schlafen fressen und schmusen halt der totale Rentner.

Mit spielen ist da nichts zu machen da hat er kein Interesse dran.

Bin sehr gespannt ob jemand von euch schon so einen Fall kennt.

*lg von uns beiden =)
 
Huhu,

hört sich nach intensiver arbeit an. Man muss natürlich auch bedenken, der Hund hatte wirklich nie einen Platz, wo er wirklich ankommen konnte und wurde immer weiter gereicht- bei dir ist er jetzt angekommen und fühlt sich Zuhause.

Butch konnte auch nicht alleine bleiben, als ich ihn bekommen habe. Er hat Tapeten abgerissen, Fußleisten zerschnitzelt, mir Löcher in meinen Putz gegraben, Schuhe zerfetzt und meine Couch zerkleinert.
Es hat 8 Monate gedauert, bis er wirklich nichts mehr angerührt hat- bei ihm war es allerdings keine Verlassensangst, sondern Kontrollverlust. Der Hund war einfach wütend, wenn wir gegangen sind, weil er uns nichts mehr kontrollieren konnte. Wir haben ihn deswegen räumlich eingeschränkt. Er durfte uns nicht mehr nachlaufen, haben oft einfach mal die Tür hinter uns zu gemacht und wenn er alleine bleiben musste, kam er nur in einen Raum. In die Tür haben wir ein Kindergitter eingebaut, damit er nicht mehr die Wohnung zur Verfügung hatte.

Zur Beschäftigung haben wir ihm einen Umzugskarton fertig gemacht mit in Zeitungspapiergewickelten Leckerchen und Spielzeug, damit er beschäftigt war.
Die Zerstörungswut ließ stetig nach... wir hatten aber zwischendurch noch einige böse Rückschläge wo die Zerstörungswut sehr extrem war- nach 8 Monaten hörte das von einem auf den anderen Tag auf- was der auslöser war?? Keine Ahnung... ich weiß es bis heute nicht. Seitdem habe ich Ruhe und kann beruhigt 5 Stunden weggehen, wenn der Hund mal nicht mit kann.

Dir kann ich so allerdings keinen Tipp geben, denn bei deinem Hund hört sich das eher nach Verlassenheitsängsten an... da geht man natürlich anders ran, als wenn es sich, wie bei Butch, um Kontrollverlust handelt.
 
...

Hallo Luniba,

danke erstmal, dass du dir die Zeit genommen hast zu lesen und zu antworten.

Also mit der Frage Verlustangst oder Kontrollzwang, war ich für
meinen Teil eher der Meinung, dass der Dicke wohl eher den
Kontrollzwang bei mir hat.

Ich meine Verlassensängste stehn doch damit zusammen, wenn
das Tier ganz alleine da hockt ohne das sich jemand kümmert.

Es sind ja auch so Kleinigkeiten hier im Alltag. Z.B wenn ich richtung Tür
gehe, steht er immernoch von seiner Decke auf um in den Flur zu gucken,
ob ich nun raus, oder in einen anderen Raum gehe.
Wenn mein Freund aufsteht interessiert ihn das garnicht (naja gut,
ausser er hört das er in die Küche geht^^).

Neuerdings hat er sich auch angewöhnt sich immer genau
auf die Stelle von der Couch zu legen, von der ich gerade aufgestanden bin.
Er wird gleich wieder auf seine Decke geschickt,
doch sobald man aufsteht ist er wieder da.

Er ist auch ein sensiebelchen, man braucht nicht schreien bei ihm
nur lauter/strenger mit der Stimme sein und schon geht er wie ein
geprügelter Hund. Tut mir dann auch immer Leid, aber irgendwie muss
man ihn ja auch mal tadeln.

Dein Trick mit dem Karton und dem Leckerchen habe ich auch schon
am Anfang mehrmals ausprobiert, da er ja wirklich ein kleiner Fresssack ist.
Aber er rührt nichts an, frisst erst wenn ich wieder da bin.

Einen besonderen Wachinstinkt hat er auch nicht, was ich z.B. gut
von Schäferhunden kenne, auch von meinem letzten Hund.
Er Bellt nichtmal wenn es klingelt, oder Leute im Hausflur krach machen.
Dafür aber wenn ich ihn gezwungenermaasen mit zum Einkaufen
nehme, und mir immer Mühe gebe , dann auch wirklich nur 5-10 min
im Laden zu sein, höre ich ihn schon nach 30 sek lautstark bellen.
Das macht er übrigends auch wenn mein Freund draussen mit ihm wartet.
Dem ist das dann auch immer peinlich weil die Leute so gucken,
als würde er dem was antun.

Ein Auto indem ich ihn lassen könnte haben wir nicht,
ich weiss aber auch, dass er nach einer halben Stunde Autofahrt immer
brechen muss, wenigstens Busfahren klappt gut mit ihm^^.

Ja es wird noch eine Menge Arbeit auf mich zukommen, ich hab aber
auch Angst ob es etwas bringen wird.
Abgeben kommt für mich nicht mehr in Frage, nur tu ich Sam damit einen
Gefallen?!

Im Moment habe ich wieder Kraft und guten Glauben alles zu schaffen,
ich scheue mich auch nicht vor der Arbeit,
Aber zwischendurch hab ich auch oft Zweifel, oder bin verzweifelt.
Ich mach mir dann auch Gedanken ob ich gut für ihn bin
oder ob er es besser bei jemanden hätte der mehr von Hunden versteht.

Ansonsten ist er ja wirklich ein Traumhund für mich, sozial mit allen
Hunden (wenn sie es auch sind) wenn er angemacht wird macht er nen
Bogen. Ich kann meine 2 Hasen hier offen rumlaufen lassen.
Er kommt mit Kindern zurecht, eigentlich mit jedem.
Bei langen Spatziergängen blüht er auf, gerade in unserer Truppe
wo wir manchmal 5-8 Hunde zusammen haben.

Ausser wenn ich Arbeiten muss oder mal einkaufen bin (muss)
verbringe ich den ganzen Tag mit ihm, nehme ihn auch immer mit
zu Freunden meinen Eltern.

Naja ich erwarte erstmal sehnsüchtig den Hundetrainer und
hoffe weiterhin auf gutes gelingen.
 



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