Ruede hat Aggressionsschuebe und wird unberechenbar

Wir haben ein Akita Paar, das Weibchen ist ein Engel aber der Ruede bereitet zunehmend Probleme, deswegen beziehe ich mich im nachfolgenden auch nur auf ihn. Meine Frau hat er schon 4x gebissen/geschnappt und bei mir kuerzlich zum ersten Mal richtig gedroht mit fletschenden Zaehnen und knurren. Er ist jetzt 1,5 Jahre alt und war von klein auf schon sehr dominant und ungezuegelt.

So nun kurz zur Vorgeschichte: Meine Frau hat die beiden Hunde im Welpenalter als "Ueberraschung" mitgebracht und ich war zu Beginn komplett dagegen (vor allem noch Akitas), aber mittlerweile habe ich beide sehr ins Herz geschlossen. Wir leben in einem Schwellenland mit hoher Kriminalitaetsrate und deshalb werden hier grosse Hunde fast immer als Wachhunde gezuechtet, von daher kann man sagen, dass unser Ruede schon genetisch vorbelastet ist. Sein Vater ist sehr aggressiv und dominant (Menschen und anderen Rueden gegenueber) und hat schon mehrmals gebissen, sowohl Einbrecher als auch Familienmitglieder. Hundebisse gehoeren hier zur Tagesordnung und die Menschen scheinen sich auch nicht besonders daran zu stoeren, passiert halt. Die Erziehung unserer beiden blieb an mir haengen und beide sind im Alltag gut erzogen, kennen und befolgen Grundkommandos (Sitz, Platz, Bleib, Stop, Aus, Komm usw.) man kann ihnen das Futter wegnehmen und draussen zieht auch keiner an der Leine. Wir gehen zwei bis drei mal am Tag mit ihm raus und auch sonst kommt er ueberall hin mit, geschlagen oder misshandelt wurde er auch nie ;) Sogar wenn ein anderer Ruede seiner Groesse kommt (65cm, ~35kg), habe ich es mittlerweile geschafft, dass er lieber jammernd schnell weiterlaufen will und nicht angreifen wie er es im Alter von einem Jahr gerne gemacht haette. Zuhause haben wir Regeln, z.b. dass die Hunde nicht in alle Zimmer duerfen, vor dem Fressen auf das OK warten muessen usw, die auch befolgt werden.

Das Problem ist, dass er sich mit zunehmenden Alter vermehrt aggressiv uns gegenueber (besonders meine Frau gegenueber, der er eher nicht folgt) verhaelt und ich ihm seit letzter Woche nicht mehr vertraue. Nach meiner Frau hat er schon 4x geschnappt, jedes Mal richtig boesartig mit fletschenden Zaehnen, lautem Knurren, roten Augen und richtigem "Anspringen". Das war auch nicht so wie ich es von anderen Hunden her kenne, Knurren, in die Luft schnappen und gut ist, sondern richtig boesartig auf Angriff getrimmt. Zwei Mal im Welpenalter mit 4 Monaten als sie ihm ein Spielzeug weggenommen hat (da konnte man es noch auf die mangelnde Erziehung/Erfahrung schieben) und dann nochmal zwei Mal kuerzlich im Abstand von 2 Monaten, einmal als sie ihn leicht zur Seite geschoben hat und einmal als sie seinen Schwanz mit einem feuchten Tuch abwischen wollte. Er hat zwar noch nie beim Beissen zugedrueckt, aber beim letzten Mal hatte meine Frau eine tiefe Schnittwunde bis aufs Fleisch in der Hand wegen der scharfen Zaehne. Wenn ich nicht dabei gewesen waere und Stop gesagt haette, weiss ich nicht, ob noch mehr passiert waere.

Letzte Woche stand er mit der Vorderpfote auf einer Tuete die am Boden lag und als ich sie aufheben wollte, ist er total ausgerastet und hat mich laut knurrend fast angesprungen (Vorher hatte er mich noch nie angeknurrt oder irgendwelche Anstalten gemacht). Ich habe dann laut Stop gesagt und dann hat er aufgehoert. Trotzdem ist seit dem das Vertrauen weg, ich denke momentan nicht daran ihn mit meiner Frau oder Kindern die wir bald haben moechten, alleine zu lassen. Krankheiten als Ursache fuer das Verhalten kann ich ausschliessen, er ist fit, spielt gerne und war auch regelmaessig beim Tierarzt. Mir kommt es eher so vor, dass seine Reizschwelle zunehmend sinkt und irgendwelche Urinstinkte durchkommen die er nicht kontrollieren kann. Wenn er an sich schlecht erzogen und ohne Regeln aufgewachsen waere, koennte ich sein Verhalten nachvollziehen, aber abgesehen von den sich haeufenden Aggressionsattacken folgt er ja (mir zumindest), die Leute auf der Strasse machen sogar Komplimente, dass er so gut erzogen ist.

In ein paar Tagen wird er kastriert (der Termin war schon vorher ausgemacht), weil unser Weibchen bald in den zweiten Zyklus kommt und wir keine Welpen moechten, aber ich bezweifle, dass das etwas an seinen Aggressionsschueben aendern wird, weil er wie gesagt von klein auf schon diese Ausraster hatte und der Zuechter auch meinte, dass er schon als Welpe immer derjenige war, der am meisten gefressen hat und allen Geschwistern gezeigt hat wo es lang geht. Meiner Meinung nach ist er eher ein Hund, der aufs Land auf einen grossen abgezaeunten Hof gehoert, zusammen mit anderen Hunden, so wie seine Geschwister oder die meisten der Akitas hierzulande, aber nicht in eine Familie mit Kindern immer im Haus - wie gesagt, Rassen wie Akita/Dobermann/Rottweiler werden hier als Wachhunde gezuechtet und Aggressivitaet ist leider oft erwuenscht. Ich tendiere deswegen eher dazu, ihn in gute Haende abzugeben (bitte nicht mit ins Tierheim abschieben verwechseln), bevor etwas schlimmeres passiert.

Meine Frau redet sich alles schoen und will ihn auf jeden Fall behalten, so in der Art, "Er ist halt so" und "Man muss ihn halt so behandeln wie er es will und seine Eigenarten respektieren". Wenn ich ihr sage, dass sie mehr mit dem Hund arbeiten muss, damit er sie respektiert, nimmt sie es auch nicht ernst. Meiner Meinung nach taugt ein Hund dieser Groesse, der Aggressionsschuebe hat oder seine eigenen Besitzer beissen will, nicht als Familienhund. Wir haben auch mit dem Zuechter und anderen Besitzern von Akita Rueden geredet und die meinten fast alle ernsthaft "Ja unser Ruede ist auch so, hat schon ein paar Mal gebissen. Man muss halt aufpassen wie man ihn behandelt, lasst ihn nicht in die Naehe von kleinen Kindern". Sie meinten auch, dass er nachts draussen schlafen sollte (warmes Klima), damit er nicht auf die Idee kommt, dass das Haus ihm gehoert, aber wenn ich schon einen Hund habe, wuerde ich ihn auch gerne in der Familie haben.

Ich wuesste nicht wie und ob man ihm diese unberechenbaren Ausraster abtrainieren kann. Unberechenbar, weil er sich normalerweise immer streicheln oder buersten laesst, sich sogar auf den Ruecken dreht und uns ableckt. Wir haben jetzt beschlossen, dass wir abwarten ob sich die Kastration evtl. positiv auf sein Verhalten auswirkt.
Was meint ihr dazu? Kann man da noch etwas machen oder ist es besser ihn abzugeben bevor er mal zuschnappt wenn ich nicht da bin?

Bin gespannt auf eure Meinungen.

Noch ein Nachtrag: Der Hund ist im Alter von ca. 9 Wochen zu uns gekommen und hat noch nie in seinem Leben Gewalt erfahren und wurde auch nie auf den Ruecken gedreht oder so etwas in der Art, alles was er kann hat er durch positive Bestaerkung oder Sturheit unsererseits gelernt. Wenn ich in Deutschland waere, wuerde ich einen kompetenten Hundepsychologen bezahlen, aber leider wird hierzulande noch mit Stachelhalsband und dergleichen gearbeitet. Achja, als er das letzte Mal meine Frau in die Hand gebissen hat in seinem Tobsuchtsanfall, ist er gleich danach zu ihr hin und hat ihr die blutende Hand abgeleckt. Jetzt nicht so auf die Art "Mhmm lecker" sondern eher wie ein "Entschuldigung".
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Kastration löst keine Erziehungsprobleme-
Eine Kastra macht Sinn wenn der Rüde bei Hundeweibchen durchdreht, sabbert, mit den Zähnen klappert das Pipi der Hündin ableckt, nichts mehr frisst.
 
Ich glaube, dass Dein Hund Ressourcen verteidigt (Spielzeug, Tüte) und sich nicht körperlich einschränken lassen will, wenn ihm das grad nicht paßt (beiseite schieben).

Seine heftige Reaktion liegt möglicherweise an einer niedrigen Reizschwelle. Was in manchen Zuchten durchaus vorkommt. Da reagieren Hunde auf Kleinigkeiten unangemessen aggressiv.

Ich halte es ehrlich gesagt für gewagt, über ein Forum in diesem Fall Tipps zu geben. Dazu müßte man den Hund, Euch und die ganzen Situationen live erleben.

Man hätte sicher im Welpen/Junghundealter etwas gegensteuern können. Jetzt wird er erwachsen und testet richtig aus.

Eine Kastration wird da nicht helfen, da seine Ausraster nicht sexuell motiviert sind.

Ist es wirklich nicht möglich, bei Euch einen kompetenten Trainer zu finden? Der Euch zeigt, wie man konsequent, aber ohne Gewalt, Grenzen setzt? Sich den Respekt des Hundes erarbeitet?

Als Notfallmaßnahme würde ich bspw. dem Hund alles ankündigen, was ich beabsichtige zu tun.

Wie irgendwas wegnehmen. Nicht einfach zugreifen, sondern "aus" (wenn er das kennt) und es sich dann geben lassen. Kennt er so ein Kommando noch garnicht, erstmal in aller Ruhe und mit positiver Verstärkung beibringen.

Ich würde dem Hund auch das anfassen ankündigen. Und auch das streßfrei in ruhigen Situationen immer wieder üben.

Als ich letztes Jahr den Ali bekam, stellte sich ziemlich schnell raus, wenn er irgendwas hat, läßt er sich weder Füße noch Ohren anfassen.
Leider hatte er sich gleich die ersten Tage was eingetreten und ich mußte ihn mit Maulkorb absichern, um seine Pfote angucken zu können.

Wir haben das dann jeden Tag geübt. Wenn er entspannt auf der Couch neben mir liegt, hab ich kurz an seinen Pfoten und Ohren rumgegrabbelt. Und immer gelobt, wenn er nicht geknurrt hat.
Und das eben auch immer mit einem Satz "zeig mal deine Pfote" angekündigt. Einfach greifen ist nicht.

Mittlerweile gibts da kein Geknurre mehr.

Aber wie gesagt, dass sind nur Maßnahmen, um den Alltag etwas zu managen, jedenfalls für Eure Situation.

Für grundsätzliches müßte sich wirklich einer vor Ort alles anschauen.
 
Ich mag den Hund.

Er ist sogar sehr berechenbar und aggressiv klingt er jetzt auch nicht (sonst sähe deine Frau anders aus). Er wird deine Frau wohl nicht für voll nehmen. Ob er dich dauerhaft für voll nehmen wird? Der Hund ist noch nicht erwachsen (Akitas sind ja auch spätreif).

Man kann mit solchen Hunden in Coexistenz leben lernen, wenn man sie nicht "im Griff" hat. Ob ihr das wollt?


Problematisch finde ich die Kombi keine Hundeerfahrung und anscheinend kein kompetenter Trainer (wobei Stachler jetzt kein Ausschlusskriterium für mich wäre).... Über ein Forum werdet ihr den richtigen Umgang nicht lernen.
 
Das Merkwuerdige ist ja, dass er sich immer ueberall anfassen hat lassen bzw laesst, wenn man ihn z.b. buerstet. Es hat ihm auch noch nie was ausgemacht wenn man ihn zwickt oder sogar am Schwanz zieht, habe ihn von klein auf desensibilisiert und immer ein Leckerli hinterhergeschoben wenn ich ihn irgendwo leicht reingezwickt habe (natuerlich ohne dass es ihm weh tut, einfach nur damit er sich daran gewoehnt dass man ihm auch mal an die Sohlen oder Hinterlaeufe langt).
Und das mit der Pfote hochheben habe ich auch schon hunderte Male gemacht, als er sich in der Leine verfangen hat. Aus kennt er und wegnehmen kann man ihm auch alles, als er die ersten beiden Male geschnappt hat, war er erst 4 Monate alt. Das Komische ist, dass er sehr gut erzogen ist und alle Kommandos befolgt, deswegen meinte ich ja, dass er unberechenbar ist. Ich wuerde deshalb nicht von fehlender Erziehung sprechen.

Wenn es nur Knurren waere, faende ich das ja auch ok, aber in allen Faellen kam es mir immer eher so vor als ob es ihm eher darum ging richtig Schaden zuzufuegen. Er hat zwar noch nie richtig mit Druck zugebissen, aber das wohl auch nur weil ich immer da war und gleich aufgesprungen bin, bis auf der erste Mal. Da war er noch ein Welpe und ich war oberen Stock im Haus. Da hatte er sich richtig in den Pulli Aermel meiner Frau verbissen und gezogen und geschuettelt, war total durchloechert (zum Glueck damals noch mit Milchzaehnen). Ich finde so eine Reaktion nicht normal.

Ich weiss nicht wie gross dein Hund ist, aber ehrlich gesagt traue ich es mir bei unserem seit letzter Woche nicht mehr zu ihn ueberall zu begrabbeln in der Hoffnung dass er nur knurrt um ihn dann zu belohnen :D Das Sache ist ja, dass er nicht viel Mimik zeigt und nicht knurrt sondern gleich zubeisst :(

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Ich mag den Hund.

Er ist sogar sehr berechenbar und aggressiv klingt er jetzt auch nicht (sonst sähe deine Frau anders aus). Er wird deine Frau wohl nicht für voll nehmen. Ob er dich dauerhaft für voll nehmen wird? Der Hund ist noch nicht erwachsen (Akitas sind ja auch spätreif).

Man kann mit solchen Hunden in Coexistenz leben lernen, wenn man sie nicht "im Griff" hat. Ob ihr das wollt?


Problematisch finde ich die Kombi keine Hundeerfahrung und anscheinend kein kompetenter Trainer (wobei Stachler jetzt kein Ausschlusskriterium für mich wäre).... Über ein Forum werdet ihr den richtigen Umgang nicht lernen.

Eine friedliche Coexistenz will ich nicht :D Mit dem nicht fuer voll nehmen meiner Frau hast du sicher Recht, aber das sie nicht schlimmer verletzt wurde wuerde ich eher darauf schieben, dass ich immer zur Stelle war und gleich aufgesprungen bin. Was ich vergessen habe zu erwaehnen, ist dass der Ruede im Alter von einem Jahr fast den Hund unserer Schwiegereltern totgebissen hat (ueber 1 Woche Tierklinik), obwohl sie sich oefters gesehen haben als er aufgewachsen ist und es nie Probleme gab. Der andere Hund hat ihn auch nicht provoziert.

Ich habe nirgendwo etwas von fehlender Hundeerfahrung geschrieben, aber ein dominanter Akita Ruede ist ein anderes Kaliber als ein Border Collie ;) Ich weiss nicht ob du dir den Beitrag komplett durchgelesen hast, aber Hunde die Menschen beissen, nicht aus Angst, sondern weil ihnen etwas nicht passt, wuerde ich aggressiv nennen.
 
Doch, ist ganz normale Hundekommunikation.

Der Hund warnt astrein, wenn er keinen Bock hat, wird das nicht respektiert, wird er halt deutlicher.


Der Hund verhält sich, wie man es von einem guten Gebrauchshund erwartet. Halt nicht der weichgespülte, deutsche, Heititeiti-Fiffi, sondern eben selbstbewusst.

Da war er noch ein Welpe und ich war oberen Stock im Haus. Da hatte er sich richtig in den Pulli Aermel meiner Frau verbissen und gezogen und geschuettelt, war total durchloechert (zum Glueck damals noch mit Milchzaehnen).

Das hat Draco vor ein paar Tagen bei mir auch gemacht. Klare Reaktion von mir und Thema durch. Und es wird noch ein paar Mal vorkommen. Das Verhalten ist normal, muss aber trotzdem gelenkt werden. Nur sind halt viele Unerfahrene damit überfordert. Da wäre ein Fachmann sinnvoll.


aber das sie nicht schlimmer verletzt wurde wuerde ich eher darauf schieben, dass ich immer zur Stelle war und gleich aufgesprungen bin

Nö, mit dem Aufspringen hättest du einen echten Angriff nur schlimmer gemacht.


Wie gesagt, es ist keine Aggression, sondern normales, selbstbewusstes Verhalten. Was glaubst du wie Hunde untereinander kommunizieren?
 
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Das Komische ist, dass er sehr gut erzogen ist und alle Kommandos befolgt, deswegen meinte ich ja, dass er unberechenbar ist. Ich wuerde deshalb nicht von fehlender Erziehung sprechen.

Dein Hund ist nicht unberechenbar, sondern verhält sich wie ein Akita, der nun langsam erwachsen wird.
Die strikte Erziehung ist m. E. genau der falsche Weg bei einer sehr selbstbewussten Rasse.
Gerade der Akita ist kein Befehlsempfänger, sondern möchte wissen, warum er Kommandos ausführen soll.

Ich habe auch einen sehr charakterstarken Rüden. Hätte ich den nur auf Gehorsam gedrillt, dann hätte es auch Beißvorfälle gegeben.

Eure Unerfahrenheit in Verbindung mit dieser Rasse führt zu solchen Problemen.


Da war er noch ein Welpe und ich war oberen Stock im Haus. Da hatte er sich richtig in den Pulli Aermel meiner Frau verbissen und gezogen und geschuettelt, war total durchloechert (zum Glueck damals noch mit Milchzaehnen). Ich finde so eine Reaktion nicht normal.

Doch, das ist normales Welpenverhalten.

Ich weiss nicht ob du dir den Beitrag komplett durchgelesen hast, aber Hunde die Menschen beissen, nicht aus Angst, sondern weil ihnen etwas nicht passt, wuerde ich aggressiv nennen.

Sie sind nicht aggressiv, sondern haben einen starken Charakter.
Der Hund reagiert auf die falsche Erziehung.

Es ist übrigens auch nicht ungewöhnlich, dass ein Akita mit dem Erwachsenwerden unverträglich mit anderen Rüden wird.

Ich würde dem Hund die Kastration nicht antun. Das kann total nach hinten losgehen.
Du solltest lieber ein passendes Zuhause suchen, wo man sich mit der Rasse auskennt.
Die Kastration wird nichts an dem Verhalten ändern. Eine Kastration kann sich absolut nachteilig auf den Hund auswirken.
 
Doch, ist ganz normale Hundekommunikation.
Der Hund warnt astrein, wenn er keinen Bock hat, wird das nicht respektiert, wird er halt deutlicher.
Der Hund verhält sich, wie man es von einem guten Gebrauchshund erwartet. Halt nicht der weichgespülte, deutsche, Heititeiti-Fiffi, sondern eben selbstbewusst.

Normales Warnen waere fuer mich ein Knurren und nicht ein simulierter Angriff bei dem man verletzt wird, mit Gebrauchshunden habe ich aber bisher auch keine Erfahrung. Mir waere es lieber meine Frau haette einen Heititeiti-Fiffi mitgebracht :D Wie wuerdest du denn das von jetzt an handhaben? Ich gebe ihm jetzt vorerst Mal nur noch aus der Hand zu fressen.

Die strikte Erziehung ist m. E. genau der falsche Weg bei einer sehr selbstbewussten Rasse.
Ich habe mich schon sehr ausfuehrlich ueber die Rasse informiert, als er dann da war und der allgemeine Tenor war, dass man einem Akita schon Regeln setzen muss weil er sonst macht was er will, da er im Vergleich zu anderen Rassen von Natur aus nicht unterwuerfig ist oder dem Herrchen gefallen will. Unsere Hunde wurden auch nicht sinnlos gedrillt, sondern mit positiver Bestaerkungen oder Sturheit trainiert, z.B. solange kein Sitz gemacht wird, kommt kein Halsband um und es gibt kein Gassi. Charakterstark ist fuer mich eher ruhig und gelassen, wie hast du deinen Rueden erzogen? Die Kastration machen wir nicht wegen seinem Verhalten, sondern damit es zu keiner ungewollten Traechtigkeit kommt, wie im Ursprungspost beschrieben. Wenn wir keine Huendin im Haus haetten, wuerde ich ihn auch nicht kastrieren lassen, aber bei einem Rueden ist der Eingriff weniger riskant und weitaus einfacher. Ausserdem wollen wir nicht das Risiko einer Inkontinenz bei unserer Huendin eingehen.
 
Eine Kastra kann auch viele negative Auswirkungen auf einen Rüden haben... hier mal ein Link zu einer interessanten Studie: http://www.naiaonline.org/pdfs/LongTermHealthEffectsOfSpayNeuterInDogs.pdf
Das Verhalten eures Rüden könnte sich durch eine Kastra im schlimmsten Fall sogar verschlechtern. Wie habt ihr das denn während der ersten Läufigkeit der Hündin gehändelt?


Ich glaube, um einen Fachmann, der sich gerade mit so eigenständigen, ursprünglichen Rassen wie dem Akita gut auskennt, werdet ihr nicht herumkommen. Das Risiko, dass die Situation früher oder später eskaliert, ist ohne fachkundige Hilfe einfach sehr, sehr groß.
Wenn ihr in eurer Wohngegend keine derartige Unterstützung bekommen könnt, würde ich an eurer Stelle tatsächlich ernsthaft über die Abgabe des Hundes oder sogar beider Hunde nachdenken.
 
Ich habe mich schon sehr ausfuehrlich ueber die Rasse informiert, als er dann da war und der allgemeine Tenor war, dass man einem Akita schon Regeln setzen muss weil er sonst macht was er will, da er im Vergleich zu anderen Rassen von Natur aus nicht unterwuerfig ist oder dem Herrchen gefallen will.

Sicher muss man auch einem Akita Regeln setzen, aber es kommt eben drauf an, wie. Wie Bubuka schon schrieb, diese Hunde sind keine reinen Befehlsempfänger, sondern denken durchaus nach, ob ein Kommando jetzt sinnvoll ist oder nicht.

Er nimmt euch nicht für voll und er sieht in euch keine souveränen Führer, also fängt er langsam an, Dinge selbst zu regeln. Dazu kommt, dass er sich gerade mitten im Erwachsenwerden befindet (Hunde dieser Größe sind erst mit ca. 3 Jahren auch geistig erwachsen), da ändert sich das Verhalten nochmal. Dann hat er natürlich auch noch eine Hündin im Haus, die er auch mit beschützen und verteidigen muss (denkt er zumindest).

Meine Hündin (Malamut) ist eine Seele von Hund, lässt sich von mir und auch meinem Mann überall anfassen und alles wegnehmen.....aber wegschubsen kann sie auch nicht sehr leiden, da wird dann durchaus schon mal geknurrt (bei mir und meinem Mann nicht, aber bei den Kindern kam es schon vor). Ist für mich auch vollkommen ok, denn das ist einfach natürliche Kommunikation, mit der sie sagt "Lass das, ich mag das nicht". In so einem Fall sage ich den Kindern, dass sie sie in Ruhe lassen sollen bzw. sich von ihr entfernen und sie rufen sollen (wenn sie zum Beispiel mitten auf der Treppe liegt und die Kinder vorbei wollen). Das klappt dann auch.

Ich weiß nicht, wie ihr bisher mit dem Rüden umgegangen seid....ob ihr seine Warn- oder Beschwichtigungssignale erkannt und rechtzeitig wahrgenommen habt und dann entsprechend reagiert habt......wenn das nämlich nicht der Fall ist, wird der Hund irgendwann nicht mehr knurren, sondern deutlicher werden.

Ihr solltet euch wirklich dringend einen guten Trainer holen, der Erfahrung mit Nordischen hat, denn man muss sie wirklich anders erziehen als einen "Heititeiti-Fiffi".
 



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