Folgendes Beispiel: Hund im Freilauf, läuft ein Stück in eine Wiese rein (mal voraus gesetzt der Hund darf das). Hund schnüffelt intensiv, ihr wollt dann doch weitergehen. Dann muss ich doch einen Rückruf einsetzen, oder? Oder geht ihr einfach und Hund flitzt hinterher?
Mein Hund darf intensiv schnüffeln. Ich wüsste auch nicht, warum ich sie dann da wegrufen sollte. Je nachdem bleibe ich stehen und warte oder ich gehe weiter. Wenn die Entfernung zu groß wird, warte ich dann wieder. Freilauf bedeutet für mich auch, dass der Hund auch in bestimmten Rahmen machen kann, was er will, solange er keinen Belästigt. Kiara geht gerne auf der Wiese oder am Rand entlang und schnüffelt viel. Sie ist ein wenig älter und ich warte dann auch öfters mal auf sie. Wenn es mir zu doof wird, sage ich einfach "Kiara, weiter". Dann geht sie weg, kommt aber nicht zu mir, da es kein Rückruf ist. "Weiter" kennt sie von der Leine. Stehe ich mir die Beine im Bauch, kommt das Kommando und es geht weiter
An und für sich halten sich beide Hunde immer in einen gewissen Radius auf.
Bei Hunden ist es ein wenig anders. Hier wohnen zwar viele Hunde, gehen aber in der Regel nicht wirklich spazieren. Daher treffe ich sehr selten Hunde und meistens da, wo Hunde eh an der Leine sind. Dann kommt es ein wenig auf die Situation an: Ist der Hund angeleint? Kenne ich den unangeleinten Hund? Zeigt der unangeleinte Hund Interesse an meinen Hunden? Wenn er mir zu stürmisch erscheint, leine ich an. Oder ich gehe ein wenig aus den Weg.
An Straßen muss ich nicht (mehr) zurückrufen. Sie wissen genau, wann sie angeleint werden und sind schon vorher in meiner unmittelbaren Nähe.
Oder es kommen euch Leute mit oder ohne Hund entgegen, Straßen usw. Da setze ich doch den Rückruf ein...
Es kommt immer auf die Situation an.
Kommen mir Menschen, Jogger oder Radfahrer entgegen oder überholen mich sehe ich mir die Menschen kurz an. Menschen, die Angst vor Hunden haben, zeigen dies in der Regel. Sie werden langsamer, sehen unglücklicher aus oder ähnliches. Dann würde ich meine Hunde mit "Mädels!" herrufen und mit der Person absprechen, was ihr genehm ist. Zum Beispiel ob ein einfaches Absitzen reicht und sie geht vorbei, oder leine dran und absitzen oder im Fuß mit Leine dran vorbei.
Bei Radfahrern kommt es ein wenig auf meinen Hund an. Kiara zum Beispiel sieht sehr gut und bleibt auf der Spur, wenn ein Radfahrer kommt. Ich brauche da wenig sorgen zu machen, dass sie umgefahren wird. Sie guckt sich auch regelmäßig um und macht auch für den Fahrer Platz, indem sie ein wenig zur Seite geht. Sie denkt irgendwie mit oder ich habe es ihr unbewusst beigebracht. Wenn es eng ist oder der Rad fahrer unsicher, lasse ich Kiara auf Distanz sitzen.
Caro ist wiederum ein Trampel. Sie läuft kreuz und quer. Bei ihr gebe ich dann "rechts" oder "links" als Kommando, sodass sie an die entsprechende Seite geht. Wenn sie rechts läuft, gibt es ein "rechts" und ich gehe auch auf die rechte Seite. Überqueren lassen würde ich sie den Weg nicht.
Caro ist mir im Sommer angefahren worden von Rad, als sie rechts auf der Wiese lief, über den Weg zu mir auf die linke Seite wollte. Der Fahrer kam von hinten und hat nicht geklingelt. Seitdem laufe ich immer mitten auf den Weg herum. So muss ein Radfahrer klingeln, wenn er an mir vorbei will.
Ich wüsste bestimmt noch ein paar Beispiele, ich vermute wirklich, es geht um die Definition.
Oder ist mit Rückruf einfach gemeint, dass es um potentiell gefährliche Situationen wie jogger, Radfahrer usw geht und der Hund dann zu euch kommen soll.
Meine Hunde sind immer in einen Radius von bis zu 30 Metern von mir entfernt. Kiara läuft bevorzugt hinter mir her und erkundet den Wegesrand, Caro läuft meistens nicht auf den Weg herum, sonders guckt lieber, was es rechts und links vom Weg gibt. Da reicht im Notfall bei beiden ein Sitz auf Distanz aus.
Caro kommt immer angaloppiert beim Rückruf. Kiara kommt zügig, aber nicht schnell. Den Kondensstreifen hat sie altersbedingt verloren. :happy33: Sie rennt allgemein nicht mehr so viel herum und überlegt schon, ob sich der zusätzliche Meter lohnt.