Richtige Entscheidung getroffen?

Erster Hund
"Molly" Yorkie-Poo *2010
Zweiter Hund
"Shelby" SchaeferMix *2011
Dritter Hund
"Casper" DummyMix *2012
Liebe Mods, falls es in der falschen Rubrik ist, bitte verschiebt es!

Ich muss mal was loswerden, das mich die letzten 2 Wochen so stark beschaeftigt, dass ich nachts kaum schlafen kann.
Wie einige von euch ja wissen, leite ich ein Tierheim hier in den Staaten. Vor knapp 6 Wochen kam eine 18 monate alte Neufi-Schaeferhund Mix Huendin zu uns. Sie hatte den 4. Beissvorfall ( in der Familie und hat den Nachbarswelpen totgebissen) und diesmal dem 9 jaehrigen Kind die halbe Nase abgerissen. Die Huendin, nennen wir sie mal "Nora", wurde uns von der Polizei gebracht und war nicht gerade "freundlich".
Die Familie hat sie dem Tierheim ueberschrieben mit den Worten : Sucht ihr eine nette Familie. hmmm ok..
2 Wochen lang konnte keiner von uns in den Zwinger, jeder versuch sie aus dem Zwinger zu holen, endete in Attacken und Bisswunden bei uns. 2 mal ist sie aus dem Zwinger ausgebrochen und jedesmal hat sie sofort angegriffen. Jeder versuch einigermassen mit ihr zu arbeiten, ging nach hinten los. Nach knapp 4 erfolglosen Wochen ( in denen sie von verschiedenen Trainern angeschaut wurde) und anstatt fortschritte zu machen immer aggressiver wurde, hatte ich den Entschluss gefasst, die Huendin einzuschlaefern, da sie in meinen Augen ein zu grosses Risiko ist.
Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, habe saemtlich Rescue Gruppen gefragt, ob sie Nora nehmen koennten. Von allen 20 habe ich eine Absage bekommen. Begruendung: Wir sind voll und es gibt zuviele freundliche Hunde die in Tierheimen auf einschlaeferung warten, obwohl sie gute vermittlungschancen haben und sie moechten freie Plaetze doch fuer diese freihalten.
Was ich persoenlich auch gut verstehen kann.
Am Samstag vor 2 Wochen habe ich Nora nun eingeschlaefert und wie der Teufel es will hat die Familie davon Wind bekommen und nun ist polen offen. Sie bezeichnen meine Angestellte, unseren TA und mich als Moerder, die Hunden keine Chance geben.
In meinen Augen habe ich die richtige Entscheidung getroffen, eine Entscheidung die mir bei weitem nicht leicht gefallen ist.
Wir hatten schon soviele Hunde, den wir helfen konnten, leider war das bei ihr nicht der Fall.
Dank der Horrorgeschichten, die die Familie in die Welt setzt ( u.a. wir haetten Nora geschlagen, nicht gefuettert und dann langsam vergiftet) ist unsere taeglich Arbeit inzwischen ein Spiessrutenlauf.
Wir werden beschimpft, das Tierheim wird attackiert usw.
Ich bin echt am ende und zweifel ob ich echt die richtige Entscheidung getroffen habe.
Sorry das dies so lang wurde, aber ich musste es echt mal loswerden.
 
Hallo,
schade, das es so laufen musste. Aber mach dir keinen Kopf, du hast das richtige getan! Und leider ist es nunmal so, dass genug "freundliche" Hunde im Tierheim sitzen und auf ein Zuhause warten. Vielleicht hätte man den Hund wieder hinbekommen, mit großer Wahrscheinlichkeit aber nicht. Man weiß nicht was mit dem Hund quasi schief gelaufen ist. Bei aller Liebe zum Tier, so etwas kann man nicht verantworten. Stell dir vor, ihr hättet den Hund im Tierheim wieder hinbekommen und vermittelt und nach einem Jahr hätte der Hund noch einmal zugebissen oder jemanden angegriffen? Leider können Tiere ihre Geschichte nicht erzählen...Ich denke, du hast auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen und hast einfach die Erfahrung und das Wissen.
Lass dich nicht verrückt machen.
LG
Sabine

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Hallo,
schade, das es so laufen musste. Aber mach dir keinen Kopf, du hast das richtige getan! Und leider ist es nunmal so, dass genug "freundliche" Hunde im Tierheim sitzen und auf ein Zuhause warten. Vielleicht hätte man den Hund wieder hinbekommen, mit großer Wahrscheinlichkeit aber nicht. Man weiß nicht was mit dem Hund quasi schief gelaufen ist. Bei aller Liebe zum Tier, so etwas kann man nicht verantworten. Stell dir vor, ihr hättet den Hund im Tierheim wieder hinbekommen und vermittelt und nach einem Jahr hätte der Hund noch einmal zugebissen oder jemanden angegriffen? Leider können Tiere ihre Geschichte nicht erzählen...Ich denke, du hast auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen und hast einfach die Erfahrung und das Wissen.
Lass dich nicht verrückt machen.
LG
Sabine
 
Ich denke auch,dass es die richtige Entscheidung war .
Kann da die Familie auch nicht richtig verstehn,wenn da schon ein Kind gebissen wurde und ein anderer Hund totgebissen,wohin soll man den Hund vermitteln?
Ihr konntet ja auch nicht an den Hund ran kommen .
So eine Entscheidung ist nie leicht!
Kopf hoch :troesten1:
 
Hallo,

ich gehe davon aus, wenn man im Tierschutz tätig ist, werden solche Entscheidungen sicherlich nicht leichtfertig und aus Bequemlichkeit getroffen.
Wer schläfert schon gerne einen gesunden Hund ein?
War er überhaupt gesund?
Deine Entscheidung kann ich nachvollziehen!
Wer hätte diesen Hund denn nehmen sollen?
Wer kann die Verantwortung übernehmen?
Letztendlich seid ihr Tierheim-Mitarbeiter auch dafür verantwortlich, was nach einer Vermittlung geschieht.
Es sollte nicht erst eine Entscheidung getroffen werden, wenn etwas passiert ist, das heißt, wenn jemand zu Schaden kam.
Was wäre das für ein Leben für diesen Hund gewesen, welches er voraussichtlich bis zum Lebensende im Tierheim verbracht hätte?
Ein Hund, der so aggressiv ist, steht doch unter Dauerstress.
Sicherlich ist die Ursache bei Menschen zu suchen, aber einen "Schuldigen" zu finden, hätte den Hund nicht weitergebracht.
Es gibt auch "untherapierbares" Aggressionsverhalten, was dann leider zur Gefahr wird, auch wenn der Hund unschuldig ist.

Schade und bedauerlich ist natürlich, dass euer Tierheim nun attackiert und beschimpft wird, letztendlich ausgehend von denjenigen, die den Hund abgegeben haben.

Kopf hoch, das verebbt hoffentlich bald wieder.

LG Leo
 
War bestimmt alles andere wie eine leichte Entscheidung.
Aber soweit ich dich kenne ( soweit man es kennen nennen kann ), war
es bestimmt alles andere wie eine leichte Entscheidung.
Es gibt Hunde, da geht es nicht anders. Sind zwar wenige, aber dieser
gehört, leider dazu.
Es wäre eine tickende Zeitbombe, die niemals ein halbwegs schönes leben
hätte führen können.
Und dann, wenn noch andere Tiere ein zuhause suchen. Manchmal, muss man
halt unschöne Entscheidungen treffen, auch wenn das Tier dafür nix kann.
Vielleicht war der Hund krank ( eine Bekannte wird wahrscheinlich auch früher
oder später wegen körperlichen oder geistigen Zustand einschläfern lassen ).

Was jetzt die Familie macht, kann ich nicht verstehen.
Ich hoffe, dass ihr die schwere Zeit durchsteht.
 
Du hast die richtige Entscheidung getroffen! Evtl hast Du damit eben anderen Tieren&Menschen
Gesundheit und Leben gerettet! Natürlich ist es traurig und schade-keiner weiß warum sie so war, man wird es
auch nicht mehr erfahren.. Aber ich denke, aufgrund der Situation in den Staaten war es die richtige Entscheidung.
Was hättet ihr denn nach Wunsch ihrer Ex-Familie tun sollen?! Am besten noch in ne Family mit kleinen Kids
vermittelt oder was?! Reicht es nicht, dass ihr Kind entstellt und verängstigt wurde??
Hättet ihr ihr vielleicht alle Zähne ziehen sollen und sie nur noch angekettet im Zwinger sitzen lassen sollen??
Jahaaa, das wäre ein tolles Hundeleben gewesen ( :smilie_ironie: ) Ihr habt euch nichts vorzuwerfen!
 
Hier wurde schon alles gesagt, deshalb von mir nur ein: Ja

Tut mir leid, dass ihr damit nun so ins Fadenkreuz gekommen seid.
Wäre vielleicht auf irgendeinem Weg eine Stellungnahme von euch sinnvoll?
Inhalt: Was der Hund zu Hause tat (Welpen getötet, Kind zerbissen,....) und was bei euch gelaufen ist
 
irgendwie ticken die amis ja eh anders. ned mal das bewusstsein für das scheitern der haltung der eigenen hündin zu haben, aber dann noch die verleumdung vom feinsten.

ich würd an deiner stelle mein letztes hemd dafür ausgeben, dass die mal nen a--tritt bekommen.
 
Ich kenne die Tierheimsituation in den USA nicht. Ein junger Hund, der, neben weiteren Beissvorfällen, einem Kind die Nase halb abbeisst, müsste hier in D wahrscheinlich eingeschläfert werden oder dürfte zumindest nicht mehr vermittelt werden. Zumindest nicht bevor er ein gründlich durchgecheckt wurde und einen Wesenstest bestanden hat, was lt. Schilderung schwierig bis unmöglich gewesen wäre.
Also von daher bin ich auch davon überzeugt, dass ihr das Richtige getan habt.
Aber noch was weiteres dazu:
Wenn der Hund nicht krank war (Hirntumor o.ä.), was ja nie auszuschliessen ist, wo liegt dann die Schuld an diesen Beissvorfällen? Meiner Ansicht nach an der Erziehung durch die Familie, der der Hund entzogen wurde.
Wenn diese Familie jetzt das Tierheim anprangert, dann sollte doch eine Gegendarstellung auf denselben Plattformen, denen sich die Familie bedient, möglich sein.
Aber davon ab: hat diese Familie nach dem ersten Beissvorfall einen Trainer eingeschaltet? Oder hat sie alle Beissvorfälle hingenommen, bis es dann zum Angriff auf ein Kind kam?
Wie kann man so krank im Kopf sein, dass man von einem Tierheim erwartet, einen Hund, den man selber aufgrund von 4 Beissvorfällen in jungem Alter nicht mehr haben will und den man selber versaut hat, in eine andere Familie zu vermitteln? Das geht ja schon fast in Richtung beabsichtigte vorsätzliche Körperverletzung oder Anstiftung zur Körperverletzung oder so....
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke fuer Eure Worte.
Ja leid ist es mir nicht gefallen, da ich normalerweise alles auf den Kopf stelle bevor ich ueberhaupt das Wort einschlaefern in den Mund nehme.
Nachdem Nora, das erstemal mit 9 Monaten bei uns in Tollwutquarantaene war ( sie war nicht geimpft und hatte das Nachbarskind gebissen) haben wir der Familie ans Herz gelegt den Hund nicht unbeaufsichtigt im Garten zu lassen und unverzueglich einen Trainer zu rufen.
Dies ist leider nicht geschehen. Nein es wurde immer schlimmer mit ihr, und dann ist sie halt endgueltig bei uns gelandet. Mein Chef wollte eigentlich gleich am naechsten Tag einschlaefern, aber er weiss, das ich normalerweise erfolg mit aggressiven Hunden habe ( bis jetzt habe ich ausser 2 alle wieder vermittlungsfaehig bekommen, von angstzustaenden ueber Panikattacken ueber Angstaggressiv).
Leider bin ich klaeglich gescheitert und als sie mir dann vor 2 Wochen beim Kennelsauebern die Tuer geoeffnet hat ( ja es war mein Fehler, dass ich sie nicht ausreichend gesichert hatte) und mir ins Gesicht gesprungen ist ( ich hatte erst mit dem Ruecken zu ihr gestanden und mich dann umgedreht, habe ist sie mir ins Gesicht gesprungen und hat mich unterhalb vom auge erwischt) musste ich eine Entscheidung treffen. Das ganze war wirklich total unprovoziert, da ich in einem anderen Kennel stand. Jedoch war mir klar und auch meiner Angestellten, die sie mit dem Besen von mir runtergeholt hat, das es so nicht weiter geht.
Und ja an diesem Abend habe ich sie eingeschlaefert.
Klar war es nicht schoen, weil wir sie mit einem Betaeubungspfeil in Narkose legen mussten, aber was waehre passiert, wenn sie einen unserer Besucher angefallen haette.

Es wurde eine Necropsie gemacht und keinerlei auffaelligkeiten gefunden.

Mir tut es immer noch unendlich leid, weil wer mich kennt, weiss, dass ich teilweise Trainerstunden aus eigener Tasche bezahle, Im Tierheim schlafe um Hunden vertrauen zu geben usw.

Jedenfalls haben wir heute Anzeige gegen die ehemaligen Besitzer wegen Rufmord gestellt.. mit dem Erfolg, dass sie eine gegenanzeige wegen Tierquaelerei gegen uns gestellt haben.

Eigentlich liebe ich meinen Job aber im moment wuerde ich am liebsten in einem Supermarkt arbeiten. Ich weiss echt nicht wie lange ich so einen Nerventerror aushalte.
 



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