Hallo
Wie definiert ihr Respekt?
Was zeichnet für euch einen respektvollen Umgang miteinander aus?
Welche Rolle spielt Respekt in der Hundeerziehung?
Frau Grimm:
Gegenseitiger Respekt für mich: Ich weiß wo der Hund seinen Platz hat und er weiß zb das das Sofa, Bett,.. mir gehört. Respektlos wäre es, wenn er es benützt. Er hat Respekt von mir wenn er seine Arbeit gut macht und ich habe Respekt vor ihm wenn er sie gut ausführt. Das heißt schon wenn er sich bemüht und nicht aufgibt. Alles andere ist für mich Gehorsam der selbstverständlich sein soll. Das hat nix mit Respekt zu tun.
Ich zolle ihm Respekt wenn ich merke das mein Hund einfach nicht mehr zb Arbeiten will (wie beim Menschen), dann lass ich ihm Pausen oder Breche ab.
Der Hund müsse lernen, seinen Halter und dessen Entscheidungen zu respektieren.
Das Beruht auf Gegenseitigkeit
Auch Ungehorsam im weitesten Sinne wird häufig mit mangelndem Respekt seitens des Hundes gleichgesetzt.
Das ist reine Schuld des Halters in meinen Augen.
Was der Halter verlangt, wird gemacht. Schluss, aus, Ende der Diskussion.
Ja sicherlich. Vor allem
im Grundgehorsam!!
Hunde, die wie auch immer geartete Zweifel an den Entscheidungen ihres Frauchens oder Herrchens hegen, gelten als respektlos, würden die Führung des Halters und dessen übergeordnete Rolle in Frage stellen.
In Frage stellt der Hund dann den Hführer wenn er keine Grenzen bekommt.
Unglücklicherweise ist es gang und gäbe, dem Hund mittels Druck, Zwang und Strafe zu beweisen, „wer der Herr im Haus ist“.
Was ist für dich Druck / Zwang? Welche Strafen meinst du?
Verteidigt ein Hund das Sofa, wird er weggeschickt und die Ressource „Sofa“ wird künftig vorm Hund verteidigt. Mittels negativer Kommunikation wird der Hund daran gehindert, das Sofa zu besteigen.
Der Entzug einer Ressource ist Strafe.
Wenn Hundi nicht aufs Sofa darf dann ist das so. Das hat er zu respektieren (s.o) Ich bin auch nicht respektlos und lege mich auf seinen Platz. Ich kann ja nicht 100 mal sagen "Runter da"
Verteidigt der Hund das Frauchen oder Herrchen vor anderen Hunden, wird vielleicht der Hund mittels Körpereinsatz dazu gezwungen, sich zurückzuhalten.
Nur unerfahrene Hführer würden das machen
Setzt er zur Verteidigung an, wird mit negativer Kommunikation versucht das Verhalten abzubrechen und vielleicht kassiert er auch den einen oder anderen Anranzer - von den Alphawürfen und Nackenschüttlern mal ganz zu schweigen, die ja dem Hund vermitteln sollen, wer der Chef ist.
Hier wird mit Zwang, Strafe und Frustration gearbeitet.
Fehler vom Hführer wenn das passiert. Nackengriff ist für mich normal (nicht das Schütteln) Zwang ist für mich Sitz/Platz/Fuß,... was ist so schlimm dran den Hund in den Zwang zu nehmen? Wäre auch in diesem Fall notwendig.
All diese und ähnliche Beispiele zeigen, wie selbstverständlich es für viele Hundehalter ist, zu versuchen, den Hund Respekt mithilfe von unangenehmem Einfluss zu lehren.
Es wird Respekt mit Gehorsam verwechselt.
Respekt bedeutet, dass ein Individuum darauf vertraut, dass die Entscheidungen eines anderen Individuums „rechtens“, also gerechtfertigt sind.
Als gerechtfertigt empfindet jedes Individuum etwas anderes.
Je nach dem, was ein Individuum geprägt hat, je nach dem, was es gelernt hat, je nach dem, was für Bedürfnisse es hat, wird ein Sachverhalt als „richtig“ oder „falsch“ empfunden.
Für Tiere gibt es „richtig“ und „falsch“ nicht im menschlich-ethischen Sinne, doch gibt es für Hunde eine klare Trennung zwischen Sachverhalten, die von Vorteil für sie sind und solchen, die von Nachteil für sie sind.
Der Einfachheit halber würde ich das gern als „richtig“ und „falsch“ betiteln.
Wenn ein Hund also ein Verhalten zeigt, tut er dies in der Regel nicht, weil er es für falsch hält, es also von Nachteil für ihn ist.
Das wäre auch schön blöd
Natürlich. Wenn er weiß das Spielzeug zb der Kinder verboten ist und er es trotzdem holt weiß er genau was er macht. Erwischst du ihn wird er sich sicherlich nicht so verhalten "hab ich nicht gewusst" sondern "oh oh, Frauchen kommt". Gleiches bei Sofa.
Besetzt ein Hund ein Sofa und sieht diese Ressource, die für ihn von Vorteil ist (zb besserer Überblick über die Räumlichkeiten, bessere Kontrolle über den Halter, besonders weicher Rückzugsort, der Erfolg nach Kampf um dieses Privilleg, usw usf....) durch seinen Halter bedroht, dann gibt er dies durch Körpersprache oder Knurren im besten Fall auch zu verstehen, weil er diese Vorteile nicht verlieren will.
Also entschuldige bitte! Wenn mein Hund meine Sofa besetz und anfängt zum Knurren wenn ich hin will dann weiß ich nicht was los ist. Weil ich würde Rot sehen und alles was ich bis jetzt getan habe in Frage stellen: Was soll das? Vielleicht noch entschuldigen und raus gehen?
Möchten wir, dass der Hund unsere Entscheidung, das Sofa mit uns zu teilen oder es uns zu überlassen, respektiert, dann sollten wir versuchen, dem Hund zu zeigen, dass es keine Nachteile für ihn hat.
Wenn er meine Sofa benützt und er weiß das es tabu ist dann hat das sicherlich Nachteile für ihn und wenn er mich anknurrt noch viele mehr.
Nur durch Entscheidungen, die zugunsten des Hundes gefällt werden, lernt der Hund, dass unsere Entscheidungen „richtig“, also gerechtfertigt sind.
Möchte man also vom Hund respektiert werden, sollte man sich von der Vorstellung eines Drill-Instructors lösen und stattdessen zum Motivations- Coach werden.Das heißt, anstatt dem Hund eine Ressource zu entziehen, sollte man ihn davon überzeugen, dass es für ihn von Vorteil sein kann, wenn er meine Entscheidung akzeptiert.
Was redest du denn da? Würde mich mal interessieren!
Warum nicht das Sofa als Belohnung für erwünschtes Verhalten etablieren?
Warum nicht Regeln einführen in Ressourcen beinhaltende Situationen?
Warum nicht dem Verlassen des Sofas auf Kommando eine angenehme Konsequenz in Aussicht stellen?
Was für angenehme Konsequenz? Er benutzt meine Sachen trotz verbot und dann noch belohnen wenn er runter geht (vielleicht). Was soll das für einen Sinn machen? Entweder gehört es mir, ihm oder beiden. Und wenn es mir gehört dann hat er es nicht zu benutzen und fertig.
Wenn wir täglich die Zeit mit unserem Vierbeiner dazu nutzen, ihm zu zeigen, dass unsere Entscheidungen (fast) immer zu seinen Gunsten sind, dann wird der Hund auch nichts anderes mehr erwarten.
Was meinst damit?
lg okra