Ich täusche es nicht vor, seit es geklappt hat fühle ich mich tatsächlich souverän und gelassen.
Ich will dir das auch nicht ausreden, du wirst ja sehen, ob das auch länger anhält.
Wie stellt man überhaupt fest, dass die Bindung nicht gut genug ist? Das Gefühl habe ich nämlich nicht mal ansatzweise.
Du erreichst sie nicht bei den geschilderten Problemen.
Die Probleme habt ihr nun schon länger, das kann nicht nur an der Pubertät liegen.
Dafür finde ich das Verhalten auch zu extrem.
Ganz auf mich gestellt möchte ich nicht sein; das ist mein erster Hund und ich habe zu große Angst was falsch zu machen.
Denk mal über das nach, was du spontan geschrieben hast.
Du willst nicht ganz allein die Verantwortung übernehmen, ab du
bist ganz auf dich gestellt, weil es deine Hündin ist. Das verstehe ich unter "sich einlassen können".
Die Einstellung "ich habe große Angst, etwas falsch zu machen" das steht auch zwischen euch.
Hunde merken das, die kannst du nicht täuschen. Wie soll sie dir vertrauen, wenn du ängstlich, unsicher bist? Das ist viel schlechter für die Erziehung, als fröhlich und gelassen mal einen Fehler zu machen.
Was kann ein Hundetrainer dir beibringen?
Das sind nur Tricks wie Sitz, Platz, Fuß und an der Leine laufen.
Er kann nicht dafür sorgen, dass du die Hündin erreichst - außer mit Wurfschellen.
Fast jeder Hundehalter hat einen Hundetrainer, eine Hundeschule, die er besucht, trotzdem gehorchen nicht viele Hunde. Also fehlt dieser Art von Erziehung etwas.
Die Hunde spulen für ein Leckerlie irgend etwas ab, was sie gelernt haben.
Das bedeutet aber noch nicht, dass der Hundehalter wirklich Einfluss hat.
Der Einfluss ist eine Bindungs- und Beziehungssache.
Also brauche ich eine Lösung für exakt diese Anspring-Situation. Soll ich einfach stehen bleiben und es mit mir machen lassen? Die Situation verlassen und den Hund ignorieren? Hund runterstoßen? Hund festhalten? Hund loben sobald er wieder auf dem Boden ist? Funktioniert ALLES nicht
Das würde sie bei mir nicht machen, weil Hunde Respekt vor mir haben. Dafür muss ich gar nicht streng sein, ich bin eigentlich immer freundlich und gelassen.
Die Probleme liegen äußerst selten am Hund.
Hunde suchen als Rudeltier einen souveränen Menschen, dem sie sich anvertrauen können.
Es wird oft gesagt, mach dich gerade, Schultern zurück..., damit du souverän wirkst.
Das ist auch erstmal gut, aber die Souveränität ist ein "in sich ruhen". Man geht ganz anders durchs Leben, viel selbstbewusster.
Dafür ist der Kampfsport unheimlich gut geeignet oder Meditation.
Das ist sicher nicht das, was du lesen möchtest.
Aber ich habe viele Jahre Hunde vermittelt und kenne viele Menschen mit Hunden.
Die Kopfmenschen gehen jahrelang zum Hundetrainer, um endlich die richtige Methode zu finden, trotzdem gehorcht der Hund nie so richtig.
Die anderen denken nicht groß nach, sind einfach souverän und gelassen und der Hund gehorcht.
Souveränität ist in allen Lebenslagen von Vorteil.