Es war mir klar, dass das Thema wieder mal so enden wird. Ich werde mich auch gar nicht groß einmischen. Es bringt ja scheinbar nichts weiter. Schuld am falschen Verhalten sind doch immer die anderen. Falsche Ratschläge von der Hundeschule, vom Forum oder der Hund ist schult. So ist es aber nicht. Schuld ist immer der Hundebesitzer selbst. Er macht die Fehler, nicht der Hund! Und dass fängt schon am ersten Tag der Übernahme an. Ein Hund ist z.B. keine Katze, sondern vom Verhalten her das ganze Gegenteil. Ein Hund brauch eine klare Führung, konsequente aber liebevolle Erziehung. Eine Katze führt selbst, macht im Grunde dass, was sie für richtig hält. Der Hund soll aber tun, was der Besitzer bitteschön möchte. Er kann aber nur dass tun, was der Besitzer ihm beigebracht hat. Dazu muss aber der Besitzer erst mal wissen, wie er dem Hund etwas beibringen kann. Viele geben ihrem Hund Kommandos, haben ihrem Hund aber nie oder nie richtig gezeigt, was dieses Kommando bedeutet. Etwa so, als ob man in einem fremden Land ganz alleine ist und kein Wort in der Landessprache spricht und versteht. Da möchte man etwas haben oder sucht Hilfe und der Einheimische versteht aber nicht, was man sagt , man selbst aber auch nicht, was der Einheimische sagt. So entstehen Missverständnisse und wenn man Pech hat, bekommt man noch eins aufs Dach. So geht es z.B. einem Hund in der Menschenwelt. Er möchte gefallen, weiß aber nicht, wie er es machen soll. Hat ihm ja keiner beigebracht. Sein "Einheimischer" hat schlicht und einfach versagt. Er hat ihm nicht gezeigt, was die einzelnen Kommandos bedeuten, verlangt aber, dass sie befolgt werden. Doch wie soll der Hund sie befolgen, wenn er sie nicht versteht? Es ist nun mal eine Fremdsprache. Hilferufe vom Hund werden falsch gedeutet oder nicht wahr genommen. Übersprungshandlungen werden vom HB nicht gesehen oder falsch gedeutet. Beim Welpen findet man das Anspringen noch niedlich, beim erwachsenen Hund ist es läßtig. Anspringen ist eine Übersprungshandlung, kann aber (beim Junghund) auch ein pöbeln sein. Der eine denkt, " mein Hund springt mich an, der liebt mich und tut es aus Freude", der andere denkt, "der will mich ärgern". Nein, es ist eine Übersprungshandlung! Der Hund weiß in dem Moment nicht wohin mit sich selbst oder wie er aus eine bestimmte Situation heraus kommen soll. Sein HB hat es ihm ja nie gezeigt. Würde man bei Fehlverhalten des Hundes nicht den Fehler beim Hund suchen, sondern bei sich selbst, gäbe es kaum Fehlverhalten bei unseren Hunden. Vielleicht möchte er einfach nur Hilfe von seinem HB. Wie gesagt, Übersprungshandlungen sind Hilferufe des Hundes, weil er aus seiner Situation alleine nicht raus kommt oder nicht verstanden hat, was sein HB von ihm will.Ist das so? Ich denke, wenn Paula den Zusammenhang nicht begriffen hätte, hätte sie mich weiter angesprungen. Denn das hat sie mittlerweile jedes Mal gemacht, wenn sie an der Leine ihren Willen nicht bekommen hat. Ob es war, weil sie zu anderen Hunden rennen, oder die Handtasche meiner Freundin runter reißen wollte. In der Hundeschule ist sie mich durchgehend angegangen. Ohne Pause. Meiner Meinung nach hat sie begriffen, dass das Anspringen eine unangenehme Folge hat, und es einfach sein gelassen. Aber wer bin ich schon, so etwas deuten zu können. Aufgrund mangelnder Erfahrung meinerseits übersehe ich wahrscheinlich nur, dass die Bindung zu meinem Hund jetzt enorm gelitten hat und sie nach einer gewissen Zeit noch heftiger reagieren wird. Wenn das so sein sollte, werde ich euch berichten, und ihr könnt völlig zu Recht sagen: "Siehst du Michelle, das haben wir dir doch gesagt und du wolltest nicht hören!" Dann Asche auf mein Haupt und ich werde daraus gelernt haben. Wenn das Verhalten nicht zurückkehren wird, werde ich auch berichten, und die Trainingsmethode (die nur 2 Mal angewandt werden musste) als Erfolg ansehen.
Wir sollten uns doch bei jedem Fehlverhalten unseres Hundes einfach mal fragen, was habe ich falsch gemacht.