Pubertätsdrama

Ist das so? Ich denke, wenn Paula den Zusammenhang nicht begriffen hätte, hätte sie mich weiter angesprungen. Denn das hat sie mittlerweile jedes Mal gemacht, wenn sie an der Leine ihren Willen nicht bekommen hat. Ob es war, weil sie zu anderen Hunden rennen, oder die Handtasche meiner Freundin runter reißen wollte. In der Hundeschule ist sie mich durchgehend angegangen. Ohne Pause. Meiner Meinung nach hat sie begriffen, dass das Anspringen eine unangenehme Folge hat, und es einfach sein gelassen. Aber wer bin ich schon, so etwas deuten zu können. Aufgrund mangelnder Erfahrung meinerseits übersehe ich wahrscheinlich nur, dass die Bindung zu meinem Hund jetzt enorm gelitten hat und sie nach einer gewissen Zeit noch heftiger reagieren wird. Wenn das so sein sollte, werde ich euch berichten, und ihr könnt völlig zu Recht sagen: "Siehst du Michelle, das haben wir dir doch gesagt und du wolltest nicht hören!" Dann Asche auf mein Haupt und ich werde daraus gelernt haben. Wenn das Verhalten nicht zurückkehren wird, werde ich auch berichten, und die Trainingsmethode (die nur 2 Mal angewandt werden musste) als Erfolg ansehen.
Es war mir klar, dass das Thema wieder mal so enden wird. Ich werde mich auch gar nicht groß einmischen. Es bringt ja scheinbar nichts weiter. Schuld am falschen Verhalten sind doch immer die anderen. Falsche Ratschläge von der Hundeschule, vom Forum oder der Hund ist schult. So ist es aber nicht. Schuld ist immer der Hundebesitzer selbst. Er macht die Fehler, nicht der Hund! Und dass fängt schon am ersten Tag der Übernahme an. Ein Hund ist z.B. keine Katze, sondern vom Verhalten her das ganze Gegenteil. Ein Hund brauch eine klare Führung, konsequente aber liebevolle Erziehung. Eine Katze führt selbst, macht im Grunde dass, was sie für richtig hält. Der Hund soll aber tun, was der Besitzer bitteschön möchte. Er kann aber nur dass tun, was der Besitzer ihm beigebracht hat. Dazu muss aber der Besitzer erst mal wissen, wie er dem Hund etwas beibringen kann. Viele geben ihrem Hund Kommandos, haben ihrem Hund aber nie oder nie richtig gezeigt, was dieses Kommando bedeutet. Etwa so, als ob man in einem fremden Land ganz alleine ist und kein Wort in der Landessprache spricht und versteht. Da möchte man etwas haben oder sucht Hilfe und der Einheimische versteht aber nicht, was man sagt , man selbst aber auch nicht, was der Einheimische sagt. So entstehen Missverständnisse und wenn man Pech hat, bekommt man noch eins aufs Dach. So geht es z.B. einem Hund in der Menschenwelt. Er möchte gefallen, weiß aber nicht, wie er es machen soll. Hat ihm ja keiner beigebracht. Sein "Einheimischer" hat schlicht und einfach versagt. Er hat ihm nicht gezeigt, was die einzelnen Kommandos bedeuten, verlangt aber, dass sie befolgt werden. Doch wie soll der Hund sie befolgen, wenn er sie nicht versteht? Es ist nun mal eine Fremdsprache. Hilferufe vom Hund werden falsch gedeutet oder nicht wahr genommen. Übersprungshandlungen werden vom HB nicht gesehen oder falsch gedeutet. Beim Welpen findet man das Anspringen noch niedlich, beim erwachsenen Hund ist es läßtig. Anspringen ist eine Übersprungshandlung, kann aber (beim Junghund) auch ein pöbeln sein. Der eine denkt, " mein Hund springt mich an, der liebt mich und tut es aus Freude", der andere denkt, "der will mich ärgern". Nein, es ist eine Übersprungshandlung! Der Hund weiß in dem Moment nicht wohin mit sich selbst oder wie er aus eine bestimmte Situation heraus kommen soll. Sein HB hat es ihm ja nie gezeigt. Würde man bei Fehlverhalten des Hundes nicht den Fehler beim Hund suchen, sondern bei sich selbst, gäbe es kaum Fehlverhalten bei unseren Hunden. Vielleicht möchte er einfach nur Hilfe von seinem HB. Wie gesagt, Übersprungshandlungen sind Hilferufe des Hundes, weil er aus seiner Situation alleine nicht raus kommt oder nicht verstanden hat, was sein HB von ihm will.
Wir sollten uns doch bei jedem Fehlverhalten unseres Hundes einfach mal fragen, was habe ich falsch gemacht.
 
Ja, das mag sein.
Aber gerade Hundeanfänger wissen nicht, woran sie gute Trainer erkennen.
Die wirken ja immer so, als hätten sie viel Ahnung.
Mag sein. Aber, ohne Trainer sind viele Neulinge völlig aufgeschmissen. Viele kaufen sich einen Hund und wissen so rein gar nichts über und von Hunden. Oft wissen sie nicht mal was sie da für eine Rasse oder Mischung gekauft haben und was für Ansprüche diese Hunde haben. Da ist ein guter Trainer schon gefragt. Man muss sich eben auch bei der Hundeschul- oder Vereinswahl Gedanken machen und nicht die erst besten nehmen. Alles kann man einem Neuling nun auch nicht abnehmen. Die Verantwortung für seinen Hund trägt er nun mal alleine. Man kann nur Hilfestellung geben. Was nutzt der beste Trainer, wenn der HB seine Ratschläge nicht umsetzt oder nicht in der Lage ist, sie umzusetzen? Na und von denen (HB) die so wie so alles besser wissen mal ganz zu schweigen. Davon gibt es ja auch so einige.
 
Unglaublich….

Die Welt dreht sich nicht nur um meinen Hund. Ich habe auch Katzen, die ebenfalls ein Recht auf meine Aufmerksamkeit haben. Diese Aufmerksamkeit kann ich den Katzen aber nur an einem Ort geben, wo der Hund nicht hinkommt, weil sie sofort eifersüchtig wird, auf uns zusprintet, die Katzen kriegen Angst, rennen weg, das findet Paula noch spannender, sprintet hinterher, und die Katzen flüchten mit einem halben Herzinfarkt.
Ich will dich ja nicht deprimieren, aber da ist schon bei der Zusammenführung Hund und Katzen was schief gelaufen. Ich halte seit vielen Jahren Hunde und Katzen. In verschiedensten Zusammenstellungen, erwachsener Hund, junge Katze, erwachsene Katze, junger Hund, erwachsene Katze, erwachsener Hund.
Das erste, was jeder Hund gelernt hat, die Katze sind MEINE. Mein Besitz, meine Ressource, das wird gefälligst respektiert.
Die Katze wird nicht geschubst, nicht gejagt, nicht gezwickt. Und wenn ich mich mit der Katze beschäftige, darf der Hund gern dazu kommen. Zu meinen Bedingungen, siehe oben. Verhält ersich nicht angemessen, gibts eine deutliche (verbale) Rüge. Während angemessenes Verhalten, zumindest in der Gewöhnungsphase, auch belohnt wird.

Um das noch mal als wichtig zusammem zu fassen. Es ist nicht per se falsch, auch mit negativer Einwirkung zu arbeiten. Manchmal ist es notwendig.
Aber - man darf den Hund nie mit der negativen Einwirkung, dem Abbruchsignal, allein lassen. Es muß ihm zwingend notwendig auch gezeigt werden, was er statt dessen tun soll.

Gilt auch fürs anspringen, aus Frust in die Leine beißen und ähnliche Verhaltensweisen. Ich lasse sowas bei meinen Hunden auch nicht durchgehen, da gibts nen Anschiß. Aber sofort danach verlange ich bspw. ein "Sitz", was dann belohnt werden kann.
Oder der Ali, der ja anfangs ohne Rücksicht auf Verluste, wirklich heftig jeden Hund angepöbelt hat. Das hab ich unterbunden, aber auch das Kommando "Schau" etabliert. So dass er statt seiner Pöbelei eben eine Alternativhandlung hatte.

Ich fahre gleich mit Paula zur Abschlussübung in die Hundeschule und hoffe, dass ich souverän und selbstsicher auftreten kann. Heute fühle ich mich eher niedergeschlagen und als wenn ich versagt hätte 😔

Ich würde das lassen. Und nicht zu einer Abschlussübung fahren, wenn ich mich eh schon niedergeschlagen und als Versager fühle. Die schlechte Stimmung überträgt sich und dann läuft auch meistens alles schief.
 
Keine Sorge, lief alles super, Paula war große klasse und ich bin direkt nach der Übung wieder mit ihr nach Hause gefahren. Das Zusammensitzen an einem Tisch mit den anderen Leuten und Hunden wäre für sie zu viel gewesen und ich wollte mit dem positiven Gefühl aus dem letzten Training rausgehen.

Wenn ich Paulas Anspringen korrigiere, bringe ich sie danach immer ins Sitz. Ich gebe ihr also immer vor, was ich gerade stattdessen erwarte. Das haben wir in der Hundeschule mit als erstes gelernt. „Nicht einfach nur Nein sagen, sondern sagen, was der Hund tun soll und ihm eine Alternative geben“.

Ich habe Paula im August bekommen und bei insgesamt 7 Hundeschulen angefragt. Nur diese eine Hundeschule hatte noch einen Platz frei. Es war also meine einzige Wahl, um überhaupt irgendeine Art der Starthilfe zu kriegen.

Ich habe niemals behauptet, dass es die Schuld vom Hund ist, dass sie sich plötzlich so verhalten hat. Ich habe von Anfang an gefragt, wie ICH damit umgehen soll und was ICH tun kann.

Dass die Zusammenführung mit den Katzen nicht gut geklappt hat, weiß ich selbst und belastet mich auch, ohne dass man es mir unter die Nase reibt. Das war hier auch gar nicht das Thema. Ich habe drei Katzen. Eine lebt komplett im Keller und will überhaupt nichts mehr von mir wissen. Eine traut sich ab und zu mal hoch, faucht und brummt aber schon wie wild wenn sie Paula nur von weitem sieht und sie sich noch nicht mal bewegt hat. Und der dritte ist ziemlich entspannt. Liegt ab und zu mit mir auf der Couch und wenn er einen guten Tag hat, lässt er Paula auch an sich schnüffeln und reibt sich sogar ein bisschen an ihm.

Selbstverständlich habe ich mich vorher über die Rasse informiert, bevor ich sie mir angeschafft habe 😮‍💨
Einen sonderlich hohen Jagdinstinkt hat Paula jetzt (noch) nicht. Sie hat fast täglich die Möglichkeit zu schwimmen, was sie auch gerne nutzt, wenn sie in der Stimmung ist. Mit Dummytraining fangen wir gerade langsam an.
 
@GoldenMichelle

Ich möchte Dir einmal den Rücken stärken, wenn ich darf?! Ich setze zwar selber (inzwischen) sehr stark auf positive Verstärkung, aber nicht ausschließlich. Ich habe in meinem Leben gelernt, dass extreme (Lebens-)Einstellung wenigstens viel Energie kosten und wenn man zu sehr dem schwarz-weiß Denken verfällt, dann engt man sie sich so sehr ein, dass man die Bodenhaftung verliert. Man schafft sich dadurch im Alltag neue Probleme.

Du hast einen Trainer gefunden, der mit negativer Verstärkung arbeitet und es funktioniert. Ist doch super. Lass Dir dieses tolle Gefühl, dass Du in einem langen Beitrag beschrieben hast, nicht kaputt machen. Und rechtfertigen musst Du Dich ebenfalls nicht.
Ich denke, der Trainer hat die Disc nicht "aus heiterem Himmel" angewendet, sondern der Hund wird schon genau verstanden haben, worum's gerade ging. Und ich habe es auch so verstanden, dass im Anschluss an die Korrektur Deinem Hund das gewünschte Verhalten erklärt wurde.

Wenn Du Dir die Beiträge der Mitdiskutanten hier genau durchliest, dann liest man auch immer wieder von einem "gehörigen Anschiss", der dem eigenen Hund bei Fehlverhalten verpasst wurde. Ob da jetzt eine Disc rappelt, oder ein Mensch laute und deutliche Worte findet, ist in meinem Augen Jacke wie Hose (solange die Disc NEBEN den Hund und nicht AUF ihn geschmissen wird).

Einem pubertierenden Menschenkind (der Vergleich mit der Menschenkindererziehung wurde hier ja angestrengt) wird auch mal ab und an der Kopf gewaschen. Da gibt's auch schon mal ein Donnerwetter. Den Vergleich mit dem losbrüllenden Chef bei einem falschen Wort in einer E-Mail finde ich ehrlich gesagt lächerlich. Vergleiche hinken ja quasi generell, aber der...?! Einen passenderen Chef-Angestellten-Vergleich würde ich in Bezug auf Deinen Hund und seinem beschriebenen Verhalten in der Hundeschule darin sehen, wenn z. B. ein Mitarbeiter während der Arbeitszeit hohldreht, Kollegen durch Clownerie von der Arbeit ablenkt und sich im Tonfall vergreift. Wenn dann ein Chef losbollert, dann weiß jeder ganz genau worum es geht.

Ich weiß, dass jetzt hier wieder das Thema Souveränität bemüht wird. So ein Chef wäre nicht souverän, verhielte sich cholerisch und unglaubwürdig. Ein Chef spricht die selbe Sprache, wie seine Angestellten und kann daher natürlich ganz entspannt zu einem Gespräch in seinem Büro bitten und in ganz leisem Tonfall und vielleicht süffisant lächelnd auf den geschlossenen Arbeitsvertrag und daraus resultierende Konsequenzen bei Nichterfüllung hinweisen. Das wäre ein Donnerwetter, ohne laut zu werden.
Ein Hund spricht aber nicht unsere Sprache und wir nicht die Sprache des Hundes. Wir müssen uns auf subtilerem Wege verständlich machen. Hunde untereinander kennen keine Kommunikation nach dem Motto: "Äh, entschuldigen sie Herr Retriever, könnten sie bitte mit mir einmal hinter den Busch kommen. Ich würde ihnen dort kurz einmal eine Kritik mitteilen mögen." Nö, da gibt's klare und deutliche Ansagen. Da wird geknurrt, Zähne gezeigt, in die Luft geschnappt und im extremsten Fall gibt's auch einfach mal eins auf's Maul. Danach ist dann aber auch wieder gut. Ich spreche dabei von gesunden, gut sozialisierten Hunden, keine Problemfälle. Die Welt ist zum Glück doch noch recht voll von recht gesunden Hunden.

Du Michelle fühlst Dich momentan souverän. Vielleicht endlich mal. Vielleicht zum ersten Mal. Wie auch immer. Dieses Gefühl gilt es für Dich jetzt zu konservieren, Dich immer und immer wieder daran zu erinnern und es zu festigen. Eine gute Bindung zu Deinem Hund hast Du ja. Orientiere Dich hauptsächlich daran, positive Momente zu schaffen, Deinem Hund zu zeigen, was von ihm verlangt wird, dies klar und deutlich zu kommunizieren. Wenn er es nicht versteht, Fehler macht, dann bleib ruhig und hilf ihm. Tickt er aber mal aus, dann rappelt's halt mal. Das sollte die Ausnahme sein und ich bin mir ziemlich sicher, bei dem was und wie Du es hier geschrieben hast, dass dem auch so sein wird.

Auch das Thema mit den Katzen finde ich völlig OK so. Die Couch gehört Dir und Deinen Katzen, da ist der Hund halt abgemeldet. Es dreht sich nicht immer alles um ein bestimmtes Individuum. Die Zeit für Dich und Deinen Hund findest Du ja zusammen mit ihm im Körbchen. Das sind in meinen Augen sehr klare Grenzen und ich sehe keinen Grund dafür, dass der Hund jetzt Teil der Katzenschmuserei auf der Couch werden muss.

LG
Matthias
 
Danke Matthias! Das hat mir mehr als den Rücken gestärkt.

Der Tag endet für mich tatsächlich extrem positiv und ich konnte meine Souveränität konservieren. Nicht nur, dass das Abschlusstraining so toll gelaufen ist, auch unser langer Mittagsspaziergang an der Schleppleine war traumhaft entspannt. Der Rückruf hat perfekt gesessen und Paula kommt inzwischen schon freiwillig zu mir zurückgelaufen, wenn ich stehen bleibe, anstatt sich nur umzudrehen. Das habe ich nie verlangt, sie macht es aber von sich aus ❤️

Da Paula so ein großes Problem mit Leerlauf hat, habe ich mich auf einem Feldweg einfach mal in die Nachmittagssonne auf eine Bank gesetzt und die Augen zu gemacht. Nach ein paar Minuten schnüffeln hat sich Paula dann neben mich gesetzt und sich leicht an meinen Beinen angelehnt. Das war ein so wundervoll vertrauter Moment, dass mir fast die Tränen kamen.

Aber das absolute Highlight war, als dann ein Fahrradfahrer mit einem nicht angeleinten Hund auf dem sehr schmalen Feldweg an uns vorbei gefahren ist. Sicherheitshalber habe ich Paulas Halsband festgehalten, weil sie in so einer Situation nur schwer sitzen bleiben kann, aber sie hat tatsächlich einfach nur entspannt hinterher geguckt und sich nicht gerührt. Ich war so stolz auf meine Maus. Da wurde sie natürlich großzügig belohnt 😊
 
Da Paula so ein großes Problem mit Leerlauf hat, habe ich mich auf einem Feldweg einfach mal in die Nachmittagssonne auf eine Bank gesetzt und die Augen zu gemacht. Nach ein paar Minuten schnüffeln hat sich Paula dann neben mich gesetzt und sich leicht an meinen Beinen angelehnt. Das war ein so wundervoll vertrauter Moment, dass mir fast die Tränen kamen.
Mach das ruhig öfter! 👍 👍 👍
 

Ich bin da ganz bei @Digirunning.
Manchmal lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. So es richtig sitzt und man darauf aufbaut.
Aber, jedes Mal wenn die Disc ab heute geworfen werden muss in einem ähnlich gelagerten Fall würde klarer werden wie nutzlos das erste Mal war. Oder eben falls nicht dann das Gegenteil. Das wird die Zukunft zeigen.
Ich hatte mit meinem Luke auch mal so ein Training. Also ich wusste vorher nicht um was es geht. Zur 10er Stunde gehörte eine Stunde Einzeltraining da sind wir mal relativ unbedarft hin. Mein damaliger Trainer gilt hier allgemein als Koryphäe. Eine Beurteilung die ich nach dieser Stunde und vor allem nach der darauffolgenden Gruppenstunde nicht mal im Ansatz teile.


Wie man das Pferd beim Namen nennt

Ein Grundproblem an der ganzen Misere. Immer muss allem ein Name gegeben werden.
Manche Dinge haben aber keinen Namen und in dem man ihnen einen zuweist, steckt man sie nur in unpassende Schubladen.
Pubertät? Vermutlich aber eventuell nicht alleine
Dominanz? Vom geschilderten her eher nicht
Unsicherheiten auf beiden Seiten? Sehr sicher


Ich täusche es nicht vor, seit es geklappt hat fühle ich mich tatsächlich souverän und gelassen.

Souverän ist man nicht wenn man sich so fühlt solange alles im Butter ist. Souverän ist man genau im Gegenteil wenn es Reibungen gibt bzw. in Krisenzeiten.
Und damit wäre auch gleich erklärt wie man am besten Bindungen aufbaut. In dem solche Krisen gemeinsam und für beide Seiten möglichst positiv überwunden werden.
Es ist gut wenn du jetzt erstmal etwas Luft atmen kannst. Das nimmt dir, der Situation und auch Paula etwas Druck aus dem Kessel.
Souverän und bindungsfördernd ist aber etwas anderes.
Am souverän arbeite ich persönlich seit 19 Jahren dran. Davor war ich zwar 2,5 Jahre im Tierheim Gassigeher aber die Hunde dort hinterfragen das recht wenig. Dafür bleibst man ihnen bei 1-2 Stunden gemeinsam laufen zu fremd. Aber dann bekam ich mit 16 einen dauerhaften Gassihund und da sah die Sache von Anfang an sehr anders aus. Dieser Hund sah sich Menschen gegenüber als mindestens gleichberechtigt bzw. ebenbürtig.
Nach 6-7 Jahren, dachte ich ich wäre schon weiter, bekam dann meinen eigenen Luke und lernte nochmal eine ganz neue Stufe von Souveränität kennen. 12,5 Jahre lang hab ich zusätzlich ihn beobachtet und gelernt.


Das kann ich klar zurückweisen. Die Katzen dürfen zum Beispiel zu mir auf die Couch, weil das der einzige Ort ist, wo sie mich für sich alleine haben. Es hat einige Zeit gedauert, bis Paula sich damit abgefunden hat. Bis dahin stand sie öfter winselnd vor der Couch, hat manchmal auch gebellt, weil sie so dringend zu den Katzen wollte. In diesen Momenten wäre sie ganz sicher am liebsten mit Anlauf auf die Couch gesprungen.

Dann wollte sie aber zu ihrem Rudel. Nicht auf die Couch. Wäre ihr Rudel in dem Moment auf dem Boden gelegen hätte sie mit Sicherheit auch lieber auf dem Boden gelegen als alleine auf der Couch. Die Couch wie gesagt hat vermutlich (100% genau kann ich es natürlich nicht wissen) für sie keine Priorität.


@ Bubuka,es gibt auch Trainer die wirklich helfen können, den Hund zu verstehen und auf ihn einzugehen.
Nur sind die nicht auf einem Hundeplatz zu finden.

Das find ich aber sehr pauschal.
Also ich selber hatte 2 sehr gute Trainerinnen auf dem Hundeplatz die erstens nicht aversiv gearbeitet und zweitens die Schuld immer primär beim Hundehalter gesehen haben. Es wurde positiv aber ohne schischi gearbeitet. Schätze mal das waren dort nicht die einzigen Trainer/innen die so waren, hab aber halt nur mit diesen beiden gearbeitet während unserer Zeit dort.
 



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