Positive/Negative Erfahrungen beim Tierarzt

In Nanouks Fall wäre das vielleicht aber der falsche Weg gewesen. Ich denke, ich wäre keine 2h dort geblieben sondern gegangen und hätte dies ggf an paar Tagen wiederholt, bis es relativ früh klappt. Aber vielleicht lieber so als ihn festzuhalten, je nach dem, wie genau er wirklich drauf gewesen ist.
Meine halte ich auch fest, und das Impfen findet sie auch schrecklich. Ich merke, dass ihr das zu schaffen macht, sie ist da einfach sehr empfindlich und für die nächsten Besuche will ich es mir eigentlich nicht allzu sehr verscherzen. Daher muss ich da auf genug Positives achten. Bei Nanouk ist das ja nach dem schlechten Einstieg ebenfalls enorm wichtig. Ist also wie so oft was sehr individuelles...
 
Ich würde tatsächlich mit keinem Hund, egal wie ängstlich, 2 Std im Behandlungszimmer sitzen und warten bis er unter dem Tisch hervorkommt. Und ich würde auch keine zig Anläufe starten.

Bei Hunden, die wirklich Probleme haben, mache ich einen Termin, damit erspart man sich das volle Wartezimmer. Hunde, die Angst haben, nehme ich abseits der Behandlung immer wieder mit in die Praxis, wo sie dann nur dabei sind (zb weil jemand anderes dran ist oder ich nur was abhole). Somit lernen sie, dass TA nicht per se schrecklich ist. Aber wenn ich dort bin, um den Hund behandeln zu lassen, wird der Hund behandelt. Und gerade bei so schnellen Dingen, wie einer Impfung finde ich langes Herumgetue und den Hund sich rein steigern lassen völlig kontraproduktiv. TA ist nunmal etwas, das muss. Ich kann den Tisch zuhause üben, ich kann das Handling zuhause üben, aber letztendlich muss es nunmal. Und je mehr Drama man dann in der Situation drum macht, umso mehr Drama ist es für den Hund.
 
Ich stelle mir vor, wie es war, als ich als Kind zum Arzt musste. Ich war froh, wenn ich nicht ewig lange warten musste, flott untersucht und behandelt wurde. Übermässig freundlich brauchte der Arzt gar nicht sein, weil ich das gar nicht so wahrgenommen hab.
Unser Tierarzt hat keine Leckerlies, er tut auch erst mal so als ob er gar nicht da wär. Was untersucht und behandelt werden muss, wird gemacht. Wie schnell er das Thermometer im Popser hat oder wenn er die Spritze gibt, wird schnell die Falte gesucht, kurz gezuckt und schon merken die Kerle die Spritze gar nicht mehr. Bei uns ist es automatisch so, dass der HH seinen Hund halten muss, weil er gar keine Sprechstundenhilfe hat. Bei den OP's assistiert seine Frau.
Mein Fehler, den ich gemacht habe bei Aslan, war tatsächlich, dass der Maulkorb noch nicht ordentlich auftrainiert war, als wir im Akutfall hinmussten, da konnte er nicht schnell genug wieder raus kommen aus der Praxis. Den Maulkorb will ich aber drauf haben beim Hund- vorsichtshalber.
 
Was ich generell auch und gerade bei unangenehmen Sachen immer wichtig finde: Ankündigen! Sandor kennt das Wort "pieks" ganz genau, findet es zwar nicht gerade prickelnd, aber kann damit leben. Er weiß aber auch, so lange ich das nicht sage wird auch nix kommen. Und auch das nimmt eine ganze Menge Stress raus.
 
Und so viel auch wieder zu der Frage aus dem anderen Thema, "sollte man seinem Hund körperlich gewachsen sein" ;)

Ja - das sollte man schon sein, weil man auch mal in die Lage kommen kann, dass man seinen Hund ein Stück weit tragen muss.

Aber darum geht es mir nicht. Ich habe ja keinen Zementsack, bei dem sich nur die Frage stellt: Schaffe ich die 50 Kilo noch, oder nehme ich lieber die 25 Kilo?

Ich habe ein Lebewesen, das vergleichbar ist mit einem Kleinkind, und da ist es mir schon wichtig, dass ein Besuch beim Tierarzt möglichst positv besetzt ist. Der Schäferhund meiner Eltern (aus dem Tierschutz) hatte bei den Vorbesitzern schlechte Erfahrungen gemacht und sich strikt geweigert, eine Tierarztpraxis zu betreten.
Diesem Hund waren wir körperlich voll gewachsen. Hätten wir unsere Kraft nun dazu nutzen sollen, den sich verbittert sträubenden Hund in die Praxis zu zerren? Nein - die Tierärztin war so nett, ihn draussen auf der Strasse (in ihrem Vorgarten) anzugucken, und als mal eine OP fällig war, hat er draussen eine Spritze bekommen und wurde dann (von uns) ins Haus getragen.
Außergewöhnliche Probleme erfordern außergewöhnliche Lösungen. :)
Und von einem TA erwarte ich, dass er vertrauensvoll mit mir zusammenarbeitet.

Ich erwarte NICHT, dass er sich zum Ultraschall oder zum Nähen einer zerschnittenen Pfote auf den Boden legt. In diesem Fall erwarte ich auch nicht, dass er meinen großen Hund auf den Tisch hebt. Da wäre ein hochfahrbarer Tisch tatsächlich eine gute Lösung.
Ich erwarte auch nicht, dass er sich zum Abhören der Herztöne eines Dackels auf den Boden kniet - da kann der Hund gut auf den Tisch gehoben und vom Halter beruhigt werden.
Wobei es auch da Ausnahmen geben könnte. Auch ein kleiner Hund ist ein Hund und tickt so, wie ein großer. Für ihn ist die Höhe eines Tisches vielleicht noch viel schlimmer als für einen großen Hund - und mit mehr Aufregung verbunden. Wenn also ein Kleinhund deutlich zeigt, dass er auf einem Tisch Angst hat, wäre für mich vorstellbar, dass Frauchen ihn auf dem Schoß hat, wo er sich geborgener fühlt - aber dann muss der TA eben auch wieder auf den Boden zum Abhören, In-die-Ohren-Gucken oder zur Kontrolle der Zähne...oder für die Spritze, etc....


Ich übe mit meinen Hunden von klein auf im Hinblick auf spätere Tierarztbesuche, dass sie sich bestimmte Verhaltensweisen gefallen lassen. Aber ich übe mit ihnen nicht, dass ich sie auf einen Tisch hebe. Ich habe nur einen einzigen Tisch, der so groß ist, dass ein Hund drauf passt - und auf den stelle ich garantiert keinen 40-Kilo-Hund mit seinen Krallen, weil mir dieser Tisch sehr ans Herz gewachsen ist. :rolleyes:

Selbstverständlich fühle ich mich voll dafür zuständig, wenn bei meinem Hund eine Behandlung auf dem Untersuchungstisch nötig wird.
Aber auch nach 2-tägigem Nachdenken über das Problem sehe ich nicht ein, weshalb ich meinen evtl. zappelnden Hund auf den Tisch wuchten soll, damit der TA ein Lipom am Bein kontrollieren kann. :rolleyes:
Habe ich so eben bisher erst einmal erlebt und wußte bis gestern tatsächlich nicht, dass so eine Vorgehensweise gängige Praxis zu sein scheint und ich mich somit als Glückspilz in Bezug auf die Tierärzte in der Gegend betrachten muss.

Hier läuft es in der Regel so ab, dass man ins Behandlungszimmer geht, der TA sich ein wenig mit dem Hund befasst, ihn begrüsst und streichelt, und dann die gängigen Untersuchungen tatsächlich in der Weise vornimmt, dass er sich zum Hund runterbeugt oder in die Knie geht. :)

Nun bin ich natürlich natürlich nicht so doof, dass ich für mich in Anspruch nehme, dass der Tierarzt sich meines Hundes wegen die Gesundheit ruiniert. Und was für mich eine einmalige Aktion ist, muss vom Tierarzt zwanzig Mal bewältigt werden. Das berücksichtige ich natürlich.

Aber ein Tierarzt weiß auch bei der Berufswahl, worauf er sich einlässt. Da kann ich mitreden, weil ich selbst mal angedacht hatte, Tiermedizin zu studieren. Da informiert man sich zuvor und weiß, was auf einen zukommt. Genauso, wie der Maurer weiß, dass sein Job den Rücken kaputt macht oder die Krankenschwester oder die Pflegerin im Seniorenheim.

Deshalb schafft man sich, sofern möglich, Hilfmittel an - ein höhenverstellbarer Tisch ist da tatsächlich eine gute Lösung.

Macht man das nicht und will man sich bei einem großen Hund nicht nach unten auf Augenhöhe begeben, muss man eben damit leben, dass mal ein Patientenbesitzer sagt, dass er dort nicht mehr hin geht, sondern künftig einen der Tierärzte aufsucht, bei denen man das Gefühl hat, dass die Behandlung mehr auf Vertrauensbasis abgewickelt wird.

Ich wollte jetzt aber keinen Unmut erregen wegen meiner Äußerungen und alle Tierärzte gegen mich aufbringen. :(
Zumal ich bei meinen Hunden auch ein einigermaßen gesittetes Auftreten beim TA einfordere, und bei einer Spritze beispielsweise kurzen Prozess mache. Hund festgehalten...Spritze...fertig.
Aber damit sowas klappt, müssen halt die Rahmenbedingungen stimmen, und bei meinen großen Hunden bedeutet eine Spritze halt Stress, wenn der Hund dafür zuvor gegen seinen Willen auf einen Tisch gehoben und dort in der Höhe festgehalten werden muss.

Ich hoffe, dass man mich da jetzt auch richtig versteht....ich will nicht so dastehen, als ginge mir der Tierarzt am Allerwertesten vorbei.
 
@Hanca Ich gebe zu, dass ich deinen ersten Beitrag auch deutlich anders verstanden habe, als den 2. Der klang tatsächlich nach "Der TA hat geälligst auf dem Boden zu hocken, damit ich meinen schweren Hund nicht auf den Tisch heben muss!". Danke für deine Erklärung! Ich bin durchaus auch der Meinung, dass sich ein TA auf seine Patienten auch einstellen (können) muss. Das muss doch eigentlich nahezu jeder in seinem Beruf.
 
So rum wird da auch für mich eine Sache draus. Natürlich sollte ein TA in der Lage sein, sich auch auf außergewöhnliche Patienten einzustellen. Und ich denke, das tun auch die meisten. Bloß, wenn man nach einem Großteil der Hundehalter geht ist halt jeder Hund ein absoluter Angstpatient beim TA und braucht deshalb eine gaaaaanz besondere Behandlung... Und das kann kein TA dieser Welt so leisten. Denn von außen betrachtet ist es halt schon so, dass es Hunde gibt die finden es doof und haben Angst, ohne dass davon die Welt untergeht. Und nur ein paar wenige werden wirklich so panisch, dass man nach anderen Lösungen suchen muss und sollte. Aber vielleicht hab ich da auch einfach zu viele merkwürdige Hundehalter im Kopf, bei meinen Wegen hier in der Gegend merk ich ja oft genug wie seltsam viele ticken während das andernorts viel gesitteter zugeht...
 
Meine negativen Erfahrungen sind eigentlich gar nicht meine eigenen, sondern die meiner Käufer.
Da werden PL OP`s bei Hunden unter einem Jahr gemacht, oder bei Vorstellung mit 12 Wochen gleich nach dem Termin zum kastrieren gefragt.
Ganz modern auch die Impfung anzweifeln. Da wird gerne einmal nachgeimpft weil der Impfstoff "veraltet" war, die Impfung nicht gültig (warum auch immer) oder gleich der ganze TA angezweifelt wird (in der heutigen Zeit kann man da nie sicher sein ob das auch wirklich gemacht wurde)
Auch modern, die Tollwut 2x im Abstand von 14 Tagen :mad:
 
Lupo war bis 12 Jahre ziemlich locker beim TA, im Wartezimmer ruhig, auf dem Tisch angespannt aber
freundlich und kooperativ. Plötzlich, ohne Grund fing er an Zicken zu machen, ging nicht mehr gern in die Praxis, war
unruhig im Wartezimmer, ging aber noch. Dann kam das erste Röntgen mit 12,5, Hüfte & Rücken, ohne Sedierung.
TA meint, ich könnte nicht dabei bleiben, also sollte ich raus vor die Tür. Es dauerte nur 30 Sekunden und der Doc
holte mich wieder rein o_O Mein geduldiger, ruhiger Hund hat einen Aufstand gemacht und sich sehr gewehrt, nicht gebissen
aber kräftemäßig ansonsten alles aufgeboten. Er regte sich so auf, dass seine Schleimhäute blau wurden und er fast kollabierte.:eek:
Ich hab meinen Opi erst mal beruhigt, so bald er mich sah war er auch gleich entspannter. Mit mir zusammen war es dann kein Problem
ihn zu Röntgen. Seitdem ist´s vorbei. Sobald wir aus dem Bus steigen, weiß er wo wir sind und läuft Zeitlupe, im Wartezimmer Gezitter
und Gehechel. Auf dem Tisch weiterhin relativ ruhig, Fluchtmöglichkeit ist ja nicht mehr gegeben. :rolleyes: Ich mache da kein großes Gehampel
drum, kann´s eh nicht ändern, da muss er durch. Ich hab auch Angst beim Zahnarzt, muss trotzdem hin und gegen meinen Fluchtreflex
angehen.
 



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