Pinkel-Alarm !

Erster Hund
Speedy / Ratonero (2)
Hallo Leute,

ich weiß langsam nicht mehr weiter - und versuche jetzt durch dieses Forum vielleicht Hilfe zu bekommen.... oder wenigstens ein paar aufmunternde Worte, das wir das doch irgendwie in den Griff bekommen.

Es geht um folgendes: Ich habe den perfekten Hund ! Ja, denn er ist lieb, anhänglich, verspielt, hüsch, bleibt auch mal kurz allein im Haus, bewacht unser Grundstück (was so schlecht nicht ist), versteht sich auch mit den Kindern... Alles kein Problem.

Und jetzt kommt's: ABER... sie pinkelt in die Wohnung. Und zwar nicht wild überall hin, sondern an bestimmte "Orte". Das sind: Bett meines jüngsten Sohnes (sehr oft), Bett meines ältesten Sohnes (nicht ganz so oft), Bettseite meines Mannes (zwei Mal). Ich selbst sowie unser mittlerer Sohn bleiben verschont.
Bei meinem jüngsten reicht es, wenn die Tür aufsteht. Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß. Wir haben zwar nun immer die Tür geschlossen, aber manchmal muss man halt rein und raus.... Und heute war der Punkt, wo ich wirklich sage, das kann doch nicht sein: Ich lege Wäsche zusammen, ziehe Betten ab und habe deshalb alle Türen offen. Der Hund lag bei meinem Mittleren auf dem Bett, das habe ich ebenfalls abziehen wollen und Wuffel trottet ganz normal davon. Ich habe mir nichts dabei gedacht. Ich begegne ihr im Flur wieder, als sie auf dem Zimmer meines jüngsten läuft Richtung Büro (da stellt sie auch nichts an). Und als ich sie anspreche und sie mich anschaut, sehe ich schon am Blick und an der Ohrhaltung - es ist wieder passiert. Und siehe da, im Bett meines Jüngsten eine Pfütze ! (Gott sei Dank habe ich einen Plastikschutz für die Matratze... auch wegen unserem Hund gekauft - mein Sohn ist bald 8 und braucht das nicht mehr). Und ich sage nur (in einem strengen Ton) "Speeeeedy"... und mein Hund schaut mich traurig an... möchte zu mir gehen.... und ich kann nicht anders und sage "ab" und zeige von mir weg.... sie trottete dann wieder ins Zimmer meines Mittleren. Dort habe ich sie später angetroffen (musste ja jetzt erst mal das Bett abziehen) und (ja, ich weiß, Hunde verstehen nicht, aber ich rede halt trotzdem mit meinen Wuffels) frage nur: "Was hast Du denn da gemacht ?" Und mein Hund unterwirft sich, will mir Geschenke bringen (das macht sie übrigens auch immer zur Begrüßung, wenn jemand von uns ins Haus kommt) - jedoch gehe ich darauf nicht ein und gehe wieder weg.

Und denke mir: Was soll ich nur noch tun ?

Mein Mann, wenn er sie erwischt, ist da "emotionaler". Der schimpft laut, schnappt sich auch mal den Hund und hält ihr das "Ergebnis" vor (nein, er tunkt sie nicht rein). Wobei ich mir denke: Das ist nicht das Problem ! Sie "weiß", dass das falsch ist. Da bin ich mir absolut sicher. Sie läuft danach immer herum wie ein Elend ! Aber sie tut es dennoch.

Am Anfang war es sicherlich darauf gemünzt, dass unser Hund "draußen" kein Geschäft machen konnte. Das war in den ersten Tagen hart. Sie hat sich schwer getan mit dem Lösen im Freien. In unserem Garten ging es, aber beim Spazieren gehen dauerte es mit dem kleinen Geschäft 2-3 Wochen (mindestens), mit dem großen Geschäft erst nach 2-3 Monaten. In der Zeit war der Garten genutzt worden - aber auch das Haus. Das haben wir alles mitgemacht und auch hinbekommen. Das Pinkeln jetzt, hat also mit den Problemen am Anfang meiner Meinung nach nicht mehr viel zu tun. Oder ?
Mir kommt es so vor, dass der Hund vielleicht seinen Platz in der Familie sucht ? Mein Jüngster ist natürlich aktiver in der Familie, braucht mehr Bestätigung durch die Familie und ärgert auch mal den Hund (Achtung, nichts dramatisches... und das habe ich auch schon abgestellt, das rufen und dann doch nicht das Spielzeug geben, etc.), spielt aber auch mit dem Hund im Garten. Der Große hat anfangs dem Hund nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt, weil er weniger Zeit hatte und weil der Mittlere den Hund förmlich für sich vereinnahmt hat. Ich selbst fühle mich ein wenig als "Chefin" im Ring, bin zwar auch beruflich tätig und nicht immer da, bin aber die feste Konstante im Leben des Hundes. Mein Mann liebt den Hund, wird von ihr auch immer mordsmäßig begrüßt, wenn er von der Arbeit kommt, füttert sie auch, (ist allerdings oft beruflich stark eingespannt), sitzt mit ihr zusammen auf der Couch (wobei sie abends unter der Woche beim Frauchen sitzt, am Wochenende mal bei mir, mal bei meinem Mann) - und hat trotzdem schon zwei Pfützen ins Bett bekommen.

Wir lieben unseren Hund wirklich sehr ! Wir machen alles für Speedy ! Und ja, sie schläft sogar in unserem Bett (meist bei mir, aber auch bei meinem Mann auf der Seite) - aber dieses Pinkeln ins Bett (wenn ich sogar nur ein paar Meter entfernt bin und die Tür wirklich nur mal kurz offen ist).... das geht einfach nicht.

So, hoffe ich habe das irgendwie verständlich rübergebracht. Mir tut unser Hund einfach nur Leid... sie weiß, das sie es nicht darf - und macht es trotzdem. Sie muss doch irgendein Problem (mit uns, mit dem Umfeld ?) haben, das ich sicherlich lösen kann.

Weiß jemand Rat ?
Ach so, noch wichtig: Das passiert nicht täglich ! Da ist auch mal 1-2 Wochen Ruhe. Und dann passiert es plötzlich. Und es ist nicht, weil irgendetwas "anders" war in dieser Zeit... Jedenfalls nichts auffälliges. Ach ja: Ich lasse meinen Ältesten jetzt auch hier und da mit dem Hund allein spazieren (vorher habe nur ich und mein Mittlerer das gemacht, bzw. mein Mann war auch schon unterwegs - aber das geht zeitlich nicht immer... Oder wir sind in der Gruppe unterwegs, wobei meist der Mittlere oder ich die Leine halten) - damit das Verhältnis besser wird (und der Hund merkt, dass der Älteste "die Leine in der Hand hat" und den Weg bestimmt, etc. - also über Speedy steht). Der Hund macht auch nicht mehr ins Zimmer vom Ältesten, ABER er hat auch sicherheitshalber "immer" die Türe zu !

Liebe Grüße,
Fabienne

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Ach so, was ich vergessen habe: Sie pinkelt auch ins Badezimmer meiner Jungs (die Kinderzimmer und das Bad befinden sich auf einer Ebene).
Und bei ihrem ersten Besuchstag hat sie bereits als "Begrüßung" meinem Jüngsten ein großes Geschäft ins Zimmer gesetzt (da hatten wir und auch ihre Betreuerin das als "Aufregung" abgetan). Wobei das mit den großen Geschäften wirklich nur noch selten vorgekommen ist (während der Zeit, als das Geschäft draußen nicht funktioniert hat).

Und auch wichtig: Ich kenne nicht die Vorgeschichte des Hundes !
 
Auch wenn es sicherlich in der Situation schwerfällt aber du solltest nicht mit der Hündin schimpfen wenn sie ins eines der Betten gepinkelt hat. Wenn sie sich unterwirft warst du in deinem Tonfall viel zu „hart“.
Hunde können ein Lob bzw. auch ein böses Wort nur wenige Sekunden mit dem was sie getan haben verknüpfen.

Mein Mann, wenn er sie erwischt, ist da "emotionaler". Der schimpft laut, schnappt sich auch mal den Hund und hält ihr das "Ergebnis" vor (nein, er tunkt sie nicht rein). Wobei ich mir denke: Das ist nicht das Problem ! Sie "weiß", dass das falsch ist. Da bin ich mir absolut sicher. Sie läuft danach immer herum wie ein Elend ! Aber sie tut es dennoch. !

Nein, sie weiß nicht dass es falsch ist, dass sie auf die Betten pinkelt. Sie reagiert auf das Verhalten deines Mannes bzw. auf deines wenn du sauer bist.

Mein Hermann hat als er noch nicht lange bei mir war ein paar Tage am Stück auf mein Bett gepinkelt und hat es letztens im Urlaub wieder gemacht.

Bei ihm hilft sofort wenn das Schlafzimmer konsequent geschlossen ist und ich den Hund im Blick behalte. Er muss einfach öfters raus als meine anderen Hunde, zeigt das auch an indem er sich vor die Tür setzt und kurz wufft, gibt aber dann irgendwann auf wenn ich das Wuffen überhört habe und dann pinkelt er bevorzugt aufs Bett.

Kommt Speedy oft genug raus und zeigt sie an wenn sie raus muss? Löst sie sich draußen bei jedem Gassigang?

Am Anfang war es sicherlich darauf gemünzt, dass unser Hund "draußen" kein Geschäft machen konnte. Das war in den ersten Tagen hart. Sie hat sich schwer getan mit dem Lösen im Freien. In unserem Garten ging es, aber beim Spazieren gehen dauerte es mit dem kleinen Geschäft 2-3 Wochen (mindestens), mit dem großen Geschäft erst nach 2-3 Monaten. In der Zeit war der Garten genutzt worden - aber auch das Haus. Das haben wir alles mitgemacht und auch hinbekommen. Das Pinkeln jetzt, hat also mit den Problemen am Anfang meiner Meinung nach nicht mehr viel zu tun. Oder ? !

Hunde lösen sich dort wo sie sich sicher fühlen. Das ist der Garten oder leider auch das Haus. Wenn es so lange gedauert hat bis die Hündin sich draußen löst scheint sie sehr unsicher zu sein.

Ich weiß wie schwer es fällt seine Emotionen unter Kontrolle zu haben aber sensible Hunde kriegen schnell mit wenn die Stimmung „kippt“.

Und bitte trenn dich davon, dass Menschen über dem Hund "stehen" müssen. Es gibt keine Rangfolge zwischen Menschen und Hunden. Speedy pinkelt vermutlich nicht ins Zimmer deines Ältesten weil die Tür geschlossen ist.

Ich würde immer darauf achten, dass die Schlafzimmertüren geschlossen sind und weniger schimpfen mit der Hündin. Wenn doch ein Malheur passiert wie bei einem Welpen kommentarlos entfernen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
erst mal vielen Dank für die Antwort.
Möchte nur kurz einwerfen: Speedy ist auf jeden Fall ein sehr unsicherer Hund. Sie unterwirft sich nach so einer Tat auch, wenn man nur vor ihr steht und gar nichts sagt... Mein Tonfall war wirklich nicht "zu streng"... Das mit der "Rangfolge" war nur ein Gedanke - weil es nur bestimmte Familienangehörige trifft...

Und meist passiert das Malheur, wenn es der Dame eventuell auch zu kalt ist. Aber was kann ich da tun ???
 
Hallo,

also ihr Wintermäntelchen ist ihr ein Graus. Habe aber wirklich überlegt, ihr einen "Fleecepulli" oder "Norweger" für Hunde zu besorgen. Wobei auch "nass" nicht ihr Ding ist - da hilft dann der Pulli nicht...
Meint ihr, sie kann sich an so etwas gewöhnen ? Wie gesagt, den Wintermantel mag sie schon nicht...
 
Ihr seid viel zu streng mit dem Hund.

Und ich sage nur (in einem strengen Ton) "Speeeeedy"...
und mein Hund schaut mich traurig an... möchte zu mir gehen.... und ich kann nicht anders und sage "ab" und zeige von mir weg....

Und mein Hund unterwirft sich, will mir Geschenke bringen (das macht sie übrigens auch immer zur Begrüßung, wenn jemand von uns ins Haus kommt) - jedoch gehe ich darauf nicht ein und gehe wieder weg.

Schimpfen, den Hund wegschicken und ignorieren verstärkt die Unsicherheit nur.

Mir kommt es so vor, dass der Hund vielleicht seinen Platz in der Familie sucht ?

Das halte ich für möglich, ja.

Das Pinkeln ins Bett kann einfach der Versuch sein, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.


Ach ja: Ich lasse meinen Ältesten jetzt auch hier und da mit dem Hund allein spazieren

Oder wir sind in der Gruppe unterwegs, wobei meist der Mittlere oder ich die Leine halten) - damit das Verhältnis besser wird (und der Hund merkt, dass der Älteste "die Leine in der Hand hat" und den Weg bestimmt, etc. - also über Speedy steht)

Damit kannst Du keine Beziehung verbessern. Warum sollten Kinder über dem Hund stehen?
Vielleicht ist es gerade dieses "Rudelführergedöns", was den Hund so verunsichert.
Sie ist doch ohnehin schon unsicher, warum muss man das noch verstärken.

Glaubst Du ernsthaft, sie würde die Rudelführung übernehmen?? Hunde wollen einfach dazu gehören.

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Das mit der "Rangfolge" war nur ein Gedanke - weil es nur bestimmte Familienangehörige trifft...

Der Hund überlegt doch nicht, wem pinkle ich ins Bett.
 
Hallo,

also ihr Wintermäntelchen ist ihr ein Graus. Habe aber wirklich überlegt, ihr einen "Fleecepulli" oder "Norweger" für Hunde zu besorgen. Wobei auch "nass" nicht ihr Ding ist - da hilft dann der Pulli nicht...
Meint ihr, sie kann sich an so etwas gewöhnen ? Wie gesagt, den Wintermantel mag sie schon nicht...

Ja, man kann Hunde daran gewöhnen. Gibt übrigens auch mit Fleece gefütterte Regenmäntel. Sowas hab ich für meine, wenn es kalt ist und regnet. Nur Fleece oder Strick ist ja dann schnell naß.

Rosie mag das anziehen des Mantels auch nicht. Ich mach da kein Gedöns drum, angezogen, fertig. Wenn wir dann erstmal unterwegs sind, stört sie der Mantel nicht mehr.

Und ja, eh schon sensible, sehr unterordnungsbereite Hunde, kann man mit Strenge (und wenns nur der Tonfall ist) sehr verstören.
Die brauchen kein Rangordnungsgedöns, sondern Anerkennung, Erfolgserlebnisse und liebevolle, ruhige Konsequenz. Möglichst feste Abläufe geben zusätzlich Sicherheit und Stabilität.
 
Wie alt ist Speedy, wie lange ist sie schon bei euch und woher kommt sie?

Bevor ich irgendetwas anderes machen würde, würde ich sofort mit dem Hund zum Tierarzt gehen und eine Pipiprobe mitnehmen.
Dazu brauchst du einfach nur ein kleines, heiß ausgespültes Marmeladenglas, das du dem Hund unter den Hintern hältst, wenn er Anstalten macht, sich hinzuhocken, um Pipi zu machen.
Der beste Zeitpunkt dafür ist frühmorgens, dann hast du gleich Morgenurin.
Am besten vorher einen Termin beim Tierarzt vereinbaren und mitteilen, dass du Urin zur Untersuchung mitbringst.
Die Probe darf bei der Untersuchung nicht älter als 2 Stunden sein.

Speedy würde ich ebenfalls mitnehmen und gleichzeitig ein Blutbild machen lassen, je nachdem wie alt sie ist evtl. auch ein großes Blutbild mit Organwerten.

Wenn sie nämlich eine chronische Blasenentzündung hat, dann hat sie Schmerzen beim Pipimachen und von Katzen kenne ich es, dass sie genau dann bevorzugt auf weiche Unterlagen pinkeln.

Alles Organische abklären zu lassen, wäre für mich definitiv Schritt 1.

Danach würde ich konsequent alle Türen zulassen, hinter denen sich Betten befinden. Wenn ihr das einige Wochen durchhaltet, dann ist ihr gewohnter Rhythmus durchbrochen.

Und das mit der Unterwerfung, wie sieht das denn aus? Was genau macht sie, wenn sie euch beschwichtigen will?

Sie hat vermutlich mitbekommen, dass ihr öfter mal sauer auf sie seid, kann aber nicht genau einordnen, warum. Ich halte es nicht für richtig, dass die Hündin weiß, was sie falsch macht.

Egal, ob aus gesundheitlichen oder anderen Gründen, sie macht dort Pipi, weil sie nur dort einigermaßen entspannt machen kann, warum auch immer.
Und ihr fehlt ziemlich sicher der logische Zusammenhang, dass man das normalerweise nicht macht. Je nachdem wie sie aufgewachsen ist, hat sie die Stubenreinheit in ihren ersten Lebensmonaten nicht erlernt, vielleicht war sie dauerhaft in einer Scheune/Stall, wo sie zwangsläufig ständig ihr Revier beschmutzen mußte und hält das für normal.

Was sie aber mitbekommt ist, dass ihr danach (und ob sie wirklich einen Bezug zum eigentlichen Pipimachen herstellt ist fraglich) in schlechter Stimmung seid. Und so ein Hund nimmt die Signale für "schlechte Stimmung" ganz schnell auf. Sie weiß also sofort, jetzt seid ihr sauer und will umgehend beschwichtigen. Das wirkt vielleicht wie ein schlechtes Gewissen, ist es aber nicht. Sie will einfach nur alles tun, damit ihr wieder "lieb" seid.

Zusätzlich zu den konsequent geschlossenen Türen würde ich also jedes "Malheur" kommentarlos wegmachen und mich bemühen, tatsächlich nicht ärgerlich zu werden, sondern immer zu denken, sie macht das nicht, um mich zu ärgern, sondern es gibt einen Grund und es wird höchste Zeit, den herauszufinden.

Wenn sich gar nichts organisches finden läßt, würde ich zum einen dem Hund ganz viel Geborgenheit und Sicherheit geben, indem ich sie oft lobe und bestätige, wenn sie etwas gut macht, indem ich sie auslaste mit Spielen, Gassigängen, Toben mit Hundekumpels, was auch immer sie gern macht.
Sie muss einfach merken, dass sie genauso angenommen wird wie sie ist.

Ich weiß ja nicht wie lange die Hündin schon bei euch ist und wie alt sie war, als sie zu euch kam. Aber ich weiß aus Erfahrung, dass es gerade bei erwachsenen Hunden mit unschöner Vergangenheit viele Monate, mitunter Jahre dauern kann bis sie wirklich angekommen sind und Vertrauen aufbauen.

Meine Kira kam mit gut einem Jahr aus einer kroatischen Tötungsstation zu mir. Nach einer Woche hätte man meinen können, sie sei daheim und hätte sich eingelebt. Sie bewegte sich dann relativ sicher im ungewohnten Haus, sie ging problemlos an der Leine Gassi, sie war so gut wie stubenrein und hatte keine Angst mehr vor meinem Mann.

Tatsächlich hat es gut 2 Jahre gedauert bis Kira ganz angekommen war. Das hat man an vielen Kleinigkeiten gemerkt.
Von selbst abends zum Kuscheln kommen, nicht immer hellwach und aufmerksam sein, wenn ein ungewohntes Geräusch kam und vor allem, viel besser abrufbar zu sein im Freilauf. Und vieles mehr, was sich von Hund zu Hund unterscheidet.

Zum zweiten würde ich sie dann einem homöopathisch arbeitenden Therapeuten vorstellen, der genau herausfinden kann, welches Konstitutionsmittel für sie das richtige ist und mithelfen kann, ihr Selbstvertrauen aufzubauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bubuka,

ich glaube schon, das Speedy unterscheidet, "wo" sie hinmacht.
Die Zimmertüren der Jungs waren anfangs alle offen. Es wurde bevorzugt in Zimmer A (Jüngster) gepinkelt, aber auch in Zimmer B (Ältester). In Zimmer C (Mittlerer Sohn, der sich am intensivsten mit dem Hund auseinander setzt) überhaupt nicht. Bei Zimmer A und B wurden dann die Türen geschlossen - und es gab keine Probleme. Außer: Die Türen standen mal aus Versehen offen - dann wurde ganz schnell in Zimmer A und B gepinkelt (als hätte sie drauf gewartet, das man einmal nicht dran denkt).

@all:
Das Spazieren gehen mit dem Ältesten ist aus meiner Sicht wichtig, das sie ihn als "Familienmitglied" sieht und merkt, das er dazu gehört. Der Älteste war beim ersten Besuch bei der Pflegestelle nicht dabei und kam beim ersten Besuch von Speedy bei uns erst später dazu (wegen der Schule). Und da mein Mittlerer wirklich viel mit dem Hund macht, hat mein Ältester da kaum die Möglichkeit gehabt Kontakte zu knüpfen. Deshalb ist es meiner Meinung nach auch ganz gut, wenn die beiden mal "alleine" spazieren gehen. Denn Speedy will ja ihrer Familie unbedingt gefallen - auch eine ihrer Eigenschaften.

Ich sage ja, an sich ist Speedy der perfekte Hund - wirklich ! Eine spanische Schönheit, die uns allen auch mit ihrer Art den Kopf verdreht hat. Und ja, sie hat auch Probleme durch ihre Vorgeschichte, an denen wir auch arbeiten. Da hat auch schon vieles geklappt.

Meine Frage ist dann eine einfache: Wie soll ich oder besser wir reagieren, wenn wir es denn bemerken ? a) bei frischer Tat und b) wenn es denn später auffällt ? :nachdenklich1:

Mir tut die Kleine ja auch Leid, weil ich ja schon oft an ihrer Reaktion erkenne, das ein Malheur passiert - bevor ich es überhaupt finde. Dann reicht es schon den Hund nur beim Namen zu nennen (ohne Strenge, ohne Vorbehalt) und sie legt die Augen an und macht sich klein. Mein Mann muss gar nichts sagen, der sieht es sofort. Oder man merkt es, weil sie uns beim Betreten des Hauses eben nicht begrüßt und sich irgendwo hinlegt und "unsichtbar" macht.

Wir haben Sie Anfang des Jahres zu einer kalten und nassen Zeit bekommen - und da war es extrem. Jetzt über den Sommer wurde es viel besser. Aber: Der Herbst ist nun da und es scheint wieder schwieriger zu werden.

Zum Thema "Garten": Sie geht auch allein in den Garten spielen und machte auch immer öfter ihr Geschäft ohne uns. Aber: In der Regel müssen wir mitkommen und am besten in Sichtweite sein - dann kann sie entspannen. Wenn es ungemütlich draußen ist (dunkel, nass, kalt), dann geht gar nichts ohne uns - dann braucht sie die Unterstützung. Aber heute beim Malheur, da war es hell, zwar kalter Wind - aber sonst okay, und wir waren 'ne halbe Stunde vorher erst draußen - wobei ich es nicht genau gesehen habe, ob es geklappt hat oder nicht, allerdings wollte sie nicht länger draußen bleiben (obwohl ich dann zu ihr gekommen bin). Letzteres (also das Nichtsehen) ist dem Schnitt des Gartens geschuldet - und Speedys Geschwindigkeit. Denn sie rennt immer hinter unsere eine Scheune und macht dort gerne hin - wenn ihr alles passt und sie nichts stört. Wobei ein Nachbar reicht oder eine Katze oder ein krächzender Vogel - und dann wird eingehalten, bis Frauchen oder Herrchen kommt.

Wenn man Speedy sieht, glaubt man gar nicht, das sie so unsicher sein kann. Sie bewacht den Garten, sie geht mit stolz-geschwellter Brust spazieren und macht auf "großen Hund". Und dann ist sie manchmal so ein kleines, armes Hascherl....

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Während ich geantwortet habe, kamen noch zwei Beiträge...

@RosAli:
Das mit dem Pullover werde ich definitiv mal probieren. Sie hat halt wirklich wenig Fell und wirft das wenige, was sie hat bereitwillig von sich... :zwinkern2:
Somit wäre das sicherlich eine Idee !!!

@marita:
Beim Tierarzt bin ich bereits gewesen und er hat sie durchgecheckt. Allerdings ohne Urinprobe.... Wäre ein Versuch wert. Wobei sie es sonst (also an den Tagen, wo alles glatt geht) sehr gut halten kann. Auch über die Nacht - und am Wochenende auch mal länger. ;) Deshalb habe ich das eigentlich ausgeschlossen. Und auch das Urinieren draußen klappt jetzt ohne Probleme - das war Ihrer Vergangenheit geschuldet. Wir haben Sie seit Anfang des Jahres und sie war definitiv noch nicht sauber. Die Pflegestelle hat sie wohl in eine Art "Katzenklo" in der Dusche machen lassen - wenn ich es richtig verstanden habe. Das haben wir zu Hause gar nicht erst angefangen, sondern sind rigoros in kurzen Abständen raus. Und da es draußen nicht klappen wollte, ging es erst in den Garten, dann spazieren und zu Hause sofort wieder in den Garten - damit sie sich löst (denn durch die Bewegung war ja klar, dass es irgendwann kommt). Und wir haben auch nicht überschwenglich gelobt, sondern gut zugesprochen - denn alles "extreme" macht es bei ihr nicht besser. Und das Thema "Türen" werde ich jetzt wohl so angehen, das wir einen "Türschließer" an die Zimmertür unseres Jüngsten befestigen werden. Dann kann es nicht vergessen gehen !
Speedy ist jetzt ein 3/4 Jahr bei uns und hat sich wirklich toll gemacht. Sie ist knapp 2 Jahre alt und halt einen wirklich interessanten Charakter (weil so viele Facetten). Wir haben schon viel erreicht - nur an diesem Punkt komme ich an meine Grenzen.

@all:
Auf jeden Fall habe ich hier wirklich viel Input bekommen und ich werde unsere Art es zu handhaben überdenken. Meinem Mann werde ich erklären, dass das "Frauchensache" ist und er bitte meinem Weg folgen soll. Denn ich denke auch, dass das auf jeden Fall nicht gut ist, da noch laut zu werden.

Nochmals Danke für die Ratschläge !!!! Ihr habt mir Hoffnung gegeben, das wir dieses Thema auch noch abhaken können !!!!!
 
Ich würde wie bei einem Welpen reagieren, bei frischer Tat ein Nein und raustragen...ansonsten kommentarlos wegwischen

So habe ich es bei meinem kleinen Spanier (damals 4 Monate) gemacht...und ich hatte exakt 2 Pfützchen in der Wohnung

...zeig doch mal ein Foto von Deiner Speedy
 



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