"Physischer Anfall", aus dem off, Hündin, ca. 5 Jahre alt, bisher fit

Hier ein kurzes Protokoll des Donnerstag Morgen:

ca.3.50 Uhr
mein Partner wacht auf und beobachtet:

- Hündin wach und steht auf dem Bett
- zittert recht stark mit allen Beinen
- hält den Kopf schief nach rechts unten
- starke Gleichgewichtsstörungen
- Schwierigkeiten sich zu setzen oder legen
- wirkt unruhig / verändert oft Körperhaltung
- starkes hecheln

Mein Partner trägt den Hund ins Wohnzimmer,
Hund will auf die Couch springen:

- zieht dabei die Hinterläufe nach
- zeigt weiterhin alle oben beschriebenen Symptome
- Hündin setzt sich hin & kippt nach hinten


ca. 04.15 Uhr

ich werde geweckt, mein Partner will zur Tierklinik Neandertal fahren.
Ich begutachte die Hündin kurz auf der Couch und sehe:

- zittern der Hinterbeine
- Buckel im hinteren Rückenbereich vor der Hüfte
- zucken/schwanken mit dem Kopf nach unten rechts
- starkes hin- und herbewegen der Augäpfel


Während unseres Anziehen stellt sie sich neben uns und zeigt folgende Symptome:

- hält Kopf schief nach rechts unten
- starke Gleichgewichtsstörungen
- fahrige Augen, Augäpfel bewegen sich immer wieder hin- & her
- ansprechbar
- wedelt mit dem Schwanz bei Nennung ihres Namens
- zeigt Durst


voneinander unabhängiger erste Eindrücke:
- Hirnschlag/Infarkt oder
- Ausfall/Beeinträchtigung des Gleichgewichtszentrum im rechten Ohr

Bei beiden Gedanken kurz danach gedacht:
- ne, sowas sieht eigentlich anders aus

ca. 04.20 Uhr - Autofahrt nach Haan:

- Hund wird vor dem Auto auf den Boden gesetzt, läuft recht flüssig&zügig zum Auto
- Hund kann nicht in den Kofferraum springen
- hält Kopf schief nach unten rechts

ca. 5 Uhr - Ankunft in Haan

Symptome:
- Schwanken beim Gehen
- unsicheres Gangbild
- Kopfhaltung wieder recht normalisiert
- reagiert auf Namen und Befehle
- fahrige Augenbewegungen sind weg
- wirkt wie angetrunken

ca.5.10 Uhr - 5.30 Uhr - Behandlung durch Arzt

Arzt checkt:
- Temperatur normal
- großes Blutbild
- Tastung nach Schwellungen in der Nähe des Ohres (Ausschließen eines Insektenstiches)
- Ohren & Augen normal
- Nacken&Kopf gecheckt, normal

Arzt vermutet:
- entweder neurologisch o. körperliche Reaktion auf Schmerzen
- Schließt Vergiftung, Herzinfarkt Hirninfarkt, Tumor und Insektenstich aus.

Arzt empfiehlt:
- Schmerzmittel Novalminsulfon 1,4 ml, zur Krampflinderung
- stationäre Aufnahme & "durchchecken"
- Diazepam Desitin, als Notfallmedikation, bei auftretendem Krampfen o.Ä.
- empfiehlt Vorstellung beim Neurologen, wenn sich Zustand nicht bessert, oder verschlimmert.

ca. 05.40 Uhr Arzt behandelt mit:
- Novalminsulfon
- alles andere lehnen wir ab

Arzt sagt als Fazit, dass er keine Ahnung hat, was das gewesen sein könne und das der Hund ja nun nur leicht schwankt. Er sagt, am ehesten könne man ihn nun vom Neurologen checken lassen. Wir fahren nach Hause.

06.15 Uhr Hund Pinkeln lassen, Symptome:

- zittern der Hinterläufe
- ansonsten normalisiert

10.30 Uhr Hund normalisiert, müde


____________________________
Das haben wir zum ersten Mal erlebt. Auch noch nie vorher gehört.

Wir haben viel darüber nachgedacht und können uns bisher am ehesten in Beschreibungen des Vestibular-Syndroms wiederfinden.
Wer hat andere Ideen, wer hält dies für möglich?

Der Vorfall war Donnerstag, jetzt ist Samstag. Wir befinden uns im Moment in verschiedenen Diskussions- und Entscheidungsprozessen.
Wir dachten eine Diskussion hier kann nicht schaden

Wer hat solche Symptome schon mal erlebt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bei meiner alten Hündin. Aber die konnte vor den Infusionen nur vier Schritte laufen dann fiel sie um. Der Rest passt, Schiefhalten des Kopfes, zittern, etc.
Bei ihr wäre es ohne Cortison und Infusionen. Nicht weg gegangen da noch Vorerkrankungen Vorlagen. Aber an sich ist das vestibularsyndrom gut behandelbar.
 
Wir haben viel darüber nachgedacht und können uns bisher am ehesten in Beschreibungen des Vestibular-Syndroms wiederfinden.

Das habe ich beim Lesen auch gedacht.
Was dagegen spricht: Die Symptome waren schon in der Tierklinik besser.

Konnte der Tierarzt in den Ohren bis zum Trommelfell gucken? Das ist nicht immer einfach, wenn der Hund nicht still hält.
Aber auch bei einer Entzündung im inneren Ohr würden die Symptome anhalten oder wiederkommen.

Was ich mir sonst noch vorstellen könnte, ist eine Wirbelverschiebung im Nackenbereich.
Da würde ich mal eine Physiotherapeutin aufsuchen, die auch in der Dornmethode ausgebildet ist.
Die kann das mit den Händen fühlen, ob die Wirbel in der richtigen Position sind.
 
ob er bis zum Trommelfell gucken konnte kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen,
ich vermute es jedoch, weil unsere Hündin ein ruhiger Patient ist und zum Glück still hält.
Sie sagte, die Ohren sehen normal aus, nichts erkennbar verändert.

Zum Thema spontane Besserung des Höhepunktes des Anfalls, haben wir gelesen:
"Das entscheidende Indiz für das Vestibular-Syndrom ist, die spontan auftretede zügige Erholung."

- Das war am Donnerstag so. Seit dem normales Verhalten.
 
Also bei meiner Hündin war keine spontane Besserung.
Aber vielleicht weil sie schon 14 Jahre war. Keine Ahnung. Sie wurde dann verwirrt und orientierungslos. Mh.....keine Ahnung!
 
@Bubuka
Warum gehst du davon aus, dass die spontane, stetige Besserung gegen das Vestibular-Syndrom spricht.
Was hast du dazu gelesen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls du mich meinst, ich kann dir da nur schreiben wie es bei meiner Hündin war. Da wurde nach cortisongabe das gangbild besser. Sechs Stunden nach cortisongabe war das gangbild wieder schlecht und sie war orientierungslos. Besserung also eher nicht.
 
@Bubuka
Warum gehst du davon aus, dass die spontane, stetige Besserung gegen das Vestibular-Syndrom spricht.
Was hast du dazu gelesen?


"Spontan" bedeutet in der Medizin, dass das Vestibularsyndrom ohne Behandlung ziemlich bald wieder besser wird und weg geht.
Ich hab immer alte Pflegehunde, darum kenne ich mich ziemlich damit aus.
Ich habe noch nie erlebt oder gehört, dass es innerhalb von Stunden besser wird. Es dauert eher ein paar Tage, bis sich eine erste Besserung zeigt.

Bei jungen Hunden ist das VS eher selten.
Eine neurologische Erkrankung ist natürlich auch möglich.

Auch Vergiftungen fallen mir noch ein. Dann würde es dem Hund aber auch nicht besser gehen.
Impfungen, Zeckenmittel, Gifte in Gärten, auf Feldern und Wiesen muss man in Betracht ziehen.
 
Hallo, es besteht auch die Möglichkeit das Herzerkrankungen Anfälle auslösen. Bei meiner Hündin wurde nach einem Anfall ein Herzultraschall zur Sicherheit gemacht!
Gute Besserung
 
Zeckenmittel können wir ausschliessen, das benutzen wir nicht.
Dünger und Insektizide o. Rattengift können wir ebenfalls ausschliessen.

Wir haben den Hund, seit dem er bei uns wohnt, im Sommer 4 Jahre, nicht mehr impfen lassen,
da wir der Impferei kritisch gegenüber stehen. Das würde ich eigentlich auch ausschliessen.

Er ist bisher, bis auf eine Futtermilbenallergie, gesund gewesen. Und getrocknete Sachen geben wir ihr nicht mehr.

Ich habe zum Alter verschiedenes gelesen,
- einmal das es geriatrisches vestibular syndrom genannt wird und eher bei älteren auftritt.
- dann das: " "Am häuftigsten kommt sie (die Störung) jedoch bei Hunden und Katzen im mittleren Lebensalter vor."

_______________
Als ich das gelesen habe, dachte ich, dass ich das Vestibular Syndrom nun nicht mehr ausschliesse.
Habe im Netz immer wieder auch von Hunden gelesen, die 6,7, oder 8 waren.
In der Regel aber ab 12 aufwärts.
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Wir werden kommende Woche noch zu der Tierärztin unseres Vertrauens fahren und uns von ihr mal was erzählen lassen.
Sobald wir eine weitere fachliche Meinung haben, sage ich nochmal bescheid.
 
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