(Mini)-Aussies

Volle Zustimmung. Das stört mich auch an den Rassestandards, dass die oft viel zu eng definiert sind, wo es gar kein Sinn macht, weil man sich nur an völlig willkürliche äußerlichen Merkmale klammert. Da werden Hund danach beurteilt und ggfs. zugelassen, ob die Farbkombination erwünscht ist oder ob die Rute den richtigen Krümmungsgrad hat oder die Ohren auch spitz genug sind...statt das man schaut ob die Tiere gesund sind und eine guten Charakter haben :wuetend2:
Da sagst du was.

Ist mir in letzter Zeit vor allem 2 mal richtig aufgefallen:

1. Internationale Rassehundeausstellung in Neumünster:
Kein einziger deutscher Schäferhund dabei. Da waren Rassen mit 10+ Exemplaren vertreten, die in Deutschland nicht mal einegtragene Züchter haben, aber kein deutscher Schäferhund hat es auf die Ausstellung geschafft, weil keiner eine Showzulassung bekommen hat, da sie nicht reinrassig genug waren. (Wir haben dort den ein oder anderen etwas aufgebrachten Schäferhundbesitzer/züchter getroffen...)
Und das bei einer Rasse, die mittlerweile so überzüchtet ist, dass es an der Tierquälerei grenzt noch showfähige Hunde zu züchten.
Da sollte man vlt. wirklich mal umdenken, ob es sinnvoll ist, so strenge Standards zu setzen. Man sollte unter Umständen auch mal einen Gedanken daran verschwenden, was das für die Tiere heißt und was man damit unterm Strich anrichtet.
Ich seh da nicht nur Halter und Züchter in der Verantwortung sondern auch den einen oder anderen Dachverband...

2. Wir wollen ja eig. ganz gerne einen Toller.
Es ist unglaublich, was da alles nicht zur Zucht zugelassen wird, weil es nicht den Standards entspricht: "Was?! Der hat eine weiße Brust und dazu noch einen mm² weiß am Schwanz?! Der Hund ist doch zu nichts zu gebrauchen!" :frech1:
Aber Hauptsache in den Verbänden darf mit C1 HD noch gezüchtet werden :wuetend2:
Wir finden gerade die weißen Abzeichen bei Tollern sehr hübsch, aber es ist schwierig da einen Hund zu finden, da keiner sowas züchten will. Da wird soviel Potential verschenkt und der Genpool verkleinert, letztlich ohne Sinn und Verstand...
Bei bestimmten Jagdhunden verstehe ich noch, dass zu auffällige Farbabzeichen ihrer Jagdaufgabe entgegen wirken, aber bei Tollern ist das ja nun wirklich egal. Das ist reine Verbortheit...
 
warum einen toller? was war euer erster gedanke, als ihr die rasse favorisiert habt? ist nicht ganz unerheblich, denn so werden die nachfragen gestillt.
Naja, da spielen mehrere Faktoren mit.
Erstmal wollten wir gerne eine Ausbildung bei der Rettungshundestaffel machen, dafür eignen sich mittelgroße Hunde sehr gut. Eine gewisse Intelligenz und Will-to-please gehört dann auch noch dazu.
Gerade Toller haben halt auch den Vorteil, dass sie durch die Jagdhundzucht eine gewisse Veranlagung zur (Spuren)suche haben, was sich dann prima ausbilden lässt.
Sicher, das hätte man mit einem anderen Retriever auch bekommen, allerdings ist der Toller ja etwas kleiner, was durchaus ganz gut ist, erst Recht, falls wir ihn zum Trümmerhund ausbilden.

Das Äußere hat dann natürlich auch noch seinen Teil beigetragen. Wir mögen halt gerade das Gesicht der Toller ganz gerne, dazu die Fleischnase und die Abzeichen. Das gab dann den letzten Ausschlag dem Toller den Vorzug vor den anderen "tauglichen" Rassen zu geben.
Hinzu kommt dann noch, dass wir ganz in unserer Nähe einen guten Züchter gefunden haben, der die Welpen auch zum für uns optimalen Zeitpunkt abgibt.
Von daher kam da einfach alles Gute zusammen :D
 
Da sagst du was.

Ist mir in letzter Zeit vor allem 2 mal richtig aufgefallen:

1. Internationale Rassehundeausstellung in Neumünster:
Kein einziger deutscher Schäferhund dabei. Da waren Rassen mit 10+ Exemplaren vertreten, die in Deutschland nicht mal einegtragene Züchter haben, aber kein deutscher Schäferhund hat es auf die Ausstellung geschafft, weil keiner eine Showzulassung bekommen hat, da sie nicht reinrassig genug waren. (Wir haben dort den ein oder anderen etwas aufgebrachten Schäferhundbesitzer/züchter getroffen...)
Und das bei einer Rasse, die mittlerweile so überzüchtet ist, dass es an der Tierquälerei grenzt noch showfähige Hunde zu züchten.
Da sollte man vlt. wirklich mal umdenken, ob es sinnvoll ist, so strenge Standards zu setzen. Man sollte unter Umständen auch mal einen Gedanken daran verschwenden, was das für die Tiere heißt und was man damit unterm Strich anrichtet.
Ich seh da nicht nur Halter und Züchter in der Verantwortung sondern auch den einen oder anderen Dachverband...

2. Wir wollen ja eig. ganz gerne einen Toller.
Es ist unglaublich, was da alles nicht zur Zucht zugelassen wird, weil es nicht den Standards entspricht: "Was?! Der hat eine weiße Brust und dazu noch einen mm² weiß am Schwanz?! Der Hund ist doch zu nichts zu gebrauchen!" :frech1:

Hast du dich mal darüber informiert, WER für die Standarts verantwortlich ist?
Ich finde es nicht soooo gut, über Verbände und Dachverband zu meckern, wenn man sich nicht vorher informiert hat.
 
Hast du dich mal darüber informiert, WER für die Standarts verantwortlich ist?
Die Rassestandards, nach denen sich zumindest hier in Deutschland eig. alle Verbände richten, stammen von der FCI.
Die Organisation der Zuchtbücher und die Festlegung der Zuchtrichtlinien sind dann an nationale Dachverbände delegiert.
Das ist in Deutschland erstmal der VDH, wobei der solche Aufgaben oftmals an angeschlossene Vereine weitergibt, die sich auf die jeweiligen Rassen spezialisiert haben.

Klar muss man hier in erster Linie den FCI in die Pflicht nehmen. Allerdings ist auch jeder angeschlossene Verein selbst dafür verantwortlich wie stark er sich an die Standards hängt. Es ist ja nicht so, dass diese gottgegeben sind.
Und gerade wenn es um die Zuchtrichtlinien geht, ist eben der entsprechende Dachverband verantwortlich, folglich kritisiere ich auch die.

Ich finde es nicht soooo gut, über Verbände und Dachverband zu meckern, wenn man sich nicht vorher informiert hat.
Und ich finde es nicht nett, jemanden erstmal Unwissen vorzuwerfen, wenn man es gar nicht beurteilen kann.
 
Die Rassestandards, nach denen sich zumindest hier in Deutschland eig. alle Verbände richten, stammen von der FCI.

Meines Wissens nach stammen die Rassestandards vom jeweiligen "Vaterland" der Rasse und nur dort können die Standars auch verändert werden.
 
Meines Wissens nach stammen die Rassestandards vom jeweiligen "Vaterland" der Rasse und nur dort können die Standars auch verändert werden.
Der FCI nimmt die Rassestandards des Herkunftslandes in der Regel als Grundlage. Die eigentliche Vorgabe des Rassestandards geht aber so oder so, von der FCI aus, da sie erst mit der Anerkennung "bindend" wird.
Meistens übernimmt die FCI die Rassestandards des Herkunftslandes einfach (schließlich stammen die Formulierungen ja idR eh aus einem FCI anhängigen Verein), aber theoretisch kann der FCI sie anpassen.
Die Generalversammlung entscheidet dann, ob die vorläufige Rassenbeschreibung so zum Standard erklärt wird.
Gewisse Spielräume bestehen also.

Außerdem, selbst wenn es so wäre, sollte der größte kynologische Dachverband doch in der Lage sein, so einzuwirken, dass die Rassestandards zum Wohl der Hunde vlt. etwas angepasst werden.
Ich meine es liegt halt auch in der Natur, dass Rassen sich verändern und weiterentwickeln. Und außerdem kommen auch die "Originalrassen" irgendwo her...
 
Zuletzt bearbeitet:
Meines Wissens nach stammen die Rassestandards vom jeweiligen "Vaterland" der Rasse und nur dort können die Standars auch verändert werden.

Das stimmt.
Die FCI erkennt diese an, somit wird sie Rasse eben anerkannt.
Und ein Standard kann nicht eben mal so geändert werden, denn dieser gehört dem Land und bedarf auch dessen Zustimmung.

Außerdem, selbst wenn es so wäre, sollte der größte kynologische Dachverband doch in der Lage sein, so einzuwirken, dass die Rassestandards zum Wohl der Hunde vlt. etwas angepasst werden.

Das machen sie schon (z.B. Mops), aber es geht nunmal nicht so schnell.
Es ist ja nicht so, als wären die Standards mal eben kurz umgeschrieben wurden, damit nach Lust und Laune kaputt gezüchtet werden kann.
Die Standards sind teilweise sehr alt und jahrelang hat niemand sich Gedanken darüber gemacht (bzw. ist erkannt worden), was manche Auslegungen für einen Dauerschaden anrichten können.
Zu der Zeit wurden
1. Nicht so viele Gesundheitsuntersuchungen gemacht
2. Gar nicht so viel über Krankheiten gewusst - die Medizin war nicht so weit fortgeschritten
Noch dazu haben natürlich auch die Ringrichter ihren Teil dazu beigetragen.
Das Heck des Schäferhundes wurde tiefer, obwohl es laut Standard gar nicht sooo tief sein sollte. Der Geschmack spielte eine Rolle.
Aber langsam verschwinden die "alten" Ringrichter, neue werden ausgebildet.
Ich war zufällig Zeuge so eines Ringrichterseminars, als bei meinem gerade Pause war.
Dort wurde deutlich darauf hingewiesen, dass Standards nicht übertypisiert sein sollten und darauf geachtet wird, dass der Hund vernünftig steht (nicht die Beine so weit nach hinten gezogen), damit er auch vernünftig gerichtet werden kann.
Die jungen Richter arbeiten mittlerweile auch dementsprechend.

Und ich meinte es mit meinem Einwurf nicht böse, aber ständig liest man: Der böse VDH, der böse Dachverband,....
Der ist bei Weitem nicht an allem Schuld und ich kann die alte Leier langsam nicht mehr hören.
Denn meist kommt sie von Leuten, die immer nur dieselben Argumente bringen und außer Sendungen über Qualzucht kein weiteres Wissen besitzen.
Dabei finde ich, dass Qualzuchten in eine ganz eigene Kategorie gehören und es gibt so viele Rassen, die da nicht drunter fallen.
Die größte Schuld tragen die Vereine, die eigene Ausstellungen machen und sich die Gesundheitschecks selbst auferlegen können.
Ebenso wie die Züchter (vor allem die, die damit anfingen und immer noch so züchten) und Käufer - Angebot bestimmt leider die Nachfrage.
 
In demokratisch organisierten Vereinsstrukturen dauern Veränderungen lange, das ist diesem System immanent.
Vorstände und Funktionäre wollen wichtig sein und ihre Posten behalten bzw. wiedergewählt werden. Mitglieder/Züchter haben ihre eigenen, individuellen Interessen. Insgesamt bilden sich Seilschaften und Kungelei breitet sich aus. Wirtschaftliche Interessen spielen eine erhebliche Rolle.

Halbwegs schnelle Änderungen gelingen nur da, wo die Zucht staatlich-dikatorisch reglementiert ist, in der ehemaligen DDR z.B.

Die hatten eine allerbeste Schäferhunde-Leistungszucht mit knallharten Anforderungen an Gesundheit und Leistung der Hunde. Was nicht taugte, wurde zumindest aus der Zucht ausgemerzt.
 
Die größte Schuld tragen die Vereine, die eigene Ausstellungen machen und sich die Gesundheitschecks selbst auferlegen können.
Da muss ich vlt. auch was auf meine Kappe nehmen. Ich hatte mit "Dachverbänden" sowas wie den DRC schon eingeschlossen, was wahrscheinlich recht ungeschickt war, da man die wohl kaum noch als solche bezeichnen kann, die stehen in der Hierarchie ja schon ganz unten. Da hätte ich wohl etwas konkreter sein sollen.

Ebenso wie die Züchter (vor allem die, die damit anfingen und immer noch so züchten) und Käufer - Angebot bestimmt leider die Nachfrage.
Das stimmt leider.
Wie gesagt würde ich auch nicht alles auf irgendwelche Vereine, Richtlinien, Dachverbände etc. schieben, aber sie tragen halt auch ihren Teil dazu bei, wenn Hunde wegen minimaler optischer Mängel oder einer nicht 100% perfekten Abstammung (ich meine, wen kümmerst wenn der Urgroßvater vlt. ein deutsch/schweizer Schäfermix war, wenn der Urenkel jetzt alle Vorgaben des Rassestandards für nen deutschen Schäfer erfüllt?) keine Zuchtzulassung bekommen.
 



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