Mehr Unterordnung beim Junghund ?

Erster Hund
Caspar / Labrador Rüde
Zweiter Hund
Maggie / Labrador Hündin
Huhu,

ich habe mal wieder eine Frage. Mir wurde in der Hundeschule gesagt, dass ich ein bisschen mehr Unterordnung mit meinem Hund machen soll. Wir haben einen Rüden im Alter von 8 Monaten und er versucht ab und zu sein Ding durchnzuziehen. Das Einzige, was ich dagegen unternommen habe ist, dass ich immer versucht habe ruhig zu bleiben und so lange in meiner Körperhaltung bleibe, bis mein "Kommando" zB. Platz ausgeführt wurde.

Wie sieht Unterordnung bei euch aus und wie oft macht ihr das?

Ich dachte eigentlich immer, dass meine täglichen Übungen zur Grundgehorsamkeit auch Unterordnung sind?? :nachdenklich1:

Danke schonmal!
 
Hallo,

dann solltest Du die Hundeschule fragen, was sie unter "Unterordnung" versteht, wenn Dich dieser Hinweis verwirrt.

Daß 8 Monate alte Rüden mal aus der Reihe tanzen, ist ja nun nicht unnormal. Wenn Du mit liebevoller Konsequenz am Ball bleibst, finde ich das komplett richtig. Meinst Du denn selbst, Du trainierst zu wenig? Gibt es Baustellen, die Dich gerade besonders nerven und die mehr Training rechtfertigen würden?

Der Begriff "Unterordnung" ist meiner Meinung nach vielseitig auslegbar. Unterschiedliche Menschen verstehen unterschiedliche Dinge zu diesem Begriff.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Unter Unterordnung versstehe ich eher den Sport:
Fuss, richtiges Absitzen, Vorsitz, aus der Bewegung Kommandos, Ablage...

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Unter Unterordnung versstehe ich eher den Sport:
Fuss, richtiges Absitzen, Vorsitz, aus der Bewegung Kommandos, Ablage...
 
Nein, meiner Meinung nach haben wir keine großen Baustellen. Sicherlich ist er ein pubertierender Rüde, der gerne mal versucht seinen Kopf durchzusetzten. Das passiert aber fast nur zu Hause. Da meint er dann, dass er sich nicht ablegen muss, wenn wir ihm das sagen oder dass er, wenn ich was mache, auf der Decke liegen bleiben muss. Er steht dann ein paar Mal wieder auf, wenn ich aber schnell genug bin und ihn zurück schicke, gibt er auf. Sieht man immer daran, dass er dann seinen Kopf ablegt und döst.

Beim Spazieren werden immer zwischendurch kleine Übungen gemacht, wie Sitz, Platz, Bleib, Fuß etc. Samstags gehen wir zum Dummytraining und Mittwochs ganz normal zum Training in die Hundeschule. Ich habe beim Spaziergang keine Probleme. Er kommt zu 95 % zurück, wenn ich ihn rufe. Klar versucht er mich zu testen oder ihm ist in der Pubertät nun schnüffeln wichtiger. Kommt er nicht, wird er entweder angeleint und der Spaziergang wird an der Leine zu Ende geführt oder ich renne in dei andere Richtung, dann ist er in ein paar Sekunden wieder bei mir.

An der Leine fängt er nun an, dass er zu anderen Hunden zieht. Das haben wir aber unter Kontrolle, entweder mache ich ihn mit meiner Stimme auf mich aufmerksam und belohne dann den Augenkontakt mit Leckerlies. Wenn das nicht klappt, gibts einen leichten "Leinenruck". Das reicht in den meisten Fällen. Ist das andere jedoch ein wilder ungestümer Hund, lässt Caspar sich davon anstacheln. Dann bleibe ich stehen, warte bis er sich setzt und gehe dann wenn er ruhig ist weiter.
Das sind aber in meinen Augen keine Probleme, sondern der normale Alltag mit einem 8 Monate alten Labbi Rüden.

Das einzige, was mich stört und wahrscheinlich auch der Grund, warum mir gesagt wurde, dass ich Unterordnung machen soll ist, dass Caspar anfangs auf dem Hundeplatz ziemlich rumhampelt. Er ist dann mehr an den anderen Hunden interessiert und ist sehr sehr unkonzentriert bei den Übungen. Er bleibt zb. nicht liegen, wenn ich ihm das sage. Unterwegs klappt das immer super, aber da nicht. Ich denke bzw. dachte immer, dass es daran liegt, dass die Ablenkung da sehr hoch ist. Unter leichter Ablenkung klappt das alles, auch wenn Kinder rum rennen oder so, aber eben auf dem Hundeplatz nicht. Dort sieht es oft so aus, als würde Caspar den ganzen Tag nur versuchen seinen Kopf durchzusetzten, das ist aber nicht so.

Die Unterordnung soll so aussehen, dass ich den Hund etwas einschüchter...Wenn er zb. nicht liegen bleibt, soll ich mit ihm ein bisschen bei Fuß joggen und ihm dann aus der Bewegung raus ein sehr deutliches und lautes Platz geben. Dann legt er sich zwar, ich habe aber das Gefühl, dass er "ängstlich" wirkt. Er legt die Ohren nach hinten, ist in geduckter Haltung und seine Rute klemmt er ein.

Deswegen habe ich euch gefragt.
 
Ich bin auch der Meinung, dass die Ablenkung auf dem Hundeplatz sehr hoch ist. Du wirst ja bestimmt sonst nicht in einer großen Gruppe Hunde üben, oder?

Für mich bedeutet „Unterordnung“ das gleiche wie „Grundgehorsam“, also wie du schon geschrieben hast das „sitz“ oder „platz“-Kommando durchsetzen. Das ist bei einem pubertierenden Junghund ja nicht immer einfach und fordert manchmal eingiges an Geduld.

Bei meinen Hunden funktioniert der „Grundgehorsam“ (meistens), so dass ich ein Stopp im Freilauf übe und zwischendurch immer mal „Fuß“.

Meine pubertierenden Junghunde haben ihr Fressi nur aus der Hand bekommen und ich habe sie beim Gassigehen an unterschiedlichen Orten bei mir im Dorf sitzen/liegen lassen, bin einmal rumgelaufen und habe sie dann mit „lauf“ wieder freigegeben. Dadurch sollten sie lernen so lange eine Anweisung auszuführen bis ich etwas anderes sage.

Von einschüchtern halte ich übrigens gar nichts.
 
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Die Unterordnung soll so aussehen, dass ich den Hund etwas einschüchter...Wenn er zb. nicht liegen bleibt, soll ich mit ihm ein bisschen bei Fuß joggen und ihm dann aus der Bewegung raus ein sehr deutliches und lautes Platz geben. Dann legt er sich zwar, ich habe aber das Gefühl, dass er "ängstlich" wirkt. Er legt die Ohren nach hinten, ist in geduckter Haltung und seine Rute klemmt er ein.

Du merkst ja selber, dass das nicht gut ist. Dann lass es.
Lass dir von niemandem einreden dein Hund müsste Angst vor dir haben, sich dir unterordnen (im Sinne von Rudelgedöns), etc. Wenn ihr gut zurecht kommt - und so klingt es - dann belass es dabei.
 
Nein, sonst üben wir nicht in so großen Gruppen.

Danke, für eure Antworten :) Ich möchte ja schließlich, dass Caspar mit mir arbeitet und auf mich hört, weil es für ihn positiv ist und nicht weil er eingeschüchtert ist oder sogar Angst vor mir hat.
 
Ich möchte ja schließlich, dass Caspar mit mir arbeitet und auf mich hört, weil es für ihn positiv ist und nicht weil er eingeschüchtert ist oder sogar Angst vor mir hat.

Hallo,

das ist genau die richtige Einstellung und eigentlich auch der Schlüssel zum Erfolg.
Ich empfinde das von dir Geschilderte ganz normal.
Der Begriff "Unterordnung" stammt aus früheren Zeiten, ich denke, dass ein Hund sich nicht durch "Sitz", "Platz" und Co. dem Menschen unterordnet.
Du hast es oben schon so schön geschrieben, du möchtest, dass dein Hund mitarbeitet, dass es positiv für ihn ist.
Ebenfalls kam dir der Gedanke, dass dein Hund wahrscheinlich aufgrund des Erwachsenwerdens andere Interessen entwickelt oder dass die Ablenkung zu groß sei.
Da liegst du ganz richtig.
Verabschiede dich von dem Gedanken, dass dein Hund dich testen möchte, der macht einfach das, was ihm in den Sinn kommt, weil er meint, dass es gut für ihn wäre.

Ich rate dir das Gegenteil von der Hundeschule/Hundeplatz.

Manchmal ist weniger einfach mehr.
Übe die Dinge, die zurzeit oder in bestimmten Situationen nicht so toll klappen, nicht so oft.
Denn "Sitz, Platz, bei Fuß" sind im Grunde keine lebenswichtigen Kommandos.
Am Anfang hatte ich auch den totalen Elan, meinen Hunden das alles beizubringen, das hat auch super über positive Verstärkung geklappt, gebraucht habe ich es eigentlich nachher nie.
(Es sei denn, du möchtest unbedingt die Begleithundprüfung machen).
Ich will dir nicht damit sagen:
"Lass es, brauchst du eh nie".

Lass dir und dem Hund Zeit, er ist noch sehr, sehr jung und muss das noch gar nicht in jeder Situation können.
Vertiefe doch die Mensch-Hund-Beziehung mit anderen Dingen.
Zu viel "Sitz", "Platz, "bei Fuß" kann den Spaßfaktor senken.
Nimm den Druck heraus, befreie dich davon, dass dein Hund das mit acht Monaten können muss.
Wenn hier noch mal ein Welpe einziehen sollte, werde ich mir gerade mit diesen Kommandos sehr viel Zeit lassen.
Ich persönlich würde mich auf andere Dinge viel mehr konzentrieren, weil sie für mich viel wichtiger sind.

Du kannst diese Übungen doch auch spielerisch einbauen, wenn sie dir dennoch wichtig sind.
Es könnte doch z.B. genügen, wenn du nur 1 x am Tag "Platz" übst und das mit einem Spiel verbinden.
Mach dich locker und lass dich nicht zu sehr durch einen Trainer unter Druck setzen.
Das meine ich mit "weniger ist manchmal mehr".

Ich sehe das mittlerweile alles tiefenentspannt.
Du hast bestimmt einen ganz tollen Hund, freue dich darüber, dass er zu 95% abrufbar ist, ich wäre mit dieser Leistung in dem Alter schon mal super zufrieden.

LG Leo
 
Die Unterordnung soll so aussehen, dass ich den Hund etwas einschüchter...Wenn er zb. nicht liegen bleibt, soll ich mit ihm ein bisschen bei Fuß joggen und ihm dann aus der Bewegung raus ein sehr deutliches und lautes Platz geben. Dann legt er sich zwar, ich habe aber das Gefühl, dass er "ängstlich" wirkt. Er legt die Ohren nach hinten, ist in geduckter Haltung und seine Rute klemmt er ein.

Deswegen habe ich euch gefragt.

Hallo,

das wäre üüüberhaupt nicht "mein" Weg und Du schreibst ja auch, daß Du kein gutes Gefühl dabei hast. Diese "Methoden" sollten aus Hundeschulen komplett verschwinden. Besonders bei einem jungen, pubertierenden Hund machst Du Dir mit Einschüchterung in dieser Weise viel zu viel kaputt. Lass es sein...!

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ich freue mich sehr über eure Antworten :) Wenn man so etwas gesagt bekommt, zweifelt man dann doch wieder, ob man alles richtig macht :nachdenklich1:

Ich muss keine Begleithundeprüfung haben. Wofür auch? Sie wird bei uns in der Hundeschule angeboten und dafür wird auch trainiert und wahrscheinlich sollen die Hunde deshalb auch "dressiert" werden. Mehr ist es für mich auch eigentlich nicht. Sicherlich sieht das toll aus, wenn der Hund kommt, sich vor einen setzt und dann rum bei Fuß geht und sowas, aber das brauchen wir nicht. Wir haben einen Hund, der ein Teil der Familie ist. Er hat auch keine Papiere. Das war uns nicht wichtig.
Mir ist es wichtig, dass Caspar sich an unseren tagesablauf anpasst, dass er alleine bleiben kann und wir ihn frei laufen lassen können. Sitz und Platz muss er auch können, das wars dann aber auch :)

Danke nochmal!!! Ich fühle mich nun besser und weiß, dass mein Weg nicht falsch war / ist!
 



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