Leinenagression, wir suchen Gleichgesinnte

Hallo zusammen,

nach mehreren Trainern und mehreren Hundeschulen sind wir jetzt wieder im Training und wollen die Leinenaggression endlich los werden.

Was ich hier suche sind Gleichgesinnte, die das selbe Problem haben und mit denen man sich austauschen kann. Ich fühle mich doch sehr allein mit dem Problem :confused:, da ich keinen anderen Hund kenne, welcher dieses Problem hat. Diese verstecken sich ja genauso wie ich ;) Vielleicht finden sich hier nette Menschen, mit denen man sich austauschen kann und die nicht immer gleich alles besser wissen :oops:

Liebe Grüße
Katharina
 
Mein Balou hat im Dorf ein paar „Lieblingsfeinde“ bei denen er (bei mir) immer ausrastet. Einige pöbeln zurück, andere sind die ach so sozialen aber nur schlecht abrufbaren „Tut Nixe“. Einige Hund-/Menschteams weichen genau wie ich in Feldwege aus oder wechseln die Straßenseite weil sie auch einen Leinenpöbler haben.

Bei meinem Mann verhält sich Balou anders und er kann auch mal an einem Hund-/Menschteam vorbeigehen ohne dass Balou ausrastet.

Ich verstecke mich aber nicht mehr und bei Balou beschränkt sich die Leinenaggression auf größere, intakte Rüden. Er ist auch kein Hund der mit diesen Hunden im Freilauf verträglich ist weil ich einmal die Situation hatte, dass einer seiner Lieblingsfeinde in uns reingerannt ist. Da haben die Hunde miteinander gerauft (aber nicht spielerisch) und mal ist eine Flexileine gerissen und die Hunde haben beide laut gepöbelt. Es war aber nur laut und keiner war verletzt. Ich war danach aber sehr sauer auf den Hundehalter weil von ihm vorher ein blöder Spruch kam.
Ich hatte auch schon einen Fremdhund am Gartenzaun. Da haben alle drei Hunde gepöbelt.

Balou hat kein Problem mit kastrieren Rüden und Hündinnen und auch nicht mit intakten Rüden wenn sie seine Individualdistanz einhalten, die so bei ca. 3 – 4 m bei Hunden die er zum ersten Mal sieht liegt und bei Hunden die er schon mehrmals gesehen hat bei ca. 2 m.

Ich glaube manche Hundehalter können es schwer nachvollziehen dass ein Hund keinen Kontakt mit allen Artgenossen haben möchte weil sie es vom eigenen Hund nicht kennen.

Ich lebe gut damit freilaufende „Tut Nix“ zu blocken und bei den „Lieblingsfeinden“ die Straßenseite zu wechseln oder auszuweichen. Gut funktioniert, wenn ich nicht ausweichen kann, in das Pöbeln reinzuclickern. Dann wendet sich Balou mir zu und stellt das Pöbeln ein.

Balou ist nicht komplett unverträglich denn er kann Kontakt zu allen Hündinnen haben, Kastraten ignoriert er und er lebt bei mir mit zwei ebenfalls intakten Rüden zusammen mit denen es keine Probleme gibt. Er kommt auch mit intakten Rüden klar wenn diese ihn ebenfalls ignorieren und nicht an ihm rumschnüffeln wollen.

Wie sind deine Erfahrungen mit der Leinenaggression deiner Hündin und wie hast du versucht daran zu arbeiten?
 
Fine pöbelt an der Leine alles an, ob groß, klein, Rüde, Hündin egal was. Bei ihr ist es die Abwehraggression und sie macht bei kleinen (und nur bei kleinen Hunden) auch kein halt vorm beißen. Diese mag sie auch nicht im Freilauf, dafür versteht sie sich aber mit allen großen Hunden, ab Kniehöhe.

Ich hatte wirklich die dümmsten Sachen ausprobiert und das auch mit den Hundetrainern. Wasser, wegdrängen, Richtungawechsel, einfach vorbei laufen usw usw. Aber nie etwas, was das Problem löst und deswegen hat das alles nichts gebracht jetzt zum Schluss war mir das alles zu bunt und ich habe mich selber informiert und mit einer alten Hundetrainerin gesprochen. Nun haben wir das Training komplett umgekrämpelt. Erstmal soll sie sich an der kurzen Leine auf mich konzentrieren und nich wie ne Bekloppte an der Leine ziehen. Dann brauch sie ein Alternativverhalten bei Hundebegegnungen. Und so bauen wir Stück für Stück das Training auf. Alles erst aus der Entfernung, damit sie nicht in ihr altes Muster verfällt und dann immer weniger Distanz, aber das dauert. Auch im muss erstmal lernen ihr wieder zu vertrauen.

Am meisten haben mich aber immer die dummen Kommentare von den andren Leuten gestört von wegen (unerzogen, böse, besser erziehen usw) und die Leute, die ihre Hunde nicht unter Kontrolle haben und auf meinen Hund los schießen und nicht abrufbar sind.

Manchmal fühle ich mich, als hätte ich die einzige Knalltüte an der Leine
 
Manchmal fühle ich mich, als hätte ich die einzige Knalltüte an der Leine
Nein, die hast du nicht.

Ich habe zwei Hunde, die aus unterschiedlichen Gründen pöbeln bzw. gepöbelt haben.
Kiara ist ein Hund, die lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Viele Hunde bedrohen sie (eigentlich den Mops, aber egal) und Kiara reagiert darauf. Die Sache ist nur so, dass es auch sehr viele Hunde gibt, die nicht lautstark auf eine Bedrohung reagieren, sondern beschwichtigen. Daher geht es für den Besitzer des drohenden Hundes meistens gut aus. Auch merken die Halter selten, dass ihr Hund provoziert.
Mit meiner Trainierin - die ich dann irgendwann gefunden habe - war das Anti-Pöbel-Training sehr einfach. Ich habe gelernt, die Körpersprache meines Hundes zu lesen und die der meisten anderen Hunde. Ich sehe schon an Kiaras Ohrstellung, wenn der andere Hund sie bedroht. Dann sehe ich zu, dass der Sichtkontakt gestört wird. Ist der Hund vor mir, ist Kiara hinter mir, ist der rechts von mir, ist Kiara links, ist der Hund hinter mir, ist Kiara vor mir.
Kiara bot dieses Verhalten sogar von sich aus an. Ich habe es damals nur nicht angenommen. :oops:
Kiara reagiert nur noch, wenn es zu eng ist und der andere Hund auch pöbelt. Sie bietet von sich auch aus an, einen Bogen um andere Hunde zu laufen.

Gestern morgen hatte ich eine unschöne Situation. Ich war auf einen Bürgersteig und um die Ecke kam ein Vater mit Kind. Das Kind führte einen Kleinsthund an der Flexi. Der Vater forderte das Kind auf, die Straßenseite zu wechseln. Somit konnte ich diese nicht mehr wechseln, was meine eigentliche Strategie ist. Der Vater läuft nun mitten auf der Straße (Sackgasse, selten kommt da mal ein Auto entlang), dass Kind folgt ihm nicht.
Kiara und Caro habe ich absitzen lassen. Ich wollte dem Kind die Möglichkeit geben, einfach an mir vorbei zu gehen.
Aber der Kleinhund hat Kraft und geht aggressiv auf meine Hunde los. Der Vater rennt los, reißt an der Leine und schleudert seinen Hund durch die Luft und macht mich zeitgleich an, dass ich gemeingefährliche Hunde habe :rolleyes:. Wie gesagt: Kiara lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen und wenn Kiara bellt, bellt Caro auch.

Caro hat ein anderes Hundeproblem. Sie ist stark sehbehindert und daher gehen Fremdhundkontakte meistens eher schief, zumal sie als Mops eine andere Körpersprache hat (hervorstehende Augen, kurze Schnauze, Kringelrute). Caro bellt nicht aus Aggression oder weil Angriff die beste Verteidigung ist, sondern aus Frust. Sie ist einfach frustriert, dass sie als Tut-Nix-Mops nicht zu jeden Hund hin brettern darf. Ihr Trainingsansatz ist zu lernen, mit Frust klarzukommen. Das ist allerdings auch nicht ganz einfach.
 
Das man dann immer noch angemault wird von den Personen. Und man selber hat dann den bösen Hund.

Ich hatte letzte Woche auch so eine Begegnung. Ehepaar mit kleinem weißen Hund. Vorab muss ich noch sagen, dass habe ich noch vergessen zu erwähnen dass bei uns in der Familie noch ein Husky lebt, der ist aber friedlich.

Also wir Ehepaar gesichtet. Und wie aus dem Nichts kommt der kleine Hund bellend auf uns zugerast. Mein Freund ist gleich schon vor gegangen und ich bin hinten geblieben und hab Distanz aufgebaut. Natürlich haben die Leute keine Leine dabei gehabt, weder wer der Hund abrufbar. Ich war natürlich in der Zwickmühle, um so näher er kam, Fine umso mehr in ihr Verhalten zurückkehrt. Ich hab mir nur gedacht, wenn der noch näher kommt ist der nicht mehr weiß. Irgendwann haben die Leute den Hund dann eingefangen und auf den Arm genommen Ich versuche meinen Hund so gut wie möglich im Zaum zu halten und vor allem vor kleinen Hunden fern zu halten. Ich habe immer nur Situationen mit kleinen Hunden die ohne Leine laufen und nicht abrufbar sind. Ich bin Irgendwann die doofe, wenn doch ein kleine Hund auf Fine zugerast kommt, dass Fine einmal haps macht
 
Es wird Dir nicht helfen:
aktuell habe ich keinen Leinenrambo... aber ich hatte mal einen :rolleyes:

Romy, Labradorhündin. Toller Hund. Aber an der Leine bei Begegnungen die Hölle. :cool:
Damals war es mit Hundeschulen oder Trainern noch arg mau und in Ermangelung echter Anleitung hab ich das irgendwann so hingenommen.
Der Grund für Romys Aggression waren zwei schlechte Erfahrungen an der Leine, wo ein anderer Hund in sie reingebrettert ist und sie rund gemacht hat.

Ich kann Dir also nachfühlen, wie es ist, wenn der liebste Hund der Welt sich an der Leine wie ein Berserker gebärdet.
 
Am meisten haben mich aber immer die dummen Kommentare von den andren Leuten gestört von wegen (unerzogen, böse, besser erziehen usw) und die Leute, die ihre Hunde nicht unter Kontrolle haben und auf meinen Hund los schießen und nicht abrufbar sind

Die nicht abrufbaren aber trotzdem nicht angeleinten Hunde "liebe" ich auch.:rolleyes: Letztens kamen mein Mann und ich mit unseren Hunden aus einem Restaurant, direkt daneben ist eine Straße auf der gut Verkehr ist und gegenüber ein großes Einkaufszentrum. Meine Hunde - für mich logisch - an der Leine. Da kommt plötzlich von einem der Außenplätze ein kleiner Hund auf meine zugeschossen, laut bellend. Einen Meter vor meinen stoppt er (in mein kleines "Hunderudel" wollte er wohl doch nicht reinlaufen;)). Das war Balou zu nah und er ist ausgerastet. Kann man seinen Hund nicht direkt neben einer Straße mal an der Leine behalten?
 
Ich habe zwar keinen klassischen Leinenpöpler, aber auch mein Hund hat einige Dorffeinde (ich glaube fast alle unkastrierten Rüden ;))
Ich gehe zwischen meinem Hund und dem anderen, schon vorher sage ich „Lass es“
Oft klappt es ...und bleibt er ruhig wieder überschwänglich gelobt

Meist erweitere ich den Radius um dem Widersacher (wohne ziemlich ländlich, da klappt das meistens)
 
Kann man seinen Hund nicht direkt neben einer Straße mal an der Leine behalten?
Ich weiß es nicht. Hier in der Nachbarschaft sind so viele kleine Hunde unangeleint und nicht abrufbar. Wenn die nur hören würden, dann wäre das halb so schlimm aber es gibt hier auch die großen Hunde, aber die sind für uns nicht so schlimm.

Momentan gehen wir allen Hunden aus dem Weg um das Training zu festigen, aber immer schafft man es natürlich nicht.

Aber es tut so gut auch andere Geschichten zu hören, dass man nicht so allein ist.
 
Ich weiß ja nicht, was dir bei der Leinenaggression am meisten Angst macht. Eventuell könntest du ruhiger mit Fine umgehen, wenn sie einen Maulkorb tragen würde. Die Leute gucken und quatschen so und so blöd.
 



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