Hallo liebe Menschen,
bin neu hier im Forum und auf der Suche nach Rat, da ich ein wenig verzweifle.
Ich erzähle euch zuerst ein wenig über den Verlauf der letzten Wochen und komme dann zu meinen Fragen.
Mein Labrador Rüde Jerry ist 12 Jahre alt.
Bis vor kurzem sehr fit - dann eine beginnende Arthrose festgestellt, welche sich jedoch nur geringfügig äußerte.
Vor der Diagnose Arthrose im Juni hat Jerry mit einem "Würgen" begonnen.
Anfangs nur, wenn er sich auf den Rücken gedreht hat.
Es wurde dann aber relativ schnell deutlich häufiger und geschah auch unabhängig von der Körperposition.
Der Rachen war total verschleimt. Zur Abklärung wurde auch der Thorax geröntgt.
Hier gab es eine kleine Auffälligkeit, welche die TÄ aber nicht eindeutig zuordnen konnte, da Jerry bei der Bildgebung sehr gehechelt hat.
Zur weiteren Abklärung sollte ein Ultraschall der Lunge und Abdomen in einer Klinik gemacht werden.
Dort sah man die Notwendigkeit des Ultraschalls jedoch nicht.
Wir sollten vorerst ACC geben um Schleim zu lösen und beobachten.
Und siehe da: unter ACC nahm das Würgen ad hoc ab. Von 10 - 20x am Tag ging es rapide auf 1x die Woche runter...
Glücklich über diese Entwicklung haben wir den Vorfall als "abgeschlossen" abgetan und uns um die beginnende Arthrose gekümmert.
Hierfür bekam er niederigdosierte Medikation. Auch hier: Schnelle und deutlich spürbare Besserung der Symptome. Besserer Gang etc.
Nach ca. 3 Wochen ACC und Arthrosetabletten (ich hab leider grad den Namen nicht zur Hand), bekam Jerry breiigen Durchfall.
Man muss dazu sagen, dass Jerry Stärke noch nie die Verdauung war...
Seit Welpenalter war dies seine Schwachstelle. Habe dann damals irgendwann mit BARF mein "zu Hause" gefunden, weil dies die meisten Probleme löste.
Ich selbst wollte eigentlich nie barfen, weil ich Angst hatte etwas falsch zu machen...Nun, irgendwas scheine ich in den 12 Jahren richtig gemacht zu haben
Soll heißen: Mit BARF war der Kot in Ordnung - wenn auch nicht perfekt.
Das aber mal ein Tag Brei kommt, und dann wieder alles super ist, war bei Jerry schon immer "normal".
Da es nach einem Tag nicht besser wurde, dachte ich, dass es vielleicht Nebenwirkungen der Medikation ist und setzte diese nach Rücksprache mit der TÄ vorerst aus.
Auch hier stellte sich keine Besserung ein. Im Gegenteil: Der Kot war teilweise mal wässrig, mal breeig und enthielt sichtbares Blut.
Habe ihn dann auf Schonkost gesetzt (selbstgekocht. Möhren, Huhn, Reis, Haferschleim).
Darunter konnte der Durchfall gestoppt werden. Nur (vergleichsweise zu heute) selten passierte ein Unfall.
Sammelkotprobe unauffällig auf Parasiten. Noch immer sichtbares Blut im Stuhl.
Großes Blutbild: Anzeichen für Entzündung. Biomarker für IBD positiv.
Aus diesem Grund: Therapie auf IBD mit Antibiotika und dann Cortison sowie weiterhin Schonkost.
Dadurch stellte sich eine leichte Verbesserung des Kots ein = Durchgängig förmig, weniger sichtbares Blut.
Cortison erhöht: Deutliche Verbesserung des Kots. Blut manchmal sichtbar, manchmal nicht. Menge des sichtbares Blutes DEUTLICH reduziert.
Seitdem trat jedoch vermehrt das Problem auf, dass Jerry plötzlich in die Wohnung kotet. Der Kot ist überwiegend greifbar, hinterlässt aber Spuren.
Der nun durchgeführte Ultraschall sowie die anschließende Kolloskopie ergab nun einen Verdacht auf einen Darmtumor.
Biopsie wurde Donnerstag gemacht. Wir warten 7-10 Tage auf die Ergebnisse.
Während des Ultraschalls meinte die Ärztin, dass die Schwellung wohl über eine so lange Strecke geht, dass dies vermutlich auch nicht operabel ist.
Totaler Schock für mich. Aber mittlerweile habe ich mich schon wieder etwas gefangen und richte den Blick nach vorne.
Nun warten wir erstmal auf die Ergebnisse der Biopsie und schauen ob wir therapeutisch etwas machen können.
Aber: Was, wenn nicht?
Jerry ist zwar alt, aber weiterhin lebensfroh.
Er spielt, er frisst. Mal mehr, mal weniger.
Es wirkt nicht als habe er Schmerzen, bzw. als wären es Schmerzen die nicht medikamentös in den Griff zu kriegen wären.
Somit kommt Euthanasie allein aufgrund der Kotinkontinenz für mich nicht in Frage.
Aber, Hand aufs Herz:
wir sind tagsüber mittlerweile bei einem fast stündlichen Gassi angelangt...Nachts sind es max. 3 Stunden die wir Schlaf kriegen.
Den Job planen wir mit viel Aufwand so, dass Jerry möglichst nie alleine ist...
Das machen mein Partner und ich sehr gern für Jerry - aber das geht jetzt nach 4 Wochen schon ordentlich an die Substanz...
Und oft passiert es, dass Jerry anzeigt, wir dann aber nicht mal Zeit zum Schuhe anziehen haben, bevor der Unfall passiert...
Ich komm jetzt mal endlich zu meinen Fragen:
1. Habt ihr Ideen wie wir langfristig mit einem Kotinkontinenten Hund zusammenleben können, ohne 90% des Tages draussen verbringen zu müssen?
Eine Hundewindel für Kot stelle ich mir äußerst unhygienisch vor....da verklebt doch dann alles, oder? Dann dusche ich doch andauert den Po....aber dann kann ich auch die Wohnung wischen....geht schneller ;-)
Ist es eine Option dem Hund eine Stelle in der Wohnung zur Verfügung zu stellen? Habt ihr Ideen wie man das realisieren könnte? Jerry macht nämlich beim Kot absetzen derzeit eine halbe Weltreise...Also eine einzelne Auflage wird nicht so viel helfen...
Versteht mich nicht falsch:
Ich habe überhaupt kein Problem mit einer erhöhten Frequenz an Spaziergängen, aber stündlich krieg ich das auf Dauer nicht hin...da sind dann auch irgendwann meine Kraftreserven aufgebraucht.
2. Ist es normal, dass die Kotinkontinenz bei einem Darmtumor so drastisch schnell voranschreitet?
Ich frage mich: Wenn der Tumor schon so viel vom Darm eingenommen hat, dass er nicht mehr operabel ist, dann wird der Tumor ja auch nicht erst seit 4-6 Wochen da sein - und davor war seine Verdauung und der Kotabsatz ja völlig normal und kontrolliert. Ich hätte mir eine tumorbedingte Inkontinenz eher so vorgestellt, dass MAL ein Unfall passiert, dann MAL einer mehr und dann immer mehr usw.
Bei uns war es mehr oder weniger von heute auf morgen bzw. innerhalb weniger Tage, dass trotz erhöhtem Gassi noch 4-5 Unfälle passieren...
Und es wechselt total: Gestern stündlich raus und 4 Unfälle. Heute alle 2-3 Stunden raus und kein einziger Unfall.
3. Habt ihr Tipps zur Ernährung?
Jerry bekommt nun schon ziemlich lange Schonkost. Also Huhn, Möhren, Reis, Haferschleim + Flohsamenschalen. Auch bekommt er Prä und Probiotika.
Wie immer, wenn er in der Vergangenheit mal Schonkost bekam, nimmt er davon sehr ab.
Er ist von 30/31 auf 27,8 runter.
Ich habe Angst zum barfen zurück zu gehen, weil ich keine Ahnung habe ob Rohfütterung beim Tumor gut ist. Andererseits denke ich mir, wie oben beschrieben, dass der Tumor sicher schon länger da ist und es ihm vorher unter Barf ja gut ging. Sein Kot war normal und er konnte ihn kontrolliert absetzen. Ich fühle mich auf dem Gebiet der Ernährung ziemlich allein gelassen. Meine TÄ ist kein großer Barf Fan.
Mir ist im Endeffekt egal, was Jerry bekommt - er soll das kriegen was er braucht, egal ob roh oder nicht! Ich bin da offen für alles!
Aber ich möchte, dass bei einer Beratung ALLE Optionen in Betracht gezogen werden - und da fühle ich mich bei den behandelnden TÄ nicht so gut beraten.
Habt ihr Tipps oder gute Anlaufstellen?
Sorry für den Roman.
Es grüßt ein dezent verzweifelter und müder Tom und sein Jerry
bin neu hier im Forum und auf der Suche nach Rat, da ich ein wenig verzweifle.
Ich erzähle euch zuerst ein wenig über den Verlauf der letzten Wochen und komme dann zu meinen Fragen.
Mein Labrador Rüde Jerry ist 12 Jahre alt.
Bis vor kurzem sehr fit - dann eine beginnende Arthrose festgestellt, welche sich jedoch nur geringfügig äußerte.
Vor der Diagnose Arthrose im Juni hat Jerry mit einem "Würgen" begonnen.
Anfangs nur, wenn er sich auf den Rücken gedreht hat.
Es wurde dann aber relativ schnell deutlich häufiger und geschah auch unabhängig von der Körperposition.
Der Rachen war total verschleimt. Zur Abklärung wurde auch der Thorax geröntgt.
Hier gab es eine kleine Auffälligkeit, welche die TÄ aber nicht eindeutig zuordnen konnte, da Jerry bei der Bildgebung sehr gehechelt hat.
Zur weiteren Abklärung sollte ein Ultraschall der Lunge und Abdomen in einer Klinik gemacht werden.
Dort sah man die Notwendigkeit des Ultraschalls jedoch nicht.
Wir sollten vorerst ACC geben um Schleim zu lösen und beobachten.
Und siehe da: unter ACC nahm das Würgen ad hoc ab. Von 10 - 20x am Tag ging es rapide auf 1x die Woche runter...
Glücklich über diese Entwicklung haben wir den Vorfall als "abgeschlossen" abgetan und uns um die beginnende Arthrose gekümmert.
Hierfür bekam er niederigdosierte Medikation. Auch hier: Schnelle und deutlich spürbare Besserung der Symptome. Besserer Gang etc.
Nach ca. 3 Wochen ACC und Arthrosetabletten (ich hab leider grad den Namen nicht zur Hand), bekam Jerry breiigen Durchfall.
Man muss dazu sagen, dass Jerry Stärke noch nie die Verdauung war...
Seit Welpenalter war dies seine Schwachstelle. Habe dann damals irgendwann mit BARF mein "zu Hause" gefunden, weil dies die meisten Probleme löste.
Ich selbst wollte eigentlich nie barfen, weil ich Angst hatte etwas falsch zu machen...Nun, irgendwas scheine ich in den 12 Jahren richtig gemacht zu haben
Soll heißen: Mit BARF war der Kot in Ordnung - wenn auch nicht perfekt.
Das aber mal ein Tag Brei kommt, und dann wieder alles super ist, war bei Jerry schon immer "normal".
Da es nach einem Tag nicht besser wurde, dachte ich, dass es vielleicht Nebenwirkungen der Medikation ist und setzte diese nach Rücksprache mit der TÄ vorerst aus.
Auch hier stellte sich keine Besserung ein. Im Gegenteil: Der Kot war teilweise mal wässrig, mal breeig und enthielt sichtbares Blut.
Habe ihn dann auf Schonkost gesetzt (selbstgekocht. Möhren, Huhn, Reis, Haferschleim).
Darunter konnte der Durchfall gestoppt werden. Nur (vergleichsweise zu heute) selten passierte ein Unfall.
Sammelkotprobe unauffällig auf Parasiten. Noch immer sichtbares Blut im Stuhl.
Großes Blutbild: Anzeichen für Entzündung. Biomarker für IBD positiv.
Aus diesem Grund: Therapie auf IBD mit Antibiotika und dann Cortison sowie weiterhin Schonkost.
Dadurch stellte sich eine leichte Verbesserung des Kots ein = Durchgängig förmig, weniger sichtbares Blut.
Cortison erhöht: Deutliche Verbesserung des Kots. Blut manchmal sichtbar, manchmal nicht. Menge des sichtbares Blutes DEUTLICH reduziert.
Seitdem trat jedoch vermehrt das Problem auf, dass Jerry plötzlich in die Wohnung kotet. Der Kot ist überwiegend greifbar, hinterlässt aber Spuren.
Der nun durchgeführte Ultraschall sowie die anschließende Kolloskopie ergab nun einen Verdacht auf einen Darmtumor.
Biopsie wurde Donnerstag gemacht. Wir warten 7-10 Tage auf die Ergebnisse.
Während des Ultraschalls meinte die Ärztin, dass die Schwellung wohl über eine so lange Strecke geht, dass dies vermutlich auch nicht operabel ist.
Totaler Schock für mich. Aber mittlerweile habe ich mich schon wieder etwas gefangen und richte den Blick nach vorne.
Nun warten wir erstmal auf die Ergebnisse der Biopsie und schauen ob wir therapeutisch etwas machen können.
Aber: Was, wenn nicht?
Jerry ist zwar alt, aber weiterhin lebensfroh.
Er spielt, er frisst. Mal mehr, mal weniger.
Es wirkt nicht als habe er Schmerzen, bzw. als wären es Schmerzen die nicht medikamentös in den Griff zu kriegen wären.
Somit kommt Euthanasie allein aufgrund der Kotinkontinenz für mich nicht in Frage.
Aber, Hand aufs Herz:
wir sind tagsüber mittlerweile bei einem fast stündlichen Gassi angelangt...Nachts sind es max. 3 Stunden die wir Schlaf kriegen.
Den Job planen wir mit viel Aufwand so, dass Jerry möglichst nie alleine ist...
Das machen mein Partner und ich sehr gern für Jerry - aber das geht jetzt nach 4 Wochen schon ordentlich an die Substanz...
Und oft passiert es, dass Jerry anzeigt, wir dann aber nicht mal Zeit zum Schuhe anziehen haben, bevor der Unfall passiert...
Ich komm jetzt mal endlich zu meinen Fragen:
1. Habt ihr Ideen wie wir langfristig mit einem Kotinkontinenten Hund zusammenleben können, ohne 90% des Tages draussen verbringen zu müssen?
Eine Hundewindel für Kot stelle ich mir äußerst unhygienisch vor....da verklebt doch dann alles, oder? Dann dusche ich doch andauert den Po....aber dann kann ich auch die Wohnung wischen....geht schneller ;-)
Ist es eine Option dem Hund eine Stelle in der Wohnung zur Verfügung zu stellen? Habt ihr Ideen wie man das realisieren könnte? Jerry macht nämlich beim Kot absetzen derzeit eine halbe Weltreise...Also eine einzelne Auflage wird nicht so viel helfen...
Versteht mich nicht falsch:
Ich habe überhaupt kein Problem mit einer erhöhten Frequenz an Spaziergängen, aber stündlich krieg ich das auf Dauer nicht hin...da sind dann auch irgendwann meine Kraftreserven aufgebraucht.
2. Ist es normal, dass die Kotinkontinenz bei einem Darmtumor so drastisch schnell voranschreitet?
Ich frage mich: Wenn der Tumor schon so viel vom Darm eingenommen hat, dass er nicht mehr operabel ist, dann wird der Tumor ja auch nicht erst seit 4-6 Wochen da sein - und davor war seine Verdauung und der Kotabsatz ja völlig normal und kontrolliert. Ich hätte mir eine tumorbedingte Inkontinenz eher so vorgestellt, dass MAL ein Unfall passiert, dann MAL einer mehr und dann immer mehr usw.
Bei uns war es mehr oder weniger von heute auf morgen bzw. innerhalb weniger Tage, dass trotz erhöhtem Gassi noch 4-5 Unfälle passieren...
Und es wechselt total: Gestern stündlich raus und 4 Unfälle. Heute alle 2-3 Stunden raus und kein einziger Unfall.
3. Habt ihr Tipps zur Ernährung?
Jerry bekommt nun schon ziemlich lange Schonkost. Also Huhn, Möhren, Reis, Haferschleim + Flohsamenschalen. Auch bekommt er Prä und Probiotika.
Wie immer, wenn er in der Vergangenheit mal Schonkost bekam, nimmt er davon sehr ab.
Er ist von 30/31 auf 27,8 runter.
Ich habe Angst zum barfen zurück zu gehen, weil ich keine Ahnung habe ob Rohfütterung beim Tumor gut ist. Andererseits denke ich mir, wie oben beschrieben, dass der Tumor sicher schon länger da ist und es ihm vorher unter Barf ja gut ging. Sein Kot war normal und er konnte ihn kontrolliert absetzen. Ich fühle mich auf dem Gebiet der Ernährung ziemlich allein gelassen. Meine TÄ ist kein großer Barf Fan.
Mir ist im Endeffekt egal, was Jerry bekommt - er soll das kriegen was er braucht, egal ob roh oder nicht! Ich bin da offen für alles!
Aber ich möchte, dass bei einer Beratung ALLE Optionen in Betracht gezogen werden - und da fühle ich mich bei den behandelnden TÄ nicht so gut beraten.
Habt ihr Tipps oder gute Anlaufstellen?
Sorry für den Roman.
Es grüßt ein dezent verzweifelter und müder Tom und sein Jerry