Die Tierärztin von der Klinik gestern hat mir bestätigt, dass es gesetzlich verboten ist, grundlos zu kastrieren. Sie meinte, dass sie genau aus dem Grund mit den Haltern, die eine Katration wünschen, ein Gespräch führt und denen das quasi versucht auszureden. In den meisten Fällen klappt das wohl.
Delchen, es gibt zwei Formen einer Gebärmuttervereiterung. Zum einen die geschlossene, die notfallmäßig operiert werden muss, da das Tier sonst stirbt und die offene, wo der Eiter abfließt. Lea hatte eine offene und wurde mit Spritzen behandelt. Trotzdem man diese Form mit Spritzen behandeln kann, ist ein Infekt im Körper vorhanden und auch andere Organe (bei Lea die Milz) können in Mitleidenschaft gezogen werden. Da Lea nach der Läufigkeit zuvor scheinschwanger war, bei dieser Läufigkeit die Vereiterung bekam und die Wahrscheinlichkeit somit sehr hoch ist, dass auch bei der nächsten Läufigkeit wieder Probleme auftreten können, war die Kastration die einzige sinnvolle Alternative, um dem Tier ein lebenswertes Weiterleben zu ermöglichen. Lea ist mittlerweile schon 6 Jahre alt, mit jedem Lebensalter wird eine Operation komplizierter und da sie nur eine Lebenserwartung von 8 Jahren hat, war der Zeitpunkt JETZT gekommen.
Hier aus dem Bericht die einzig akzeptablen Gründe für eine Kastration:
Welche Gründe gibt es für eine Kastration?
Im Grunde nur einen der akzeptabel ist: wenn der Hund an einer Erkrankung leidet, bei welcher aus medizinischer Sicht eine Kastration Hilfe, Heilung oder Linderung verspricht, der Hund also einen deutlichen Gewinn davon hat.
Beim Rüden:
Eitrige Vorhautentzündungen die häufig wiederkehren
Veränderungen an den Hoden, auch ein in der Bauchhöhle verbliebener Hoden kann unter Umständen ein Kastrationsgrund sein
Verschiedene Tumorerkrankungen
Wenn in der näheren Umgebung sehr viele unkastrierte Hündinnen leben und ein Rüde so sehr darunter leidet dass er lange anhaltendem, massivem Stress ausgesetzt ist, dadurch nicht mehr richtig frisst und gar sein Immunsystem geschwächt wird
Wenn ein Rüde im hohen Alter an wiederkehrenden Problemen mit der Prostata oder dem Enddarm leidet
Bei der Hündin:
wiederkehrende Scheinschwangerschaften u.a. auch, weil als Spätfolge ein erhöhtes Risiko für bösartigen Milchdrüsenkrebs genannt wird
Gebärmutterentzündungen und Vereiterungen, Eierstockzysten
bei zyklusabhängigen Gesäugetumoren
bei hormonell bedingten Erkrankungen