Für mich ist das Thema Kastration ein Frage der Moral.
- Daher finde ich Kastration in Ländern, wo es Straßenhunde gibt, extrem wichtig. Und zwar pauschal, ohne medizinische Indikation.
- Daher finde ich Frühkastration absolut verwerflich.
- Daher käme es mir nie in den Sinn, meinem gesunden Hund einer Operation mit all seinen Risiken auszusetzen, damit ich es bequemer habe. In Deutschland gibt es faktisch keine Straßenhunde und dass irgendwo unbeaufsichtigte Hunde herumlaufen ist auch mehr wie selten. Und wenn sich jetzt Hundehalter A mit läufiger Hündin und Hundehalter B mit intaktem Rüden treffen und der eine zum anderen sagt "da wird schon nix passieren", dann liegt das Problem nicht bei den intakten Hunden, sondern an den Menschen, die im Kopf offenbar nicht mehr ganz intakt sind. Und selbst, wenn diese Leute nun kastrierte Tiere hätten, würden die auf irgendeinem anderen Gebiet versagen, denn dumme Leute tun nun mal eben dumme Sachen.
- Sollte mein erwachsener Hund aber stark unter seinem hypersexuellen Trieb leiden und das dauerhaft ohne dass andere Sachen fruchten, dann finde ich hier die Kastration hier völlig richtig. Das mache ich aber nicht von mir abhängig und wie anstrengend so eine Zeit für mich ist, sondern wie schwer sie für den Hund ist.
Ich habe zum Glück einen Hund, der nicht sehr sexuell ist. Daher ist er auch unkastriert. Jedoch hat er in jedem Jahr mal so ein paar Wochen, wo offenbar für ihn was in der Luft liegt. Dann masturbiert er, ist ruhelos und Fressen ist auch nicht ganz so wichtig. Ich konnte dem bislang immer Herr werden, indem ich eine zusätzliche Spazierrunde eingebaut habe, denn müde Hunde masturbieren nicht :zwinkern2:
Dass er ungewollt eine Hündin deckt halte ich für völlig ausgeschlossen. Es könnte keine Situation so brenzlig werden, dass ich nicht eingreifen könnte. Das habe ich jetzt schon 6 Jahre lang bewiesen und ich solange mich keiner einsperrt und eine läufige Hündin über unseren Zaun wirft, wird das auch so bleiben.