Japanischer Akita Inu

Hi,

meine damaligen Nachbarn hatten vor gut drei Jahren einen Film gesehen namens "Hachiko". Daraufhin stand für sie fest, dass es ein Akita Inu wird. In den Film wird der Akita Inu schon mit seinen Eigenarten gut gezeigt: Er spiel nicht, bindet sich nur an einer Person. Es waren noch mehrere Eigenschaften, aber ich kann mich nicht mehr so gut erinnern. Ich habe den Film vor Jahren gesehen :zwinkern2:

Nachbartochter, damals etwa 14 Jahre alt, ging immer mit meiner Kiara spazieren. Wir gingen auch Abends oft gemeinsam los. Wir wohnten auf den Land und teilten uns ein Doppelhaus.
Sie erzählte mir, dass sie einen Akita Inu haben wollen und ein Züchter einen Wurf erwartet.
Ich fragte, ob sie sich mit der Rasse beschäftigt haben und genau wissen, was die einzelnen Eigenschaften bedeuten.
Auch mit den Eltern unterhielt ich mich über die einzelnen Charaktereigenschaften und irgendwie haben sie es sich alles schön geredet. Sie wollten einen Akita Inu übrigens auch, weil sie so selten sind. Ich habe gehofft, sie noch auf einen Retriever oder allgemein eine Rasse mit Will-To-Please umzustimmen. Erfolglos.

Meine Nachbarin schwärmte von den Wurf auf den Spaziergang. Es stand noch nicht fest, ob sie einen Welpen bekommen würden. Sie hatte zwei Favoriten, aber der Züchter sucht die Hunde für die Familien aus.

Und dann zog ein kleiner roter Fuchs ein. Meine Nachbar hat über 2200 Euro gezahlt. Die Gerüchte gingen um, dass er mehr Geld geboten hat, um einen zu bekommen. Ob das stimmt oder der Züchter die Hunde allgemein für den Preis abgibt ist nicht bekannt.

Als Welpe zeigte sich der Akita schon als eine kleine Katastrophe. Er war total bockig, legte alle vier Beine von sich gelegt, wenn er keine Lust mehr hatte zu laufen (auch auf den Weg nach Hause). Und er wog damals schon nicht wenig.
Er ging für nur vier Wochen zur Hundeschule. Meine Nachbarn meinten, er kann da alles. Ich versuchte sie noch dazu zubringen, länger zu gehen, damit der Akita gute Sozialkontakte hat. Aber erfolglos.

Kiara fand den Akita ziemlich blöd. Nicht nur, dass sie von der Nachbartochter nicht mehr abgeholt wurde, sondern auch, weil der kleine seine ganz eigene Art hat zum Spielen und Kiara, die immer Welpen mochte, ihn nicht das Rennspielen beibringen konnte.
An einen Tag passierte es dann: Der kleine Akita tatschte mit seiner Pfote gegen Kiaras Gesicht. Kiara weis ihn zurecht, er ging einen Schritt zurück und vertrat sich. Er humpelte.
Kiara war dann ein "böser" Hund. Das Kiara Löcher von den Krallen im Gesicht hatte und auch ihr Fell verlor war uninteressant.

Der Akita konnte nicht von der Leine gelassen werden. Er war sofort weg. Für Leckerchen interessierte er sich null. Spielen mit Spielzeug konnte man auch vergessen.
Mit Kiara habe ich "Anti-Jagd-Training" mit Dummyarbeit und Reizangeltraining gemacht. Der Akita sieht der Reizangel nur hinterher und bewegt sich nicht. Ein Dummy interessiert ihn auch nicht. Nicht Futterorientiert und spielen will er auch nicht. Genausowenig muss er mit Menschen zusammenarbeiten.

Er fristet sein Leben an der Führ- und Flexileine. Auf Schleppleine haben die Beisitzer keine Lust.
Er bringt Pokale nach Hause und ist als Deckrüde gekürt. Bevor ich weggezogen bin, hat mir die Nachbartochter noch offenbart, dass es niemals mehr ein Akita wird. Sie ist mit ihren Hund nicht glücklich.

Der Akita hat sich weiterentwickelt. Er ist territorial und überhaupt nicht mit Artgenossen verträglich. Meine Nachbarn haben Schwierigkeiten, ihn zu halten. Sie fliegen auch gerne in Urlaub und dann kommt ihr Akita zurück zum Züchter, wo er dann drei Wochen im Zwinger sitzt.

Meine Nachbarn dürfen niemals in die Stadt ziehen oder mit ihn in eine Stadt gehen. Er holt sich viel Aufmerksamkeit, aber in der Stadt sind nicht gerade wenig Hunde.

Liebe Grüße
Isabell
 
Ich treffe mit meiner Hündin öfter eine ältere Damen mit einer wunderschönen Akita-Hündin (allerdings American Akita). Die hat eines der sanftesten Wesen, die ich je bei einem Hund gesehen habe. Sie kann komplett leinenlos laufen und hört aufs Wort. Die Dame hat die Hündin mal von einer amerikanischen Familie übernommen, die in der Nachbarschaft wohnten und den Hund irgendwann nicht mehr haben wollten.

Ich hab selbst ja auch eine nordische Rasse und ich liebe deren Wesen und Charakter. Ja, sie sind etwas anders als andere Hunde, haben einfach noch ganz viel Ursprungshund in sich und das spiegelt sich auch oft in der Kommunikation und im Sozialverhalten.

Sie bieten dir mit Sicherheit nicht so einen Will-to-please wie ein Schäferhund, Collie oder Aussie....sie binden sich auch nicht so stark an einen Menschen wie vielleicht ein Doberman oder Rottweiler. Aber genau das mag ich so an ihnen.

Und nein, sie hinterfragen nicht ständig deine Autorität......öfter vielleicht als andere Hunde, aber nicht ständig. ich hatte auch schon schlechte Tage, auch Tage, an denen ich mal geweint hatte oder einfach nicht bei der Sache war und mein Hund hat trotzdem nicht die Herrschaft über Haus und Hof an sich gerissen.

Allerdings braucht es bei diesen Hunden schon etwas Verständnis über hündische Kommunikation und Verhaltensweisen, aber dann klappt das auch prima.
 
Ich finde es vollkommen o.k. , dass der Akita seine eigene Art hat und es ist mir auch relativ egal, dass sein "Will-To-Please" nur sehr schwach ausgeprägt ist. Ich möchte keinen Hund, der immer auf jedes einzelne Wort gehorcht und kaum seinen eigenen Kopf benutzt. Dass sich ein Akita jetzt nicht hinsetzt, weil der Boden vlt. nass ist und dieser deshalb keinen Sinn in dem Befehl sieht, finde ich voll in Ordnung. Außerdem sehe ich die Erziehung eines Akitas als eine große Herausforderung und ich bin bereit, diese anzunehmen.

Zudem kann ich es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, dass viele diese Hunde als "Bestien" beschreiben und so tun, als könne man sie NIE UND NIMMER erziehen.
Ich rede mir so eine Erziehung auch nicht schön und ich weiß ganz genau, was ich da zu mir nach Hause hole. :)
Es ist auch nicht so, dass ich den Welpen jetzt einfach für sich alleine lasse. Ich werde sehr viel Zeit aufbringen und mit dem Welpen auch zur Hundeschule gehen.
Deshalb bin ich gerade auf der Suche nach sehr guten HSchulen, die sich auch mit Ursprungshunden auskennen und auch gezielt auf den Akita eingehen können. (Wer da gute HSchulen in Hamburg kennt, kann sie mir gerne mal empfehlen und ich werfe mal einen Blick rein. :) )
Ich bin auch nicht komplett auf mich alleine gestellt, denn meine Familie ist bereit, mich bei der Erziehung zu unterstützen und ich denke ich werde diese Aufgabe schon meistern.
Und nur weil der Hund viel anspruchsvoller ist, heißt es nicht, dass man auf ihn verzichten muss. Es ist doch wichtig, dass das Wesen eines Hundes passt! Schließlich lebt man ca. 12 -13 JAHRE mit so einem Tier zusammen. Man muss sich nur im klaren sein, was man tut und ob man bereit für solch eine Rasse ist und besonders bei Akitas sollte man sich das genauer überlegen (was ich ja auch getan habe) , denn man muss schon mit der Art und Weise des Akitas leben WOLLEN und KÖNNEN und bis jetzt sehe ich da keine Hindernisse.
 
Ich finde es vollkommen o.k. , dass der Akita seine eigene Art hat und es ist mir auch relativ egal, dass sein "Will-To-Please" nur sehr schwach ausgeprägt ist. Ich möchte keinen Hund, der immer auf jedes einzelne Wort gehorcht und kaum seinen eigenen Kopf benutzt. Dass sich ein Akita jetzt nicht hinsetzt, weil der Boden vlt. nass ist und dieser deshalb keinen Sinn in dem Befehl sieht, finde ich voll in Ordnung. Außerdem sehe ich die Erziehung eines Akitas als eine große Herausforderung und ich bin bereit, diese anzunehmen.

Zudem kann ich es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, dass viele diese Hunde als "Bestien" beschreiben und so tun, als könne man sie NIE UND NIMMER erziehen.
Ich rede mir so eine Erziehung auch nicht schön und ich weiß ganz genau, was ich da zu mir nach Hause hole. :)
Es ist auch nicht so, dass ich den Welpen jetzt einfach für sich alleine lasse. Ich werde sehr viel Zeit aufbringen und mit dem Welpen auch zur Hundeschule gehen.
Deshalb bin ich gerade auf der Suche nach sehr guten HSchulen, die sich auch mit Ursprungshunden auskennen und auch gezielt auf den Akita eingehen können. (Wer da gute HSchulen in Hamburg kennt, kann sie mir gerne mal empfehlen und ich werfe mal einen Blick rein. :) )
Ich bin auch nicht komplett auf mich alleine gestellt, denn meine Familie ist bereit, mich bei der Erziehung zu unterstützen und ich denke ich werde diese Aufgabe schon meistern.
Und nur weil der Hund viel anspruchsvoller ist, heißt es nicht, dass man auf ihn verzichten muss. Es ist doch wichtig, dass das Wesen eines Hundes passt! Schließlich lebt man ca. 12 -13 JAHRE mit so einem Tier zusammen. Man muss sich nur im klaren sein, was man tut und ob man bereit für solch eine Rasse ist und besonders bei Akitas sollte man sich das genauer überlegen (was ich ja auch getan habe) , denn man muss schon mit der Art und Weise des Akitas leben WOLLEN und KÖNNEN und bis jetzt sehe ich da keine Hindernisse.

Na dann wünsche ich euch viel Erfolg (ernst gemeint) :)
Ich hoffe du berichtest wie es ist, die Welpenzeit, die Erziehung usw. Sicher für viele hier interessant da die Japaner ja doch eher selten sind.
Und über viele viele Bilder freut man sich natürlich auch ;)

Hundeschulen in Hamburg kenne ich keine.
Möchte dir aber diese Seite empfehlen:
http://www.trainieren-statt-dominieren.de/

Dort findest du auch eine Suchfunktion für Trainer in deiner Nähe - die Trainer die ich kenne, machen nicht nur Einzelstunden sondern auch Welpengruppen, Junghundegruppen, Kurse ... und gehören nicht zu einer "großen" Hundeschule in dem Sinne.

Bei Trainern, die unter anderem nach diesem "Konzept" arbeiten bist du denke ich gut beraten.
Da wird in der Regel ohne Druck ohne Gewalt, sehr individuell (sowohl Methoden als auch tempo) und immer im Blick auf den Hund trainiert.

Ich glaube es brauch gar nicht unbedingt einen Trainer mit spezieller Erfahrung/Ausbildung in Richtung Urpsungsrassen.
Ein Trainer sollte den Hund und seine Indivudualität sehen und drauf eingehen können - egal welcher Rasse er zugehört.
Wenn ein Trainer an einen sehr selbständigen und "ursprünglichen" Schäferhundmix geraten sollte, sollte er auch individuell drauf eingehen können und nicht mit blinden Kommandos und Befehlen in ein Muster pressen, weils halt "Schäferhund" ist.

Ich glaube ich hatte dir schon ein Buch empfohlen?
Da gehts auch um die Wahl einer guten Hundeschule, Welpenstunden, eines Trainers - Auswahlkriterien werden beleuchtet.
Es wird berichtet wie wichtig das eigene Bauchgefühl bei der Wahl ist und auch, wie "sinnvoll" so manch ein Welpentreff denn wirklich ist.
 
Ich wünsche dir auch ganz ehrlich alles gute für dich und den Hund.

Ich denke nicht, dass irgendjemand hier die Absicht hatte, dir den Hund schlechtzureden. Du weißt nun Bescheid über die Eigenschaften des Hundes wie Jagd-, Wach- und Schutztrieb, Selbstständigkeit und (oftmals) Unverträglichkeit.
Wenn du der Meinung bist, mit dem Hund zurechtzukommen, dannn ist das doch völlig okay, die Entscheidung liegt ja letztlich bei dir.

Ich persönlich würde halt fast jedem Anfänger von einem Akita abraten, da ich sogar mal einer Frau mit jahrzehntelanger Hundeerfahrung begegnetdie ihren Akita als richtig große Herausforderung beschrieb und die Akitas, die ich in der Gegend so kenne, auch einen sehr anspruchsvollen Eindruck machen (und teilweise überforderte Halter haben).

Das bedeutet natürlich nicht, dass man als Anfänger zwangsweise an einem Akita scheitern muss. Wenn deine Lebensumstände es zulassen, diesem Hund die nächsten Jahre lang gerecht zu werden, ist das doch super.
Meine Bedenken gehen ehrlich gesagt auch ein wenig in die Richtung dass du vorhast zu studieren, was ja auch mit Fremdbetreuung, Wechsel des Wohnortes einhergehen kann - und so ein Akita akzeptiert eben nicht jeden und ist für mich auch eigentlich kein "Stadthund" (da ja viele Unis eher in Großstädten liegen)

Aber du scheinst dir ja immerhin Gedanken gemacht zu haben und ein guter Züchter wird dich ja auch nochmal eingehendst beraten.
 
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