Hund will nicht alleine bleiben

Hallo! Ich hätte da mal eine frage. Wir haben seit 6 Tagen einen zweithund aus Ungarn. Er ist schon 7 Jahre alt und ein sehr lieber Kerl, der alles mit sich machen lässt und auch sehr dankbar für alles ist. Es ist nun aber so, dass er mir keinen Meter von der Seite weicht. Er kuschelt sooo gerne und würde am liebsten in uns hineinkriechen. Mein Mann schläft bei ihm im wohnzimmer. Das ist anfangs natürlich ok, aber ich habe angst, dass er sich zu sehr an uns klammert. In zwei Wochen muss ich wieder arbeiten gehen und ich weiß nicht, wie wir das machen sollen. Schließe ich zum üben kurz die Tür, steht er sofort davor und fixiert sie. Im Körbchen liegen, solange ich im Raum bin funktioniert schon, solange bis ich aufstehe, dann ist er sofort neben mir. Er winselt Auch gerne einfach so dahin. Auch wenn ich neben ihm bin. Ich streichle ihn dann nicht, damit er merkt, dass es ihm nichts bringt. Ich finde es ja total süß und freu mich, dass er uns so gerne hat, nur will ich ihn nicht zu Sehr verwöhnen und seine trennungsangst noch fördern. Wie soll ich am besten weitermachen?? Meine Hündin hat ihre gewohnten Ruhezeiten, die wird zickig, wenn sie die nicht bekommt und deshalb kann ich sie nicht zur Beruhigung zu ihm ins Zimmer legen. Außerdem ist da noch einiges im Gange bzgl. der Rangordnung. Das wär mir dann doch ein bisschen zu heftig.... Ich freue mich über eure Ratschläge!!!
 
Er winselt Auch gerne einfach so dahin. Auch wenn ich neben ihm bin. Ich streichle ihn dann nicht, damit er merkt, dass es ihm nichts bringt. Ich finde es ja total süß und freu mich, dass er uns so gerne hat, nur will ich ihn nicht zu Sehr verwöhnen und seine trennungsangst noch fördern. !

Der Hund hat euch sicher noch nicht gerne, sondern ihr seid der einzige Halt in einer Situation, die ihm den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Durch das Winseln drückt er seine Verunsicherung aus und will das nicht einsetzen um etwas zu erreichen.

Du kannst ihn nicht verwöhnen oder seine Trennungsangst fördern, aber Du kannst viel dafür tun, damit er Vertrauen gewinnt.
Voraussetzung ist Verständnis und Geduld.

Zwei Wochen Eingewöhnungszeit sind ziemlich kurz. Du musst damit rechnen, dass er sich noch nicht heimisch fühlt und somit auch nicht alleine bleiben kann.
 
In der neuen Wohnsituation ist es normal wenn ein Hund an einem klebt.
Er muss sich an Rituale gewöhnen, die ihm letztlich Sicherheit geben.
Es sollte auch alles berechenbar sein für den Hund, damit er sich Wohl fühlen kann.

Ihr könnt schon, solltet sogar, kleine Übungen machen.... wie z.b. das im Korb bleiben damit der Hund sich auch entspannen kann. Und kurze Zeit den Raum verlassen. Aber überfordert ihn nicht.
Es ist schon mal gut, dass er nicht anfängt zu heulen, sabbern und Kot oder Urin abzusetzen.
Aber die Tür hypnotisieren ist natürlich auch alles andere als entspannt.

Sucht euch auch Unterstützung, eine Person die er schon mal kennen lernen kann, die sich während deiner/eurer Abwesenheit um ihn kümmert. Habt ihr da Leute?
 
Danke für die raschen antworten!

Ich versuche schon mit dem Hund auf das Plätzchen gehen zu üben. Hab ihm einen kauknochen hingelegt und bin kurz rausgegangen ohne die Türe zu schließen (3meter). Der Knochen interessiert ihn nicht. Dann gab es ein super Leckerli fürs liegenbleiben. Das kann er schon. Nur muss ich ja auch nebenbei ein bissi was im Haushalt machen. Lass ich ihn dann halt einfach mitlatschen, damit er sich alle Geräusche und Situationen anlernen kann, die für uns ja alltäglich sind. Ab Montag ist unsere hubdetrainerin wieder aus dem Urlaub zurück. Sie wird uns sicher auch noch einiges zeigen. Ich hab halt nur die Sorge, dass er sich zu sehr daran gewöhnt und glaubt, dass es normal ist, wenn er sich so verhält und will ihm da keine falschen Hoffnungen machen und ihm dem Stress ein wenig nehmen. Aber Vlt hat er eh weniger Stress, wenn er mich verfolgen kann, als ich glaube??? Das mit den Leckereien geben ist auch sehr schwierig, weil meine Funny dann auch glaubt, sie kriegt was und ich lege sie dann zwar ab und sie bleibt auch dort, sieht uns aber sehr missbilligend zu. Ich geb ihr natürlich dafür auch immer was gutes zwischendurch. Ich will nur keine fressneid-streitsituationen hervorrufen!!!!??? Und trennen wär auch gemein....

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Da ich nicht glaube, dass wir es so schnell schaffen, dass Murphy sich gut eingewöhnt, werden wir einen Hundesitter organisieren. Meine hundetrainerin kennt da sicher jemanden. Sonst sind leider alle arbeiten... Ich versuche auch den Alltag so regelmäßig wie möglich zu gestalten, damit er sich besser eingewöhnen kann....

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Ohne weggehen natürlich....:)
 
Schön, dass du einem nicht mehr ganz so jungen Hund ein neues Zuhause geschenkt hast!
Aber jetzt sollte es erstmal nicht vorrangig um Erziehung gehen, sondern um Eingewöhnung und den Aufbau einer Beziehung.
Der Hund lebt erst seit einer Woche bei euch. Glaubst du, dass diese Zeit reicht, um sich an euch und sein neues Leben zu gewöhnen? Er weiß noch nicht, was genau das alles zu bedeuten hat, dass er nun ein dauerhaftes, sicheres Zuhause hat usw. Für ihn ist alles fremd und ungewiss. Er ist unsicher und überfordert. Er ist froh, dass er euch hat, weil ihr ihm das Gefühl von Sicherheit geben könnt. Ihr beschäftigt euch mit ihm, streichelt ihn, füttert ihn. Das gefällt ihm und ist das einzige, was er gerade als positiv und halbwegs beständig wahrnehmen kann. Aber er vertraut sicherlich noch nicht darauf, dass dieser Zustand anhält. Wenn du dann gehst, und sei es nur kurz in den Raum nebenan, wird er natürlich unruhig/ ängstlich, weil er glaubt, wieder allein gelassen worden zu sein. Woher soll er nach so wenigen Tagen wissen, dass ihr jedes Mal wieder kommt? Dass das euer Zuhause ist, sein Zuhause ist, dass es ein sicherer, dauerhafter Ort ist zum Leben und glücklich sein? Das kann er noch nicht wissen! Klar, dass er dann noch nicht alleine sein kann. Auch das Winseln zwischendurch spricht für seine Unsicherheit. Selbst wenn ihr da seid, die Situation ist ja trotzdem neu für ihn. Ich vermute mal, dass er auch das Leben in einer Familie/ einem Haus nicht kennt. Allein das ist schon fremd und komisch für ihn. Wenn er also irgendwann mal anfängt zu winseln, solltest du ihn erst recht streicheln und ihm damit vermitteln: "Hey, alles gut, ich bin da. Entspann dich und fühl dich wohl." Wenn er dir vertrauen kann- und das wird er früher oder später bestimmt, wenn du ihm stets genug Sicherheit gibst- dann wird er dir auch in der Hinsicht vertrauen, dass du wiederkommst, wenn du den Raum oder gar das Haus verlässt. Aber das braucht Zeit! Dazu muss er sich erstmal an sein neues Leben gewöhnen und eine richtige Bindung zu euch entwickelt haben. Die wird bestimmt noch nicht existieren.
Du hast dir 3 Wochen Urlaub zur Eingewöhnung genommen? Bleiben die Hunde während der Arbeitszeit durchgehend alleine oder wie ist das geplant? Denn, du kannst davon ausgehen, dass er nach 3 Wochen noch keine Stunde alleine bleiben kann, höchstens ein paar Minuten.


Edit: Okay, unsere Beiträge haben sich überschnitten.
Gut, wenn ihr einen Hundesitter organisiert. Ich denke, anders lässt sich das auch nicht regeln.
Und anfangs würde ich, wie gesagt, nicht viel mit ihm trainieren. Lass ihn ruhig überall mit hin laufen und schauen, was du machst. Er soll schließlich sein neues Leben kennen lernen! Gebe ihm nicht mehr Leckerlis als deiner Hündin, das musst du auch gar nicht, denn wie gesagt, solche Übungen würde ich erst einführen, wenn ihr eine gewisse Bindung aufgebaut habt. Aktuell sollte es reichen, ihm wichtige Grenzen aufzuzeigen oder spielerisch ein paar Kommandos, aber kein Liegebleibenmüssen, wenn er doch eigentlich nur dich und die Wohnung kennen lernen will
 
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Für den Hund ist alles neu. Das ist ungefähr so als wärst du zu Besuch in China. Du kennst die Menschen und die Sprache nicht und nur eine einzige Person dort. Der würdest du erstmal auch nicht von der Seite weichen bis du weißt wie es dort so läuft.

Ich würde den Hund einfach hinter mir herlatschen lassen und dabei nicht weiter auf ihn eingehen. Zwischendurch immer mal eine Tür kurz zu machen und dann wieder zum Hund ins Zimmer gehen. Ungefähr so als würdest du mit einem Welpen das Alleinsein üben.

Wenn meine Hunde etwas zu knabbern bekommen passe ich auf, dass jeder in Ruhe fressen kann und keiner vom anderen klaut. Es bekommen aber immer alle etwas.
Wenn du deinem Zweithund etwas gibst würde Funny bei mir auch etwas bekommen.

Und Streicheleinheiten finde ich wichtig und wenn Murphy gern gestreichelt werden möchte würde ich auch darauf eingehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich versuche schon mit dem Hund auf das Plätzchen gehen zu üben. Hab ihm einen kauknochen hingelegt und bin kurz rausgegangen ohne die Türe zu schließen (3meter). Der Knochen interessiert ihn nicht.

Der Hund ist in höchster Anspannung und verunsichert. Klar kann er dann keinen Knochen genießen.
Auf der Decke zu bleiben ist wirklich noch zu viel verlangt.

Ich hab halt nur die Sorge, dass er sich zu sehr daran gewöhnt und glaubt, dass es normal ist, wenn er sich so verhält und will ihm da keine falschen Hoffnungen machen und ihm dem Stress ein wenig nehmen.

Vertrau mal darauf, dass der Hund im Moment genau das macht, was ihm hilft, sich zurechtzufinden.
 
Hallo! Ich danke euch für die Antworten und werde es mir zu Herzen nehmen! Heute habe ich rasen gemäht und er ist über eine Stunde hinter mir hergegangen. Danach warmer erschöpft und wir haben gekuschelt. Aber es wird schon besser, habe ich den Eindruck! Er war heut schon zwei mal alleine im garten auf erkundungstour ohne mit mir Blickkontakt zu haben!! :)

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Aber jetzt hab ich noch eine andere Frage. Meine Funny ist ja sehr futterneidisch. Ich glaub, das haben alle Straßenhunde??? Deshalb füttere ich sie nicht im gleichen Raum. Funny bekommt zuerst ihr Futter, dann bringe ich Murphy sein Futter. Sie will dann aber nicht fressen, sondern will auch mitgehen. Ich muss neben ihr stehen bleiben, dann geht es. Bei ihm das gleiche. Heute habe ich ihm draußen wieder sein Futter hingestellt und sie ist mir nach und hat ihn durch die Scheibe von Wintergarten fressen sehen. Die ist voll an die Scheibe gefahren. Das hat ihr gar nicht gefallen. Alleine fressen sie nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das im gleichen Raum, auch mit abstand funktionieren würde?!??
 
Wenn Deine Hündin versucht den neuen Hund durch die Scheibe anzugehen, würde ich in getrennten Räumen füttern, also mit Wand dazwischen.

Sie will dann aber nicht fressen, sondern will auch mitgehen.

Ich würde ihr das Futter hinstellen, "bleib" sagen und die Tür schließen. Dann den anderen Hund in ein anderes Zimmer.
Wenn sie nicht frisst, würde ich das Futter erstmal wegstellen und später nochmal anbieten.

Ich füttere circa 3 Wochen getrennt, wenn ich neue Hunde aufnehme. Dann gibt es erstmal ein paar Tage Leckerlies in einem Raum direkt aus der Hand und wenn das klappt, das richtige Futter in der Schüssel. Allerdings würde ich einige Meter Abstand zwischen den Hunden einhalten und auch im Raum bleiben.
Die leeren Schüsseln sofort wegräumen. So spielt sich das langsam ein.
 
Eigentlich hab ich es so gemacht. Also hingestellt, gewartet, bis sie zu fressen begonnen hat, bleib gesagt, die Türe geschlossen. Murphy ist dann schon im garten mit meinem Mann. Dann bringe ich ihm das Futter. Komme ich zurück steht sie vor der geschlossenen Türe und will raus. Stell ich mich neben sie, frisst sie weiter. Also soll ich ihr morgen die Schüssel wegnehmen, wenn sie nicht frisst?? Am Abend ist es ja nicht anders. Sie bekommt da gewohnheitsmäßig immer einen kauknochen. Darauf wartet sie auch schon richtig, das sehe ich ihr an. Sie freut Sich auch, dass ich ihn ihr gebe, will aber sofort raus zum anderen damit. Ich schicke sie dann auf ihr fressplätzchen, wo sie ihn sonst auch gefressen hat. Dort bleibt er aber liegen, sobald ich weggehe. Ich muss aber natürlich auch Murphy seine zweite Futterration bringen... Davon gebe ich ihr noch ein paar Häppchen heraus, bevor ich gehe. Die frisst sie dann gierig und will sofort wieder mit hinaus. Soll ich ihr den Knochen dann auch wegnehmen??? Zum üben kommen wir ja derzeit nicht so viel, weil ich die beiden ja noch nicht mit Leckerlis nebeneinander füttern will, nicht, dass sie hungern muss!!! Dann wird die Vlt erst recht zwieder. Gestern haben wir schon kurz was im garten gemacht. Ihn hab ich angeleint. Mit ihr habe ich begonnen, sie abgelegt und sie ist auch brav liegen geblieben, als Murphy Dran war. Dafür hab ich sie natürlichvzwischendurch belohnt. Dann hab ich ihn wieder angebunden und sie war dran u.s.w. Da war das kein Problem, da hat sie das akzeptiert. Soll hat auch nicht angespannt gewirkt. Aber es war auch ein abstand von 10 Meter zwischen den beiden....
 



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