Hund hat Angst, will nicht mehr rausgehen, zieht

Unser Hund, ein fast 5 jähriger Golden Retriever, hatte schon immer bisschen mehr Angst vor lauten Geräuschen.

Dies verschlimmerte sich aber immer mehr. Letzte Zeit will er nur noch kurz zum Pinkeln raus gehen und zieht uns dann immer sofort wieder nach Hause.

Es ist egal, ob der Wind lauter ist, ein Auto an uns vorbeifährt oder irgendwelche anderen Geräusche zu hören sind, er erschreckt sich total und zieht uns wenn wir mit ihm draußen sind.

Wir sind mittlerweile richtig überfordert, weil er
1. nicht mehr raus gehen möchte und
2. wenn wir mit ihm draußen sind, er uns so dolle zieht, dass die Hände anfangen weh zu tun und das Spazieren dann gar kein Spaß mehr für uns und unseren Hund macht.


Was sollen wir tun?
 
Hast du schon mal die Schilddrüse untersuchen lassen?
Plötzliche Ängstlichkeit kann durch eine Schilddrüsenerkrankung ausgelöst werden.
Ich würde mal ein komplettes Blutbild samt Schilddrüsenprofil erstellen lassen.
 
Bei solchen Themen ist eigentlich immer der beste Rat: ein entsprechender Trainer vor Ort. Steht ihr im Kontakt? Geht ihr in eine Hundeschule? Gibt es dort Trainer, die sich auf Angsthunde spezialisiert haben?
Das wäre das Optimalste.

Beim Lesen frage ich mich, ob Euer Hund mit seiner Strategie erfolgreich ist/war? Ihr als Halter könnt (häufig unbewusst) eine Veranlagung fördern, indem ihr Verhalten beim Hund zulasst. Lasst ihr z. B. eine Flucht ins Haus zu, geht er mit genau diesem Gefühl aus der Situation. Wartet ihr, bis er sich draußen beruhigt hat und geht dann erst rein, herrscht ein anderes Gefühl vor.
Ich vermute, dass es bei Euch für diese Erkenntnis bereits zu spät ist.

Beispiel: mein Hund ist mehr oder weniger schussfest. Bei einem Aufenthalt an einem Tontaubenschießstand zeigte er nur zu Beginn ein leichtes Zucken, nach dem dritten/vierten Schuss war ihm das Geschehen egal. Vor 4 Monaten aber, kurz vor Silvester, gingen wir durch die Stadt und ein 12jährige zündete kurz hinter uns einen Monsterböller aus heiterem Himmel. Wir erschraken beide heftigst, bei meinem Hund löste es einen Fluchtimpuls aus, er sprang deutlich in die Leine und wollte weg vom Ort, wo er sich erschrocken hatte. Ich blieb mit ihm dort dann aber extra so lange stehen, bis er sich komplett beruhigt hatte, damit er keinen Erfolg mit seinem Fluchtverhalten hatte. Zum Glück dauerte das bei ihm nur ca. 1-2 min, ich wäre aber auch eine halbe Stunde oder länger mit ihm dort stehen geblieben. Er sollte sich genau dort beruhigen, wo er sich auch erschrocken hatte und nicht nach "erfolgreicher" Flucht irgendwo anders.

Wenn Euer Hund jetzt gelernt hat, sich nur noch drinnen beruhigen zu können und Euch draußen z. B. durch Ziehen zu manipulieren, dann hatte er Erfolg und auch jeden Tag auf's Neue. Das soll jetzt keine Schuldzuweisung sein, sondern nur eine Erklärung. Du schreibst ja, dass das Verhalten in letzter Zeit schlimmer geworden ist. Also muss irgendein Prozess im Gange sein, der irgendwann subtil gestartet ist.

Gruß
Matthias
 
Wir sind mittlerweile richtig überfordert,
Das glaube ich Euch. Das ist extrem frustrierend.
Die Frage ist, mit welchen Emotionen ihr an die Sache ran geht. Ihr beeinflusst ja Euren Hund durch Eure eigene Stimmung.
Was sollen wir tun?

Wenn ich jetzt mit Eurem Hund zu tun hätte, würde ich in kleinen Schritten vorgehen. Einfach mal die Haustür aufmachen. Ihr braucht ja nicht die Sorge haben, dass er flitzen geht. Vielleicht hat er die offene Haustür ja auch schon damit verknüpft, dass er dann raus muss. Solange warten, bis die offene Haustür für ihn keinen Trigger darstellt.

Dann mal einen Keks auf die Treppenstufe draußen schmeißen und abwarten. Vielleicht traut er sich ja?!

Selber rausgehen, ohne aber für sich den Anspruch zu haben, dass der Hund mir folgen muss. Ein dickes Leberwurstbutterbrot draußen essen. Ihn aber nicht locken. Er soll von sich aus kommen. Tut er's, darf er abbeißen. Ruhiges Loben dabei, kein aufquietschendes "Juchu, Jippie", was ihn aufregt. Er soll sich draußen nicht aufregen, auch nicht positiv. Erstmal.

Sowas in die Richtung.
 
Hast du schon mal die Schilddrüse untersuchen lassen?
Plötzliche Ängstlichkeit kann durch eine Schilddrüsenerkrankung ausgelöst werden.
Ich würde mal ein komplettes Blutbild samt Schilddrüsenprofil erstellen lassen.
Um einen korrekten Befund zu bekommen muss man bezüglich der Schilddrüse bissle was beachten: Es sind insgesamt 8Werte zu bestimmen.Vor der Blutabnahme muss der Hund12 Stunden nüchtern sein.Außerdem darf er vier Wochen vorher nichts mit Schlund o.ä. bekommen haben.Auch verschiedene Gemüsesorten wirken auf die Schilddrüse anregend.
 



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