Ich kann mir einen Aussie durchaus bei euch vorstellen, wenn ihr bereit seid, eure Freizeit dann wirklich größtenteils nach dem Hund zu richten.
Wenn ihr zu Beginn der Semesterferien einen Welpen von einem seriösen Züchter holt, der einschätzen kann, welcher Welpe charaktermäßig passt, und wenn ihr die 3 Monate nutzt, um ihn behutsam an den Alltag und die Welt heranzuführen, dann sollte es mit einem wesensfesten, ordentlich aufgezogenen Aussie kein Problem an der Uni geben.
In meiner engen Familie lebt seit 9 Jahren ein Aussie Mix, der die ersten 8 Monate nichts Gutes erlebt hat, dann adoptiert wurde.
Dieser Hund ist zwar nicht einfach, aber trotz seiner unschönen Vorgeschichte konnte er nach ein paar Monaten überall mitgenommen werden.
Er vergöttert sein Herrchen, er hört bei ihm aufs Wort und kann durchaus mehrere Stunden absolut ruhig daneben liegen, wenn's nötig ist.
Er ist viel draußen unterwegs und liebt seine Familie über alles.
Bei anderen Hunden kommt es auf die Sympathie an, mag sie andere Hunde nicht, geht sie deutlich nach vorn.
Voraussetzung ist eine funktionierende Beziehung, dass dem Hund wichtige Grenzen von Anfang an gezeigt werden und konsequent eingehalten werden.
Draußen bellt sie nicht übermäßig, wenn es allerdings klingelt oder Besuch kommt, dann wird immer, auch nach 9 Jahren noch ausdauernd gemeldet.
Bei entsprechender Auslastung in der Freizeit denke ich, kann ein ordentlich sozialisierter Aussie durchaus an Uni/Berufsleben teilnehmen.
Allerdings solltet ihr euch wirklich genau überlegen, ob ihr dem Hund auch nach der Studentenzeit noch gerecht werden könnt.
Das hat eigentlich nicht viel mit Karriere zu tun, sondern ganz viel mit Management. Wie lange seid ihr außer Haus, wie lange muss er allein bleiben (können), wie viel Kraft habt ihr nach einem stressigen Arbeitstag noch, um den dann munteren Hund ordentlich auszulasten.
Ich habe eine mittlerweile fast neunjährige Hündin, die draußen noch sehr aktiv ist und 8 Jahre lang gewohnt war, dass sie meist dabei war und ich viel Zeit für sie hatte. Jetzt arbeite ich wieder, Vollzeit, mein Mann und ich teilen uns die Hundebetreuung, so dass sie nie länger als 7 Stunden allein bleiben muss und auch das nur an etwa 6 Tagen im Monat.
Aber es ist ein Unterschied, ob man ausgeruht mit dem Hund draußen unterwegs ist oder nach einem Arbeitstag.
Da wird's dann manchmal doch stressig, auch wenn man zu zweit ist.
Dazu kommt, dass ich jetzt in meiner Freizeit grundsätzlich gar nichts mehr mache, wo der Hund nicht dabei sein kann, denn allein bleiben muss sie schon lange genug.
Gilt natürlich auch für sämtliche Urlaube und Wochenendfahrten.
Überlegt euch das also gut und seid ehrlich zu euch selbst.
Wenn ihr dauerhaften und genügend Willen habt, um euch, auch wenn's anstrengend wird, um den Hund zu kümmern, dann sollte das auch klappen.
Bei mir wird allerdings nach Kira, sollte ich dann noch arbeiten, kein Hund mehr einziehen, bevor ich nicht in Rente gehe.