Hund und (flugunfähige) Nymphies: kann das funktionieren?

Hallo alle miteinander,

ich hätte gerne ein paar Meinungen, insbesondere von Hundehaltern, die auch Vögel haben.

Mein Ziel ist es, einen Hund anzuschaffen.
Ich hätte recht viel Zeit für ihn, könnte ihn mit zur Arbeit nehmen und in den Stall.

Allerdings halte ich flugunfähige Nymphensittiche.
Und das wichtigste ist natürlich: wie gehen Hunde mit flugunfähigen Nymphies um? Es ist definitiv so, dass täglich mindestens ein Vogel aus dem Käfig purzelt, und ich möchte nicht, dass meine Herzchen als Hunde-Vorspeise enden.

Meine TÄ hält es durchaus für eine gute Idee, trotz der Nicht-Flieger im Haushalt einen Hund anzuschaffen. Sie selbst hat Hunde und Papageien (die allerdings fliegen können) und ist der Meinung, ich sei definitiv ein Hunde-Mensch.

Einige Hundehalter haben mir gesagt, dass es im Jagdverhalten einen gravierenden Unterschied zwischen Katzen und Hunden gibt und man könne Hunde von klein auf so erziehen, dass sie Vögel nicht anrühren.
Wer mich aber auch nur ein bisschen kennt, weiß, dass ich ganz sicher keinen jungen Hund haben will, sondern einen alten und /oder behinderten, der sonst keine Chance auf ein neues Zuhause hätte.....
Da stellt sich die Frage, ob man einem alten Hund beibringen kann, die Vögel zu meiden und wie ich das vorher austesten kann, ob der Hund überhaupt in Frage kommen würde. Ich kann es ja schlecht zuhause ausprobieren und jedesmal einen Vogel opfern, falls es schief gegangen ist.... :nachdenklich1:

Ich freue mich über Meinungen und Denkanstöße :)

Herzlichen Dank und viele Grüße von Bine
 
Ersteinmal : Herzlich Willkommen hier bei uns :girllove:
Ich finde es ganz toll , dass du wenn dann einen älteren Hund nehmen magst , denn die haben ja auch ein tolles Zuhause verdient:girllove:
Wie meinst du das denn mit dem ,,Rauspurzeln´´?Ist der Käfig rund um die Uhr offen oder wie ?
Generell würde ich , wenn es keine bestimmte Rasse sein soll , mal im TH oder einer Organisation nachfragen, die kennen ihre Hunde und manche haben schon Kleintiere kennengelernt und dulden diese.
Ich denke das da ein älterer , vielleicht schon ruhigerer Hund sogar von Vorteil ist.:jawoll:

LG Marie
 
Puh... das ist ja mal eine ganz spezielle Frage zum Thema Hundeanschaffung.

Ich hätte auch abgeraten von einem Welpen oder Junghund. Klar sind diese sehr lernfähig, aber wenn ein Welpe gerade seine 5 Minuten hat... nee, mir wäre das zu riskant :nachdenklich1:

Mit Jagdverhalten ist es ja so eine Sache, tierische Mitbewohner werden von vielen Hunden akzeptiert und nicht gejagt, die draußen aber sehr wohl Kaninchen nachjagen würden oder Katzen oder Vögeln. Trotzdem kann ich mir gerade bei einem Welpen oder Junghund vorstellen, dass er es dann doch mal auch zuhause ausprobiert und einen Satz zum Vogel hin macht... und das könnte böse enden.

Ich wäre da wirklich eher für einen ruhigen älteren Hund. Allerdings glaube ich dass ess wahrscheinlich nicht so leicht sein wird so einen Hund zu finden, der im besten Fall auch schon Vögel kennengelernt hat. Wobei... in TH gibt es eigentlich schon immer mal wieder Hunde, von denen es auf der Homepage dann heißt dass sie früher mit Kleintieren zusammengelebt haben... da müsste dann wohl einfach bei den Tierheimen anrufen und nachfragen und die eigene Situation schildern.

Und selbst dann würde ich den Hund anfangs wahrscheinlich im Haus mit Maulkorb sichern... man merkt dann ja eigentlich trotzdem recht schnell, ob der Hund sich irgendwie für die Vögel interessiert oder nicht.
 
Mit einem ruhigen, älteren Hund dürfte das klappen. Günstig wäre, wenn der bereits einen guten Grundgehorsam hat, so dass man die Sache von Anfang an erzieherisch lenken kann.

Wichtig wäre kein allzu ausgeprägter Jagdtrieb.

Ob der Hund bereits mit Kleintieren zusammengelebt hat, halte ich eher für unerheblich.
Nach meiner Erfahrung ist das Zusammenleben von Hunden mit Tieren andere Arten auch immer eine persönliche Beziehung.
Alle meine Hunde haben bspw. genau unterschieden unsere Katzen - fremde Katzen. Oder ganz früher, vorhandene Meeris oder ein neues, was dazu kam.
Keinen meiner mit Katzen zusammenlebenden Hunde hätte man völlig problemlos in einen Haushalt mit anderen Katzen übernehmen können.
 
Ein Hund muss nicht unbedingt vorher einen Vogel kennengelernt haben, um zahme Vögel in der Wohnung zu akzeptieren.
Ich würde mir einfach einen sanftmütigen Hund aussuchen, der "mit allem verträglich" ist.

Gerade ältere Hunde nehmen so etwas meistens gelassen hin.
Ich habe meine erwachsenen Hunde auch an Hühner, Küken, Pfauen und Kaninchen gewöhnt - alle freilaufend auf dem Grundstück.

Bei einem Tierheimhund kann man die Tierpfleger bitten, dass sie mal testen, wie der Hund sich mit Kleintieren verhält.
Bei Dir zu Hause lässt Du den Hund einfach angeleint, wenn Du ihm die Vögel zeigst. Nur, wenn er sich ruhig und entspannt verhält, dann gehst Du langsam näher. Die Verringerung der Distanz würde ich aber über einige Tage verteilen.

Bei der kleinsten Anspannung des Hundes muss man wieder einige Schritte zurückgehen.
 
Ich kann nur aus Erfahrung sprechen: Wir haben 3 Hunde und 2 Wellensittiche.
Das Verhalten ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Jimmy z.B. interessieren die Vögel übehaupt nicht, Hermann jedoch schon, aber er ist zu langsam. Willi ist sehr interessiert an den Vögeln und spielt sich auch manchmal mit der Henne die ihn dann meistens irgendwann zwickt :denken24:. Einmal ist unser Hahn, der nicht so gut fliegen kann abgestürtzt und Willi wollte sich vermutlich mit ihm spielen und hat ihn etwas zugerichtet, sprich er hat ihm die Schwanzfedern gerupft, die aber alle wieder gut nachgewachsen sind. Also Hund + flugunfähiger Vogel kann gut gehen, muss aber nicht.
 
Ich denke auch, dass es durchaus funktionieren kann.
Hier hat es sehr gut funktioniert. Ich habe damals einen 5jährigen, unerzogenen Jagdhund
aufgenommen. Im Haushalt lebten bereits 2 Kaninchen, 1 Streifenhörnchen & 1 Kanarienvogel.
Tiere gezeigt, allzu großes Interesse umgelenkt auf mich und die Anwesenheit der
Tierchen positiv belegt. Er lag später völlig gechillt auf der Couch, die Hasen liefen frei,
das Hörnchen kletterte auf ihm rum und der Vogel pickte Körner neben ihm.
 
Vielen Dank für die vielen Antworten.

Wie meinst du das denn mit dem ,,Rauspurzeln´´?Ist der Käfig rund um die Uhr offen oder wie ?

Meine Nymphies wohnen in einem riesigen Käfig und dürfen raus sobald ich zuhause bin. Und da passiert es immer mal, dass einer vom Käfigdach springt oder fällt.... oder sonstige "Runter- oder Rausfälle" ;) das ist so bei behinderten Vögeln.... da geht die Tendenz immer eher Richtung "runter" als Richtung "rauf" ;)

Ich überlege mittlerweile, ob vielleicht ein blinder Hund eine Möglichkeit wäre.... Immerhin möchte ich sowieso einen behinderten Hund aufnehmen, wieso dann nicht blind?
Gibt es da Erfahrungen?

Das ist natürlich ein riesiges und schwieriges Thema und ich denke, es wird eine Zeit dauern, bis ich alle Möglichkeiten durchgespielt habe.....

Viele liebe Grüße von Bine
 
Du willst einen blinden Hund nehmen, in der Hoffnung, er frisst die Vögel nicht, weil er sie nicht sieht?
Blinde Hunde laufen oft irgendwo gegen oder treten irgendwo drauf, weil sie eben nicht sehen können.
Ob das so ratsam ist?
 
Ich habe einen stark sehbehinderten Hund und kenne inzwischen auch einige komplett blinde Hunde.
Ein Hund, der von Geburt an blind ist (also nicht durchs Alter erblindet ist), ist schon eine Hausnummer für sich. Caro reagiert extrem auf Geräusche aller Art. In den 1,5 Jahren die sie nun bei mir ist, habe ich gelernt die Umwelt mit den Ohren wahrzunehmen. Auf einmal hört man die Fahnenmaste. Sie machen bei leichten Windzug kleine Klacker-Geräusche, die Caro allerdings nicht einordnen kann. Inzwischen kennt sie den Fahnenmast hier um die Ecke und dreht nicht mehr durch.
Du musst lernen, deinen Hund zu führen. Meine Trainerin ist begeistert, was für eine gute Körpersprache ich habe. Allerdings bringt sie mir nichts bei einen blinden Hund. Sichtzeichen sind überflüssig.
Monty, ein blinder Mops, kennt drei Kommandos:
- Vorsicht: "Du läufst gleich irgendwo vor"
- Hopp: Treppenstufe, Ast
- Stopp: Stehen bleiben.
An Montys Seite leben aber noch zwei weitere Hunde, die ihn durchs Leben führen und ihn mitnehmen. Montys Besitzer sind inzwischen ziemlich entspannt mit ihn und lassen ihn auch ohne Leine laufen. Sie haben immer ein Glöckchen dabei, damit Monty sie hören kann.

Caro orientiert sich auch sehr stark an Kiara. Kiara achtet auch viel auf Caro und gibt ihr Sicherheiten. Kiara ist leider mit ihren elf Jahren nicht mehr die jüngste. Mir graut es jetzt schon, was passiert, wenn Kiara nicht mehr da ist.

Blue ist ein Labrador, ebenfalls stark sehbehindert. Der erste Hund verstarb und Blue ging nicht mehr spazieren. Schnell war klar, dass wieder ein zweiter Hund einziehen muss. Nur mit einen weiteren Hund an ihrer Seite fühlt sich Blue sicher.
Blues Sehkraft nimmt nach und nach mehr ab.

Meine Trainerin ist die Besitzerin von Blue. Ich bin sehr froh, sie an meiner Seite zu haben denn sie hat mir geholfen, Caro zu verstehen und mit ihrer Behinderung umzugehen. Wenn man Caro nun sieht, sieht man keinen sehbehinderten Hund, sondern einen ganz normalen Mops.
Das ganze hat viel Zeit, Nerven und Tränen gekostet.

Einen Anfänger würde ich sowas nicht zutrauen wollen. Zumal die Hunde ja mehr Baustellen haben, als nur ihre Blindheit.
 



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