Hund- pro und contra

Nachdem unser kleiner Dackel Dino gestorben ist sind meine Frau und ich zu dem Entschluß gekommen keinen Hund mehr anzuschaffen. Zu einem sind wir nun nicht mehr die Jüngsten und zum anderen möchte ich auch nicht im Bedarfsfall immer unsere Kinder fragen, die beide auch ihre Arbeit haben. Zweifellos würden sie eine Lösung finden. Auch die Gesundheitslage meiner Frau kann ich nicht außer acht lassen. Oft kommt es hier zu nicht vorhersehbaren Krankenhausaufenthalten. Man kann auch nicht wissen wie lange man noch selber fit ist. Manchmal kommt es von jetzt auf gleich. Wenn, dann möchte ich dem Hund gerecht werden und nicht zu einem Wanderpokal im Gassigehen machen. Noch heute denken wir an die schönen Stunden am NOK wo wir oft mit unserem Dino spazieren waren.
 
Auch auf die Gefahr hin, eine Diskussion auszulösen: Ich bin hier anderer Meinung als die meisten, denn ich halte sieben Stunden, zumal wenn Du Mittags nach Hause kommst und Dich mit dem Hund beschäftigst und auslastet, für nicht zu lange. Natürlich nach Eingewöhnung und Training. Auch sollte morgens eine entsprechende Auslastung erfolgen.

Meine Hunde sind jeden Tag acht Stunden alleine, (4 Tage die Woche, Freitags bin ich bereits mittags daheim). Sie schlafen, gehen in den Garten, chillen da oder spielen miteinander. Das weiß ich dank Kameraüberwachung. Dafür haben sie morgens und wenn ich daheim bin volles Programm!

Meine Hunde sprechen nicht mit mir, allerdings machen sie einen rundum zufriedenen und glücklichen Eindruck. Sowohl wenn ich zu Hause bin als auch wenn sie alleine sind. Sie sind entspannt, bellen nicht, laufen nicht nervös durch das Haus, machen nichts kaputt oder zeigen sonstige Stresssymptome.

Die Meinungen hierzu gehen nun sehr auseinander. 6 Stunden alleine bleiben soll ja nach angeblich OK sein (so steht es zumindest im Sachkundenachweis etc.), aber 7 Stunden dann nicht mehr? Wer entscheidet das, der Hund? Merkt er, so, jetzt bin ich 6 Stunden alleine und jetzt werde ich nervös, sauer, fange an Dinge zu zerstören? Wohl kaum...

Sicherlich ist langes Alleine-Sein nicht toll für ein Rudeltier und sicherlich kann das auch nicht jeder Hund. Meine sind zu zweit, und können zudem noch den ganzen Tag in den Garten. Aber der Terrier war, als mein alter Hund im September verstorben ist, auch fast ein halbes Jahr ganz alleine ohne Hundekumpel. Hat ihm auch nix ausgemacht. Bei der Anschaffung meines ersten Hundes war das nicht geplant mit dem Alleinsein, leider ändern sich manchmal die Lebensumstände. Sollte ich deswegen meine Hunde, damals 8 Jahre und 3, abgeben? Auf keinen Fall!
Und die einzige, die mit der damals neuen Situation Stress hatte, war ICH und nicht meine Hunde. Denn ICH habe mich ständig verrückt gemacht, die armen Hunde und so alleine und das geht doch gar nicht... bis ich ganz kürre war. Daher die Kamera angeschafft. Und siehe da: den Hunden geht es prima, sie leiden nicht, in keinster Weise! Folglich wurde ich dann auch wieder ruhiger und wir alle haben uns eingelebt. Selbst Hugo, der lebt jetzt seit guten 7 Wochen bei uns, hat sich schon super an den neuen Tagesablauf gewöhnt und ist entspannt. Und wenn ihm langweilig wird, dann geht er zu Hannibal und fordert ihn zum Spielen auf.

Wenn Hunde tatsächlich nicht den ganzen Tag alleine bleiben können, frage ich mich, warum so viele Leute einen Hund haben. Gehen die alle nur Teilzeit arbeiten? Arbeitslos? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen... Ich glaube, das Thema wird viel heißer gegessen als es gekocht wird!
 
Wenn Hunde tatsächlich nicht den ganzen Tag alleine bleiben können, frage ich mich, warum so viele Leute einen Hund haben. Gehen die alle nur Teilzeit arbeiten? Arbeitslos? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen... Ich glaube, das Thema wird viel heißer gegessen als es gekocht wird!

Es gibt auch andere Lösungen, z.B. in Form von Tagesbetreuungen.

Hunde sind und bleiben Rudeltiere und sie den ganzen Tag im Haus parken, weil man arbeiten muss, ist dem Hund, der im Endeffekt ja nur dich hat, einfach nicht fair.
Ich hab den Fehler gemacht und meine damalige Hündin 8 Std allein gelassen und bin nur in der Mittagspause kurz heim gekommen, damit sie sich lösen kann.
Mit dem Endergebnis, dass mein Hund während meiner Abwesenheit zusammengebrochen und stundenlang in seinem eigenen Kot lag, weil er nicht mehr hochkam. Das verzeihe ich mir bis heute nicht und sowas möchte ich nie wieder erleben müssen!
 
Es gibt auch andere Lösungen, z.B. in Form von Tagesbetreuungen.

Hunde sind und bleiben Rudeltiere und sie den ganzen Tag im Haus parken, weil man arbeiten muss, ist dem Hund, der im Endeffekt ja nur dich hat, einfach nicht fair.
Ich hab den Fehler gemacht und meine damalige Hündin 8 Std allein gelassen und bin nur in der Mittagspause kurz heim gekommen, damit sie sich lösen kann.
Mit dem Endergebnis, dass mein Hund während meiner Abwesenheit zusammengebrochen und stundenlang in seinem eigenen Kot lag, weil er nicht mehr hochkam. Das verzeihe ich mir bis heute nicht und sowas möchte ich nie wieder erleben müssen!

Ja, das ist sicherlich der absolute Horror! Dafür habe ich ja die Kamera, und wenn etwas ist, sehe ich das und kann nach Hause fahren. So habe ich es auch mitbekommen, als es meinen Frenchbully damals schlecht ging - ich habe ihn weinen hören und bin sofort heim gefahren. Ich schaue ca. alle 30 min auf die Kamera.

Eine Tagesbetreuung kostet bei uns ca. 400 - 500 Euro im Monat, ein Gassiservice ca. 300 Euro. Sorry, aber das kann ich mir nicht leisten.
 
Ich finde, das Problem ist, dass die einzelnen Hunde da auch ganz unterschiedlich ticken. Wenn unsere Lucy sich z. B. entscheiden müsste zwischen 10 Stunden zuhause alleinbleiben oder uns auf ein ganztägiges großes Familientreffen zu begleiten, würde sie sich mit Kusshand für das Alleinbleiben entscheiden. Rico würde sich in derselben Situation, ebenfalls mit Kusshand, für das Mitkommen entscheiden. Lucy würde ich - in Ausnahmefällen!! - tatsächlich ohne großartiges schlechtes Gewissen mal so lange alleinlassen, weil ich mir sicher bin, dass sie das entspannt schafft. Ebenso sicher bin ich mir, dass Rico darunter leiden würde, wenn er so lange alleinbleiben müsste, auch wenn es nur eine einmalige Ausnahme wäre.
Fazit also: Hunde können diese soziale Isolation sehr unterschiedlich gut verkraften. Das Problem dabei: Man weiß im Voraus nicht, was für einen Vertreter man sich ins Haus holt! Ein klein wenig kann man vielleicht durch die Rassewahl Einfluss nehmen, indem man sich nicht unbedingt für eine Rasse entscheidet, die als extrem anhänglich gilt. Das schützt einen aber immer noch nicht davor, zufällig doch an ein recht anhängliches Individuum zu geraten, welches dann doch unvorhergesehen stark unter dem langen Alleinbleiben leidet. Deswegen gehe ich ganz mit Dalila:
Aber einen Hund mit dem Wissen ihn sehr lange alleine lassen zu müssen anzuschaffen, ist etwas anderes.
Wenn der Hund da ist, und dann ändern sich unvorhergesehen die Lebensumstände, dann versucht man natürlich, eine Lösung zu finden. Hier muss man schließlich abwägen: Ist es schlimmer für den Hund, länger als früher alleinbleiben zu müssen, oder ist es schlimmer, sich in einem neuen Zuhause mit ganz neuen Bezugspersonen einleben zu müssen? Je nach Situation und je nach Hund kann die Antwort darauf so oder so ausfallen. Aber wenn ich schon vor der Hundeanschaffung wüsste, dass das Tier täglich sieben Stunden und mehr alleinbleiben muss, würde ich, dem Hund zuliebe, auf die Anschaffung verzichten.
Es sei denn:
Es gibt auch andere Lösungen, z.B. in Form von Tagesbetreuungen.
... man findet eine gute Hundetagesstätte, einen Hundesitter oder eine andere vernünftige Form der Betreuung.

Wenn Hunde tatsächlich nicht den ganzen Tag alleine bleiben können, frage ich mich, warum so viele Leute einen Hund haben. Gehen die alle nur Teilzeit arbeiten? Arbeitslos? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen... Ich glaube, das Thema wird viel heißer gegessen als es gekocht wird!
Wenn man beispielsweise zu zweit oder in einer Familie lebt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es für einen Hund passt, viel größer, als wenn man alleine lebt. Bei vielen Paaren ist es z. B. so, dass sich die Arbeitszeiten nur teilweise überschneiden, sodass zwar jeder der beiden jeweils acht Stunden außer Haus ist, aber nur fünf Stunden lang beide außer Haus sind. Wenn noch (ältere) Kinder dabei sind, die mittags schon aus der Schule wiederkommen, ist auch dadurch ggf. die Alleinbleib-Dauer reduziert. Manchen Berufen kann man auch (zumindest teilweise) vom Home-Office aus nachgehen... Somit bin ich schon der Ansicht, dass ganz, ganz viele Menschen Hunde halten können, ohne sie den ganzen Tag alleinlassen zu müssen.

Liebe Grüße
Amica
 
Wenn man beispielsweise zu zweit oder in einer Familie lebt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es für einen Hund passt, viel größer, als wenn man alleine lebt. Bei vielen Paaren ist es z. B. so, dass sich die Arbeitszeiten nur teilweise überschneiden, sodass zwar jeder der beiden jeweils acht Stunden außer Haus ist, aber nur fünf Stunden lang beide außer Haus sind. Wenn noch (ältere) Kinder dabei sind, die mittags schon aus der Schule wiederkommen, ist auch dadurch ggf. die Alleinbleib-Dauer reduziert. Manchen Berufen kann man auch (zumindest teilweise) vom Home-Office aus nachgehen... Somit bin ich schon der Ansicht, dass ganz, ganz viele Menschen Hunde halten können, ohne sie den ganzen Tag alleinlassen zu müssen.

Liebe Grüße
Amica

Ich finde, dass ist trotzdem noch die Ausnahme. In der Regel gilt doch auch heute immer noch die 8 - 17 Uhr Arbeitszeit bei Vollzeit. Homeoffice und Schichtdienst sind m.E. eher die Ausnahmen. Work-Life-Balance und Arbeitszeitflexibilität ist zwar in aller Munde, aber eine 37,5 Stunden Woche bleibt eine 37,5 Stunden Woche, ob man nun um 7 Uhr anfängt oder um 9 Uhr. Bei meinem Partner und mir überschneiden sich die Arbeitszeiten leider komplett. Wir haben uns Privatleben aber vollkommen auf die Hunde eingestellt. D.h. in der Woche werden die nach Feierabend keine Minute mehr alleine gelassen, Arztbesuche, Einladungen, Einkaufen etc. wird danach ausgerichtet. Einer geht, einer bleibt....

Ob evtl viele Leute ihre Hunde viel länger alleine lassen, als sie es nach außen hin zugeben würden? Weil es halt so ein umstrittenes Thema ist? Keine Ahnung...

Kann ich mir auch nicht leisten, bei weitem nicht. Deswegen passt meine Mutter auf den Hund auf, während ich arbeite. Und würde sie das nicht übernehmen, hätte ich jetzt keinen Hund.

Bevor wir umgezogen sind, hat auch meine Mutter immer auf die Hunde aufgepasst, erst habe ich ihr ihn jahrelang morgens gebracht und später haben wir im gleichen Mietshaus gewohnt, da hat sie die Hunde immer ab Mittags zu sich hoch geholt. Nur ist das leider jetzt nicht mehr möglich, zum einen ist der Weg für morgens vor der Arbeit zu weit und zweitens ist meine Mutter mittlerweile nicht mehr ganz so fit.

Ganz ehrlich? Mir wäre es auch am allerliebsten, wenn ich die Jungs den ganzen Tag um mich hätte, mit ins Büro nehmen könnte. Oder von zu Hause arbeiten könnte. Oder zumindest auf 5 - 6 Stunden Arbeitszeit gehen könnte. Geht aber leider alles nicht. Trotzdem funktioniert es - zumindest bei uns - alles super!
 
Ich finde, dass ist trotzdem noch die Ausnahme. In der Regel gilt doch auch heute immer noch die 8 - 17 Uhr Arbeitszeit bei Vollzeit. Homeoffice und Schichtdienst sind m.E. eher die Ausnahmen.
Na ja, sowohl deine als auch meine Beobachtungen sind subjektiv. Ich kenne beispielsweise auch viele (Ehe-)Paare, bei denen nur einer der beiden Partner Vollzeit arbeitet. Der andere arbeitet Teilzeit, oder bei manchen auch gar nicht (vor allem, wenn jüngere Kinder im Spiel sind). Aber diese Beobachtungen sind alle nicht repräsentativ, meine nicht und deine auch nicht.

Ganz ehrlich? Mir wäre es auch am allerliebsten, wenn ich die Jungs den ganzen Tag um mich hätte, mit ins Büro nehmen könnte. Oder von zu Hause arbeiten könnte. Oder zumindest auf 5 - 6 Stunden Arbeitszeit gehen könnte. Geht aber leider alles nicht. Trotzdem funktioniert es - zumindest bei uns - alles super!
Du musst dich doch auch überhaupt nicht angegriffen fühlen. Es wurde ja bereits mehrmals von verschiedenen Usern geschrieben, dass dein Fall, wo sich nach der Anschaffung der Hunde die Lebensumstände geändert haben, ein anderer ist. Wenn bei dir alles klappt, ist doch alles gut und du musst dich gar nicht rechtfertigen.

Liebe Grüße
Amica
 
Liest sich das so, als ob ich mich angegriffen fühle? Sollte so nicht rüber kommen, da es nicht so ist :) Alles Gut...

Es ist eher so, dass ich mir - trotz das alles gut läuft und es den Hunden wirklich gut geht - sehr oft Gedanken über die Situation mache.
Und ich würde es halt gerne ändern, was aber leider nicht geht. ..

Und stimmt, unsere Eindrücke sind subjektiv und nicht repräsentativ.

Ich kenne übrigens auch noch ein krasses, gegenteiliges Beispiel: eine Kollegin von mir und ihr Mann, der erwerbslos zu Hause ist, haben vor ca. 2 Jahren eine Jack-Russel-Hündin, Privatabgabe, übernommen. Der Mann lässt den Hund KEINE MINUTE alleine. Weder zum Müll rausbringen, noch zum einkaufen etc. Wenn er etwas hat (er musste jetzt ins Krankenhaus für 3 Tage) muss meine Kollegin Urlaub nehmen. Sie konnte nicht mal ihren Mann im Krankenhaus besuchen, da der Hund nicht alleine bleiben soll. Das ist doch Wahnsinn!!!! Aussage meiner Kollegin dazu: mein Mann ist verrückt, der hat sie nicht alle!
 



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