Hund- pro und contra

Hallo Ihr Lieben,

gleich im Voraus: Ich möchte nicht zerpflückt werden, nach dem Motto: „Wie kannst du...? Wie kannst Du überhaupt so einen Gedanken hegen...?...“ o.ä. Ich möchte nur Fakten, die für oder gegen sprechen. :)

Folgendes: Wir mögen Tiere, mein Mann und ich. Bis letztes Jahr hatten wir einen Kater, den wir im Alter von 18 Jahren einschläfern lassen mussten, seine Katzenfreundin mussten wir ein Jahr davor gehen lassen.

Durch Katzen ist man ganz schön faul geworden, ich meine, man tobt mit ihnen durch die Wohnung , spielt schön, fuchtelt mit der Spielangel oder lässt Laserpointer jagen. Aber ansonsten die Bewegung hat man, außer auf Arbeit, so nicht gehabt. Unsere Katzen wurden geliebt und bestens versorgt, auch zum Schluss Spezialfutter für den nervösen Magen unseres Oldies... und Tierarzt, etc.

Ich trag mich seit ca. einem halben Jahr mit dem Gedanken, dass wir uns einen Hund zulegen. Wie gesagt, wir lieben Tiere und ich weiß, wenn man sich ein Tier zulegt, hat man dafür sein Leben lang Verantwortung zu tragen. Über die anfallenden Kosten bin ich informiert, Tierarzt, Futter, Beschäftigung...

Was mich beschäftigt, ist die Tatsache, dass wir beide berufstätig sind. Mein Mann ist bis 13 Stunden außer Haus und ich bis zu 7 Stunden, wenn wir arbeiten sind. Ich hab das Glück, dass mein AG in der unmittelbaren Nähe ist. An der Zuwendung für das Tier vor und nach der Arbeit soll es nicht mangeln. Da wir in einer Großstadt wohnen, würden wir auch häufig Ausflüge in das schöne grüne Umland mit dem Hund machen. Wir haben auch mal gemeinsam Frei, oder Urlaub. Auch finanziell stehen wir gut da, es würde dem Tier an nichts mangeln, außer in der Zeit, wo wir auf Arbeit sind.

Ich hab mich auch schon im Internet erkundigt, welche Hunderasse zu uns passen könnte, aufgrund der Wohnverhältnisse, des Zeitaufwands, wie lange das Tier allein bleiben müsste, und und und... kam unterm Strich raus, dass ein Irish Terrier, Bolonka Zwetna oder Kerry Blue Terrierzu uns passen würde. Wobei ich nicht unbedingt einen Rassehund brauche. Kein Junior, kastriert wäre von Vorteil... egal ob Rüde oder Hündin... so was schwebt mir vor...!

Meint ihr, dass es für einen Hund zumutbar sein kann, so lange allein zu bleiben? Ein zweiter Hund als Kumpel, damit sich Hundi nicht so allein fühlt? Fühlt er sich dann weniger allein, wenn sie zu zweit wären?

Das wären erst mal meine Fragen, würde mich freuen, wenn ich die eine oder andere Antwort bekomme.
 
Hallo und willkommen im Forum,

ich finde es schön, dass ihr euch vorher Gedanken macht.

Ich bin alleine und arbeite Vollzeit 40 Stunden / Woche. Im ersten halben Jahr hatte ich mehrere Hundesitter bzw. Gassigänger, die während meiner Arbeitszeit mit Judy gassi gingen und sie betreuten. Das hatte sich leider mit den Sommerferien komplett verändert. Seit der zweite Hund da ist, sind sie häufig alleine zu Hause. In der Mittagspause komme ich und wir gehen eine Runde.

Mit jedem Hund geht das nicht. Meine zwei zeigen mir immer ende der Woche, dass es jetzt gut war und sie bitte mehr von mir wollen. Ohne meine Nachbarn und Freunde, die regelmäßig die zwei auch tagsüber betreuen, würde es nicht gehen.

An eurer Stelle würde ich mich über Tagesbetreuungsplätze in der Nähe erkundigen. Vielleicht gibt es ältere Leute, die euren Vierbeiner tagsüber nehmen können, wenn es nötig ist.
 
Hallo Conny,

die meisten Hunde ziehen die Gesellschaft von Menschen vor als die von Hunden. Würdest du dir zwei Hunde holen, hättest du zwei Hunde, die Zuhause mit Warten verbringen.

Ich gehe mal davon aus, dass sich die Arbeitszeiten von deinem Mann und dir überschneiden. So wäre dein Hund jeden Tag mindestens 7 Stunden alleine. Hinzu kommt noch der Arbeitsweg - auch wenn er kurz sein mag - und die Zeit, wo du weg bist, wenn du einen Arztbesuch hast, einkaufen gehst, ins Kino gehst, Freunde am Abend triffst usw.

Dann kochst du abends essen, gehst duschen, willst deine Ruhe Abends haben, willst schlafen. Da bleibt nicht mehr viel Zeit über für einen Hund.

Ich finde es gut, dass du dir vor der Anschaffung Gedanken machst. Es wäre wichtig, dass du dir Gedanken machst, was du alles leisten musst, bevor ein Hund einzieht.
Vor der Anschaffung solltest du dich vertraut machen mit den Tierbetreuungen (Hundetagesstätten) deiner Umgebung. Fahr vorort vorbei (mit Termin) und sieh dir die Gegebenheiten an. Wie geht der Betreuer mit den Hunden um? Wie viele Hunde betreut er auf einmal? Hat er noch Platz für einen Hund? Wenn ja: Welche Voraussetzungen hat er an den Hund? Könnt ihr euch eine Hundebetreuung leisten (mit 20 Euro am Tag müsst ihr rechnen, geht auch höher)

Als Neuhundhalter wirst du dir auch vor der Anschaffung die Hundeschulen vor Ort ansehen.

Bist du bereit, morgens vor der Arbeit eine Stunde früher aufzustehen und bei Wind, Regen, Schnee, Glatteis mit den Hund eine Stunde zu laufen, mit ihm unterwegs zu spielen und beschäftigen?
Bist du bereit, nach einen stressigen Arbeitstag deine Füße nicht aufs Sofa zu legen und stattdessen mit deinen Hund bei jedem Wetter raus zu gehen?
 
7 Stunden sind für einen Hund zu lange um allein zu bleiben. Die meisten Hunde werden es lernen und sich damit abfinden aber ob man als Tierfreund einem Hund zumuten möchte? Der Hund kann sich in dieser Zeit nicht beschäftigen und es bleibt ihm nichts anderes übrig als zu warten.
Ein Zweithund hilft einem Hund beim Alleinsein nicht. Mein Erst- und Zweithund waren ab dem ersten Tag ein tolles Team, trotzdem hat sich mein Zweithund als Welpe schwer getan das Alleinsein zu lernen. Auch zu Dritt liegen meine Hunde die meiste Zeit nur rum und dösen.

Mein Mann und ich arbeiten beide Vollzeit, mein Mann im Schichtdienst, ich in Gleitzeit. Dadurch sind unsere Hunde zwischen fünf und sechs Stunden allein und das auch nicht jeden Tag denn wenn mein Mann Nachtschicht hat sind sie gar nicht allein und er hat auch mal in der Woche frei und ich jedes WE. Fünf bis sechs Stunden sind für mich maximale Zeit die ich Hunde allein lassen würde. Länger sollten sie meiner Meinung nach nur allein sein wenn sie zeitweise betreut werden z.B. durch einen Hundesitter oder einen Nachbarn der zwischendurch Gassi geht.

Ich würde mich vorab erkundigen welche Möglichkeiten du hast den Hund fremdbetreuen zu lassen.
 
Meint ihr, dass es für einen Hund zumutbar sein kann, so lange allein zu bleiben? Ein zweiter Hund als Kumpel, damit sich Hundi nicht so allein fühlt? Fühlt er sich dann weniger allein, wenn sie zu zweit wären?
Ich persönlich halte es für zumutbar,wenn ein erwachsener Hund,der alleine bleiben zuverlässig gelernt hat mal (sprich wenn es gar nicht anders geht)sieben Stunden alleine ist-als Alltagslösung halte ich das aber auf keinen Fall für zumutbar.
Auch nicht für zwei Hunde,da es ,wie Mestchen schon schrieb,meistens so ist,dass dann einfach zwei Hunde anstatt eines Hundes warten.

So gut wie alles Andere andere wurde hier eigentlich schon geschrieben,was mir noch einfiele sind die Punkte Eingewöhnung,Urlaub und Krankheit...
...kann sich einer von Euch eine Weile am Stück frei nehmen,um in der Eingewöhnungszeit des Hundes da zu sein?
Selbst wenn ihr eine Betreuung für den Tag habt,wäre es gut,wenn der Hund(und ihr)Euch langsam an alles gewöhnen könntet,bevor das Ganze unter dem Druck des Berufsalltags bewältigt werden muss.
...wenn ihr im Urlaub verreist,gibt es zwei Optionen-der Hund kommt mit oder der Hund wird in der Zeit betreut und bleibt zuhause.Auch darüber sollte man sich im Vorfeld Gedanken machen.
...Krankheit(Eurerseits und von Seiten des Hundes)...da ihr Beide berufstätig seid,kann nicht mal eben der Andere einspringen,wenn einer von Euch in die Klinik muss...auch hierfür muss (am besten schon im Vorfeld,da Krankenhausaufenthalte ja meist nicht geplant sind) eine Lösung gefunden werden.
Wenn der Hund krank wird,zumindest bei ansteckenden Erkrankungen,kann es sein,dass eine Fremdbetreuung nicht mehr gegeben ist,zumindest wenn der Sitter mehrere Hunde betreut,oder es sich um eine Hundetagesstätte handelt.
Ihr könnt Euren kranken Hund aber auch schlecht mehr als sieben Stunden alleine zuhause lassen,sei es wegen Medikamentengabe,Durchfall,Erbrechen,etc. ...also muss auch dafür eine Lösung her,und auch diese im Vorfeld-Hunde kündigen es selten an,wenn sie krank werden ;)
Tja,und wenn dann mal der Hundesitter krank wird,wäre das zwar vielleicht einer der Fälle ,in denen der Hund dann mal so lange alleine wäre,vorausgesetzt der Hund hat alleine bleiben gelernt,und kann das...d.h.ihr müsstet parallel zu allem das Alleine bleiben in kleinen Schritten aufbauen...oder auch für diesen Fall eine andere Lösung finden.

Wenn ich ganz ehrlich bin,sehe ich bei Euch keine Fakten(ausser dass ihr Tiere liebt),die jetzt unbedingt für einen Hund sprechen-eher viele Schwierigkeiten...die sich natürlich durchaus bewältigen lassen,aber man muss eben bereit dazu sein.
Und die Frage könnt ihr Euch nur selbst beantworten.
Und man muss sich bewusst sein,dass man seinem Hund zuliebe auch" Abstriche "machen muss.
Die "Abstriche"empfindet jeder anders,mir macht es zum Beispiel überhaupt nichts aus,wieder andere empfinden es schon als grosse Einschränkung.
Auch da solltet ihr ganz ehrlich zu Euch selbst sein,ob ihr das wollt/könnt.

Solltet ihr Euch gegen einen eigenen Hund entscheiden,bliebe z.B. noch die Möglichkeit,in der Freizeit mit Tierheimhunden gassie zu gehen,auch "Dogsharing" wäre eine Möglichkeit,allerdings muss man auch das wollen/können.

Ich glaube ehrlich gesagt auch,dass ihr,vorausgesetzt ihr seid was Eure Berufstätigkeit angeht ehrlich,Schwierigkeiten haben werdet,von einem seriösen Tierheim/Tierschutzverein/Züchter einen Hund zu bekommen.
 
Ich stimme da Wautzi zu:
meine persönliche Grenze für tägliches alleine bleiben liegt auch bei 5-6h.
(und dann gucke ich auch dass ich meinen Hund am selben Tag nicht nocheinmal allein lasse)
Mal länger geht natürlich auch - solange es nicht täglich ist.

Auch wenn man 7h arbeitet und in der Mittagspause Gassi gehen kann. Bleiben es 7h alleine - auch wenns mit Unterbrechung ist.

Auch ein zweithund hilft da nur bedingt - vor allem würde ich als Hundeneuling keine zwei Hunde empfehlen - und ich würde auch, wenn der Wunsch zum Zweithund besteht, erst mal mit einem Leben, mich einspielen, erziehen usw - und dann, wenn das läuft und ich nach 1-2 Jahren immer noch nen Zweithund will, dann nochmal neu drüber nachdenken.

Also mein Ratschlag:
1 Hund nur, wenn ihr es geregelt bekommt, dass er nicht 7+h täglich alleine sein muss. Z.B. durch mitnahme auf Arbeit, Verlagerung der Schichten, Hundesitting.

Und wenn ihr da einen Plan habt, DANN erst würde ich schauen, welcher Hund passt.
Ob Rasse-welpe, oder erwachsener Hund (vom Tierschutzwelpen würde ich erstmal abraten)
Und was es evtl noch zu zu beachten gilt.

Hallo Ihr Lieben,
gleich im Voraus: Ich möchte nicht zerpflückt werden, nach dem Motto: „Wie kannst du...? Wie kannst Du überhaupt so einen Gedanken hegen...?...“ .

Dafür sollte niemand zerpflückt werden ;)
Du machst dir Gedanken, fragst nach und das ist gut so.

Es gibt sehr viele kontroverse Themen in der Hundehaltung (Erziehung, Box, Futter, Mantel, Kastration, und und und)
Angst davor "zerpflückt" zu werden sollte dich niemals daran hindern eine Frage zu stellen ;)

Viel Spass bei der weiteren Hundeplanung!
 
Was mich beschäftigt, ist die Tatsache, dass wir beide berufstätig sind. Mein Mann ist bis 13 Stunden außer Haus und ich bis zu 7 Stunden, wenn wir arbeiten sind. Ich hab das Glück, dass mein AG in der unmittelbaren Nähe ist. An der Zuwendung für das Tier vor und nach der Arbeit soll es nicht mangeln.

Du solltest hier auch immer noch die Zeit zurechnen, die auch nicht für den Hund zur Verfügung steht: Haushalt, Einkauf, Termine,....
Im Schnitt werden es oft mehr als 7 Stunden sein.
Das ist für einen Hund sehr viel, denn Hunde lieben Gesellschaft.
Eine Möglichkeit wäre ein Hundesitter oder eine Hundetagesstätte.
Da ihr in der Großstadt wohnt, dürftet ihr da sicher fündig werden.
Aber ohne eine solche Alternative würde ich eher von der Hundehaltung absehen.

Wobei ich nicht unbedingt einen Rassehund brauche. Kein Junior, kastriert wäre von Vorteil... egal ob Rüde oder Hündin... so was schwebt mir vor...!

Da würde ich tatsächlich mal in den Tierheimen schauen, wenn ihr nicht so festgelegt seid. om Auslandstierschutz würde ich euch als Hundeanfänger eher abraten, außer der Hund sitzt hier in Deutschland in einer Pflegestelle und ihr könnt ihn kennenlernen.

Ein zweiter Hund als Kumpel, damit sich Hundi nicht so allein fühlt? Fühlt er sich dann weniger allein, wenn sie zu zweit wären?

Ich habe 3 und glaub mir, sie sind zu 3. allein, wenn ich nicht da bin. ;)
Zudem ist es besser, mit 1 Hund anzufangen, denn der braucht erstmal Erziehung und gleichzeitige Erziehung von 2 Hunden ist schon eine Hausnummer.
 
Als mein Mann und ich beide berufstätig waren, haben wir in Wechselschichten gearbeitet, damit die Hunde im Schnitt nur 4-5 Std. allein sein mußten.
Es geht, aber familienfreundlich ist das nicht wirklich, wenn man ehrlich ist. Man sieht sich irgendwie meist nur zwischen Tür und Angel.
Auch der Rest der freien Zeit möchte gut durchgeplant sein. Irgendwann muß man einkaufen, zumindest minimal was im Haushalt machen, man hat mal nen Arzttermin oder geht zum Frisör.
Man steht im Stau, das Auto hat ne Panne und da ist der Hund, der zuhause wartet.

Manchmal fühlt man sich dann schon gehetzt.

Dann kommt man heim. Hatte Streß auf Arbeit, das Wetter ist Sch..., der Supermarkt war voll und dann mit dem Hund raus. Der hat ja schließlich brav stundenlang ausgeharrt.

Ist nicht immer einfach und ich persönlich würde es wahrscheinlich so nicht mehr machen. Wenn beide Partner Vollzeit berufstätig sind.
 
Vielen Dank für eure Antworten. Dass ich auf vieles verzichtet hätte, ist mir durchaus bewusst. Wir waren nie im Urlaub, schon weil wir unsere Katzen nicht in Pension geben wollten, oder den Stress des Mitreisens antun wollten. Also zieh ich mein Fazit draus: Bei uns wird kein Hund einziehen, mir ging es wirklich nur darum, dass Hundi nicht so lange allein gewesen wäre. :D Also gehen wir weiter für die Rente arbeiten und wenns mal soweit ist, verbraten wir unsere Rente gemeinsam mit Hund! ;)
LG Conny
 



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