Hund bellt Leute an... was tun?

Um das Problem einen großen Bogen machen ist ja wohl erst recht keine Lösung. Solchen Leuten begegne ich täglich beim Gassi gehen. Individualdistanz einhalten... na viel Spass da wird aus einer kleinen gassi runde mal ganz schnell eine große.Und das Angst durch Zuwendung verstärkt wird ist kein Märchen sondern Fakt. als nächstes kommt wohl noch der gute Rat seinen Hund antiautoritär zu erziehen:happy2:

1. Distanz einhalten reduziert Stress für den Hund. Auch wenn es im Alltag für die meisten auf Dauer schwierig würde und es auch für den Hund kaum eine Lösung ist, kann man so sehr gut arbeiten (Hund aus Distanz z.B. immer füttern, wenn er das sieht, wovor er Angst hat, dann irgendwann etwas näher gehen usw., um eine positive Verknüpfung zu erstellen). Man kann schwer Fortschritte machen, wenn man immer wieder direkt auf das zusteuert, was Hundi Angst macht und sein Training unter umständen wieder zunichte macht.

2. Wenn du mit "antiautoritär" meinst, ohne aversive Methoden wie physischer Strafe oder schimpfen zu arbeiten... ja, das würde ich persönlich jedem stark ans Herz legen. Es ist lerntheoretisch fundiert und, wenn man es richtig macht (!), funktioniert es wunderbar. Man hat auch wesentlich weniger Risiko, etwas durch falsch angewendete Erziehungsmethoden noch x-mal schlimmer zu machen. Wie wenn man einen ängstlichen Hund schimpft und die Sache, die ihm Angst gemacht hat, dadurch noch negativer für ihn belegt.

3. Nein, man kann Angst nicht bestärken. Dieser Mythos hält sich leider hartnäckig. Du kannst höchstens Ansgt*verhalten* bestärken, oder deinem Hund einen Grund geben anzunehmen, dass die Situation tatsächlich ganz schlimm ist (z.B. wenn du die Leine anspannt und/oder selbst panisch klingst). Beruhigend mit dem Hund reden und ihm Schutz bieten dagegen nimmt ihm entweder etwas von der Angst oder hat keinen Effekt auf die Angst (wenn der Hund schon zu panisch ist, um zu reagieren). Das ist gar nicht so anders als bei Menschen. Wenn du kein Problem mit Englisch hast, wird das z.B. hier sehr schön erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=IOhpr3NO3TY In der Videobeschreibung hat sie auch noch den Artikel einer anderen Hundetrainerin verlinkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und das Angst durch Zuwendung verstärkt wird ist kein Märchen sondern Fakt.

Hallo,

lies bitte mal meinen Link. Du liegst mit Deiner Annahme leider tatsächlich falsch. Für mich persönlich ist diese Aussage respektlos, empathielos und gemein. Wenn ich selbst Angst vor etwas habe, wünsche ich mir jemanden an meiner Seite, der mich beruhigt, der mich anspricht, sich mir zuwendet und mich tröstet. Ein Mensch, der mich noch anpöbelt, mir sagt, ich solle mich nicht so anstellen und mich ignoriert, ist für mich ein unangenehmer Mensch, der mir die Situation noch unangenehmer macht als sie eh schon ist. Warum sollte das bei unseren Hunden anders sein? Die Annahme, man könne Angst bestärken, stammt aus den 70er-Jahren und wurde mit der Dominanz- und Rudelführertheorie begründet.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Wenn sich jeder so rücksichtsvoll und respektvoll seinen Hunden gegenüber verhalten würde als ich gäbe es nicht so viele arme , misshandelte ausgesetzte (und leider vieles mehr) Hunde .Meine Erziehungs Methode kann so falsch nicht sein sonst hätte ich keine so ausgeglichene und tolle Hunde. Natürlich kann man an jeder Aussage die jemand trifft etwas negatives finden. Aber man sollte auch einmal darüber nachdenken ob vielleicht andere Meinungen auch Sinn machen. Ich bin generell dagegen Tiere zu schlagen, wie wild an der Leine rumzureissen und meinen Hund anzuschreien.
Es ist wichtig seinem Hund klare Grenzen zu zeigen und es ist wichtig ihm mit seiner eigenen sicheren und souveränen Art klar zu machen das man Probleme selber löst und er das nicht übernehmen muss. Wenn er das verstanden hat kann ich auch an anderen Hunden , Menschen und für ihn stressige Dinge vorbeigehen ohne das er sich aufführt wie eine wild gewordene Bestie . Oder sich nicht weiter traut weil er Angst hat.
 
Wir verbieten ihr das bellen mit einem scharfen "lass das" :wut:und ignorieren ihre Unsicherheit.

Es ist wichtig seinem Hund klare Grenzen zu zeigen und es ist wichtig ihm mit seiner eigenen sicheren und souveränen Art klar zu machen das man Probleme selber löst und er das nicht übernehmen muss.


Überlege mal, was Du da schreibst: Dein Hund ist anderen Menschen gegenüber unsicher, das ist eine typische Unsicherheitsphase bei jungen Hunden, die sich häufiger wiederholen, bis sie erwachsen sind. Er hat keine Gelegenheit, seine Unsicherheit durch EIGENE Erfahrungen in Sicherheit umzuwandeln. Der Hund wir angeschnauzt und seine Unsicherheit ignoriert.

Du schreibst, der Hund soll lernen, dass DU DEINE PROBLEME SELBER LÖST.
Was Du übersehen hast: Du hast keine Probleme mit fremden Menschen, sondern Dein Hund hat Probleme.

Du versagst Deinem Hund, durch Erfahrung zu lernen, dass fremde Menschen keine Gefahr bedeuten. Du zeigst Dich nicht als sozial kompetent, weil Du die Unsicherheit auch noch ignorierst.

Damit erzieht man einen Hund zur erlernten Hilflosigkeit - ein riesiger Stressfaktor für den Hund.
 
Ein kleiner Hund , hilflos und unsicher , in dieser für ihn großen und lauten und neuen Welt muss man natürlich langsam an alles heran führen. Das ist ja wohl klar. aber wenn ich nicht ein Hundeleben lang eine verängstigten Hund haben will muss ich ihm irgendwann klar machen das er da auch durch muss. und wenn ich dann jedes gebelle ignoriere und ihn sogar noch tröste oder ein paar Schritte zurückgehe oder einen anderen Weg einschlage, erziehe ich mir einen Kläffer . Natürlich schnappt man sich keinen Welpen und wirft ihn ins kalte Wasser indem man ihn von heute auf morgen anschnautzt und tadelt für ein vermeintliches Fehlverhalten. Aber auch wenn es jetzt gleich wieder Proteste hagelt ,sollte man frühzeitig damit anfangen einen jungen Hund zu erziehen und dazu gehört auch mal schimpfen .
Wenn man an diesem Punkt ist hat man die Phasen der Unsicherheit schon durch, an diesem Punkt geht es nur noch darum dem Hund klar zu machen das man nicht jedes gekläffe hin nimmt Wenn ich bei einem Verhalten welches ich nicht akzeptiere zu ihm sage, lass das... dann werde ich ihm bestimmt nicht die Chance nehmen die für ihn stressige Situationen zu bewältigen. Da gibt es große Unterschiede zwischen denen man unterscheiden können sollte. Hundeerziehung ist wie bei Kindern jeder meint er müsse dem anderen sagen wie er es besser machen soll und dabei haben es die ganzen tollen Psychologen nicht mal fertig bebracht ihre eigenen zu erziehen
 
Ein kleiner Hund , hilflos und unsicher , in dieser für ihn großen und lauten und neuen Welt muss man natürlich langsam an alles heran führen. Das ist ja wohl klar. aber wenn ich nicht ein Hundeleben lang eine verängstigten Hund haben will muss ich ihm irgendwann klar machen das er da auch durch muss. und wenn ich dann jedes gebelle ignoriere und ihn sogar noch tröste oder ein paar Schritte zurückgehe oder einen anderen Weg einschlage, erziehe ich mir einen Kläffer .

Das siehst Du falsch.
Man erzieht sich keinen Kläffer, nur weil man auf Unsicherheiten eingeht - im Gegenteil.

Man muss auch nicht schimpfen in der Erziehung.


Hundeerziehung ist wie bei Kindern jeder meint er müsse dem anderen sagen wie er es besser machen soll und dabei haben es die ganzen tollen Psychologen nicht mal fertig bebracht ihre eigenen zu erziehen

Ich vergleiche mich nicht mit Psychologen. Ich habe praktische Erfahrungen mit einigen hundert Hunden (eigenen und Tierschutzhunden).
 
Einschüchterung (und das ist Schimpfen) gehört, wie bereits erklärt wurde, nicht zwangsläufig zur Erziehung. Es kann zur Erziehung gehören, ist meiner Ansicht nach aber keine wünschenswerte Erziehungsmethode - weder bei Hunden noch bei Kindern. Das hat nichts mit Psychologen zu tun, aber durchaus mit Psychologie und vor allem Verhaltensforschung und Lerntheorie. Erziehung funktioniert wunderbar ohne avsersive Methoden. Die Unterstellung, dass Leute, die so arbeiten, es nicht mal selbst schaffen würden, ihre Hunde zu erziehen, ist willkürlich und schlichtweg falsch. Hier ist ein Video (wieder mal auf Englisch, sorry) in dem eine super Trainerin, während sie sich mit Dominanztheorie und deren Fehlern auseinandersetzt, erklärt, wie wirkungsvoll positive Bestärkung ist. https://www.youtube.com/watch?v=PIEjuu0STf4 Und hier sowie in ihren zahlreichen anderen Videos sieht man, dass ihre Hunde *sehr* gut erzogen sind. (Das ist übrigens dieselbe Trainerin wie die im Video, das ich weiter oben verlinkt habe, in dem sie erklärt, dass man einen ängstlichen Hund durchaus trösten sollte.)

Zumal es hier um Angst und Angstverhalten geht. Wo wir grade beim Vergleich mit Kindererziehung sind - ich sage doch zu keinem verängstigten Kind, was vor Angst weint oder schreit, es solle das gefälligst lassen. Wobei es ja durchaus Eltern gibt, die so was gutheißen...

Eine Sache oder mehrere in der Erziehung falsch zu machen, heißt übrigens nicht, dass man alles oder das meiste falsch macht. Aber gleichzeitig ist einen tollen Hund haben kein Beweis dafür, dass man es richtig macht. Es gibt etliche Menschen mit sehr brutalen Erziehungsmethoden (die nicht nur schimpfen, sondern auch physische Strafen anwenden, also hier geht es mir nicht um dich), die tolle Hunde haben und genau so argumentieren. Manche Hunde sind einfach sehr gut im sich anpassen oder Sachen wegstecken - das können kleinere oder auch größere Fehler sein. Und irgendwelche Fehler macht ja eh jeder.
 
Zuletzt bearbeitet:
. aber wenn ich nicht ein Hundeleben lang eine verängstigten Hund haben will muss ich ihm irgendwann klar machen das er da auch durch muss. und wenn ich dann jedes gebelle ignoriere und ihn sogar noch tröste oder ein paar Schritte zurückgehe oder einen anderen Weg einschlage, erziehe ich mir einen Kläffer .

Es kommt darauf an, wie er "da durch muss".
Wenn man ein paar Schritte zurück oder an die Seite geht, bedeutet das nicht, dass man das ein Leben lang macht, es geht darum, den Hund zunächst aus der, für ihn beängstigenden Situation zu nehmen, ihm es angenehmer zu machen, Distanz kann Unsicherheit und Angst nehmen.
Diese Bellerei ist doch nur ein Symptom, eine Lautäußerung, ein Ausdruck, für Unwohlsein.
Warum sollte ich den Hund dafür ausschimpfen?
Weil es mich nervt?
Nein, ich erziehe mir damit keinen Kläffer, sondern trainiere weiterhin, dass andere Personen, Kinder, Autos oder Fahrräder nichts Schlimmes sind, indem ich das positiv verknüpfe und mich langsam an diese Dinge herantaste, anstatt nur die Symptome zu deckeln.

Aber auch wenn es jetzt gleich wieder Proteste hagelt ,sollte man frühzeitig damit anfangen einen jungen Hund zu erziehen und dazu gehört auch mal schimpfen .

Schimpfen gehört für mich nicht zur Erziehung eines Hundes, erst recht nicht, wenn mein Hund nur kommuniziert, weil ich ihn in Situationen bringe, die ihn scheinbar verunsichern und er es auf seine Weise regeln muss, eben auf hündische Art.
Was nicht gleichbedeutend ist, dass ich den Hund nicht an solche Dinge heranführe - natürlich sollte man das, entscheidend ist das Wie.

LG Leo
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben