Hund bellt Leute an, die wir im Treppenhaus treffen

Liebe Hundefreunde,

wie ihr bereits aus meinen älteren Posts wisst, habe ich eine 1,5 Jahre alte Cockerspaniel Hündin, die mich immer mal wieder vor Herausforderungen stellt.

Das Thema Fahrräder ist schon viel besser geworden, jeder Fahrrad, das sie nicht anbellt, ist ein Erfolg für mich. Da mein Ex-Freund sie durch Ball werfen ein wenig versaut hat, in dieser Richtung (laut meinem Hundetrainer), braucht es halt eine Weile. Das gleiche mit hektischen Bewegungen (kleine Kinder, die hektisch laufen oder schreien oder auf Fahrrädern unterwegs sind).

Nun ja. Jetzt ist aber ein anderes Problem verstärkt bei mir aufgetreten. Mit meinem Hundetrainer habe ich da bald auch eine Trainingsstunde zu dem Thema, trotzdem würde mich auch eure Meinung interessieren.

Wenn ich mit meiner Hündin jdm. im Treppenhaus treffe, dreht sie total ab - sie bellt, sie will die Leute anspringen - da kann man schon den Eindruck kriegen, als würde sie die Leute angreifen wollen! Ich finde, es wirkt auch ein wenig bedrohlich. Ich weiß, meine Hündin würde nicht beißen, aber trotzdem ist mir das total unangenehm, weil die Leute sich erschrecken und ich will nicht auf längere Dauer ein Problem mit meinen Nachbarn kriegen. Natürlich ist sie immer angeleint.

Sie macht das verstärkt, wenn jdm. plötzlich um die Ecke kommt, ich denke also, sie erschreckt sich.

Mein Trainer hat mir als ersten Tipp gegeben, dass ich sie einfach wortlos aus der Situation entferne (ganz kurze Leine und dann schnell weg) und nicht schimpfe, nichts mache. So soll sie verstehen, das mir nicht gefällt, wenn sie das tut. Als weiteren Tipp hat er mir das Spray Commander gegeben. Ich habe auch so eine Hunde-Disc, aber mein Trainer meinte, das würde in dieser Situation wahrscheinlich wenig bringen, wenn sie schon im "Bell"-Modus drin ist.

Ein ähnliches Problem, wenn auch nicht so strak, habe ich, wenn ich Besuch kriege, den sie nicht kennt. Da kriegt sie sich aber recht schnell wieder ein. Auf der Treppe ist es deutlich extremer.

Habt ihr vielleicht Erfahrungen in dem Bereich oder Tipps?

Sie ist ein so lieber Hund aber in dem Moment, denkt man, sie ist eine Furie und ich will keinen Stress mit meinen Nachbarn.

LG
Cockerspaniel
 
Lieber Gott...
Stell dir mal vor das du in einer Angstsituation Spray oder Disc um die Ohren geknallt bekommst... denkst du das du beim nächsten Mal weniger Angst hast?
Eigentlich hab ich nur einen Tipp, such dir schnellstens einen anderen Trainer, und zwar jemanden der mit HERZ und VERSTAND seine Trainertätigkeit ausübt!
Kommt dir jemand mit Spray, Disk oder sonst einem negativen Hilfsmittel wars auch der falsche!
Negatives kann man nur durch Positives ausgleichen, bei Mensch und bei Hund.
 
Als erstes den Trainer wechseln! Aversiv zu arbeiten ist zwar schnell erfolgreich, geht aber in der Regel durch falsches Timing in die Hose und ist sowieso in der Situation nicht angebracht.
Die situation ist für deinen Hund negativ. Aversiv ist auch negativ.
Negativ + Negativ = Negativ!
Es wird sich dann auch verschlimmern.
Such dir gezielt Nachbarn aus mit dem du treffen im Treppenhaus vereinbarst. Toll wäre es, wenn dieser vielleicht ein paar Leckerchen dabei hat.
Im schlimmsten Fall hast du später einen Hund, der deine Nachbarn anbettelt

Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk
 
Wenn ich weiß, dass mein Hund im Treppenhaus so reagiert, dann würde ich sie im Treppenhaus nur an sehr kurz genommener Leine leicht hinter mir laufen lassen. So dass sie nicht als erste auf die anderen Leute trifft, sondern du.
Wenn sie ansetzt zu bellen oder nach vorn zu gehen, dann würde ich ein deutliches "Nein" sagen und sie sofort (zum Beispiel mit meinem Bein) abblocken und daran hindern, überhaupt vor mich zu kommen.

Sie sollte lernen und erfahren, dass nicht sie diese belastenden Situationen regeln muss, sondern dass du das tust, ohne Wenn und Aber.
Und dass sie dir da vertrauen kann.

Ich würde das vermutlich gezielt üben, mit Bekannten die eingeweiht sind und nicht zu Tode erschrecken, wenn der Hund lostobt.
 
Hast du sie schon als Welpe oder jetzt erst bekommen?

Hört sich so an als sei sie nicht ordentlich sozialisiert worden.

Meinen Rüden hab ich auch in dem Alter übernommen, der hat nur im Garten gelebt und kannte nix.

Bei ihm hab ich verschiedene Sachen durchgezogen, weil er auch unterschiedlich auf manche Leute reagiert.

Manchmal bellt er, aber dann siegt die Neugier: (das ist dann immer bei Leuten die wissen was sie tun, also nicht runterbeugen, anglotzen, kopf tätscheln etc): jede Annäherung seiner Seite wird sofort belohnt, entweder verbal oder mit Leckerlie.

Dann gibt es wieder andere (vor allem Männer), da reagiert er dann, und bellt und da kommt auch keine Neugier, sondern wirklich nur Gekläff.
Da gibt es von mir sofort ein Abbruchkommando, da hört er dann auch drauf. Als zweiten Schritt je nach Situtaion lass ich ihn dann absitzen und wenn er ruhig sitzt und still ist, gibt es Belohnung.
Bei Leuten die mitspielen lade ich ihn dann quasi dazu ein, die Person kennen zu lernen, also mal anschnüffeln, oder von der PErson Keks annehmen.

Das ist alles schon viel besser geworden, aber bei PErsonen die sich wirklcih grundsätzlich falsch verhalten, da vor allem Männer (keine Ahnung woher das kommt), also sprich die starren, sic runterbeugen etc, da reagiert er schon ab und an noch.
 
Von Sprühalsbändern und Wurfdisc halte ich nichts und würden den Trainer wechseln. Im schlimmsten Fall verknüpft deine Hündin Wurfdisc und Sprühhalsband negativ mit Menschen und bellt dann auch Menschen auf der Straße an.

Ich würde mit einem Abbruchsignal und einem Alternativverhalten arbeiten, z.B. ein "guck mal" und die Hündin im Treppenhaus an der von den Menschen die euch entgegenkommen abgewandten Seite führen.
 
Eigentlich hab ich nur einen Tipp, such dir schnellstens einen anderen Trainer, und zwar jemanden der mit HERZ und VERSTAND seine Trainertätigkeit ausübt!

Als erstes den Trainer wechseln!

...und würden den Trainer wechseln.

Würde ich auch. Denke ich die aversiven Methoden mal weg, bringt es auch nichts, den Hund schnell und wortlos aus der Situation zu nehmen (meine Fresse, wie mich dieser Hundetrainer-Sprech anwidert). Wie soll er da lernen, dass sein Verhalten unerwünscht ist.

Wenn ich weiß, dass mein Hund im Treppenhaus so reagiert, dann würde ich sie im Treppenhaus nur an sehr kurz genommener Leine leicht hinter mir laufen lassen. So dass sie nicht als erste auf die anderen Leute trifft, sondern du.
Wenn sie ansetzt zu bellen oder nach vorn zu gehen, dann würde ich ein deutliches "Nein" sagen und sie sofort (zum Beispiel mit meinem Bein) abblocken und daran hindern, überhaupt vor mich zu kommen.

Sie sollte lernen und erfahren, dass nicht sie diese belastenden Situationen regeln muss, sondern dass du das tust, ohne Wenn und Aber.
Und dass sie dir da vertrauen kann.

Ich würde das vermutlich gezielt üben, mit Bekannten die eingeweiht sind und nicht zu Tode erschrecken, wenn der Hund lostobt.

So würde ich das auch handhaben - und darauf achten, dass ich selbst nicht verspannt bin. Das merkt der Hund sofort und verknüpft das mit Begegnungen.
Wer verspannt ist, atmet nicht richtig.
Pfeif oder summe einen Song, das geht nur auf dem Ausatemstrom. Und wer ausatmet muss auch einatmen. :zwinkern2:

Dazu noch ein bischen resolute, gerade Körperhaltung, dann passt das.
 
Ich würde mich wohl einfach mal mit einer bequemen Decke und einem guten Buch ins Treppenhaus zusammen mit dem Hund setzen und versuchen, alles so normal wie möglich sein zu lassen.
Je nach dem wäre es gut, wenn Du vorher deine Nachbarn einweihst :happy33:
 
Erstmal danke für die vielen Tipps und Meinungen!

So, gehe jetzt auf die Reaktionen ein...

Lieber Gott...
Stell dir mal vor das du in einer Angstsituation Spray oder Disc um die Ohren geknallt bekommst... denkst du das du beim nächsten Mal weniger Angst hast?
Eigentlich hab ich nur einen Tipp, such dir schnellstens einen anderen Trainer, und zwar jemanden der mit HERZ und VERSTAND seine Trainertätigkeit ausübt!
Kommt dir jemand mit Spray, Disk oder sonst einem negativen Hilfsmittel wars auch der falsche!
Negatives kann man nur durch Positives ausgleichen, bei Mensch und bei Hund.

Nein, ich habe einen wundervollen Trainer, der mir bei anderen Problemen schon super geholfen hat. Er hält grds. auch nur etwas von positiven Verknüpfungen, aber meine Hündin ist sehr selbstbewusst, und daher hatten wir halt an das Spray Commander gedacht.

Der erste Tipp meines Trainers war ja, einfach wortlos mit ihr aus der Situation zu gehen bzw. sie abzulenken.

Hast du ansonsten einen anderen Tipp, anstatt Trainer wechseln?:zwinkern2:

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Als erstes den Trainer wechseln! Aversiv zu arbeiten ist zwar schnell erfolgreich, geht aber in der Regel durch falsches Timing in die Hose und ist sowieso in der Situation nicht angebracht.
Die situation ist für deinen Hund negativ. Aversiv ist auch negativ.
Negativ + Negativ = Negativ!
Es wird sich dann auch verschlimmern.
Such dir gezielt Nachbarn aus mit dem du treffen im Treppenhaus vereinbarst. Toll wäre es, wenn dieser vielleicht ein paar Leckerchen dabei hat.
Im schlimmsten Fall hast du später einen Hund, der deine Nachbarn anbettelt

Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk

Das mit den Leckerlis und den Nachbarn ist ein super Tipp, aber keiner meiner Nachbarn wird darauf Lust haben, im schlimmsten Fall richtig angebellt zu werden. Meine Hündin kann sehr dramatisch wirken:)

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Wenn ich weiß, dass mein Hund im Treppenhaus so reagiert, dann würde ich sie im Treppenhaus nur an sehr kurz genommener Leine leicht hinter mir laufen lassen. So dass sie nicht als erste auf die anderen Leute trifft, sondern du.
Wenn sie ansetzt zu bellen oder nach vorn zu gehen, dann würde ich ein deutliches "Nein" sagen und sie sofort (zum Beispiel mit meinem Bein) abblocken und daran hindern, überhaupt vor mich zu kommen.

Sie sollte lernen und erfahren, dass nicht sie diese belastenden Situationen regeln muss, sondern dass du das tust, ohne Wenn und Aber.
Und dass sie dir da vertrauen kann.

Ich würde das vermutlich gezielt üben, mit Bekannten die eingeweiht sind und nicht zu Tode erschrecken, wenn der Hund lostobt.

Ja, so hat mir mein Trainer das auch empfohlen - also darauf achten, dass ich sie an der kurzen Leine habe und sie dann abblocke. Meine Hündin kann nur unglaubliche Kräfte entwickeln und zwar kommt sie nicht durch zu der Person, aber bellen tut sie trotzdem. Das gilt es irgendwie zu verhindern. Bekannte, die angebellt werden wollen, habe ich kaum. Leider.

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Hast du sie schon als Welpe oder jetzt erst bekommen?

Hört sich so an als sei sie nicht ordentlich sozialisiert worden.

Meinen Rüden hab ich auch in dem Alter übernommen, der hat nur im Garten gelebt und kannte nix.

Bei ihm hab ich verschiedene Sachen durchgezogen, weil er auch unterschiedlich auf manche Leute reagiert.

Manchmal bellt er, aber dann siegt die Neugier: (das ist dann immer bei Leuten die wissen was sie tun, also nicht runterbeugen, anglotzen, kopf tätscheln etc): jede Annäherung seiner Seite wird sofort belohnt, entweder verbal oder mit Leckerlie.

Dann gibt es wieder andere (vor allem Männer), da reagiert er dann, und bellt und da kommt auch keine Neugier, sondern wirklich nur Gekläff.
Da gibt es von mir sofort ein Abbruchkommando, da hört er dann auch drauf. Als zweiten Schritt je nach Situtaion lass ich ihn dann absitzen und wenn er ruhig sitzt und still ist, gibt es Belohnung.
Bei Leuten die mitspielen lade ich ihn dann quasi dazu ein, die Person kennen zu lernen, also mal anschnüffeln, oder von der PErson Keks annehmen.

Das ist alles schon viel besser geworden, aber bei PErsonen die sich wirklcih grundsätzlich falsch verhalten, da vor allem Männer (keine Ahnung woher das kommt), also sprich die starren, sic runterbeugen etc, da reagiert er schon ab und an noch.

Ich hatte sie schon als Welpe, aber mein Ex-Freund hatte die meiste Zeit damals mit ihr verbracht, und da ist wohl leider einiges schief gelaufen:zornig:

Naja, hilft nichts, muss ich jetzt durch. Das sind gute Tipps. Bei mir reagiert sie komischerweise auf Frauen besonders negativ. Und nicht alle Nachbarn verbellt sie, einige mag sie besonders nicht. Aber trotzdem - das hat sie nicht zu tun. Wahrscheinlich muss ich wirklich paar Leute engagieren und bezahlen, die ein wenig mit mir trainieren und durchs Treppenhaus laufen:)
 
Mein Hund bellte auch mal eine zeitlang Menschen an, komischerweise nie, wenn er an der Leine (auch 15 m Schleppleine nicht) war.

Und was sagte mir das ? Du musst es regeln...ihm Sicherheit geben. Die Vorgehensweise von Marita gefällt mir auch...und wie Dieter schon sagte....selbstsichere Haltung...alles unsichere, verkrampfte wird sofort vom Hund gemerkt ... Und er hat schon wieder das Gefühl die Situation regeln zu müssen.
 



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