Herder /Mali / Xer - Der Arbeitshund in der Familie

Ich hatte einen eigenen Sicherheitsdienst. Da ich auch nachts alleine gearbeitet hab (Anfahren von Gebäuden und Kontrollen aussen und innen) wollte ich zu meiner eigenen Sicherheit einen Hund. Am liebsten einen Schäferhund. Dann haben wir eine Anzeige von einer Züchterin in unserer Nähe gesehen, die hatte belgische Schäferhundwelpen. Ich dachte: Schäferhund ist Schäferhund, wir also hin. Die Welpen waren echt zucker und Paco am zuckersten. Allerdings war er auch der einzige Welpe, der nicht zu uns Besuchern kam. ICH hätte ihn auch nicht mitgenommen, wenn man damaliger LG und meine Tochter ihn nicht so süüüüüüüüüüüüüüüüüüß gefunden hätten. Paco war da schon sehr sensibel und wurde nur mit den weiblichen Welpen "gehalten", die Rüden haben ihn gemobbt. Ok, also Paco sollte es sein. Einige Zeit später Vertrag unterschrieben und das Tier abgeholt.
Paco war echt eine Herausforderung. Er ließ sich von niemanden anfassen. War übernervös und hängte sich sehr an Luna. Die fand ihn aber doof und zeigte ihm das auch. Nach 2-3 Tagen, wenn ich ganz alleine mit den Hunden zuhause war kam er wenigstens schon mal langsam in meine Richtung. Wenn ich dann meine Hand einfach so im Sitzen runterhängen ließ, schnüffelte er. Ich durfte mich dann nur nicht bewegen, oder ihn ansehen. Noch 2-3 Tage später konnte ich ihn dann so auch mal anfassen. Nachdem das dann so 2 Tage ging war ich für ihn seine Welt. Da er dann nach einiger Zeit mit mir auch zur Arbeit ging waren wir 24 Std am Tag zusammen. Er schlief auch neben meinem Bett. Nachdem er meinen LG mal böse angeknurrt/angegangen ist, als er nach zu mir ins Schlafzimmer wollte (er hatte länger ferngesehen) wurde Paco aus dem Schlafzimmer ausquartiert. Meinen Sohn, damals ca. 17 Jahre konnte Paco auch gut leiden, meine Tochter damals ca. 10 Jahre hat er zwar als Familie anerkannt, aber gemocht haben sich die beiden nie. Als sie älter war, hatte er Respekt vor ihr, sie war sehr deutlich in ihrer Art ihm gegenüber. Gezickt wurde bei ihr nie.
Paco mochte am Anfang andere Hunde sehr gerne. Allerdings fanden die anderen HH seine Art zu spielen unheimlich und irgendwann sind wir dann andere Wege gegangen, wenn wir auf Hunde getroffen sind. Nach einiger Zeit fand Paco andere Hunde total überflüssig, später ist er jeden Hund angegangen. Ich weiss, dass das meine Schuld war, allerdings kamen wir aus diesem Kreislauf nicht raus. Ein paar Jahre später, als es immer schlimmer wurde hatte ich einen Trainer und auch dieses einzige Problem wurde gelöst. Ansonsten war er immer mein Baby. Es gab nichts treueres und gehorsameres als ihn. (konnten sich die Kinder ne Scheibe von abschneiden ;))
Wenn so ein Mali etwas kann, dann ist es gehorchen und für den Halter durchs Feuer gehen, meine Erfahrung.

Ich bin mit Paco echt ins kalte Wasser geworfen worden, aber mit viel Geduld, Ausdauer und Liebe wurde Paco der beste Hund, den man sich vorstellen kann.

Ach und ruhiger wurde er erst, als er nicht mehr auf den Hundeplatz musste und einfach Familienhund sein durfte.
 
Er hatte einen Job, und du hast nicht die Flinte uns Korn geworfen. Es stört mich nicht das jemand nen Mali hat und "nur" Sport mit ihm macht, aber man muss eben konsequent sein. Immer. Und gewisse Macken angehen ohne sich davon aus der Ruhe bringen zu lassen. Kreativ sein, und zugucken das man den perfekten Grad zwischen Auslastung und Seele baumeln lassen erwischt.
Malis an sich empfinde ich übrigens als viel überdrehter als Herder / Xer.
Heisst es aber auch so, der Mali ist schneller hochgefahren, und eher Typ Krokodil, der Herder sensibler im Wesen.
Beim Xer wird bewusst gekreuzt (Die haben alle den gleichen Ursprung, Mali und Hollandse Herder sind genau genommen aus dem Xer entstanden, bzw war früher alles das Gleiche), die sollen sehr führerweich sein und bedingungslos.

Es heisst auch nicht umsonst sie wären lieber tot als erfolglos. Die Frage ist was der Hund gelernt hat zu tun. Beim Diensthund mag das gut sein, beim Hund der sich den Job "Nachbarskinder fern halten und Hunde vertreiben" gesucht hat eher nicht.
 
Ich kenne zwei Malis bzw. bin ihnen mal begegnet: Eine Hündin war in einem Mantrailing-Kurs von Balou und sollte dort wohl ausgelastet werden. Die Hündin hat auf mich einenn völlig überdrehten Eindruck gemacht und ist ständig wie ein Flummie in die Leine gesprungen. Der dazu gehörende Mensch hat sie kaum unter Kontrolle bekommen. Die Hündin war nicht aggressiv den anderen Hunden in dem Kurs gegenüber auch einfach sehr aufgedreht.

Und einem anderen Mali sind wir zufällig beim Gassigehen auf einem Feldweg begegnet. Der Halter ist ein paar Meter ins Feld ausgewichen und hat sich den Hund zwischen die Beine geklemmt. Ich sage mal so: Leinenaggressivität kennt vermutlich jeder Hundehalter, entweder vom eigenen Hund oder von Fremdhunden aber bei dieser Hündin hörte sich das ernsthafter an als ich es bis dahin erlebt habe. Ich habe meinen Hunden gesagt, dass sie sich zusammen nehmen sollen und wir sind zügig weitergegangen.

Sonst lese ich in einem anderen Hundeforum ab und zu in den Problemthreads von Mali-Welpen, die sich so wie Haylee verhalten aber die Halter sind damit völlig überfordert.

Optisch gefallen mit Malinois aber als ich deine Beschreibung von Hayliees Verhalten mit "erst" 13 Wochen gelesen habe dache ich mir "Nein, das möchtest du nicht." Allgemein finde ich für mich Schutztrieb unnötig bei einem Hund.
 
Malis sind Hunde vor denen ich Angst habe 😱 ich kenne nicht mal einen. Aber vielleicht gerade deshalb ... ich find sie schön und alles, aber ich bin einmal beim Gassigehen einem begegnet, das war das einzige Mal bis jetzt, dass ich Angst hatte mit meinem Hund vorbei zugehen. Der Mali war super brav, vom Halter weiß ich, dass er sich mit Hunden auskennt, immer aufm Hundeplatz ist etc. vielleicht wäre ich sonst sogar umgedreht. Es ist wirklich eine unbegründete Angst bei mir, aber ich sag wie es ist.

Werden Malis denn auch zum Herdenschutz eingesetzt? Also bei Kühen und Schafen gegen den Wolf? Oder sind das hauptsächlich Polizeihunde? (Verzeiht mein Unwissen :p )
 
Der Malinois ist ein Temperamentsbündel: wachsam, agil und leidenschaftlich. Er ist stets auf dem Sprung und aktionsbereit. Diese Charaktereigenschaften waren unabdingbar für seine ursprüngliche Funktion als Herdenschutz- und Hütehund sowie Haus- und Hofwächter. Heute findet der Malinois als Diensthund im Polizei- und Sicherheitsdienst und beim Militär angemessene Aufgaben. Sein Charakter ist freundlich und furchtlos; grundlos aggressives Verhalten ist laut Rassestandard unerwünscht. Der Malinois sehr sensibel und braucht eine freundlich-bestimmte Erziehung ohne Drill.
 
Also Paco hatte andere Hund zum fressen gerne....................... ;)
Naja, hinterher hat er sie ignoriert, wenn sie ihm nicht zu nah kamen, aber zu seiner schlimmsten Zeit hätte er sie getackert. Und getackert bei Mali kann echt böse ausgehen. Er hatte hinterher absolut keine Macken, nur seinen "Hundehass" hab ich alleine nicht in den Griff bekommen.
 
Als es bei uns mit dem Zweithund ernst wurde, wünschte mein Freund sich einen Herder.
Er liebt die Arbeit mit den Hunden und wollte ihn auch sportlich führen.
Wir haben uns informiert und mit Züchtern geredet... und uns letztendlich doch dagegen entschieden. Ich traue mir so einen Hund einfach nicht zu.
 
Mein Männe kommt immer mit Videos von diesen Hunderassen aus Vorführungen oder Turnieren mit Dienst- und Schutzhunden usw und meint dann immer was diese Hunde alles könnten usw und meiner ja nicht.😂
Könnte evtl daran liegen dass sie ein ca 11 Jahre alter Cocker ist.
Selbst wenn ich sie von Welpe an hätte und ausgebildet hätte wäre sie nunmal immer noch die falsche Hunderasse dafür.
Aber da glaubt er mir nie😆
 
Mali und Herder wurden sehr lang als Allroundhunde gehalten. Die Holländer hüten tatsächlich teilweise noch. Auch die Deutschen eignen sich hin und wieder noch für die Vieharbeit. Meine Amber lief mit den Border Collies auch hin und wieder an den Schafen. Gerade an Straßen war ein zusätzlicher Hund manchmal gar nicht so schlecht, allerdings hätte es nie für irgendeine Prüfung gereicht.


@Wautzi
Genau deswegen hab ich es geschrieben. Es sind keine Monster, aber sie werden zu welchen, wenn du zu ungenau bist oder sie dich für unsicher halten.
Absolut klare Strukturen, absolute Konsequenz aber eben ohne Gewalt. Meine Freundin sagt immer "falsch gewünscht", wie beim Sams, wenn ich etwas von meinem Sohn nicht 150% genau benenne.(Asperger, sie hat 2 grössere daher solche Gespräch) sage ich "stell deine Schuhe raus" meine ich eigentlich in den Flur. Mein Sohn stellt sie durchaus in den Garten, und versteht den Fehler nicht.
In etwa so würde ich das bei Haylee auch nennen.
Haylee, komm!
Gewünscht:zügig, freudig
Kurzes quietschen meiner Seite, weil sie so toll rennt.
Haylee landet ungebremst in meinem Gesicht. Ich wollte schnell und nah .....

Mit anderen Hunden sind sie eher schwierig, liegt aber vermutlich auch an ihrere sehr ruppigen Art zu spielen. Meine letzten Welpen waren Border, immer mit bedacht, vorsichtig, kein rempeln. Mir kamen Labbis unheimlich grob vor. Jetzt muss ich den Labbikumpel manchmal retten.

Dem Holländer sagt man ein etwas sozialeres Wesen nach. Aber generell sind es Hunde die neben ihrem Besitzer nichts und niemanden brauchen.
 



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