Futter für Senior gesucht

Erster Hund
Benni / Westie (13)
Zum Hund: Benni ist ein West Highland White Terrier, 13 Jahre alt, hat etwas zu viel auf den Rippen (um die 9kg), neigt zu Unverträglichkeiten und ist seit einem Jahr sehr sparsam geworden, was Bewegung angeht. Gefüttert wird er seit jeher mit Fertigfutter (Barfer mögen ihre Steine bitte wieder hinlegen und nicht damit nach mir werfen).

Was er alles zu Futtern bekam:
  • Frühe Jahre: TroFu von Select Gold + Nassfutter von Real Nature
  • Ab dem neunten Lebensjahr: Wolfsblut Wide Plain Senior + Nassfutter, da der Hund Unverträglichkeiten (juckende Ausschläge auf der Haut, vermehrte Ohrenentzündungen) bekam. Umstellung erfolgte nach Absprache mit dem Tierarzt.
  • Ab dem 12 Lebensjahr: Hill's Prescription Diet Canine Derm Defense Skin Care ohne Nassfutter - auch wieder wegen Unverträglichkeiten und auch wieder nach Absprache mit dem Tierarzt.
Das aktuelle Futter vertrug er sehr gut und es schmeckte ihm. Nun hat er aber seit einiger Zeit übelriechende Flatulenzen, die er bisher noch nie hatte - der "Output" ist nach wie vor in Ordnung. Da er sonst nichts bekommt scheint dies am Futter zu liegen.

Da die beiden Tierärzte, die wir konsultierten nicht allwissend zu sein scheinen möchte ich mich bei der Suche nach dem geeigneten Hundefutter auch an euch wenden.

Die Auswahl ist groß, die Marketingmaschinerie der Futterhersteller ist bestens geölt - dementsprechend schwer gestaltet sich die Suche.

Nach Recherche (auch hier im Forum) habe ich vor allem das TroFu Orijen Senior Dog in's Auge gefasst.

Fragen:
  1. Ist eine Futterumstellung sinnvoll oder sollen wir beim bisherigen bleiben? Gibt es Möglichkeiten, die Flatulenzen ohne Umstellung abzustellen?
  2. dIst das oben genannte Futter eurer Erfahrung nach gut oder kennt ihr bessere Alternativenen?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.
 
Hallo Jürgen,

meiner Empfindung nach ist von Trockenfutter auf Trockenfutter keine Futterumstellung. Von Trocken- auf Nassfutter oder auf Rohfütterung hingegen schon.

Ich habe mal nach Orijen Senior Dog gegoogelt und fand die Zutatenliste bei https://www.hundeland.de/catalog/product/view/id/22610
Fett markiert ist der Fleisch/Fischgehalt, blau markiert "frisch".
Frisches Hühnerfleisch 13%, frische ganze Eier 7%, frisches Truthahnfleisch 7%, frischer ganzer Hering 7%, frische Hühnerleber 6%, frische ganze Flunder 4%, frische Truthahnleber 4%, frische Hühnerhälse 4%, frische Hühnerherzen 4%, frische Truthahnherzen 4%, Hühnerfleisch getrocknet 4%, Truthahn getrocknet 4%, ganze Makrelen getrocknet 4%, ganze Sardinen getrocknet 4%, ganzer Hering getrocknet 4%, rote Linsen, grüne Linsen, grüne Erbsen, Linsenfasern, Kichererbsen, gelbe Erbsen, Wachtelbohnen, Hühnerknorpel 1%, ganze weiße Bohnen, Heringsöl 1%, Hühnerfett 1%, Truthahnknorpel 1%, Hühnerleber gefriergetrocknet, Truthahnleber gefriergetrocknet, frischer ganzer Kürbis, frischer ganzer Butternußkürbis, frische ganze Zucchini, frische ganze Pastinaken, frische Möhren, frische ganze Äpfel, frische ganze Birnen, frischer Grünkohl, frischer Spinat, frische Rübenblätter, frischer Rübstiel, brauner Seetang, ganze Cranberries, ganze Heidelbeeren, ganze “Saskatoon” Beeren, Chicoréewurzeln, Kurkumawurzeln, Mariendistel, Klettenwurzeln, Lavendel, Eibischwurzeln, Hagebutten
Rechnen wir mal das frische Fleisch zusammen: 13 + 7 + 7 + 7 + 6 + 4 + 4 + 4 + 4 + 4 = 60
60% des Trockenfutters besteht aus frischem Fleisch. Frisches Fleisch hat etwa 75% Wasseranteil. Von den 60% bleibt nach der Trocknung mit 12% Rechtfeuchte 16,8% übrig. Die anderen ursprünglichen 40% dehnen sich entsprechend auf 83,2% aus. Jetzt wird es sehr lustig, zusammen zu rechnen, wie viel Tieranteil vorhanden ist.
Hühnerfleisch getrocknet 4%, Truthahn getrocknet 4%, ganze Makrelen getrocknet 4%, ganze Sardinen getrocknet 4%, ganzer Hering getrocknet 4%,
Hieraus wird 6*8,32% = 49,92 %.
Wir wissen nun, dass in dem Futter 66,72% Fleisch enthalten ist - vorrausgesetzt, ich habe kein Rechenfehler.
Für ein Trockenfutter ist der Fleischgehalt mehr als gut. Mit wäre es persönlich zu teuer.
Mein aktiver 14kg Senior braucht davon etwa 200g täglich. Bei einen Kilopreis von 6,93 Euro (11 kg Sack) wäre ich bei 1,39 Euro am Tag bzw. 41,70 Euro im Monat. Das sind über 11 Euro mehr im Monat, als ich mit meiner Rohfütterung bezahle.

Meine Empfehlung ist, einen Hund - egal welchem Alters - niemals vollständig mit Trockenfutter zu ernähren. Erfahrungen mit dem Futter habe ich nicht (auch wenn meine Hündin hin und wieder eine von zwei Mahlzeiten Trockenfutter bekommt), da es mir schlichtweg zu teuer ist.
Es wäre eine Alternative, dass du dich nach einen Trockenfutter umsiehst, welches einen geringeren Fleischgehalt hat (so 30-40% im getrockneten Zustand, ca. 4,5 Euro im Kilopreis liegen diese) und dafür dann eine Mahlzeit mit Nassfutter füllst.

Liebe Grüße
 
Ist eine Futterumstellung sinnvoll oder sollen wir beim bisherigen bleiben? Gibt es Möglichkeiten, die Flatulenzen ohne Umstellung abzustellen?
Wenn ein Hund von der gefütterten Nahrung Blähungen bekommt,ist es auf jeden Fall sinnvoll (sofern es nicht in der Gewöhnung an ein neues Futter auftritt,was bei Euch ja aber nicht der Fall ist)das Futter umzustellen,es ist ja nicht nur eine Belästigung für den Menschen,sondern vorallem eine Beeinträchtigung für den Hund,der duch die Gasentwicklung möglicherweise Schmerzen/Krämpfe hat.
Im besten Fall sind Blähungen wirklich "nur "Blähungen ,es kann aber durchaus etwas im Magen-/Darm-Bereich nicht in Ordnung sein.
Da der Hund das Futter ja offensichtlich schon eine ganze Weile bekommt,und die Blähungen erst jetzt auftreten,würde ich (vorallem bei einem Hund in diesem Alter)nicht ausschliesslich an das Futter als Ursache denken,sondern auch an andere,krankheitsbedingte Ursachen.


dIst das oben genannte Futter eurer Erfahrung nach gut oder kennt ihr bessere Alternativenen?
Ich habe mit dem Futter selbst keine Erfahrungen,aber ich persönlich würde einen alten Hund,der sich nicht mehr viel bewegt nicht ausschliesslich mit Trockenfutter ernähren(ich würde ehrlich gesagt gar keinen Hund nur mit Trockenfutter ernähren-ich füttere u.a.zwar auch Trockenfutter,-aber nur als Bestandteil einer vielseitigen Ernährung).
Trockenfutter ist schwerer verdaulich als z.B. Nassfutter und hat damit einen relativ langen Weg/Verbleib im Magen-/Darm-Trakt,was Blähungen begünstigen kann,ausserdem kann beim Hund dadurch Unwohlsein entstehen...eben wie bei uns,wenn wir etwas zu schweres gegessen haben.

Ich persönlich würde(wenn gesundheitliche Faktoren ausgeschlossen worden sind)auf eine leicht verdauliche,energiearme Kost für den Hund umstellen.

Wenn Du weiter fertig füttern willst,würde ich ein leicht verdauliches,energiearmes Fertigfutter auswählen,das den gesamten Bedarf des Hundes deckt.
Ernährungstabellen gibt es im Internet,besser ist es jedoch,sich eine individuelle ,auf den Hund zugeschnittene Ernährungstabelle erstellen zu lassen-entweder von einem Tierarzt,der Ahnung davon hat,oder von anderen fachkundigen Menschen(Ernährungsberatung für Hunde,etc.).
Bei Trockenfutter dürfte das schwierig werden,weil "Trockenfutter" und "leicht verdaulich" einfach nicht gut zusammen passen.
Bei Nassfutter dürfte es leichter werden.

Eine genaue Empfehlung(welche Marke(Sorte)kann ich Dir nicht geben,da ich den Bedarf und die gesundheitlichen Probleme Deines Hundes nicht kenne.
 
Ich könnte mir vorstellen dass dein Hund aufgrund des Alters zunehmend Probleme hat, das Futter vernünftig zu verdauen. Trockenfutter ist allgemein eher nicht gut verdaulich und ich würde es daher niemals ausschließlich verfüttern. Außerdem hat es einige gesundheitliche Nachteile, die ich für meinen Hund nicht in Kauf nehmen will, bzw kein zweites Mal mehr. Daher würde ich dir empfehlen, auf Trofu gänzlich zu verzichten.

Bei einer Umstellung auf zum Beispiel Nassfutter haben die Verdauungsorgane natürlich anfangs auch erst mal gut zu kämpfen, weil es etwas ungewohntes für sie ist. Eventuell ist dieses Futter mit der Zeit aber deutlich besser verdaulich als eben Trockenfutter, ganz gleich welche Sorte. Daher würde ich dir raten, nach einem Nassfutter Ausschau zu halten, dass dir und deinem Hund zusagt. Ich habe zum Beispiel früher Lukullus oder Wilderness gefüttert, aber es gibt viele hochwertige Marken.

Du scheinst ein großes Problem mit Barf bzw Barfern zu haben, darf ich fragen warum? Du musst dies selbstverständlich nicht füttern, aber mich würde schon interessieren, warum du das auf keinen Fall willst.
 
Ein kleiner Hund ist mit 13 Jahren keineswegs schon alt.
Die Kleinen können durchaus 17-18 Jahre alt werden.
Erstmal würde ich zusehen, dass er sein Übergewicht verliert durch mehr Bewegung (langsam steigern).
Außerdem würde ich auf ein vernünftiges Nassfutter umstellen.

Trockenfutter belastet immer die Nieren. Wenn der Hund älter wird, kann das zu Nierenproblemen führen.
Trockenfutter ist zudem schlecht verdaulich. Ein großer Teil kommt unverwertet hinten wieder raus.
 
Danke an Mestchen, Entenwackele,Ayoka und Bubuka für eure Antworten.

Hmm es scheint bisher Einigkeit darüber zu herrschen, dass wir vom Trockenfutter ganz oder teilweise wegkommen sollen.

Die Fütterung mit Mischfutter und danach nur mit Trockenfutter hat bisher gut funktioniert - und mal ganz ehrlich es ist einfach: Portion in den Napf et voilà le travail. Die Tierärzte hatten nie Einwände - von einem haben wir sogar einige Zeit das aktuelle Trockenfutter bezogen. Aber wenn's dem Hund schadet nützt einem die ganze Bequemlichkeit nichts...

Ich kann mir durchaus vorstellen, auf TroFu gänzlich zu verzichten und umzustellen - ob das nun Fertignassfutter sein wird oder Selbstgekochtes. Beim nächsten TA-Besuch - der ohnehin ansteht, sollten die Flatulenzen nicht baldig wieder aufhören - werde ich dies mit dem TA besprechen. Unabhängig davon werde ich mich auch hier um Forum umsehen, da es bestimmt schon den ein oder anderen Beitrag hierzu gibt.

Nochmals vielen Dank für eure Beiträge!

PS: Mit BARF habe ich kein Problem.
 
Wir haben unsere Omahündin gemischt gefüttert.
Morgens gab es meist Trockenfutter.
Abends meist Dose, gekocht oder Barf

Barfen ist jetzt auch nicht sooo viel Aufwand
 
Beim nächsten TA-Besuch - der ohnehin ansteht, sollten die Flatulenzen nicht baldig wieder aufhören - werde ich dies mit dem TA besprechen.

Davon kann ich nur abraten. Die wenigsten Tierärzte kennen sich mit Ernährung aus.
Wir können dich auch beraten, was die Fütterung angeht.
 
Beim nächsten TA-Besuch - der ohnehin ansteht, sollten die Flatulenzen nicht baldig wieder aufhören - werde ich dies mit dem TA besprechen.

Ja, das solltest Du auch tun. Flatulenzen/Blähungen können u.a. ein Anzeichen für eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse oder Darmprobleme sein.

Wenn Du kein Problem mit Barf hast, füttere das doch. Besser kannst Du Deinen Hund kaum ernähren. Ich kenne Hunde, die wurden im Alter auf Barf umgestellt und die sind regelrecht "aufgeblüht".
 
Davon kann ich nur abraten. Die wenigsten Tierärzte kennen sich mit Ernährung aus.
Wir können dich auch beraten, was die Fütterung angeht.
Kommt halt immer auf den Tierarzt an. Mit meinem könnte ich drüber reden, die befürworten das, kooperieren sogar mit einem Shop der primär Barf und Beratung dazu anbietet. Aber es gibt auch einige Tierärzte, die die Kunden nur unnötig verunsichern. Anhören schadet nicht, vielleicht nützt es was, aber man sollte nicht alles naiv glauben.

Ich kann Barf auch empfehlen, finde es allgemein sehr praktisch und günstig, aber natürlich ist es mehr Arbeit als Tüte/ Dose auf, in den Napf, hinstellen, fertig. Ich finde, der Aufwand lohnt sich allerdings.

Doch ganz gleich ob hochwertiges Nassfutter oder abgestimmtes Barf, beides wäre besser als Trockenfutter.
 



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