Für FrauGrimm :) und alle anderen

Wow also wenn ich mir das hier so durchlese, fällt mir einiges auf, was mir vorher zwar irgendwie bewusst war, aber so dezidiert aufgeschrieben, hab ich's noch nie gelesen!
Bei Akita waren viele Dinge ähnlich in unserem ersten, gemeinsamen Jahr! Sie ging bei Körperkontakt gern einfach weg, besonders bei "aufgezwungenem",also man ging ihr hinterher, war sie regelrecht auf der Flucht! Zu Anfang dachte ich, ok das ist der Husky in ihr, selbstständig und eher unnahbar - aber doch irgendwie seltsam! Eine Zeitlang riss sie ständig aus, verhielt sich - nunja seltsam - und mir fiel auf, je mehr Druck ausgeübt wurde, desto schlimmer wurde es! Bestes Beispiel war mein damaliger Freund, ich konnte ihr direkt ansehen, wie sehr sie den aufgezwungenen Körperkontakt "über sich ergehen" ließ, bei simplen "Komm" oder sonstigen UO- Übungen, verweigerte sie manchmal komplett, offline war sie komplett auf Durchzug, und je strenger er wurde, desto schlimmer wurde es!
Bei mir ist es so, dass ich generell Druck eigentlich ablehne! Ich mag es bei mir selber nicht, also warum sollt ich es bei jemand anderem (auch wenns ein Hund ist) anwenden! Also bin ich mit ihr da durch, Momente in denen ich wusste, sie wird nicht hören, vermied ich komplett, Momente in denen die Chancen gut standen, belohnte ich wie eine irre!
Manchmal an Weggabelungen, fragte ich sie "links" oder "rechts" und ging ihr durchaus nach, Resultat war, dass Madame mittlerweile besser zwischen "links" und "rechts" unterscheiden kann, als ich - nämlich dann wenn ich "rechts" bestimme... ;)
Ähnlich war es auch bei der "total simplen" Leinenführung...pfff - war wohl unsere größte Baustelle!
Ich wusste ja, dass sie beim Hinweg aufgedreht und hibbelig sein würde, also schaute ich, dass sie entweder vorher schon ordentlich gerannt war, oder ich zumindest so verlockende Leckerlis in der Tasche hatte, dass sie sich wenigstens eine kurze Zeit beherrschen würde... und dann kam der Moment, in dem sie sich offensichtlich besser unter Kontrolle hatte und ich fieberhaft überlegte, wie ich ihr jetzt klarmachen sollte, dass ich GENAU das von ihr wollte... kein perfektes Fuß, sie musste mich dabei auch nicht ansehen...nix nur eben nicht ziehen!
ALso dachte ich, ok wieso nicht einfach Belohnen, ohne Kommando, einfach so, weil sie es grade super gemacht hat - und es funzte! Sie bot es freiwillig an, brav nebenher zu gehen und die massenhaft Wursthäppchen damals durften sich in ihr Hirn gebrannt haben! ;)
Und irgendwie wirkte sich das auf unsere gesamte Beziehung/Bindung aus - seit ich eher freiwillig angebotenes belohne, als etwas zu fordern und dann Druck aufzubauen, haben wir keinen einzigen unentspannten Spaziergang mehr gehabt! Noch nicht mal mehr einen Moment, in dem sie großartig unaufmerksam war oder mich ignorierte... auch offline, dasselbe Spiel! Immer in meiner Nähe, immer aufmerksam! Und auch sonst im Alltag, plötzlich ist sie schmußig und anhänglich, liegt die halbe nacht auf mir drauf, und bietet "gerne" Nähe an um nicht zu sagen, dass sie die auch irgendwo einfordert- aber mein Gott, wieso nicht - ist ja nicht so, dass ich nicht gerne einen Schmußebär an meiner seite habe...
scheint so, als wäre das "Selbstständigkeitssyndrom" nicht allzu selten...
lg
 
freiwillig angebotenes

Die Lernforscher haben sogar heraus gefunden, und nicht nur bei Ratten, dass selbst erarbeitetes Verhalten, wenn es korrekt bestärkt wird, viel nachhaltiger gespeichert wird als beigebrachtes. Das sog. Shaping.

Schön zu lesen Frauchen von Akita, dass es "sogar" bei deinem Huskymischling zu einer so engen Bindung gekommen ist. Ich weiß aus Erfahrung, dass es bei denen etwas schwieriger ist als bei z.B. einem Labbi.
Der Husky-Jagdhund-Mix-Rüde, den ich gut kannte, lebte sehr in seiner Hundewelt, die Menschenwelt war ihm meist eher lästig.

LG
JoJu
 



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