Ethik in der Hundeanschaffung

Ich habe den Eindruck, hier wird Egoismus von vielen gleichgesetzt mit schlechten Bedingungen fürs Tier.
Es geht aber doch einzig um die Motivation für die "Anschaffung", nicht um eine egoistische Haltung, die die Bedürfnisse des Hundes ignoriert.
 
Klar ist es gewisse Maße egoistisch ein Tier anzuschaffen.
Ich persönlich würde aber auch nur Tiere anschaffen wo ich weiß, dass sie an Menschen gewöhnt sind und sich trotzdem noch halbwegs gerecht leben können.
Ich würde mir kein Fisch im Glas halten, weil ich finde dass das nicht artgerecht ist.

Trotzdem schaue ich, was das Tier will.
Jaano zb. Habe ich für hundesport geholt. Als Welpe geprägt, Turnier fertig gemacht, bh bestanden... und als es nach der winterpause auf Turnier ging war es zu viel. Er kam damit nicht zurecht und hat sich nicht wohlgefühlt. Ich hätte das ewig trainieren können, dass er es aushalten muss bzw kann. Aber dieses harte Training und das aufzuzwingen wollte ich nicht. Also blieb er meist zuhause, wenn wir auf Turnier gegangen sind. Waren eh weniger weil baasies gegenüber aiden nicht so viel Spaß hatte. Manche fand er mega und da sind wir hin. Ab und zu hatte er Spaß aber nicht ständig. Klar hätte ich ihn auch triebiger machen können will ich aber nicht. Er soll Spaß dran haben und nicht weil er am Ende auf sein suchtmittel wartet....
 
Es ist nicht jeder Hund dafür geeignet. Da muss man dann eben darauf verzichten. Ich habe z.B. den Hundesport bei meinem Hund als Therapiemittel erfolgreich eingesetzt. Es kommt eben immer auf den Hund an.
 
Ich habe den Eindruck, hier wird Egoismus von vielen gleichgesetzt mit schlechten Bedingungen fürs Tier.
Es geht aber doch einzig um die Motivation für die "Anschaffung", nicht um eine egoistische Haltung, die die Bedürfnisse des Hundes ignoriert.
Oft werden sie aber ignoriert. Aber deshalb sollte man doch nicht alle Tierfreunde als Egoisten darstellen. Sicher gibt es die auch, es sind doch aber nicht alle Egoisten.
 
Aber deshalb sollte man doch nicht alle Tierfreunde als Egoisten darstellen. Sicher gibt es die auch, es sind doch aber nicht alle Egoisten.
Man sollte generell nicht aus der eigenen Situation auf Allgemeingültigkeit schließen.

Ich empfehle in dem Zusammenhang mal diesen Aufsatz zu lesen: https://www.google.com/amp/s/amp.issuu.com/freiekreatur/docs/denkraum_nr_5_web_es/s/10567375
Hier geht es darum, ob man ohne Egoismus seine Verantwortung leben sollte.
 
OT
Leider haben die Begriffe/Bezeichnungen "Egoismus und Altruismus" im Laufe der Zeit beide eine "zugespitztere" Bedeutung erhalten, hauptsächlich durch unbedachtes und sicher oft auch gewolltes Benutzen in (hoch)emotionalen Situationen.

Egoismus allgemein >"allgemeine Bezeichnung für eigennützige Verhaltensweisen oder Einstellungen, die den eigenen Vorteil als Grundlage für das Handeln haben".
Egoismus philosophisch > "Lehre oder Anschauung, nach der alles (egoistische), auch das altruistische Handeln, auf Selbstliebe beruht".


Wenn ich die beiden Wörter "eigennützig" und "Selbstliebe" für mich versuchsweise nicht emotional, sondern rein rational definiere, fallen die Attribute bzw Bewertungen "gut oder schlecht" weg. Zurück bleiben zwei Begriffe, die mMn leider - aus welchen Gründen auch immer (Moral, Ethik ?) - eine negative Konnotation erhalten haben. Ich denke, zu Unrecht.
OT
 
Ich persönlich mag den Auslandstierschutz nicht leiden. Ich finde nicht, dass irgendein Problem gelöst wird, wenn diese armen Seelen in großer Zahl nach Deutschland geholt werden.
Besser wäre es doch, die Ursache im jeweiligen Herkunftsland anzugehen und ich habe das Gefühl, genau das kommt dabei viel zu kurz.

Ich habe bei Besitzern solcher Auslandshunde (oder allgemein Tieren aus schlechten Verhältnissen) häufig das Gefühl, dass es darum geht sich mit dieser "Rettung" zu rühmen und schlechte Erziehung mit "was der alles erlebt haben wird!" herunterzureden.
Sicher, es sind nicht alle so, aber die, die so sind, werden auch nie müde, dir die Geschichte ihres Hundes noch zum drölften Mal zu erzählen mit allen ekelhaften Misshandlungsdetails - egal, ob man das wissen möchte oder nicht.

Im Grunde genommen finde ich es aber durchaus schön, wenn einem Hund eine zweite Chance gegeben wird. Ich gönne jedem Tierheimhund ein schönes Zuhause und finde es total toll, dass es Menschen gibt, die sich diesen Tieren annehmen. Für mich persönlich wäre das mit vielen Wenns und Abers verbunden.

Genau deshalb habe ich mich für einen Züchterhund entschieden: Ich weiß, was ich bekomme. Wenns nicht gerade eine Plattnase ist, kann ich auch ganz nebenbei die kontrollierte und gewissenhafte Zucht von gesunden Tieren unterstützen.
 
OT
Besser wäre es doch, die Ursache im jeweiligen Herkunftsland anzugehen und ich habe das Gefühl, genau das kommt dabei viel zu kurz.
Wie willst du (als Tierschutzverein) dagegen angehen?
Die Gesetze und oft die Einstellungen der Menschen gegegenüber den Tieren ist eine ganz andere als in Deutschland

Ich gönne jedem Tierheimhund ein schönes Zuhause und finde es total toll, dass es Menschen gibt, die sich diesen Tieren annehmen.
Viele Hunde die in den deutschen Tierheimen sind, haben gar keine großartig negative Vorgeschichte.
Bei vielen ist es so, dass die Tiere aus Gründen wie Scheidung und damit verbunden volle Berufstätigkeit, plötzlicher Wechsel ins Altenheim, die Besitzer sind verstorben etc.pp) im Tierheim landen.. Davor waren sie Familienmitglieder
OT Ende
 
Wie willst du (als Tierschutzverein) dagegen angehen?
Die Gesetze und oft die Einstellungen der Menschen gegegenüber den Tieren ist eine ganz andere als in Deutschland
Wenn keiner mal anfängt, wird es auch nie anders werden. War doch auch in Deutschland nicht schon immer so.
Was genau die richtige Vorgehensweise im jeweiligen Land ist, müssen sich diese Leute schon selbst überlegen. Man gründet so einen Verein doch in der Regel um etwas zu bewegen.
Da ich in Deutschland lebe, bewegen mich die Gesetze und Einstellungen zum Tierschutz in diesem Land. Was in Spanien oder Bulgarien los ist, ist nicht mein Thema.
 



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