Eine Frage der Moral?

Liz

Erster Hund
Luna, Mischling
Ich mache mir schon seit einigen Tagen Gedanken zu dem folgenden Thema und wüsste gerne mal, wie ihr das seht...

In unserem Städtchen sehe ich immer wieder ein Ehepaar mit einem Hund, der degenerative Myelopathie hat. Als der Hund noch halbwegs laufen konnte habe ich die HHin mal gefragt, was der Hund denn hat, daher weiß ich das. Ganz lange habe ich die Besitzer mit dem Hund dann nicht mehr gesehen. Vor gut 2 Wochen das erste Mal wieder.
Der Hund hat nun anscheinend die komplette Hinterhand gelähmt. Mit den Vorderbeinen kann er noch laufen. Der Hund hat immer ein Geschirr an und nun noch ein "Geschirr" für die Hinterhand. Die Hinterhand des Hundes wird nun komplett von den Hundehaltern getragen. Die Hinterbeine des Hundes sind an diesem Geschirr mit zwei Bändern befestigt, damit der Hund sie nicht hinterherschleift.
Beim letzten Mal habe ich gesehen, dass der Hund die Oberseite einer Hinterpfote wund hatte. Ich denke das kam eben davon, dass das Bein halt doch ab und an hinterher geschliffen wird.

Mit tut das so furchtbar leid, wenn ich das sehe. Einerseits kann ich die Besis verstehen... Wann ist es Zeit den Hund gehen zu lassen, wenn er keine Schmerzen hat und erstmal gar nicht merkt was mit ihm los ist? Diese Krankheit schleicht sich ja auch ein...
Andererseits ist das doch kein Leben mehr... Ich denke, dass der Hund mit ziemlicher Sicherheit inkontinent ist und er kann sich ja nun kaum noch von alleine fortbewegen... Das muss doch ganz schlimm für den Hund sein.

Was denkt ihr darüber? Finde das so schlimm traurig irgendwie...
 
Sehr schwer, sehr sehr sehr schwer, aber ich glaube, ich würde ihn laufen lassen. Wenn ich sehe, wie unsere Kleine gerne herumläuft und so... Ich würde sie gehen lassen!
 
Kann man ganz schlecht sagen. Bei Felix stand ich auch mal kurz vor der Entscheidung als er seinen Bandscheibenvorfall hatte. Kein Ahnung wie ich im Notfall entschieden hätte.
 
WARUM - ich stellte die Frage schon einmal - nicht auch einem TIER gestatten, eine Weile zu leiden oder mit Einschränkungen zu leben?
So arg schnell - ZU schnell oft, wie ich finde - ist man mit dem Thema "Einschläfern" bei der Hand -aber AUCH Tiere mit einem handicap leben doch u.U.noch GERN!
 
@Lissy

Jein. Ich kann Deine Gedankengänge nachvollziehen. Wenn der Hund, siehe den Link, noch Lebensqualität hat, dann sollte man durchaus Dinge wie Rollwagen in Betracht ziehen. Manchmal sind es nur unsere Vorstellungen, die aus falschem Mitleid solche sachen ablehnen. Ich denke, es kommt auf den Einzelfall an. Degenerative Myelopathie ist definitiv nicht heilbar, aber auch nicht schmerzhaft.
 
@Lissy: Warum Daumen runter? Irgendwie will mir das nur einfach nicht aus dem Kopf gehen, wie gesagt: Ich weiß nicht was ich tun würde...
Zumal ich das ja auch schlecht einschätzen kann, wie es dem Hund denn nun wirklich geht. Hat er noch Freude am Leben? Das können wohl bestenfalls die Besis wissen.

Finde das Thema nur wirklich schwierig...

Das mit dem Rolli für Hunde finde ich übrigens ziemlich cool, voraus gesetzt der Hund kommt damit klar.
 
Ich denke das ist kein Thema zum Diskutieren. Jeder Hundebesitzer versucht nach besten Gewissen und Wissen für sein Tier Entscheidungen zu treffen(zumindest die meisten), oft unterstützt von Tierärzten. Ich denke der Hund hat seine Berechtigung noch zu leben und oft sieht sowas schlimmer aus als es ist.
Ich lebe ja unter anderem mit einem Dreibein, nicht vorstellbar dass sie nicht leben sollte, nur weil sie behindert ist. Wegen unserer kleinen Dreibeinerin bin ich im behinderte-hunde-forum unterwegs, da liest und siehst du die verschiedensten Krankheiten und Behinderungen, alle Hunde sind auf ihre Art glücklich, und die Entscheidung zur Erlösung wird auch dort wenn nichts mehr geht getroffen.
Was unsere Maus angeht, uns wird man auch bald Tara stützend gehen sehn, sie muß hinten operiert werden(vorne fehlt ein Bein), da sie den Oberschenkelhalskopf entfernt bekommt(veralteter Trümmerbruch). Das wird eine harte Zeit für uns alle, aber kein Tierarzt hat überhaupt in Erwägung gezogen sie einzuschläfern, und ich auch nicht. Sie ist erst 1,5 Jahre alt, stark und lebensfroh.
 
Warum sollte man denn nicht darüber reden? Man kann hier doch z.B. auch Möglichkeiten für behinderte Hunde benennen (z.B. Rolli, da ich mich noch nie näher mit dem Thema beschäftigt habe wusste ich gar nicht, dass es sowas überhaupt gibt).

Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die schwere Zeit und dass eure Tara sich gut damit arrangieren kann.
 
Drüber reden schon, nur was ich nicht mag ist wenn dann eine Riesendiskussion über den Unsinn solcher Aktionen entsteht. Weisst du wie ich meine? Der Tierarzt gestern erzählte uns dass in der Großstadt Leute mit dreibeinigen Hunden teilweise regelrecht beschimpft werden als Tierquäler. Das find ich heftig.
 



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