Eigenständiger Hund?

Hallo Kati1996

Ich muss mich mal verbessern;

Was ich da abgedruckt habe ist die Rassebeschreibung vom VDH.Habe mich mal belesen und im Rassestandart des FCI oder wie die heissen,steht nichts von Selbstständigkeit.😔
 
Ne, im Standard steht "Hund von guter Führigkeit".

Ich vermute sehr stark, der Hinweis auf die "nicht mangelnde Selbstständigkeit" in der Rassebeschreibung (welche ein Werbetext ist, kein Zuchtstandard, der Unterschied ist schon allgemein klar, oder?) ist eine vorsichtige Warnung, dass ein Border sich das 30-Teile-Puzzle selber macht, vielleicht aus Herrchens Lieblingskrawatte, wenn ihm keines zur Verfügung gestellt wird (siehe Rütters Langenscheidt Deutsch-Hund, Tagebuch eines Border Collies...)
 
Hallo

Also als Laie kann man ja nicht immer alles wissen.Bis gestern wusste ich zu Beispiel nicht das der VDH im Bezug auf den Rassestandard des Bordercollie überhaupt keinen Einfluss hat. Das ist im BDRG zB. ganz anders.Aber ich habe mich ja auch im letzten Beitrag verbessert.
😇
 
@Lahoretaube, ok, wenn er das an der Voliere nur macht, wenn du drin bist und sonst am Tag gar nicht, dann finde ich es nicht schlimm.

Auf viele der Rassestandards, im Bezug auf die Auslastung, kann man keinen großen Wert legen.
Dass man seinen Border jeden Tag körperlich und geistig bis zur Höchstform auslasten muss ist Unsinn.
Ruhe ist bei denen das a und o - aber das ist hier ja nicht Thema.
 
Also, sollte sich irgendjemand aus den Weiten des Netzes hier informieren wollen, halten wir mal fest:
Wenn Rassen als "eigenständig" beschrieben werden, sind trotzdem häufig sehr unterschiedliche Dinge damit gemeint.

Rassen, die in ihrer Geschichte zur eigenständigen Arbeit gezüchtet wurden (Herdenschützer, Bulldoggen, Jagdhunde ohne Führereinfluss...) hinterfragen Kommandos gerne, wollen von deren Sinnhaftigkeit überzeugt werden und sind in der Regel nicht zu Wiederholungen oder sehr exakter Ausführung zu motivieren. Hier wird dem Halter viel Einsatz und Überzeugungsarbeit abverlangt um ein zuverlässiges Befolgen von Kommandos zu gewährleisten. Der Gehorsam ist wenig ausgeprägt.

Rassen, die auf Kooperation mit dem Menschen gezüchtet wurden (Hüter, Jagdhunde unter Führereinfluss...) sind grundsätzlich deutlich kooperationsbereiter und leichter zu motivieren. In gewissem Sinne auch leichtführiger. Sie lassen sich auch leichter zur exakten Arbeit und mehreren Wiederholungen animieren. Trotzdem mag es zu Entscheidungen kommen, die nicht im Sinne des Halters sind. Ein guter Gehorsam gleicht das in der Regel aber in einem Maße aus, dass es im Alltag dadurch zu wenigen Problemen kommt.
 
Ich glaube, es gibt auch zwei wichtige Gründe, warum über dieses Them auch gesprochen werden muss

1. Jeder, der sich vor der Anschaffung eines Hundes über mögliche Rassen informiert, sollte einigermaßen realistisch einschätzen können, ob das Wesen der Rasse wirklich zu einem passt.
Wenn ein Mensch gerne die Kontrolle hat oder einen unproblematischen Hund braucht, dann wird er mit einem Hund, der kaum kooperativ ist, vermutlich nicht glücklich werden.
Genauso gibt es Typen von Menschen, die einen ständig abfragenden Hund, der genaue Vorgaben braucht, nicht aushalten.

2. Falsche Selbsteinschätzung und falsche Einschätzung durch andere.
Für mich war immer klar, mein Hund wird top erzogen sein.... und dann kamen wir auf die irrsinnige Idee, uns einen Windhund zu holen.
Man sieht, bei den anderen Hundehaltern im Verein klappt alles. Bei einem selbst klappt nichts. Man ist frustriert, man wird belächelt. Und dummerweise wird man immer von den Leuten belächelt, die einen Labbi, Aussi oder Sheltie führen.
Man hat einfach nicht dieselben Voraussetzungen, aber man denkt, man wäre unfähig. Und die anderen denken das auch und lassen es einem spüren.
Auch die Trainer denken man ist einfach zu blöd.
Kein einziger Trainer hat mir jemals gesagt: du hast einen eigenständigen Hund, da ist das schwierig.
Ganz im Gegenteil. Wenn man sagt: "Das liegt an der Rasse und wir brauchen da länger, oder es wird nicht so exakt werden", dann heißt es, man würde nur Ausreden erfinden.
Das ist eine ganz schwierige Situation, weil man frustriert ist und die Schuld bei sich oder dem Hund sucht, anstatt wirklich auf die Gegebenheiten einzugehenund zielführend zu arbeiten. Man beißt sich an einem Ideal fest, dass für dieses Team einfach von den Voraussetzungen her nicht erreichbar ist.
Und genau das frustriert meiner Erfahrung nach Halter von eigenständigen Hunden so sehr. Dass egal was man mit seinem Hund erreicht hat und wie viel Zeit und Mühe es gekostethat, es steht immer ein WTP Hundehalter daneben der laut tönt, sein Hund hätte das schon viel früher und viel besser gekonnt.
 
Und genau das frustriert meiner Erfahrung nach Halter von eigenständigen Hunden so sehr. Dass egal was man mit seinem Hund erreicht hat und wie viel Zeit und Mühe es gekostethat, es steht immer ein WTP Hundehalter daneben der laut tönt, sein Hund hätte das schon viel früher und viel besser gekonnt.

Naja, kommt ja auch drauf an, ob man sich davon frustrieren läßt. 😉

Wobei ich nicht behaupten will, ich wäre nie gefrustet gewesen. Und von Kommentaren genervt. Aber meine persönliche Schmerzgrenze liegt da ziemlich hoch und ich kann vieles einfach abprallen lassen.
 
@Dalila und @Schnaufnase haben das nochmal schön auf den Punkt gebracht was ich aussagen wollte und @Hermelin hat es sehr schön zusammen gefasst so sich so ein komplexes, extrem nuanciertes Thema zusammen fassen lässt.

Den einzigen Satz dem ich mich nicht 100% anschließe ist dieser hier

Ein guter Gehorsam gleicht das in der Regel aber in einem Maße aus, dass es im Alltag dadurch zu wenigen Problemen kommt.

einfach weil ich sehr viele Hunde kenne die fast schon extrem im Kommando stehen und im Alltag gibt es trotzdem Probleme und andere haben 0 Gehorsam (zumindest im Bezug auf das Befolgen von Kommandos) und der Alltag klappt trotzdem problemlos.

@Karojaro Rottweiler sind ja praktischerweise dazu gezüchtet Rinder davon abzuhalten Schaden anzurichten. 🙂
Find ich cool das Aslan dazu auch die Möglichkeit hat. Dürfte inzwischen vielleicht sogar weltweit nahezu einmalig sein. 👍

1. Jeder, der sich vor der Anschaffung eines Hundes über mögliche Rassen informiert, sollte einigermaßen realistisch einschätzen können, ob das Wesen der Rasse wirklich zu einem passt.
Wenn ein Mensch gerne die Kontrolle hat oder einen unproblematischen Hund braucht, dann wird er mit einem Hund, der kaum kooperativ ist, vermutlich nicht glücklich werden.
Genauso gibt es Typen von Menschen, die einen ständig abfragenden Hund, der genaue Vorgaben braucht, nicht aushalten.

Letzter Satz trifft auf mich zu. Hab ich erst durch Luke erkannt der beide Wesen in sich vereint und ich gestehe das es mich irgendwann wirklich anfängt zu stören wenn er auf einen Reiz von mir wartet. Und ich habs mit reizen ja durch die Epi über die Jahre wirklich nicht übertrieben sprich ihn auf keinen Fall irgendwie zu nem Junkie diesbezüglich gemacht.

Kein einziger Trainer hat mir jemals gesagt: du hast einen eigenständigen Hund, da ist das schwierig.

Ging mir ähnlich.

Trainer 1-3 (jeweils alles Chefs der eigenen Hundeschule) haben Luke als unerziehbar, übertrieben dominant und was weiß ich nicht noch alles bezeichnet. Die erste Trainerin im Hundesportverein meinte ich würde mich nicht genug bemühen. Alles meine Schuld usw.
Die Agitrainerin (und Berger-Halterin) sah das völlig anders und kam darüber mit meiner Begleithundetrainerin regelrecht ins streiten obwohl die beiden, so wie ich das mitbekommen hatte, privat sehr eng befreundet sind (bzw. damals waren ist ja über 10 Jahre her).
Sie war die erste die von Trainerseite sowohl für mich als auch für Luke keinen massiven Druck aufgebaut hat. Sie hat auch Druck gemacht und wollte Fortschritte ganz klar. Aber sie nahm luketypische Situationen auch mit Humor und verglich es dann auch gerne mit ihrem eigenen Clown.😄
Und das obwohl mich alle Trainer von vorne herein ob dieser Mischung bemitleideten.🤪
 



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