Hallo Foris!
Meine heißgeliebte ungarische Bracke (wahrscheinlich ein kleinläufiger Erdely Kopo) hat mich dazu gebracht, mich hier anzumelden. Am besten erzähle ich mal von anfang an...
Vor etwa einem Jahr beschloss ich, endlich wieder einen Hund in mein Leben treten zu lassen. Seit meiner Kindheit war immer ein Hund im Haus und inzwischen lässt mir mein Studium auch genug Zeit, um mich wieder um einen Hund zu kümmern.
Mein Wunsch war, ein älteres Tier aus dem Tierheim aufzunehmen. Nach einiger Zeit trafen mein Freund und ich auch auf den perfekten Kandidaten für uns: Buff, offiziell ein Schäferhund-Bracke-Mix, angeblich 10-12 Jahre alt.
Buff bestach vor allem dadurch, dass er super verträglich mit Katzen ist (zum Zeitpunkt seines Einzuges wohnte bereits eine schnurrende Fellnase bei uns, dieses Frühjahr ist unvermutet ein kleines Kitten dazugekommen.) Er ignoriert Katzen im wesentlichen, schnüffelt interessiert an unserer Großen, wenn sie von draußen kommt und ist sogar sehr tolerant der Kleinen gegenüber, wenn diese über ihn springt oder an seinen Fressnapf will. Er knurrt, wenn es ihm zuviel wird, ggf. etwas lauter, wenn die Kleine sich nicht gleich zurückzieht und wenn sie weiter beharrlich bleibt, bufft er sie kurz an, was dann spätestens reicht, um sie wegzuscheuchen.
Alles in allem freut mich dieser "höfliche" Umgang mit den Katzen enorm, also dass er erst durch leises, dann vernehmlicheres Knurren seinen Unmut äußert, und höchstens ein kleines Bellen kommt, wenn es ihm wirklich zu viel wird. Tendenziell geht er der kleinen Katze auch aus dem Weg, wenn sie ihn nervt und besteht nicht bis ins letzte darauf, sie zu verscheuchen.
Leider ist es im Umgang mit anderen Hunden das komplette Gegenteil:
Buff scheint nicht im geringsten Interesse an sozialen Kontakten zu Artgenossen zu haben. An der Leine führt er sich auf, wie ein Irrer, sobald er einen anderen Hund sieht. Na gut, dachten wir uns, an der Leine ist das ja auch nicht allzu ungewöhnlich. Also haben wir mehrere Versuche gestartet, ihn im freien Feld mit Artgenossen zu konfrontieren. Das erste Mal in einem großen, parkartigen Gebiet, in dem viele Hundebesitzer ihre Tiere laufen lassen.
Buff blieb soweit in unserer Nähe, nahm Kontakt mit ein, zwei Artgenossen auf - und stürzte sich dann unvermittelt auf einen Hund, der ihm noch nicht einmal zu Nahe gekommen war. Der andere Hund warf sich sofort auf den Rücken, woraufhin Buff ihm sofort an die Kehle ging. Ob er wirklich gleich zubeißen wollte (wonach es aussah) oder ihn nur bedrohlich "halten" wollte, wissen wir nicht genau, da mein Freund Buff von dem anderen Hund gerissen hat, bevor evtl. zubeißen konnte. Es war beängstigend, dass Buff die Unterwürfigkeit des anderen dahingehend nutze, ihm sofort an die Kehle zu gehen...
Wir haben noch ein paar Mal versucht, ihn mit anderen Hunden laufen zu lassen, immer mit ähnlichen Ergebnis: Auf irgendeinen Hund stürzt er sich, scheinbar grundlos, drauf, sobald sich der andere unterwirft, versucht er, ihn in die Kehle zu beißen. Ein Bekannter riet uns, ihn doch einmal mit einer größeren Gruppe, die sich gut kennt, laufen zu lassen, da diese i.d.R. aufeinander achten würden, wenn ein Neuling Stunk macht.
Das Ergebnis war, dass Buff etwa 5 Minuten mit der Gruppe mitlief, dann einen Hund leicht abdrängelte und als dieser etwas von den anderen entfernt war, ihn heftig attackierte. Der Angegriffene konnte sich befreien, woraufhin Buff ihn jagte, bis wir dazwischen gehen konnten. Es war bestürzend, meinen Hund, mit einem weißen Fellbüschel am Maul, einem weißen Hund hinterherhetzen zu sehen, der panisch flüchtete. Zum Glück ist (wiedermal) nichts schlimmes passiert.
Von da an war für uns aber klar, dass Buff leider nicht von der Leine kann, solange andere Hunde in der Nähe sein könnten. Wir gehen zwar ab und an ins Feld (wo wir mehrer Kilometer Sicht haben) und lassen ihn laufen, aber im wesentlichen lassen wir ihn an der Langlaufleine.
Von Buffs Vergangenheit ist nicht viel bekannt, außer, dass er in Ungarn von der Straße geholt wurde, dann ein Jahr in der Obhut eines bekannten Pharma-Unternehmens verbrachte (wo eine neue Wurmkur an ihm getestet wurde) und dann nach Deutschland ins Tierheim kam. Er befand sich noch nicht lange in dem hiesigen Tierheim, (etwa 2 Wochen) d.h. die Pfleger dort hatten noch nicht viel Erfahrung mit ihm. Was sicher ganz gut so war, denn er war dort noch nicht mit anderen Hunden im Freilauf und ich befürchte, dass er ganz schnell das Etikett "schwer vermittelbar" bekommen hätte...
Nun meine Frage: Woher könnte diese Aggressivität (falls es sich überhaupt darum handelt) gegen Artgenossen kommen?
Ich versteh das Verhalten von Buff einfach nicht.
Den Nachbarshund bei uns kennt er inzwischen auch ganz gut (vom Sehen an der Leine) und manchmal ignoriert er ihn sogar, wenn wir uns draußen begegnen; oder aber, er regt sich auf, wie bei jedem anderen Hund auch.
Sein Verhalten anderen Hunden gegenüber ist einfach unberechenbar; das ist schade, weil ich inzwischen auch jede Hoffnung aufgegeben habe, mit Buff zusammen Freunde zu besuchen, die einen Hund haben, da ich nicht glaube, dass er zurückhaltender wäre, wenn er in das Revier eines anderen käme.
Ich frage mich, ob Buff wirklich aggressiv ist oder vielleicht einfach unsicher im Umgang mit anderen Hunden; oder ob er einfach einen an der Waffel hat aufgrund seines früheren Straßenlebens...wäre für Einschätzungen von erfahrenen Hundemenschen dankbar!
Ach, nach Einschätzung des Tierarzt könnte Buff genauso gut 7 wie 12 Jahre sein, da er körperlich topfit ist. Ihm fehlen allerdings die rechten Fangzähne (er hat "Doppelreißzähne", also Fangzahn und noch mal einen kleinen Fangzahn direkt dahinter); die sind abgebrochen, vielleicht ein böser Tritt o.ä.. Könnte sich der Hund dadurch vielleicht behindert fühlen und das seine Aggression/Unsicherheit steigern? (Wahrscheinlich ein dummer Gedanke...)
Ui, ist ja lang geworden! Vielen dank fürs Lesen schon mal und natürlich für Antworten!
Gruß
Miri
Meine heißgeliebte ungarische Bracke (wahrscheinlich ein kleinläufiger Erdely Kopo) hat mich dazu gebracht, mich hier anzumelden. Am besten erzähle ich mal von anfang an...
Vor etwa einem Jahr beschloss ich, endlich wieder einen Hund in mein Leben treten zu lassen. Seit meiner Kindheit war immer ein Hund im Haus und inzwischen lässt mir mein Studium auch genug Zeit, um mich wieder um einen Hund zu kümmern.
Mein Wunsch war, ein älteres Tier aus dem Tierheim aufzunehmen. Nach einiger Zeit trafen mein Freund und ich auch auf den perfekten Kandidaten für uns: Buff, offiziell ein Schäferhund-Bracke-Mix, angeblich 10-12 Jahre alt.
Buff bestach vor allem dadurch, dass er super verträglich mit Katzen ist (zum Zeitpunkt seines Einzuges wohnte bereits eine schnurrende Fellnase bei uns, dieses Frühjahr ist unvermutet ein kleines Kitten dazugekommen.) Er ignoriert Katzen im wesentlichen, schnüffelt interessiert an unserer Großen, wenn sie von draußen kommt und ist sogar sehr tolerant der Kleinen gegenüber, wenn diese über ihn springt oder an seinen Fressnapf will. Er knurrt, wenn es ihm zuviel wird, ggf. etwas lauter, wenn die Kleine sich nicht gleich zurückzieht und wenn sie weiter beharrlich bleibt, bufft er sie kurz an, was dann spätestens reicht, um sie wegzuscheuchen.
Alles in allem freut mich dieser "höfliche" Umgang mit den Katzen enorm, also dass er erst durch leises, dann vernehmlicheres Knurren seinen Unmut äußert, und höchstens ein kleines Bellen kommt, wenn es ihm wirklich zu viel wird. Tendenziell geht er der kleinen Katze auch aus dem Weg, wenn sie ihn nervt und besteht nicht bis ins letzte darauf, sie zu verscheuchen.
Leider ist es im Umgang mit anderen Hunden das komplette Gegenteil:
Buff scheint nicht im geringsten Interesse an sozialen Kontakten zu Artgenossen zu haben. An der Leine führt er sich auf, wie ein Irrer, sobald er einen anderen Hund sieht. Na gut, dachten wir uns, an der Leine ist das ja auch nicht allzu ungewöhnlich. Also haben wir mehrere Versuche gestartet, ihn im freien Feld mit Artgenossen zu konfrontieren. Das erste Mal in einem großen, parkartigen Gebiet, in dem viele Hundebesitzer ihre Tiere laufen lassen.
Buff blieb soweit in unserer Nähe, nahm Kontakt mit ein, zwei Artgenossen auf - und stürzte sich dann unvermittelt auf einen Hund, der ihm noch nicht einmal zu Nahe gekommen war. Der andere Hund warf sich sofort auf den Rücken, woraufhin Buff ihm sofort an die Kehle ging. Ob er wirklich gleich zubeißen wollte (wonach es aussah) oder ihn nur bedrohlich "halten" wollte, wissen wir nicht genau, da mein Freund Buff von dem anderen Hund gerissen hat, bevor evtl. zubeißen konnte. Es war beängstigend, dass Buff die Unterwürfigkeit des anderen dahingehend nutze, ihm sofort an die Kehle zu gehen...
Wir haben noch ein paar Mal versucht, ihn mit anderen Hunden laufen zu lassen, immer mit ähnlichen Ergebnis: Auf irgendeinen Hund stürzt er sich, scheinbar grundlos, drauf, sobald sich der andere unterwirft, versucht er, ihn in die Kehle zu beißen. Ein Bekannter riet uns, ihn doch einmal mit einer größeren Gruppe, die sich gut kennt, laufen zu lassen, da diese i.d.R. aufeinander achten würden, wenn ein Neuling Stunk macht.
Das Ergebnis war, dass Buff etwa 5 Minuten mit der Gruppe mitlief, dann einen Hund leicht abdrängelte und als dieser etwas von den anderen entfernt war, ihn heftig attackierte. Der Angegriffene konnte sich befreien, woraufhin Buff ihn jagte, bis wir dazwischen gehen konnten. Es war bestürzend, meinen Hund, mit einem weißen Fellbüschel am Maul, einem weißen Hund hinterherhetzen zu sehen, der panisch flüchtete. Zum Glück ist (wiedermal) nichts schlimmes passiert.
Von da an war für uns aber klar, dass Buff leider nicht von der Leine kann, solange andere Hunde in der Nähe sein könnten. Wir gehen zwar ab und an ins Feld (wo wir mehrer Kilometer Sicht haben) und lassen ihn laufen, aber im wesentlichen lassen wir ihn an der Langlaufleine.
Von Buffs Vergangenheit ist nicht viel bekannt, außer, dass er in Ungarn von der Straße geholt wurde, dann ein Jahr in der Obhut eines bekannten Pharma-Unternehmens verbrachte (wo eine neue Wurmkur an ihm getestet wurde) und dann nach Deutschland ins Tierheim kam. Er befand sich noch nicht lange in dem hiesigen Tierheim, (etwa 2 Wochen) d.h. die Pfleger dort hatten noch nicht viel Erfahrung mit ihm. Was sicher ganz gut so war, denn er war dort noch nicht mit anderen Hunden im Freilauf und ich befürchte, dass er ganz schnell das Etikett "schwer vermittelbar" bekommen hätte...
Nun meine Frage: Woher könnte diese Aggressivität (falls es sich überhaupt darum handelt) gegen Artgenossen kommen?
Ich versteh das Verhalten von Buff einfach nicht.
Den Nachbarshund bei uns kennt er inzwischen auch ganz gut (vom Sehen an der Leine) und manchmal ignoriert er ihn sogar, wenn wir uns draußen begegnen; oder aber, er regt sich auf, wie bei jedem anderen Hund auch.
Sein Verhalten anderen Hunden gegenüber ist einfach unberechenbar; das ist schade, weil ich inzwischen auch jede Hoffnung aufgegeben habe, mit Buff zusammen Freunde zu besuchen, die einen Hund haben, da ich nicht glaube, dass er zurückhaltender wäre, wenn er in das Revier eines anderen käme.
Ich frage mich, ob Buff wirklich aggressiv ist oder vielleicht einfach unsicher im Umgang mit anderen Hunden; oder ob er einfach einen an der Waffel hat aufgrund seines früheren Straßenlebens...wäre für Einschätzungen von erfahrenen Hundemenschen dankbar!
Ach, nach Einschätzung des Tierarzt könnte Buff genauso gut 7 wie 12 Jahre sein, da er körperlich topfit ist. Ihm fehlen allerdings die rechten Fangzähne (er hat "Doppelreißzähne", also Fangzahn und noch mal einen kleinen Fangzahn direkt dahinter); die sind abgebrochen, vielleicht ein böser Tritt o.ä.. Könnte sich der Hund dadurch vielleicht behindert fühlen und das seine Aggression/Unsicherheit steigern? (Wahrscheinlich ein dummer Gedanke...)
Ui, ist ja lang geworden! Vielen dank fürs Lesen schon mal und natürlich für Antworten!
Gruß
Miri