Dominanz - Wortsinn und Bedeutung in der Gesellschaft und der Hundeerziehung

Ich wollte mich eigentlich nicht mehr äußern, aber das kann und will ich so nicht stehenlassen.


Wer macht das denn? Es obliegt ja jedem selbst ein Wort falsch zu interpretieren. Es ist doch wie mit dem Wort Führer.. Wer das hört und dieses Wort direkt mit Ablehnung wegen dem zweiten Weltkrieg in Verbindung bringt, ist einfach nur selbst schuld.
Deswegen verliert das Wort nicht seine Daseinsberechtigung. Ich bin davon überzeugt das man Wörter schlicht und ergreifend aus reiner Unwissenheit seiner Bedeutung fehlinterpretiert und darauf im allgemeinen keine Rücksicht genommen werden darf. Wer sich bei dem Wort angegriffen fühlt, sollte Nachschlagen..

Das hat nichts mit FALSCHER Interpretation zu tun. Eine Interpretation ist im Normalfall nicht falsch oder richtig, sofern sie begründet ist und überzeugt. Eine Interpretation wird in den meisten Fällen über Erfahrung begründet und NICHT über "selber schuld!". Wenn du mit Überlebenden des 2. WK sprichst, dann nennst du es "selber Schuld", dass das Wort Führer negativ behaftet ist? Und reine Unwissenheit, weil sie es in der Wortbedeutung nutzen? Du bezeichnest diese Leute als "dumm", obwohl sie vom Prinzip her Recht haben! Und sie HABEN Recht damit! Es ist keine Fehlinterpretation, denn DER Führer hat sich selbst als Führer bezeichnet. Sprich: Es ist schlichtweg eine andere Interpretation!

Nimm als Beispiel die bekannten "Teekesselchen" Spiele. Ich erkläre dir lang und breit etwas über die tolle weiße Blume und schwärme davon, du schenkst mir ne weiße Rose, die ich total hässlich finde. FALSCH interpretiert, nur weil ich von meinem perfekt gezapften Bier spreche oder schlichtweg ANDERS?

Verstehst du, was ich meine? Darum wird auch Dominanz ANDERS interpretiert- je nach Vorerfahrung. Vielleicht sagt die der hermeneutische Zirkel etwas? Der in etwa erklärt, was ich meine.
 
Dem kann ich so garnicht zustimmen. Ein Border ist wohl eher devot als ein Kangal, das hat nichts mehr mit der Sozialisierungsphase zutun.

aber selbst innerhalb einer Rasse gibt es "dominatere" Hunde und eher weniger. Aber wenn du sagtst, dass es dominanetere rassen gibt und weniger dominante, dann wäre es ja doch angeboren? Das wäre ja das gegenteil von dem, was Suppentasse meinte. Also Dominanz angeboren oder nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Dominanz ist NICHT angeboren. Dominanz beschreibt beschreibt die Beziehung zweier Dinge zueinander. Das wird nicht vererbt.

Verwechselt man das vielleicht mit Triebstärke, Durchsetzungsvermögen, Reizschwelle und anderen rassetypischen Charaktereigenschaften...!?

Mein Rüde ist (war) ein gutes Beispiel dafür, daß Dominanz keine Charaktereigenschaft ist. Er hat sich anderen Hunden sehr dominant gegenüber verhalten, wenn diese sich dominieren ließen. Es war immer ein Zusammenspiel für diesen jeweiligen Moment. Hat er gemerkt, daß der andere eher devot ist, hat er diesen auch eingeschränkt (im Bewegungsradius z.B.). Traf er auf souveräne Hunde, hat er sich gar nix getraut und war unterwürfig.

Bei ihm war das sehr ausgeprägt...quasi je nach Situation und Gegenüber ein völlig anderer Hund.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Aber wenn du sagtst, dass es dominanetere rassen gibt und weniger dominante, dann wäre es ja doch angeboren? Das wäre ja das gegenteil von dem, was Suppentasse meinte. Also Dominanz angeboren oder nicht?

Wenn ich ganz ehrlich bin: ja, ich denke das ist zum Teil angeboren.
Nun kann man, wie Betty, schreiben, dass es nicht direkt die Dominanz ist, die angeboren ist, sondern ein Zusammenspiel zwischen Aggression, Reizschwelle und Handlungsbereitschaft.
Aber warum so kompliziert machen? Wenn das Zusammenspiel dieser Chraktereigenschaften zur Folge hat, dass der Hund in den meißten Fällen dominant auftritt, dann fällt mir zumindest kein Grund ein, warum ich den Hund nicht als 'angeboren dominant' bezeichnen soll.

Gibt es einen einleuchtenden Grund dafür?
 
Wenn das Zusammenspiel dieser Chraktereigenschaften zur Folge hat, dass der Hund in den meißten Fällen dominant auftritt, dann fällt mir zumindest kein Grund ein, warum ich den Hund nicht als 'angeboren dominant' bezeichnen soll.

"Angeboren dominant" klingt für mich nach einem Absolut-Zustand und vor allem nach einem Ist-Zustand. Der Hund IST aber nicht dominant, sondern verhält sich in bestimmten Situationen so, beziehungsweise verhält sich tendenziell dominant. Und kein Hund kann in jeder Situation dominant sein, es geht schließlich um eine Wechselwirkung.
 
Was aber nicht bedeutet, dass ein Hund nicht als dominant bezeichnet werden kann, nur weil es 'ab und an' in einer Wechselwirkung auftritt.
Menschen sind auch Exzentrisch, Aggressiv, Freundlich, Herzlich usw., ohne dass sie diesen Zustand dauerhaft einnehmen.
Es beschreibt lediglich die Tendenz des Individuums.

Edit: auch bei Menschen sind gewisse Charakterzüge angeboren, wenn auch nicht so ausgeprägt wie beim Hund. Was mMn daran liegt, dass bei Menschen nicht züchterisch selektiert wird.
 
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Hallo,

Ja, Misa...Du sagst es...Charakterzüge...Dominanz ist aber vom Wortsinn her keine Eigenschaft, sondern ein Zustand...eine Beziehung von x zu y.

Die Diskussion ist richtig, richtig interessant mit Euch, muß ich ja mal sagen...:zustimmung:

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
okay, falsch von mir Ausgedrückt. Hier muss man aber auch höllisch aufpassen :happy33:

ich hab zwar Dominanz geschrieben, aber ich meinte die "Neigung zur Dominanz". Bis jetzt hat mir keiner weidersprochen, dass s Hund gib, die eher dominant reagieren oder eher unterwürfig.
Also wovon ist das abhängig?
 
Ich denke zu einem von der Vererbung (ein Labbi z.B. ist in den allermeißten Fällen herzallerliebst freundlich, während ein Herdenschutzhund eher distanziert bis aggressiv ist) und von der Sozialisierung.

Ich sage übrigends auch oft 'Bonnie ist dominant'. Wie sollte ich es auch anders ausdrücken? 'Bonnie ist diejenige, die in vielen Situationen dominanter reagiert'?
Das hört sich komisch an..
 
Hallo,

die Labradore, die ich kenne (und das sind hier nicht wenige), versuchen beinahe jede Begegnung zu dominieren. Eben wegen ihres Images "Everybodys darling" und "immer nett und freundlich"...für mich ein Erziehungsproblem und in diesem Fall auf gar keinen Fall eine Frage der Veranlagung oder der Gene.

Alle hier machen sich bei Begegnungen ausnahmslos groß, stolzieren auf den anderen zu, umkreisen ihn, schränken seine Bewegung ein, legen den Kopf auf Rücken oder Nacken...

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 



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