DCM im Endstadium

Nehmen wir mal an, Simone, Du wärest die Zuchtgewaltige beim Dobermann-Verein.
Du allein würdest entscheiden, wie die DCM bekämpft werden würde (ich weiss, dass das Diktatur wäre, aber in der ehemaligen DDR hatten sie nicht so gute Schäferhunde und Pferde, weil sie allzu demokratisch vorgegangen sind. Was als Schäferhund nicht taugte wurde ausgemerzt (oder kam als Grenzhund an die Kette), was als Pferd nichts taugte kam nach Frankreich in die Wurst oder wurde in die BRD verkauft).

Wie würdest Du zuchtmäßig vorgehen?

Gibt es noch - in welchem Land auch immer - Linien, die DCM-frei sind oder wäre es angezeigt, andere, ähnlich aussehende, Rassen (Rottweiler, Beauceron) einzukreuzen, die DCM damit zurückzudrängen oder im Idealfall auszumerzen und dann wieder auf den ursprünglichen Dobermann zurückzukreuzen.

Als Beispiel für vernünftige Zuchtpolitik nenne ich mal eine Schweisshundrasse, in der auf einmal Epilepsie vorkam. Es ging sehr schnell bis der Zuchtverband raus hatte, dass diese von einem Rüden aus Tschechien kam. Alle Tiere - ausnahmslos alle -, die mit diesem Rüden verwandt waren, wurden mit Zuchtverbot belegt.

Auch da kam der Einwand der künftig zu engen Blutbasis - aber manchmal hat man nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Passiert ist übrigens nichts, nur die Epilepsie ist raus.
 
Schwierig. Erstmal muss DCM im DV als Problem erkannt werden. Das leugnet die Spitze nämlich, dass der Dobermann krank ist.

Dann gibt es das Problem, dass es meines Wissen keine freie Linie mehr gibt. Bei einer Durchseuchung von über 50% auch kein Wunder (Quelle: Uni München).
Outcross ist für mich keine Alternative. Der Erbgang der DCM ist noch völlig unbekannt. Da es auch noch keinen Gentest gibt, wäre das ein Blindflug auf Kosten der Rasseeigenschaften.

Mein Weg aktuell: möglichst alte, gesunde Elterntiere aus Linien die möglichst wenig belastet sind. Und auf einen schnellen Gentest hoffen.
 
*lach

Ja, genau. Ich lass meinen Hund der alle 1000m eine Pause braucht, ne Hündin decken. Kriegt man Toten Rüden von ner Hündin?

Weißt du, nach Tyson kommt garantiert wieder nen Hund. Garantiert wieder nenDobermann. Aus geschallten, möglichst alten Eltern, aus halbwegs gesunden Linien. Und stell dir vor, da wird mit Socherheit der ein oder andere Ahne doppelt sein.
Aus dem Grund der andere Thread.

Warum "möglichst alten Eltern"? Weil man dann sieht, dass sie "gesund alt" geworden sind? Und bevor wieder wer meckert: Rein interessehalber, da ich mich damit null auskenne!
 
Ich glaube, DCM bricht wenn in den jungen Jahren aus und wenn die Tiere bereits älter sind und DCM-unauffällig, ist die Chance groß, dass sie es nicht haben und / oder tragen und demnach gesunde Welpen bringen?! Korrigiert mich, wenn ich das falsch verstanden habe, Blues und Dieter.
 
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[QUO
Mein Weg aktuell: möglichst alte, gesunde Elterntiere aus Linien die möglichst wenig belastet sind. Und auf einen schnellen Gentest hoffen.
TE=Rumpelwicht;727758]Warum "möglichst alten Eltern"? Weil man dann sieht, dass sie "gesund alt" geworden sind? Und bevor wieder wer meckert: Rein interessehalber, da ich mich damit null auskenne![/QUOTE]

das findet man auch in der Berner Sennenhund, da kommen ja auch so einige Krankheiten vor und da hat man nun schon seid einiger Zeit, es aufgenommen das man auf Verpaarungen mit langlebigen Hunde schaut, dort gibt es Lebend und Totmeldungen, die alle in das Dog Base was der Verein führt eingehen.
 
Es ist so, DCM lässt sich erst nach Ausbruch diagnostizieren. Ausbrechen kann die Krankeiht in jedem Alter. Ich kenne DCM Hunde die mit sechs Monaten, aber auch erst mit 13 Jahreb (Hund würde jährlich kontrolliert) positiv geschallt wurden.
Das ist das Problem, du verpassest zwei völlig gesunde Hunde und ein Jahr später hatten beide nen Herzschlag.
Statistisch hat man aber eine größere Chance beim älteren Hund, als beim jungen Hund, ein gesundes Zuchttier zu erwischen. Der Rest ist einfach Glück...

DCM ist übrigens kein neues Problem. Schon in den Achtzigern sind Hunde am Sekundentod gestorben...
 
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Hallo Blues,

warum möchte der DV nicht akzeptieren, dass die DCM ein großes Problem für den Dobermann darstellt? Ich finde das sehr tragisch, so eine tolle Rasse , die letztlich dem Untergang geweiht sein könnte?

LG Luuszi
 
Danke für die Antworten!

Das ist ja schon irgendwie hm... frustrierend, vor allem, wenn es ja anscheinend recht viele der Hunde trifft.
 
Frustrierend trifft's...

Tja, warum steckt der DV den Kopf in den Sand? Keine Ahnung.
Auf der letzten JHV stand ein hochrangiger Posten im Vorstand zur Wahl. Zwei Kandidaten. Einer warnte vorm Verfall der Rasse, der schlechten Stimmung, den Gesundheitsproblemen der Rasse usw. Der andere sang ein Loblied über sich und die Rasse. Welcher würde wohl gewählt? -.-

Die Mitglieder im DV sind auf ein Fünftel zusammen geschrumpft. Viele Züchter haben sich vom Dobermann abgewandt. Es ist zum Heulen...

Auf Youtube gibt es eine gute Doku, wenn man nach Dobermann und DCM sucht. Die interviewten Züchter haben ihren Zwinger aufgelöst (auflösen müssen?).

Ich habe mich trotzdem wieder für einen Dobermann entschieden, denn ich möchte die guten Züchter (die es noch gibt), in ihren Bemühungen zur Rettung der Rasse unterstützen.
 
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Mit DCM kenne ich mich nicht besonders aus. Meine Dobermann-Kenntnisse beschränken sich auf einen, den ich vor 40 Jahren mal ausbilden sollte. Das war aber - zumindest mir - nicht möglich, weil das Tier so hibbelig war, das man nicht mal ansatzweise in den Konzentrations- und Aufmerksamkeitsbereich gelangte.
Der zweite war der Hund meines Nachbarn, der - sicherlich DCM - tot im Körbchen lag.

Klar, wenn man auf den Ausbruch der Krankheit warten muss und es keinen Gentest gibt und auch keine Möglichkeit der halbwegs frühen Erkennung (wie etwa HD-Röntgen), macht Outcross oder Fremdblut keinen Sinn (allenfalls als auf Dauer angelegter Versuch), wohl aber der Ansatz mit den alten Tieren.
 



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