David gegen Goliath, oder auch: Terrorzwerge unter sich

Erster Hund
Casper, dt. Boxer (8 Mon.)
Zweiter Hund
Vito, dt. Boxer (16 Mon.)
Habe ein riesiges Problem.
Meine beiden Boxer haben ein Problem miteinander :D
Schaue mir das jetzt schon ein paar Wochen an (die beiden wohnen nicht zusammen, der Kurze bei mir und der große bei meinem Freund, sehen sich aber jeden Tag). Nun ist es so, dass Casper definitv meint, er ist der King. Er knurrt ihn an, lässt ihn nicht zur Ruhe kommen, beißt ihm in die Lefzen, er mobbt den großen richtig, das ist m.E. kein Spielen mehr. Wenn man ihn lässt, dann verunsichert er den Großen so sehr, dass der sich mit eingezogener Rute im Kreis dreht.
Vito, der große, ist ihm zwar klar überlegen, oft steht er über ihm, hat ihn auch schonmal an der Kehle gehabt (nicht gebissen, bloß gehalten), Casper beschwichtigt ihn dann (Zunge über die Nase etc., auch mal fiepen) aber sobald Vito ihn dann loslässt, rennt er ihm knurrend, fauchend und mit geöffnetem Maul hinterher und schnappt nach allem, was er von Vito erwischen kann. Er akzeptiert Vitos Klarstellung bzw. Maßregelung in keinster Weise.
Wenn Vito sich dann mal spielerisch von ihm auf den Rücken legen lässt, bzw. sich selbst auf den Rücken legt, ignoriert Casper sämtliche Beschwichtigungssignale von Vito und zieht ihm solange an Ohren, Lefzen und Rute, bis ich dazwischen gehe.
Wenn Vito sich entfernt von ihm hinlegt, fixiert Casper ihn, nimmt Anlauf und schmeisst sich volle Möhre auf ihn drauf, knurrt dabei wie ein Berserker.

Das sieht alles süß aus, keine Frage, die beiden haben sich auch noch nie weh getan, auch Casper beißt nicht zu wenn er denn was zu fassen bekommt, er schnappt nur, auch an den Lefzen oder so, er zieht zwar, also hält fest, aber Vito nervt es eher als dass es ihm wehtut. Trotzdem kriegen die beiden sich nicht ein, das geht über Stunden wenn man sie lässt, egal ob die beiden vor Erschöpfung bald umfallen. Wenn man sie dann trennt, schlafen beide innerhalb von 2 Sekunden.
Vito liebt Casper eigentlich, er passt auf ihn auf und tröstet ihn auch mal, wenn er in eine Pfütze fällt (zieht ihn raus, leckt ihn ab) :D Casper lässt sich das dann gefallen, bis er sich erholt hat, dann geht die Rauferei von vorne los.

Mir ist aufgefallen, wenn ich mit beiden Spazieren gehe, bleibt Casper immer in meiner Nähe, lässt sich einen Meter zurückfallen bzw. läuft einen Meter vor. Wenn Vito dann von weiter weg aus angeprescht kommt und an mir vorbei rennt, geifert Casper ihm nach und knurrt wie blöd, rennt einen Meter mit, und sobald Vito dann weiter entfernt ist, bleibt Casper in Hab-Acht-Stellung stehen und bellt ihm nach, er "beschützt" mich, habe ich das Gefühl.

Jetzt frage ich mich, was ist das für ein Verhalten, immer hin muss man bedenken, dass Casper erst 14 Wochen alt ist. Ressourcenverteidigung? Territorialverdeidigung? Oder einfach nur Gehabe á la "Ich tu mal vorsichtshalber so, als wär ich stark."

Dieses blöde Verhalten beim Spielen wie oben beschrieben zeigt er übrigens bei ALLEN Hunden, egal ob Welpe oder Groß oder Klein, bei Molossern mehr als bei Langschnauzen, bei denen unterwirft er sich manchmal sogar freiwillig, macht er sonst NIE, außer wenn er richtig gemaßregelt wurde.
Bei unserem Rotti aufm Platz z.B. wurd er mal RICHTIG angefahren, da hat er sich das erste Mal freiwillig unterworfen.

Nun ist es so, dass die beiden diese Woche komplett zusammen sein müssen, allerdings in der Wohnung meines Freundes, da dieser in Dänemark auf einem Schiff probearbeitet und den Hund logischerweise nicht mitnehmen konnte, also sitte ich. Es kann also sogar sein, dass ich beide mit nach Koblenz nehme, wenn mein Freund den Job bekommt. Dann müssen sie sich also vertragen, habe diese Woche demnach Zeit, daran zu arbeiten! Auch in Vitos "Revier", in der Wohnung meines Freundes, ziegt Casper das gleiche Verhalten wie hier in "seinem" Zuhause, auch am Hundeplatz das Gleiche...

Irgendwelche Tipps, oder hat jemand Erfahrung mit solchen "dominanten" Welpen?
Hilfe! :D

LG,Nina.

Achso, vielleicht ergänzend: Bei Menschen zeigt er keinerlei solches Verhalten, wenn ich mit meinem Freund zusammen bin, oder mit anderen Leuten auf der Gassirunde spreche, versucht er nicht, meine Aufmerksamkeit zu bekommen oder zeigt negatives Verhalten meinem Freund gegenüber, also Menschen gegenüber ist er lammfromm, er liebt es zu spielen (aber auch da muss man manchmal abbrechen weil er sich hochschaukelt, aber ich finde DAS normal, er ist eben noch ein Welpe!) und gestreichelt zu werden, zeigt da keinerlei Eifersucht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz ehrlich?
Für mich hört sich das nach wilder Welpenrauferei an.
Bei uns lief das jetzt mit jedem Welpen genauso ab.
Es sieht fies aus, hört sich noch fieser an, aber dürfte normalerweise nichts ernstes an sich haben.
Das Problem ist bei der Sache meist, dass die erwachsenen Hunde sich (gerade im Rudel) viiiel mehr gefallen lassen, als Welpen untereinander. Auch die Mutter würde das wohl schnell massregeln.
Aber Rüden sind Welpen oft nicht ganz suspekt, und als hätten sie Angst, den wilden Dingern weh zu tun, ergeben sie sich in ihr Schicksal.
Da werden Ohren, Lefzen, Schwänze durchgekaut usw. Und da legt sich ein erwachsener Hund eben auch mal auf den Rücken. Ich würde das allerdings dann nicht als "richtiges Beschwichtigungssignal" werten. Im Spiel liegt halt jeder mal unten, das hat wohl auch Lerncharakter.
Meine letzen beiden Welpen haben dem Erwachsenen sogar in die Hoden gezwickt, weil die so schön auf Augenhöhe hingen. Merlin hat natürlich fürchterlich geheult, aber gemassregelt hat er nicht. Klar, dass ich da sofort eingeschritten bin.

Ich finde es eben wichtig, dass Welpen auch Spielpartner in ihrem Alter haben (Welpenschule), da diese untereinander ganz anders lernen. Erwachsene Hunde sind da oft zu nachsichtig.

Was deine Erzähung beim Spaziergang betrifft.
Ich denke nicht, dass er dich beschützen will. Welpen bleiben meist eher in der Nähe ihres "Beschützers", da wo sie sich sicher fühlen. In diesem Fall eben bei dir.
Wenn nun der andere Hund vorbei gerannt kommt, animiert das natürlich zum Fangen spielen. Andererseits will er sein schützendes Umfeld auch nicht verlassen. Also wird eben kurz mitgerannt und gekläfft. Ob er nun kläfft, weil er frustriert ist, oder weil er einfach Freude hat, ....?
 
Na ich weiß nicht ob dass nurnoch spielen ist, er mobbt ihn regelrecht, kann doch nicht sein, dass der Große mit eingezogener Rute kreise um sich selbst dreht und Casper da auch noch weitermacht.....
 
Na, da müsst ihr dazwischen gehen und trennen. Welpen erstmal zum "runterfahren" aussortieren.
Der Welpe hat noch nicht gelernt, wann es zu viel und wann Schluss ist. Ich kann halt immer nur betonen, dass ich eine Welpenschule für sehr sinnvoll halte. Dort lernen die Welpen schneller, wann zu viel ist und der Trainer erklärt dazu noch über das jeweilige Verhalten.
Und wie gesagt, oft lassen sich die Erwachsenen zu viel gefallen.

Meinen Erwachsenen habe ich auch immer wieder helfend beigestanden.
 
Welpenschule machen wir! Zusätzlich Hundeschule mit dem Großen und halt mit beiden Sport!

Im Moment spielen sie sogar friedlich, vielleicht ist es ja auch einfach nur eine Gewöhnungssache...Mal abwarten wie es heute Abend aussieht, wenn der kleine müde wird...Ist ja wie bei Menschenkindern, nach müde kommt doof :happy4:
 



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