Das Hören "aufs Wort" - ein Problem mit riesiger Auswirkung

Ah, auch so ein ignoranter Hund.

Robin war auch so. Ich bekam ihn mit 4 Jahren und habe direkt mit Dummy-Training mit ihm begonnen. Das war überhaupt nicht sein Ding, aber er hat auch nichts anderes angeboten. Ich war für ihn völlig uninteressant und es hat vier Monate gedauert bis er auf einem uninteressanten, asphaltierten Weg im Stadtwald den Futterbeutel überhaupt angehoben hat. Bis dahin habe ich den Kasper gemacht. Bin mit ihm an der Leine herum gehüpft, habe mit ihm schnelle Richtungswechsel gemacht und ihn mit dem Beutel geknufft, wie beim Spiel.
Da ihn Futter nicht so sehr interessiert, hat es auch nicht funktioniert, ihn nur draußen beim Apportieren zu füttern, dann fraß er einfach zu wenig (und ich hab ihn ja nicht aus dem Tierheim geholt, damit er bei mir zu wenig Futter bekommt!). Also bin ich immer dran geblieben, hab mich schön zum Affen gemacht und jetzt hat er Spaß daran und ich kann damit bei ihm gute Laune verbreiten, wenn er so trödelig ist.

Zur Abrufbarkeit schreib ich später was, bekomme gerade Besuch :).

Liebe Grüße
Trienchen
 
Ich würde genau hier ansetzen: beim Dummy-Training.

Bevor ich deutlicher werde, mein persönliches Erfolgsrezept: Mein Hund war immer gern in der Hundeschule, weil da Action war und was geboten wurde. Die Hundetrainer werden von allen Hunden geliebt. Also: Mach's genauso. Mach was spannendes mit Deinem Hund. Bei unserem hat es geholfen. Wir machen gemeinsam Gaudi und schon lässt es sich viel besser aus der Hundemeute abrufen.

Und Du bringst ja selbst schon den Ansatz für Euch, das Dummy-Training. Wie schaut denn das genau bei Euch aus?
Höre einfach auf, bevor es Hundi zu langweilig wird. Und verlager den Trainingsplatz an andere Orte (mit Schleppleine).

Wir haben gerade diese Woche wieder losgelegt damit. Nach den ersten 5 "voran" hat man schon gemerkt, die Konzentration lässt nach. Dann haben wir fangen gespielt, hab ein Spielzeug versteckt, er durfte in Ruhe schnüffeln und dann haben wir noch 3 mal den Dummy geworfen. Das hat gereicht.

Beschreib also mal genau, wie Euer Dummytraining abläuft.

Training kann man das nicht nennen,...mehr eine Beschäftigung für den Wauz. :verlegen1:

Ich fülle den Dummy mit leckeren Sachen, z.Bsp. Schinkenwurst. Dann setze/stelle ich mich ins Wohnzimmer oder in den Garten (da aber weniger, er ist da leichter abgelenkt) und sage "Sitz!". Sitzt er, werfe ich den Dummy und lasse ihn holen. Das klappt wie gesagt 5min, dann ist die Luft raus und Barnie haut ab. Ich wechsel zwischendurch Räume, Richtung oder werfe aus der Tür. Dann weigert er sich aber...

Bis dahin habe ich den Kasper gemacht. Bin mit ihm an der Leine herum gehüpft, habe mit ihm schnelle Richtungswechsel gemacht und ihn mit dem Beutel geknufft, wie beim Spiel.

Das kenne ich, mach ich auch. Hüpfe rum, quitsche in den blödsten Tönen und spiele Hampelmann nur um von den Passanten und dem Hund einen blöden Blick zu ernten :wuetend2:

Ich finde die Sache mit der Schleppleine und dem nur dann füttern ziemlich gut, das könnte klappen. Da er allerdings 24h am Tag Zugang zum Futter hat, weil er sonst kaum frisst, könnte das schwer werden. Besonders meine Mutter zu überzeugen -sie nervt der Ungehorsam zwar, hält das Futter wegnehmen aber für schwachsinnig :blabla:
Kann mal einer sagen wie er das genau macht? So, mit steigern und so?

Danke für die schnellen Antworten :winken5:
 
Hallo,

ein schlechter Fresser isser auch noch...puuh...:nachdenklich1:

Mir fiele jetzt nur noch die Futtertube ein...Leberwurst gestreckt mit Kartoffelbrei (daß es etwas flüssiger wird) rein...

Vielleicht steht er ja da drauf...?

Und dann Abruf mit Schleppleine und einem neuen Signal (Pfeife) aufbauen.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Das mit dem schlechten Esser ist kein Problem. Auch wenn er nur 5 Min. trainieren will. Ist doch ok. Dann wird der Beutel eben nur drei- bis fünfmal geworfen und wenn man merkt, die Luft geht raus, dann darf der Hund eben alles fressen aus dem Beutel, was er will. Hauptsache es wird etwas GEMEINSAM gemacht und nicht jeder für sich. Es ist egal wie lang oder kurz das Training geht.
Bei Robin, der auch ein schlechter Esser war, war es gut, dass er etwas für's Futter tun konnte, denn das erhöhte den Wert und den Reiz des Futters.

Ich trainiere auf dem langen Spaziergang morgens. Am Nachmittag bekommt Robin noch gutes Naßfutter im Napf. Aber da sind wir mit der Zeit drauf gekommen, dass zwei Mahlzeiten für ihn besser sind als nur eine.

Mit der Schleppleine haben wir dann auch seine Abrufbarkeit trainiert. Die hat halt auch den Vorteil, dass man sie öfter mal schleifen lassen kann und wenn der Hund im Gebüsch anfängt zu buddeln und nicht mehr heraus kommen will, guckt meistens noch etwas Schleppleine heraus, so dass man nach dem Hund "angeln" kann.
Robin ließ sich allerdings nicht so einfach konditionieren und nach 7 Jahren Konditionierung fing er auch noch an, mir die Schleppleine aus der Hand reißen zu wollen, um dann jagen zu gehen. Dabei war er sonst immer leinenführig, aber in einem Frühjahr wurde sein Jagdtrieb einfach total extrem.
Ich habe dann zusammen mit der Hundetrainerin mit den Klapper-Discs gearbeitet, damit er dieses "wegsprinten" abbricht und das hat gut funktioniert. Das kann man natürlich nicht bei jedem Hund machen. Robin ist überhaupt nicht unsicher und hat keine Angst vor dem Geklapper, wenn die über den Boden scheppern, aber es irritiert ihn für einen Moment, so dass ich ihn wieder mit dem Kommando erreichen kann.
Nun kann ich ihn sogar viel frei laufen lassen und das tut uns natürlich beiden gut.

Viel Spaß und nicht zu ehrgeizig werden, denn es soll ja Freude machen.

Liebe Grüße
Trienchen
 
Danke noch mal für die vielen Antworten :jawoll:

Ich habe Barnie jetzt den Napf weg genommen, und will gucken ob ich heute nachmittag/abend schon langsam anfangen kann mit ihm an der Schleppi zu arbeiten. Ich werde wohl erst einmal nur zeigen das er das Futter von mir bekommt, wenn er brav auf Zuruf im Haus kommt.

Allerdings eine Frage: Was mache ich wenn er nicht kommt? Das ignorieren?

Bis dann :happy4:
 
Ja. Ich habs bei Baylie so gemacht: Ich hab gerufen, er ist nicht gekommen, dann hab ich nochmal sowas gesagt wie "Hey" oder so, und wenn er dann nicht kam hab ich es ignoriert und ein paar Sekunden später nochmal gerufen. Du kannst ihn ja zumindest am Anfang noch mit der Schleppleine ranholen, er wird lernen das das Futter bei dir zu finden ist.
 
Kurz noch was zu den Dummy-Übungen: Gestalte sie doch abwechslungsreich.

Z.B. lauf mit Deinem Hund im Fuß und werfe dann den Dummy nach rechts von Dir (wenn Hund links läuft) und lass den Dummy bringen. Oder Du wirfst den Dummy mal vor oder zurück. Oder lege den Dummy einfach mal ab, hol ihn selber, leg ihn wieder ab und Hund darf ihn holen.

Ich denke, hier hast Du ganz, ganz viele Möglichkeiten, eine Beziehung mit Interaktion zu Deinem Hund aufzubauen.

Viel Erfolg!
 
Ignorant, stur... sorry, aber ich muss bei diesen Attributen mit den Augen rollen.
Der kleine Kerl zeigt doch scheinbar ganz deutlich wo seine Interessen liegen wenn seine Nase nur am Boden ist sowie die Leine ab ist.
Ignorant ist da einzig der Halter dem DAS entgeht (nichts für Ungut, ist nicht böse gemeint). :D

Ich würde ihm kein Futter entziehen, ihn öfter an der Schleppleine ausführen und ebenfalls mit einem Rückruftraining zu Hause (!) beginnen!

Wenn Du sagst Du hast Probleme ihn zu belohnen, fertige Dir doch mal eine Art Belohnungsliste an!
Meine Zwei könnte ich mit Rinderhälften "abwerfen" - wenn sie eine interessante Spur in der Nase haben, zählt nur die für sie und wäre somit auch die größte Belohnung! :jawoll:

Hier findest Du noch andere Anregungen für Belohnungen "außer der Reihe" : Easy Dogs Belohnungsguides

Wichtig ist vor allem, dass der Kleine viele kleine Erfolge hat. Nur so entwickelt er Interesse an einer Zusammenarbeit und bleibt mit der Zeit auch immer motivierter und vor allem länger bei der Sache.
Frustration und Strafe machen jeden fruchtbaren Grund für eine schöne Zusammenarbeit kaputt.

Viele Grüße und viel Erfolg
Anne :)
 
Ich habe ein ähnliches Problem und würde mich anschließen: Schleppleine, Pfeife als Signal und Dummytraining. Sam mag auch kein Spielzeug, aber wir haben an den Dummy ein Band gebunden und ziehen ihn vor ihm weg, so dass er den Dummy "jagen" kann. Das macht ihm schon mehr Spaß.

Bei der Pfeife bekommt Sam Leberwurst oder mal Pansen o.ä., auf jeden Fall etwas besonderes. Und die Pfeife benutze ich nur, wenn er WIRKLICH kommen soll. Wenn es eher egal ist, rufe ich nur.

Und die Schleppleine hasse ich zwar, sie bringt aber echt was. Ich bin am Anfang immer ganz stumpf ein großes Viereck abgelaufen und wenn Sam dann zu mir gekommen ist, habe ich das belohnt. Wenn Sam an der schleppleine nicht kommt auf mein Pfeifsignal, dann ziehe ich ihn zu mir und lobe ihn trotzdem. Naja und ich versuche das Abrufen immer zu etwas ganz tollem zu machen, in dem ich zb. noch ein paar meter vor ihm weg laufe oder ihn knuddel etc.

Allerdings ist es bei uns so, dass Sam trotzdem in der Leine hängt, wenn er einen Hasen sieht :( Insgesamt hat sich aber dennoch viel getan..
Viel Erfolg!!
 



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