Benji als Einzelhund macht ihn das wirklich glücklich?

Hallo, ich hoffe, ich bin hier im richtigen Thread. Leider bin ich sehr traurig, weil ich nicht weiß, ob mein Hund bei mir als Einzelhund glücklich werden kann. "Benji" ist aus dem Tierschutz und jetzt seit einem Monat bei mir. Eigentlich wohne ich in Berlin, zZ. bin ich aber jobbedingt mit ihm im Harz und wir wohnen mit einer Familie mit zwei weiteren Hündinnen zusammen in einem Haus in Mitten von schöner Natur. In dem Haus habe ich im oberen Stockwerk meine eigene 1-Zimmer-Wohnung. Jedes Mal, wenn wir nach oben gehen, legt er sich sofort lethargisch hin. Er wirkt fast depressiv und blüht aber total auf, wenn er die zwei Hündinnen im Haus trifft, dann erkenne ich ihn nicht wieder. Ich versuche ihn, wenn ich mit ihm allein bin zu animieren, ihm etwas beizubringen, aber er hat einfach keine Lust. Ich glaube, er hat in seinem Leben noch nie mit Menschen "gespielt". Ich bin darüber sehr traurig, weil ich sehe, wie unglücklich er da liegt und sogar vor der Tür liegt um wieder raus zu können. Hier werde ich auf Dauer nicht bleiben und er wird mit mir als Single leben müssen, oft an verschiedenen Orten aber immer mit mir zusammen. Ich mache mir große Gedanken, ob es das Richtige für ihn ist. Er liebt Kinder, ist auch total aufgeblüht, als die ganze Familie mit den Kindern hier war aber wenn ich mit ihm allein bin, ist es das genaue Gegenteil. Vielleicht noch zu mir: ich bin 30 Jahre alt, Single und viel am Reisen. Ich habe mir einen Hund gewünscht, für den ich die Bezugsperson bin und er sich überall glücklich fühlt, da wo ich mit ihm bin, sozusagen ein aktiver Abenteuerhund. Jedoch bekomme ich bei Benji immer mehr das Gefühl, dass er das nicht will und ich ihm nicht das Leben bieten kann, was ihn glücklich macht. Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass er überhaupt kein Interesse an mir hat und außer das ich ihm Futter gebe, kann ich ihn für nichts begeistern. Ich freue mich auf Eure Antworten.
 
Ich könnte mir schon vorstellen das dein Hund vielleicht vorher im Rudel oder zumindest mit einem zweiten Hund gelebt hat.
Auch Hunde trauern eine ganze Weile.
Wir haben auch immer 2Hunde ,meist so mit3-4 Jahren Altersunterschied .
Man merkt es dem Zurückgeblieben schon an wenn Einer gehen muss.
Haben deshalb immer so schnell es ging einen neuen
Kumpel einziehen lassen.
Dein Hund wird sich auch an das Alleinsein gewöhnen, aber ein 2. passender Hund ist auf jeden Fall schöner,falls er es eben bisher so gewohnt war.
 
Was für Abenteuer habt ihr denn schon zusammen erlebt? Und wie ist Benji draußen? In einer 1-Zimmer-Wohnung kann er ja außer rumliegen nicht viel machen (sei froh drum, dass er dir nicht die Bude auf den Kopf stellt)...
 
Nach erst einem Monat Zusammenleben kann sich noch viel Bindung entwickeln und man sollte so schnell auch noch keinen zweiten Hund dazu holen. Ganz allgemein sagt man, dass der erste Hund gut erzogen sein sollte bevor ein Zweithund einzieht.

Es bindet sich auch nicht jeder Hund sehr eng an seinen Menschen und wie du schreibst haben Tierschutzhunde das Spielen mit einem Menschen nicht gelernt.

Ich würde noch länger abwarten wie sich Benji und eure Bindung zueinander entwickelt.

Als mein Hermann 2015 mit 14 Monaten eingezogen ist hat es bestimmt ein halbes Jahr gedauert bis er mit mir gespielt hat. Mit meinen anderen Hunden spielt er nie. Hermann hat immer mit Menschen und anderen Hunden zusammengelebt und müsste daher das spielen mit Menschen und Hunden eigentlich kennen.
 
Ja ,@Wautzi ,da hast Du wohl recht.Der Hund wurde aus seiner Heimat gerissen,dann 14 Tage bei einer Pflegefamilie und dann schon wieder weiter gereicht. Und da ist er auch erst ein paar Wochen.
Er kann, noch gar kein Vertrauen zum Menschen haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

hattest du schon vorher Hunde in deinem Leben?
Kennst du ihr Verhalten, ihre Ruh - und Aktivitätsphasen und ihre körpersprachliche Kommunikation im Alltag?

Beschreib doch mal, wie nimmt Benji Kontakt zu dir auf?
Wie und wann kommuniziert ihr miteinander?
Wie viel Zeit verbringt er bei den anderen Hunden?
Beschreib doch mal ein bisschen euren Alltag =)
Und, wie alt ist Benji, woher kommt er, wie groß/klein/Rasse/Vorgeschichte?

Aus der Ferne so etwas zu beurteilen ist sehr schwierig - weil wir nur deine subjektive Sicht sehen.
Und ob wir zum selben Schluss kämen, wäre Benji bei uns in einer ähnlichen Situation, kann man ja nicht sagen.

Zwei Gedanken lasse ich mal da:

"Benji" ist aus dem Tierschutz und jetzt seit einem Monat bei mir.
Das ist sehr sehr kurz.
Nach einem Monat ist er noch immer in der "Ankomm-Phase".
Bei meinem sehr unkomplizierten, souveränen Hund aus dem Tierschutz hat es gut 3 Monate gedauert bis er angekommen war.
Obwohl wir immer eine ganz gute Bindung hatten und es nie irgendwelche Probleme/Verhaltensauffälligkeiten gab, habe ich nach ca. 2.5 Jahren nochmal einen deutlichen Bindungszuwachs gemerkt. (Ohne dass ich irgendwas anders gemacht hätte).
Das mal aus meiner persönlichen Erfahrung - Bindung braucht Zeit.

In dem Haus habe ich im oberen Stockwerk meine eigene 1-Zimmer-Wohnung. Jedes Mal, wenn wir nach oben gehen, legt er sich sofort lethargisch hin. Er wirkt fast depressiv

Vielleicht stimmt es was du schreibst.
Aber ich habe auch einen anderen Gedanken:
Vielleicht ist er bei den Hündninnen sehr aufgeregt, auch bei deiner Familie. Er freut sich - ist doch logisch.
Aber Aufregung und Freude bedeuten auch Stress (nicht jeder Stress ist negativ) - also benötigt Benji danach auch wieder eine Ruhphase.
Dass er sich bei dir in der Wohnung dann ausruhen und entspannen kann - kann man durchaus als positives Zeichen deuten.

Das er vor der Tür liegt muss nicht bedeuten dass er raus will.
Viele Hunde liegen tatsächlich gerne mitten im Weg rum .. warum auch immer ...
Vor der Tür ist vielleicht ein kühlerer Durchzug und das findet er vielleicht angenehm.
Mein Hund würde gerne vor der Haustür liegen weil er dort am besten bewachen kann.

Es gibt mehrere Gründe wieso ein Hund vor der Haustür liegt - und bei einer 1-Raum-Wohnung halten sich die Liegemöglichkeiten ja auch sehr in Grenzen ... (Sicherlich hast du ihm einen schönen Hundeplatz eingerichtet - sei nicht enttäuscht - mein Arek liegt grundsätzlich NICHT dort wo ich sein Hundebettchen gerne hätte ^^ - zumahl es auch einige Monate gedauert hat um rauszufinden, welche Art Hundebett Arek gerne mag).

Wenn ein Hund raus will, sieht das meist anders aus (findet keine Ruhe, stromert rum, fiept vielleicht, kratzt/scharrt)

Viele Hunde müssen das Spielen mit dem Menschen erstmal lernen.
Menschen übrigens auch. Was bietest du ihm denn an?
Und wenn er nicht gerne spielt, gibt es viele andere Möglichkeiten der gemeinsamen Beschäftigung.
(Arek hat die ersten Jahre nie länger als 1-2 Minuten mit uns gespielt - er rangelt gerne. Apportieren war noch nie nach seinem Geschmack)

Mein Arek ist überhaupt kein Kuschelhund - Das hat sich erst nach ein paar Jahren geändert. Und auch nur bei uns (meinem Mann und mir) und in ganz bestimmten Situationen.

Wenn ich in deiner Situation wäre würde ich:
- Viel Zeit auf dem Boden verbgingen (Dass der Hund die Möglichkeit hat zu mir zu kommen)
- Hund ins Bett lassen (wenn er will) oder die Matratze übergangsweise auf den Boden legen und dem Hund nächtlichen Körperkontakt anbieten
- ihn im Alltag immer wieder beiläufig ansprechen/in meinen Alltag sprachlich einbeziehen (einfach wie ich es mit einem familienmitglied tun würde)
- mir leckeres Essen holen (Wiener, Käse, ...), mich auf den Boden setzen und wenn der Hund Interesse zeigt, ihm was abgeben. (Liebe geht durch den Magen ^^)
- gemeinsam intensive Zeit verbingen (Auf Spaziergängen die Welt erkunden: Mal anfangen im Wald n bisschen zu buddeln/scharren und gucken ob der Hund mitmacht, n paar leckerlies ins Gras schmeisen und so tun als hätte man den heiligen Gral gefunden "Benji schau mal, was ist DAS denn!!??" ^^ - also selber mit Begeisterung die Welt mit Hundeaugen sehen.
- sich aber auch nicht aufdrängen - macht der Hund sein Ding, OK, lass ich ihn. Kommt er interessiert zu mir, beziehe ich ihn in meine Tätigkeit mit ein
 
Mein erster Gedanke war tatsächlich

"Na nach der Aktion mit 2 Hündinnen ist doch klar der ist froh endlich mal entspannen zu können".

Selbiges wenn er bei Familie war.

Kennst du den Unterschied zwischen Introvertiert und Extrovertiert? Introvertiert bedeutet nicht einfach nur das diese Menschen schüchtern sind oder keine anderen Menschen brauchen sondern das der Kontakt zu anderen Menschen ihren Akku leert während extrovertierte Menschen ihren Akku gerade dadurch aufladen.
Dasselbe gilt bei Hunden. Es gibt eben solche und solche.

Gerade bei deinem Lebensstil, da bin ich mir sicher, werdet ihr in Zukunft noch eine krasse Bindung entwickeln. Weil dein Hund wird, wenn sich um ihn herum alles wieder und wieder verändern wird, dich als seinen größten, vielleicht sogar als einzigsten, Bezugspunkt kennen lernen.

Ansonsten dauert Bindung wirklich seine Zeit.
Selbst bei uns, mein Hund kannte mich seit er wenige Stunden alt war, gab es mit 2 Jahren einen krassen Schub der derartig extrem war das ich im damaligen Hundesportverein von Trainern drauf angesprochen wurde ob ich was geändert hätte oder ob etwas vorgefallen wäre. Aber ich hatte nichts geändert außer das Luke langsam Erwachsen wurde und seine Prioritäten neu gesetzt hat. Ohne allerdings seine Begeisterung zur Kontaktaufnahme mit fremden/anderen Hunde zu begrenzen.
 



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