Bubuka
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Habt ihr die Darmsanierung nur anlassbezogen (Krankheit, Wurmkur, Antibiotika-Gabe,...) gemacht oder auch rein prophylaktisch?
Sanieren muss man nur etwas, wenn ein Mangel oder Schaden besteht.
Darum finde ich es wichtig, möglichst keinen Schaden anzurichten oder keinen Mangel entstehen zu lassen. Das kann man nicht immer vermeiden, aber der Fokus sollte darauf gerichtet sein.
Zum Beispiel verzichte ich auf Wurmtabletten, Antibiotika usw., solange sie nicht wirklich notwendig sind.
Infektionen kann das Immunsystem in den allermeisten Fällen sehr gut alleine bekämpfen.
Man muss ihm nur etwas Zeit geben.
Infektionen sind nicht grundsätzlich "böse", sondern trainieren das Immunsystem. Wenn man jeden Infekt gleich vom Tierarzt behandeln lässt, kann sich das Immunsystem nicht so gut entwickeln.
Eine prophylaktische Gabe von bestimmten Darm-Bakterien halte ich nicht für sinnvoll, weil ein gesundes Mikrobiom im Gleichgewicht ist. Auch gute Bakterien können zu einer Überbesiedelung einer bestimmten Art führen.
Man sollte das Immunsystem möglichst wenig von außen stören, sondern ihm nur gute Grundvoraussetzungen schaffen. Dazu komme ich gleich.
Die Darmgesundheit ist sehr wichtig, weil 70 - 80 Prozent des Immunsystems im Darm sitzen.
Ohne eine gute Darmflora gibt es keine gute Gesundheit.
Das Mikrobiom ist unter anderem eine Voraussetzung für eine gute Darmbarriere. Ist es nicht im Gleichgewicht, entsteht das "Leaky-Gut-Syndrom".
Der Darm ist dann durchlässig. Schädliche Mikroorgansimen, Giftstoffe oder andere schädliche Partikel aus dem Darm können dann in den Blutkreislauf gelangen.
Wie kann man die Voraussetzungen für eine gute Darmgesundheit schaffen?
Das meiste ist bekannt: Eine artgerechte Haltung, ausreichend Bewegung, keinen andauernden Stress, eine gute Ernährung und möglichst wenig Chemie und Gifte.
Stress kann tatsächlich die Darmflora schädigen.
Jedes Medikament hat einen Einfluss auf die Darmflora, auch Impfungen, Cortison usw.
Die Zusammensetzung der Darmflora hängt hauptsächlich von der Ernährung ab.
Eine Darmsanierung bringt nicht viel, wenn der Hund überwiegend Trockenfutter bekommt.
Trockenfutter besteht hauptsächlich aus Pflanzen, nämlich zu 70 - 80 Prozent.
Darum setzt sich die Darmflora anders zusammen als bei einem Hund, der überwiegend mit Fleisch und anderen tierischen Anteilen gefüttert wird. Die Darmflora von Pflanzenfressern und Fleischfressern unterscheidet sich deutlich.
Trockenfutter enthält außerdem Konservierungsstoffe, damit das Futter sehr lange haltbar ist.
Konservierungsstoffe töten Keime im Futter ab, aber sie schädigen auch die Keime (Organismen) der Darmflora. Auch die vielen anderen künstlichen Zusatzstoffe im Trockenfutter wirken sich auf die Darmflora aus.
Dosenfutter kommt durch das Einkochen ohne Konservierungsstoffe aus und enthält in der Regel auch keine anderen künstlichen Zusätze.
Optimal für die Darmgesundheit ist aber das natürliche Futter des Hundes, weil es frisch und artgerecht ist. Es enthält alle Nährstoffe in optimaler Zusammensetzung und kann optimal verwertet werden.
Hunde sind in erster Linie Beutetierfresser und Barf kommt der artgerechten Ernährung sehr nahe.
Frischer grüner Pansen oder Blättermagen sind zum Beispiel sehr gut für die Darmflora des Hundes.