Clicker Training?

[FiFi0507]

Hallöchen,

was haltet Ihr vom Clickertraining?? Was ist das genau bzw wofür wirds angewendet?
Kann man sich das selber bei bringen??

grüße
Daniela

 

[Dajan]

Clickertraining ist eine feine Methode, um Hunden etwas beizubringen, inklusive Tricks. Der Vorteil ist, dass der Clicker im Gegensatz zur Stimme immer gleich klingt, also auch wenn man mal nicht gut drauf ist und mit etwas Übungen klappt damit das Timing auch besser.
Man kann es sich prinzipiell selbst beibringen, aber es fehlt einem dann die Kontrolle, ob man wirklich im richtigen Moment klickt. Klickt man im falschen Moment, dann belohnt man den Hund u.U. Fürs Aufstehen und nicht fürs sitzen....
Dafür braucht man zumindest am Anfang mal eine erfahrene Person, die einen darauf hinweist.

 

[Benutzer526]

Ich arbeite sehr viel mit dem klicker und kann sagen das mein hund Dinge die wir geklickert haben viel besser und sauberer macht als die welche wir ohne klick gelernt haben. Man kann zum Timing üben. Ich hab es mir auch selbst beigebracht. Du kannst einen Ball nehmen und ihn auf den Boden ditschen. Wenn du es schaffst genau in dem Moment zu klicken wenn er auf den Boden prallt dann ist das gutes Timing.
Wenn du zum Beispiel Sitz klicken willst dann musst du klicken sobald der hund mit dem Po den Boden berührt.
Nutze mal die suchfunktion, es gibt viele. Themen zum richtigen klickern im Forum.
Ganz wichtig ist auch: auf den klick MUSS IMMER eine Belohnung folgen. Niemals die Belohnung weglassen.

 

[Dajan]

Ganz wichtig ist auch: auf den klick MUSS IMMER eine Belohnung folgen. Niemals die Belohnung weglassen.

Genau, selbst, wenn man sich mal verklickt hat.

 

[Benutzer498]

Sehr gute Frage - nun werde auch ich aufmerksam lesen , denn es soll ja wirksam sein, aber ICH habe es nie kapiert, wies funzt....:verlegen1:

 

[Benutzer526]

Im Moment kann ich nicht weil ich auf Arbeit bin, aber wenn ich heim komme dann kann ich gern ausführlich antworten wie ich das so gemacht habe. Vielleicht hilft euch das ja auch weiter kommen aber sicher auch von den anderen noch Beiträge dazu.

 

[Benutzer498]

Das wäre supertoll - und bei mir bitte für eine Superdoofe, denn ich hab bisher nie begriffen, wie das funktioniert.....:verlegen1:

 

[Benutzer526]

So, jetzt geht's besser. In der Arbeit muss ich mit dem Handy schreiben, das ist dann immer mühsam wenn es längere Texte sind.
So kompliziert ist das gar nicht Semsy, das es nicht auch eine "Superdoofe" versteht

Man kann im Prinzip sagen: Das Klickgeräusch ist ein Versprechen das man dem Hund gibt. Das Versprechen: "Du bekommst genau für das was du gerade getan hast auf jeden Fall ein Leckerchen. Und wie das so ist mit Versprechen: Sie werden nicht gebrochen, wie Dajan schon schrieb auch dann nicht wenn man ausversehen falsch geklickert hat.
Ich persönlich mache das Klickgeräusch mit der Zunge, so wie man es bei Pferden oft macht. Man kann aber auch ein Wort dafür hernehmen, oder einen anderen Laut. Es sollte dann nur ein Wort / Laut sein den man im normalen Sprachgebraucht nicht verwendet.
Es gibt aber auch spezielle Klicker zu kaufen, in unterschiedlichen Lautstärken.
Es gibt viele verschiedene Klicker, zum Beispiel die Kastenklicker.
So sehen die aus: http://www.shop-027.de/shop_cfg/CaLuFa/_igp7064.jpg
Es gibt auch I - Punkt - Klicker, die sehen so aus: http://www.clicker-doggies.de/wp-content/gallery/ausbildung/clicker02.jpg
Diese Beiden sind eigentlich am häufigsten vertreten, es gibt aber auch andere.

Das Prinzip des Klickers ist genau das Gleiche wie bei diesen Knackfröschen die viele Kinder früher hatten. Man drückt einfach drauf und ein Ton kommt raus.
Ich hatte damals als ich mit dem Klicken angefangen habe einen Kastenklicker.
Da war allerdings das Klickgeräusch so laut das Baylie sich immer davor erschrocken hat. Also habe ich geschummelt und den Klicker mit Klebetape umwickelt damit der Klick leiser ist.
Ich klickerte alles mögliche, anfangs nur in der Wohnung. Dann wollte ich das auch auf Dinge übertragen die Baylie draußen können soll, wie zb. das Fußlaufen.
Das ist auch der Grund warum ich mit der Zunge klickere, ich vergaß nämlich ständig den Klicker zuhause. Damals wohnte ich noch im 4. Stock, und hatte dann keine Lust mehr die Treppen nochmal hochzulatschen, nur um den Klicker zu holen.
Also konditionierte ich Baylie auf den Zungenklick um.

Das Prinzip des Klickerns an sich ist eigentlich ganz einfach und schnell erklärt.
Man beginnt damit das man sich den Klicker nimmt und den Hund auf das Geräusch konditioniert. Die Geschichte vom Pawlowschen Hund, der zu sabbern anfing wenn ein Glöckchen klingelte dürfte jedem bekannt sein. Genauso macht man es mit dem Klicker.

Die Konditionierung:
Man nimmt den Klicker, klickt und gibt dem Hund sofort ein Leckerlie, ohne das er etwas tun muss. Er soll nur das Geräusch hören und das Leckerlie in die Schnute geschoben bekommen.
Das wiederholt man ein paar Minuten lang. Klick - Lecker. Klick - Lecker. Klick - Lecker.... und immer so weiter, und ganz ohne irgendwas vom Hund zu verlangen. Das kommt erst später.

( Kleine Zwischeninfo: Das Klickgeräusch kann man irgendwann auch weglassen wenn sich das Kommando das man wollte gefestigt hat. Also man muss wenn man zb. Sitz geklickert hat nicht für alle Ewigkeiten klicken wenn sich der Hund setzt man kann das Klickgeräusch mit der Zeit abbauen, so das man irgendwann nur noch ganz normal sagt: Sitz, und der Hund setzt sich. )

Die meisten Hunde kapieren schon nach wenigen Minuten das das Geräusch ein Leckerlie bedeutet, und kommt bereits in eine Erwartungshaltung wenn das Geräusch ertönt.
Dann kann man damit anfangen ganz einfache Sachen zu klickern, wie zb. das der Hund einem ins Gesicht guckt ( was übrigens auch für draußen manchmal wirklich hilfreich sein kann, als Kommando ). Das machen Hunde meist ganz automatisch von sich aus, weil sie bereits auf den nächsten Klick warten.
Man sagt zum Beispiel: "Schau mich an." Der Hund wird den Kopf drehen um zu gucken warum man etwas gesagt hast, und in dem Moment wenn er einem ins Gesicht guckt sofort klicken und Leckerlie. Man kann natürlich zusätzlich auch mit der Stimme loben, das sollte dann allerdings erst nach dem Klick erfolgen. Also nicht sagen: "Ja super hast du das gemacht" und dann Klicken ( das wäre dann viel zu spät für den Klick ), sondern zuerst der Klick und dann das Lob.
Am Anfang sollte man dem Hund ständig ein Erfolgserlebnis geben und sehr oft klicken, auch kleine Schritte. Ich habe mal gesagt bekommen wenn der Hund den Klick erst noch kennen lernt dann sollte man in der Minute ca 35 Mal eine Möglichkeit finden zu klicken, damit der Hund sehr schnell Erfolgserlebnisse hat und nicht entmutigt wird.

Wenn der Hund den Klicker schon ein bisschen besser kennt kann man schwierigere Dinge klicken, zum Beispiel das Fuß laufen, oder andere Kommandos.
Fortgeschrittenere Klickerer machen auch oft etwas das sich "shapen" nennt. Hierbei muss der Hund seinen Kopf besonders anstrengend.
Shapen bedeutet das der Hund sich das Verhalten das man sehen will ganz alleine erarbeiten muss.
Mal an einem Beispiel erklärt:

Angenommen ich möchte shapen das mein Hund beide Vorderpfoten auf eine umgedrehte Schüssel stellt.
Man legt die Schüssel hin und wartet. ( Viele Leute haben auch ein Signal, das dem Hund zeigt: Jetzt geht es los, ich kann anfangen ). Erfahrene Klickerhunde werden schnell verstehen: Es muss etwas mit der Schüssel zu tun haben.
Sie werden vielleicht die Schüssel angucken, dann klickt man direkt und belohnt. Der Hund guckt nochmal zur Schüssel ? Klick. Nochmal ? Klick.
Er guckt nochmal hin ? Auf einmal folgt dafür kein Klick mehr. Jetzt beginnt das Hundehirn zu arbeiten, der Hund wird sich überlegen: "Moment....sie hat geklickt als ich hingeguckt habe, und jetzt gucke ich hin und sie klickt nicht mehr. Was soll ich denn jetzt machen ??" In seiner "Not" wird er verschiedenes versuchen. Er wird die Schüssel angucken ? Das kennen wir schon, wollen wir nicht mehr sehen. Er haut vielleicht mit der Pfote auf die Schüssel ? Klick !
Er nähert sich der Schüssel ? Klick !
Er stupst die Schüssel mit der Nase ? Klick !

So kann man sich langsam ans Ziel klicken, bis der Hund kapiert hat: Beide Beine auf die Schüssel.

Es gibt noch so viel zu erzählen über den Klicker, aber ich glaube das ist schon ein ziemlich langer Beitrag geworden
Hier ist auch eine sehr gute Seite Rund ums Klickern:
http://www.spass-mit-hund.de/clicker-welt/

 

[Benutzer587]

Da war allerdings das Klickgeräusch so laut das Baylie sich immer davor erschrocken hat. Also habe ich geschummelt und den Klicker mit Klebetape umwickelt damit der Klick leiser ist.

Danke Scara für die Info. Kiara hat vor dem Boxclicker auch Angst gehabt und ist beim Clicken immer weg gewesen. Ich denke, der war auch zu laut. Ich werde mir die Tage mal den anderen Clicker besorgen und erneut mit den Clickertraining anfangen:zustimmung:

 

[Benutzer526]

Ich hab noch ein sehr gutes Video zur Konditionierung gefunden: