Capper macht nur an einem bestimmten Ort sein Geschäft

Hallo ich habe seit drei Tagen einen spanischen Straßenhund aus der Tötung zur Pflege.
Border Collie Rüde circa 6-7 Monate alt.

Und ja ich weiß wie lange das dauert bis so ein Hund überhaupt erstmal "ankommt".

Jedenfalls hat er die ersten zwei Tage jede Möglichkeit genutzt sobald er in meine Wohnung oder das Haus meiner Eltern gekommen ist sein Geschäft zu machen.
Mitlerweile sind wir wachsam und erkennen auch die Ansätze. Ein klares NEIN und alles ist gut.
Dann(bei meinen Eltern, Haus mit kleinem Garten) gehn wir mit ihm raus in den Garten und er macht sein Geschäft. Yeah (nicht perfekt aber besser als drin)
Nur "leider" macht er es nur dort.
Leben und Schlafen tut er bei mir.
Wenn ich merke daheim es geht los, gleiches Spiel ein klares NEIN und ab nach draußen. Da kann ich mich allerdings aufn Kopf stellen.
Wenn ich bis zu meinen Eltern laufe, circa 20 Minuten dann macht er nach spätestens ein paar Sekunden.

Er schläft sehr unruhig, weint und bellt dabei auch manchmal aber blüht von Stunde zu Stunde mehr auf und ist wirklich ein klasse Hund!

Sicherlich kann man es auf die Angst, Unsicherheit etc schieben aber lieber zu früh als zu spät gegenlenken denk ich mir.

Vorhin (4 Uhr) isser aufgewacht wurde unruhig und wollte sich schon "setzen" also wieder ein klares NEIN und ab vor die Tür. Halbe Stunde nichts. Jetzt liegt er wieder neben mir und schläft..

Vielleicht einfach mal nen halben Tag oder Tag nicht zu meinen Eltern gehen das er sich auch auf den Wiesen hier lösen "muss"?

Ich weiß schon das ist für die Verhältnisse ein luxusproblem aber vllt hat ja jemand einen Tipp?
 
Ich würde vorgehen wie bei einem Welpen. Alle 2h raus und wenn du siehst dass er muss.

Dabei immer an den selben Ort (gerade unsichere Hunde machen ihr Geschäft dort, wo sie sich sicher fühlen). Also nicht zu deinen Eltern, sondern irgenweo, wo nicht viel los ist, in Nähe deiner Wohnung.

Ansonsten erst schön ankommen lassen und nur kurze, kleine Runden drehen. Oder mal auf ne Wiese setzen und Hund erkunden lassen.

Auf jeden fall nichts an "Programm" mit einem unsicheren Hund aus einer Tötung.

Nach dem Pipi draußen loben. Leckerlie oder so.
 
Ich denke auch das es an der ungewohnten/unsicheren Umgebung liegt. Im Garten meiner Eltern hat er keine Ablenkung.

Draußen lässt er sich von jeder Kleinigkeit ablenken.

Dachte anfangs es liegt auch an der kurzen Leine(manche Hunde brauchen ja ihre "Privatsphäre"), aber im Garten klappt das ja wie gesagt mitlerweile auch.
 
Vielleicht einfach mal nen halben Tag oder Tag nicht zu meinen Eltern gehen das er sich auch auf den Wiesen hier lösen "muss"?


Warum willst Du das tun? Der Hund hat Stress genug, was sich darin zeigt, dass er unruhig schläft, weint und bellt.
Du solltest froh sein, dass er überhaupt einen Platz gefunden hat, an dem er sich lösen mag.

Das Lösen an anderen Plätzen kommt dann, wenn er sich auch dort sicher fühlt.

- - - Aktualisiert - - -

Mit Abgelenkt sein hat das überhaupt nichts zu tun. Der Hund hat Stress!!
Ich würde ihn auch nicht mit zu vielen Spaziergängen und Eindrücken überfordern.
An allererster Stelle sollte er sich bei euch sicher fühlen.
 
Er kommt aus der Tötung....und du hast ihn erst seit 3 Tagen. Das ist noch gar nichts und normal, dass er noch Stress hat.
Gib ihm Zeit, Zeit, Zeit....heisst Ruhe und ohne Anforderungen im Moment.

Wenn er anfängt, zu entspannen, in ruhiger Gegend kleine Spaziergänge machen.
Wenn er sich sicher fühlt, wird er draussen machen oder du übst dann mit ihm die Stubenrreinheit.

Durch die Tötungsstationen können die Hunde nicht (oder nicht mehr) stubenrein sein, sie konnten ja nicht raus.

Ich wünsche dir ein tollen langes gemeinsames Leben mit deinem neuen Schatz!
 
Hallo René,

setz dich bloß nicht unter Stress.
Das dein Hund sich nicht lösen mag, ist eigentlich ziemlich normal bei der Vorgeschichte.
Such mit deinen Hund immer die selben Weg auf, so dass es ein vertrauter Weg für ihn wird. Große Spaziergänge brauchst du auch nicht einzuplanen. Dein Hund muss erstmal lernen mit den Reizen umzugehen.
Wird der Weg vertraut, dann wird sich dein Hund auch dort irgendwann lösen. Je reizarmer der Weg ist, desto besser.
Habt ihr eine Wiese in der Nähe? Wenn ja: Nimm eine Schleppleine mit und lass deinen Hund diese Wiese ganz in ruhe erkunden. Gibt deinen Hund die Zeit, die er braucht. Gassi stehen ist meistens hilfreicher als Gassi gehen.

Liebe Grüße
Isabell
 
Hi René,
ich hab auch einen Hund aus Spanien. Als sie mit 5 Jahren bei uns einzog war sie ebenfalls nicht stubenrein. Sie hat sich eine ruhige Ecke auf dem Teppich gesucht, draußen ging gar nicht - alles viel zu gruselig.

Ich würde dir empfehlen, draußen ein möglichst ruhiges Stückchen Rasen in Wohnortnähe zu suchen, je kleiner und übersichtlicher desto besser. Für Abends auch gerne beleuchtet. Da dann öfter hingehen. Ich habe oft nur 10 Minuten gewartet, wenn sie sich in der Zeit nicht getraut hat wurde das nichts mehr. Allerdings stand sie bei Angst immer an meinem Bein und hat auch nichts erkundet. Bei uns half besser: 10 Min. raus, wenn nichts kam wieder rein, 20 Min ruhen lassen, dann noch mal raus, usw. Das konnte sich mehrfach wiederholen. Besser ging es, wenn der Hund guter Dinge und "entspannt" war. Vielleicht solltest du das NEIN erstmal weglassen. Damit wird dein Hund im Moment eh nicht viel anfangen können und es könnte ihn verunsichern. Lieber in total guter Stimmung raus gehen.

Ständiges umgucken, allem nachschauen, usw. ist nicht "abgelenkt sein", sondern eher Umgebung scannen, um Gefahren zu erkennen. Bei meiner Hündin genügte ein Windstoß und ein paar raschelnde Zweige und nichts ging mehr.

Wenn es dann klappte durfte ich erst loben, wenn sie fertig war - sonst hat sie abgebrochen. Dann gab es Leckerchen und ganz große Freude.

Das der Hund das nicht richtig lernen könnte, darum brauchst du dir wohl keine Gedanken zu machen. Meine Hündin hat nach 2 Wochen nicht mehr in die Wohnung gemacht und die hatte mit ihren 5 Jahren noch nie in einem Haus gelebt. Nach ein paar Tagen hat sie auch das erste mal auf einen Spaziergang gemacht, das große Geschäft ging aber die ersten 2 Monate nur an unserem sicheren Ort. Entscheidend war wirklich, ob sich sich gut genug entspannen konnte.

Viel Erfolg
Gio und Lea
 
Danke für die Tips. Vorallem das mit dem Gassi "stehen" klingt logisch und werd ich beherzigen.

Wie sieht es denn mit der Erziehung aus?
Also so die Grundbefehle beibringen?
Um so früher um so besser oder in diesem Fall lieber noch paar tage warten bis man damit anfängt?
 
Wie sieht es denn mit der Erziehung aus?
Also so die Grundbefehle beibringen?
Um so früher um so besser oder in diesem Fall lieber noch paar tage warten bis man damit anfängt?

Da kannst du ganz entspannt auch noch länger als ein paar Tage mit warten.

Hermann zog letztes Jahr im August bei mir als 6. Zuhause in gut einem Jahr ein. Ich war froh als der kleine Mann nicht mehr zitternd vor der Haustür saß und in Richtung meiner Hand geschnappt hat wenn ich ihm das Geschirr anlegen wollte.

Lass` Capper ankommen und konzentriere dich darauf dass er umweltsicher und stubenrein wird. Sitz/platz/nein kann er auch in ein paar Wochen noch lernen.
 
Vor gut einen Jahr zog bei mir ein erwachsener Hund ein, der in seinen Leben nichts kennen gelernt hat.
Caro lernte im ersten Monat an Kommandos nur "sitz" und "hier". Wobei das schon viel ist. Ansonsten waren wir mit den Hausregeln und der Leinenführigkeit genug beschäftigt.
 



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