Bellen abgewöhnen

Mir kommt es auch irgendwie so vor, als würde hier davon ausgegangen, dass ein Hund mit einem gewissen Rüstzeug und Grundkommandos auf die Welt kommen würde. Einmal in die Pfeife pusten oder den Klicker betätigen und der Hund weiß automatisch, was er dann tun soll.
Ne ne, so herum funktioniert das Ganze nicht. Man bringt dem Hund mühsam und kleinschrittig (!!) bei, woraufhin man trainieren möchte. Mit vielen, sehr vielen Wiederholungen.
 
Ich möchte erreichen, dass der Hund ruhig ist, wenn man es ihm sagt oder durch ein Zeichen zu verstehen gibt. Anschlagen soll er. Das ist ja auch seien Aufgabe im Familienteam. Sicht nehmen oder aus der Situation herausnehmen - bringt nicht. Er hört dann auf, wenn er meint, dass es gut ist oder er damit nichts erreichen kann, weil kein Hund antwortet. Klicker oder Pfeife - das waren alle Tipps von anderen Hundehaltern.

Der Hund ist total überfordert mit den an ihn gestellten, total gegensätzlichen Erwartungen 🤷.

Einerseits soll er anschlagen, was er ja wohl auch macht. Er wurde darin von Anfang an bestärkt, weil es nicht unterbunden wurde. Sonst würde er ja nicht anschlagen 😏.

Andererseits soll er aber anschlagen, wenn...in welchen Situationen soll er das denn jetzt genau? 🤔

Bzgl. Büro und "wenn sich da jemand bewegt, der da nicht hingehört" habe ich noch eine Frage: nimmst du ihn mit auf die Arbeit? Arbeitest du von Zuhause aus und hast Kunden?

Anschlagen bedeutet nichts anderes, als ein kurzer (!) Laut vom Hund. Ein Aufmerksam machen vom Hund an den Mensch, dass da was/wer ist.
Mehr nicht, weil der Hund durch das Aufmerksam machen seines in der Umgebung befindlichen Besitzers keine weitere Wächterfunktion übernehmen soll und diese somit auch abgibt.


Noch was zum oft begehrten Hund, der ja Haus und Hof beschützend anschlagen soll: in Wintermonaten wird äußerst gerne in Häuser eingebrochen, in welchen anschlagende Hunde leben. Warum? Weil es still ist, wenn der Hund gerade Gassi geführt wird... 😏

Ich sehe in deiner Situation vorerst erstmal nur eine Option: jegliches Gekläffe sofort unterbinden. Nicht mit Geklicker. Nicht mit Ablenkung in Form von Leckerlie-Reinwerferei.

Ein strenges Kommando, egal ob "Nein", "Ruhig" oder einfach ein "kschsch" verbunden mit entsprechender Konsequenz. Souveräner (!) Konsequenz in Form von völlig unbeeindrucktem: DU hast hier jetzt gar nix zu machen, dass ist mein Job, Sendepause. Hund an eine kurze Führleine, VOR den Hund stellen.

Der Hund braucht Sicherheit.
Sicherheit, dass der HH für IHN sorgt, nicht der Hund für den HH, sonst wird das nix.

Ein Yorkie ist zwar ein recht kleiner Hund, aber trotzdem genauso ein Hund wie rein Gewichtstechnisch ganz andere Kaliber wie Rottweiler, Schäferhund, Riesenschnauzer, Hovawart, Bulldogge, Bernhardiner...

Die Anforderung, um keine Probleme bzgl. Schutztrieb, Ängste etc. zu bekommen, ist bei ALLEN Hunden die Gleiche: der Hund muss lernen, vertrauensvoll (!) seinem Mensch folgen zu können.
Egal ob bei Mensch- oder Hundebegegnungen.
 



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