Beeinträchtigung der Kommunikation bestimmter Rassen

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Moin,

im Züchter/Vermehrer Thread habe ich es ja schon kurz angesprochen, jetzt wollte ich eure Meinung zum Thema gerne mal wissen.
Es gibt ja einige Rassen die durch bestimmte Zuchtmerkmale in ihrer innerartlichen Kommunikation beeinträchtigt werden, sei es weil die Bewegungen von Ohren, Augen und Augenbrauen, öffnung, Kopf behindert werden oder weil Barken, Knurren, Jammern und Wimmern und Heulen nur bedingt möglich ist.

Aber selbst Rassen mit nahezu natürlichen Proportionen haben oft erschreckende Fehler in der Kommunikation, dazu gehört für mich z.B. der Labrador der - oft unterstützt von der Erziehung - mit seiner natürlichen Unbedarftheit und Freundlichkeit von anderen Hunden als aufdringlich bewertet wird und somit in schwierige Situation kommt.

Der Mops z.B. mit kurzer Schnauze kriegt oft Probleme, weil er zum einen kaum vernünftig kommunizieren kann ( aufgrund seiner körperlichen Defizite ) und zudem seine Atemgeräusche auch als Knurren gewertet werden kann.

Es gibt noch viele weitere Beispiele aber ich denke grundsätzlich sind das wohl die Schattenseiten der Zucht und Kreuzung bestimmter Rassen zum Wohle der Menschheit ( und weniger zum Wohle des Hundes )
 
Solche "Defizite" stellen bei Fremdhundekontakten in der Tat ein erhebliches Problem dar.
Lernen Hunde sich aber kennen, können sie sich hervorragend anpassen.

Meine Hündin zb ist von einer englischen Bulldogge jedes mal total genervt und verunsichert.
Als Knurren deutet sie das Geröchel nicht - da würde sie anders reagieren.
Aber es ist ihr absolut suspekt und aufgrund dessen scheidet dieser Hund bereits in der Vorrunde aus. Sie lässt sich nicht einmal von ihm beschnuppern und hat auch keinerlei Interesse daran, ihm zu nahe zu kommen.

Ist für mich auch so ein Teilgrund, der mich gewisse Zuchtziele mit Skepsis betrachten lässt.
 
Ja, dank der Tatsache dass Hunde sehr anpassungsfähig sind, ist es - wenn sie sich erstmal kennen - kein großes Problem mehr.

Bei Pinsel war es mal ein Mops, den sie ziemlich skeptisch betrachtet hat. War interessant zu beobachten weil ihr Verhalten gegeüber des Mopes sehr ambivalent war.
Also vom Geruch her passte er in ihr Spielschema, aber sie hatte ganz offensichtlich Schwierigkeiten ihn zu "lesen".
Er röchelte, sie ging weg - hatte es wohl als Knurren aufgefasst - dann kam aber der Mops und zuckte seltsam - was wohl eine Spielauforderung war - es dauerte sicherlich 10min bis die beiden auf einen Nenner war.
Bei einem "normalen" Hund wäre das ganze in wenigen Sekunden erledigt gewesen. ;)
 
Bei uns hier laufen sehr viele Möpse rum.
Meine Sugar macht um alle einen bogen, obs daran liegt das viele von denen Athemprobleme haben kann ich nicht sagen.
Vllt mag sie die einfach nur nicht.....
Mit anderen Hunden hat sie sonst eher wenig probleme sich zu verständigen.
 
Naja, schaut euch einfach mal die fehlende Mimik von Möpsen an. Dazu die Knautschnase - was mag das einem Hund wohl sagen, der sowas noch nicht kennen gelernt hat!? :zwinkern2:

Luna hat auch so ihre Probleme mit einigen Rassen, sie scheint viele einfach nicht zu verstehen. Womit sie aber super kann sind Huskys und Malamutes, die haben ja auch eine seeehr deutliche, korrekte Körpersprache normalerweise.
 
Das Stimmt.. auch Schäferhunde sind da sehr eindeutig.

Pinsel hat offenkundig ein Problem mit Labbis, die sind ihr in der Regel zu aufdringlich und begriffsstutzig, wobei es auch da sicherlich Ausnahmen gibt.
 
Labbis und Schäfis gibt es hier eher selten, am meisten treffen wir bei unseren spaziergängen auf Mixe oder JRT.
Meine Shally hat bis jetzt noch mit jedem Hund ein problem aber das kommt von den vorbesitzern da sie dort nur den garten kennenlernen durfte und keine Hunde.....(traurig sowas)
 
Ich muss jetzt mal auf die Schlappohrengeschichte ansprechen die ich in dem anderen Thread gelesen habe.

Peri, könntest Du bitte einmal kurz erklären weshalb Du der Meinung bist dass Schlappohren-Hunde in ihrer Kommunikation eingeschränkt sind? Was ist mit Hunden die Klappohren haben? Können Deiner Meinung nach nur Hunde mit Stehohren vernünftig kommunizieren?

Ich merke Defizite in der Kommunikation bei Hunden mit Brachycephalie (wobei es mit Möpsen, franz. Bulldoggen,... da mittlerweile weniger Probleme gibt da Hunde ja glücklicherweise auch lernen können dass einige Hunde halt so aussehen. Seltener treffen wir bspw. engl. Bulldoggen, mit denen es ab und an noch Probleme gibt), ab und an mit einigen Hunden mit kupierter Rute oder natürlichem Bobtail und ganz schlimm: Hunde mit kupierten Ohren.
 
Die Ohren beim Setter,Cocker etc waren nur ein Beispiel. Exakter gesagt hängt es meiner Meinung nach bei den Rassen mit der kompletten Mimik zusammen, ich kenne einige Setter - vor allem die alte Zucht hat dort meistens einen eher beschränkten Gesichtsausdruck.
Neuere Exemplare haben eine weichere Gesichtszeichnung und sind vor allem zu mehr Augenmimik fähig.

Und ich meine, willst du ernsthaft bestreiten das Hängeohren einfacher zu handhaben sind in Bezug auf Kommunikation wie normale Stehohren?
Wohl kaum.. ein Defizit oder Problem muss ja nicht immer bedeuten, dass eine Kommunikation völlig Unmöglich ist, so war es natürlich von mir nicht gemeint ( was vermutlich auch jeder verstanden hat außer Promise ) - ich sagte lediglich dass sie schwieriger ist und ich denke dieser Punkt ist unstreitbar.

Oft sind die Gründe ja auch total Banal, wenn z.B. beim Havaneser oder Bearded Collie die Haare im Gesicht hängen, ist das aus Hundesicht natürlich auch ziemlich unvorteilhaft. ;)
 
Naja aber da sind wir ja wieder bei der Zucht. Nen Mops der ständig am röcheln ist, ist eben nicht gesund. Und ja, es gibt wesentlich mehr die ständig am schnaufend und röchelnd herum laufen, ich find das auf den Mopstreffen sehr erschreckend. Oder auch die Platte Schnauze, bei manchen sieht man ja vom Seitenprofil her überhaupt keine Wölbung einer Schnauze mehr. Das ist auch nicht gesund und es wird noch nicht mal im Standart so verlangt.
Die Tiere bei meinen Züchter haben zb gar nicht geröchelt und meine kleine macht das auch nicht (könnte sich natürlich auch noch ändern). Genauso hat sie zwar nen Knautschgesicht aber trotzdem keine Platte Schnauze.

Naja, jedenfalls finde ich, dass solche Hunde schon gut Kommunizieren können wenn sie nicht total krank gezüchtet sind. Meine ist noch jung, bis jetzt gabs noch keine Probleme mit anderen Hunden.

Hier gibts zb auch einen Shar Pei, dieser kommt gar nicht mit anderen Hunden klar, man sieht bei dem Hund wirklich überhaupt keine Mimik im Gesicht. Finde ich auch schrecklich, der kommt nach Ansage der Besitzer aus ner reinen Schönheitszucht.
 
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