Amputation, OP oder Euthanasie?

Hallo.

Ziemlich lange Geschichte, da sie sich seit über 2 Jahren zieht. Ich versuche es kurz zu halten:

Unser Hund, fast 6 Jahre und ein deutscher Pinscher-Mix, brach sich im Sommer das 2. Mal an selber Stelle das Vorderbein.

Bei der Verplattung kam ein Knocheninfekt, sprich ein sogenannter „Krankenhauskeim“ hinzu und nun wächst der Spalt vom Bruch nicht mehr zusammen. Es ist eine sogenannte Pseudoarthrose.
Er hat nichts mehr drinnen von den Platten und Schrauben, da die Schrauben immer wieder locker wurden und das natürlich auch schmerzte.
Insgesamt wurde das Bein in 2 Jahren 7x operiert.

Was machen wir jetzt?
(Natürlich verlange ich vorher noch ein CT, um zu sehen, ob der Keim noch da ist)

OP
TA sagt, wir sollten noch 2 Wochen warten um zu sehen, ob irgendwas heilt, denn dann könnte man den kranken Teil vom Knochen entfernen und das andere Stück wieder mit Platten festmachen.
Wer sagt, dass es dann heilt, oder die Schrauben nicht locker werden?

Amputation
Kommt für uns in Frage, wenn ein Stumpf erhalten bleibt und wir eine Prothese machen können. Ich habe absolut keine Bedenken, dass er die Prothese nicht annimmt, da er schon so viele Sachen am Bein hatte und mit Allem klarkam. Meine Bedenken sind eher die Phantomschmerzen oder dass der Stumpf nicht heilt. Die Schmerzen nach der OP, usw…

Euthanasie
Sollte der Keim nicht verschwunden sein, dann bleibt uns leider nichts anderes übrig, als diesen Weg zu gehen.
Aber meine Gedanken sind auch mal beim Einschläfern wenn auch der Keim verschwunden wäre. Wir versuchen schon so lange und irgendwann sollte ich den armen Kerl doch erlösen? Dann sehe ich wieder, wie er sich aufs Spazierengehen freut und dass er vom Verhalten noch immer derselbe ist und dann kann ich es doch absolut nicht in Betracht ziehen. Dann denke ich mir wieder: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Ich weiß, dass es schlussendlich wir entscheiden müssen. Was wäre aber so eure Entscheidung in der Theorie?
Wenn man selbst mal in der Lage ist, dann weiß man erst, wie schwierig so eine Entscheidung ist,
Ich wache mit den Gedanken auf und gehe mit diesen Gedanken ins Bett.
Also leicht machen wir es uns wirklich nicht…

Ich bedanke mich fürs ganze durchlesen und wünsch euch was, liebe Grüße
 
Alles ist immer eine Frage des Glaubens , niemand hat das Wissen , wie es wirklich ist .
Gibt es noch eine Existenz nach dem Tod , wie empfinden Hunde ihre Leiden , ist ein kurzes , schönes Leben
besser, wie ein langes , qualvolles Leben und welches Bewusstsein hat ein Hund ?

Aber es ist auch eine Frage des Geldes ,
wenn Tierärzte alle ihre Möglichkeiten ausschöpfen ,
aber es einfach nicht gelingen will .

Auch die Pflege von kranken Tieren ist ein Aufgabe und eine große Leistung , der nicht jeder gewachsen ist .

Ich weiß nicht was ich Dir hier jetzt raten kann , es tut mir Leid ,
es ist und bleibt eine Entscheidung, die Dir niemand abnehmen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
wie kann man einen keim im ct erkennen? ich dachte dazu gehört ein blutbild oder abstrich?
mein hund, jetzt 4, lebt seit seinem 5. monat mit schmerzen im ellbogen, die er trotz zweier erfolgloser op immer noch hat.
er rennt und spielt und tobt und springt durch die gegend,glaubt man nicht..aber er humpelt und seine knochen reiben aufeinander.. trotzdem will ihn keiner einschläfern.. ich lass ihn jetzt so bis er nicht mehr will oder kann und hoffe, dass die tä dann vernünftig werden..
wenn die prothese eine option für euch wäre, vom finanziellen her..dann bitte.. klingt vernünftig..
 
Da geht es um eine Osteomyelitis.Mit Kontrastmittel sieht man sowas.
Ich sage immer Keim (was es ja auch ist), damit sich die Menschen gleich auskennen um was es geht.

Das tut mir leid, dass dein Hund Schmerzen hat und zusehen müssen ist einfach auch schwer. Ich denke mir, wir Menschen sind auch nicht immer Schmerzfrei, wenn ihr beide damit gut lebt, hast du die richtige Einstellung.

Danke für deine Antwort
 
Alles ist immer eine Frage des Glaubens , niemand hat das Wissen , wie es wirklich ist .
Gibt es noch eine Existenz nach dem Tod , wie empfinden Hunde ihre Leiden , ist ein kurzes , schönes Leben
besser, wie ein langes , qualvolles Leben und welches Bewusstsein hat ein Hund ?

Aber es ist auch eine Frage des Geldes ,
wenn Tierärzte alle ihre Möglichkeiten ausschöpfen ,
aber es einfach nicht gelingen will .

Auch die Pflege von kranken Tieren ist ein Aufgabe und eine große Leistung , der nicht jeder gewachsen ist .

Ich weiß nicht was ich Dir hier jetzt raten kann , es tut mir Leid ,
es ist und bleibt eine Entscheidung, die Dir niemand abnehmen kann.
Danke für deine Antwort. Ja, weil man es eben nicht weiß, ist es so schwer…
 
Das kannst echt nur du entscheiden. Nur du kennst deinen Hund und die Umstände. Ich zumindest würde es auch sehr vom Hund abhängig machen, wie sehr ihn Tierarztbesuche und Manipulationen an seinem Körper stressen oder auch nicht.

Dabei aber nicht vergessen, Hunde leben im Hier und Jetzt. Sie machen sich weder Gedanken um die Zukunft noch um die Vergangenheit. Und, davon bin ich fest überzeugt, ihnen ist die Qualität wichtiger, also lieber fünf Jahre intensiv gelebt und Spaß gehabt als 10 nur dahingelebt, mit Einschränkungen und Schmerzen.
 
Gestern ist mir ein Italienisches Windspiel auf 3 Beinen begegnet (Vorderbein nach Bruch operiert), deren Besitzer gesagt haben, sie ist jetzt besser drauf als vorher mit den Schmerzen am Bruch. Meine Schwester hat eine dreibeinige Schäferhündin (es fehlt ebenfalls ein Vorderbein) die keinerlei Probleme zu haben scheint. Prothesen machen dagegen nach meiner Erfahrung sehr viel Ärger: Entweder sie sind zu locker oder zu fest, sie scheuern, sie brechen. Sie einem Tier anzupassen, das nicht sagen kann, wie es sich damit gerade fühlt, stelle ich mir extrem kompliziert vor und würde ich meinem Hund nicht antun (aber, da ein sehr großer Hund, auch schon keine Amputation).

Zu Herrmans Beitrag: Ich bin mir 100%ig sicher, dass Hunde ein kurzes schönes Leben einem langen qualvollen vorziehen.
 
Da Dein Hund ein Pinschermix ist, also weder besonders groß noch schwer, würde ich eine Amputaion in Erwägung ziehen. Aber ohne danach folgende Prothese, aus schon genannten Gründen.

Es gibt so etliche Hunde, die gut mit 3 Beinen zurecht kommen.
 
Noch eine andere Überlegung zur Prothese: Wenn der Bruch nicht unterhalb des Vorderwurzelgelenks war (war er?), dann bräuchte der Hund eine Prothese mit "Kniegelenk". Und meines Wissens brauchen die eine ziemliche Gewöhnungszeit mit viel Reha und Physio. Ich bezweifle, dass das für einen Hund machbar ist, falls solche Prothesen überhaupt existieren. Eine steife Prothese, ohne Gelenk, ist ziemlich sicher schlimmer als gar kein Bein, weil sie als totes Gewicht immer mitgeschleppt werden muss (das habe ich von meinem Vater, der nach Polio ein gelähmtes Bein hatte).
 
Hallo nochmal und danke euch für eure Antworten, Meinungen und Ansichten.

Wir waren nochmal beim TA und haben alles besprochen, uns selber die Für und Wider abgespielt und sind zum Entschluss gekommen, dass wir jetzt bis 17.4. warten, dann ein Röntgenbild machen und schauen, ob die Löcher von den Schrauben beim Heilen sind. Wenn ja, dann verkürzen wir das Bein, das wären ca 2cm.
Wenn nein, dann lassen wir ihn gehen…
So hart es klingt und so hart es auch für uns ist, aber dann ist die Entzündung noch im Körper und auch mit Amputation wird er irgendwann Schmerzen haben und es ist nicht sicher, dass die OP-Wunde heilen würde.

Es wäre ein schwerer Weg (das ist er immer), da Bruno noch so sehr am Leben teilnimmt und vom Wesen so ist, als wären alle 4 Beine gesund. Er freut sich über jeden Spaziergang und flitzt durch die Gegend, aber wie Einige auch gesagt haben: Lieber ein tolles kurzes Leben, als ein Leben mit weiteren OP‘s und Schmerzen. Wir möchten nicht warten bis er starke Schmerzen hat, das hat er nicht verdient…

Ich danke euch nochmal 🍀
 



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