Abendliche Unruhe

Dritter Hund
Mix, mittelgroß (16)
Hallo, mein 16-jähriger fängt seit 2-3 Tagen an immer gegen 21 Uhr unruhig zu werden. Abendgassi ist gegen 19 Uhr, auch das gewohnte Abendprogramm (vor dem Schlafen nochmal kurz raus zum Pinkeln, Keks abholen und schlafen gehen) funktioniert nicht mehr.

Nach dem Abendgassi döst er nochmal, bis er ankommt und fiept und immer in die Küche möchte. Weder vor dem Abendgassi füttern (damit danach die Sättigung kommt) noch nach dem Abendgassi füttern ändert was daran. Vorhin bekam er dann noch Möhre, als was zum Kauen und was zum Essen. Kaum war er fertig fing das Verhalten direkt wieder an.
Auch sein Abendsnack (halber Dentastick) der nach der anderen Abendroutine sonst immer schlafen gehen signalisiert hat (ohne Probleme, ohne Diskussionen) funktioniert nicht mehr. Er legte sich danach zwar schlafen, stand aber kurz darauf wieder neben mir.

Demenz ist bekannt, aber ich frage mich warum das Verhalten dann nur abends über einen gewissen Zeitraum auftritt?
Es dauert etwa 2 Stunden, ohne das bisher eine Maßnahme geholfen hätte und am Ende rollt er sich ein und schläft, als ob vorher nichts gewesen wäre. Tagsüber und nachts zeigt er solches Verhalten bisher nicht.
Er bekommt aktuell 5mg Selgian, 50mg Karsivan und abends seit 2 Tagen 1/2 Adaptil Chew.

Wegen mir ist es mir nicht, eher weil ich mir denke das es ihn vermutlich stresst. Er hechelt zwar nicht, aber etwa 2 Stunden Unruhe sind, zuzüglich seines Alters, bestimmt stressig. Habt ihr vielleicht Ideen, was ich noch ausprobieren könnte?

LG Sundra.
 
Hallo Sundra,

ich habe dir leider keinen Tipp, kenne mich aber sehr gut mit Demenz bei Menschen aus, da ich mit dementiell erkrankten Menschen arbeite.
Und einige von ihnen, zeigen abends genau das Verhalten, das du bei deinem Hund beschrieben hast:
In den Abendstunden vermehrt Unruhe, ständiges hin und her laufen, keine 5 Minuten sitzen oder liegen können. Bei vielen auch eine Tag-Nacht-Umkehr, das heißt sie sind die halbe Nacht lang wach und aktiv, schlafen dafür tagsüber viel.
Was ich damit sagen will: Für demenzkranke Lebewesen ist dieses Verhalten "normal", ich vermute das ist beim Tier ähnlich wie beim Menschen.
 
@Jana14
Genau das ging mir heute Morgen beim Lesen des Startbeitrages auch durch den Kopf. Mein Vater verhielt sich genau so und das ist typisch in einer Demenz. Hinlauftendenz genannt. Sie haben das Gefühl nach Hause zu müssen, obwohl sie es ja bereits sind. Sie erkennen es aber nicht als solches. Hatte man meinen Vater im Bett, hat er problemlos 8 Stunden geschlafen.
 
Um wie viel Uhr wird es bei euch denn dunkel? Dann würde ich nämlich auch die These mit dem Abend/ Nacht unterstützen. Sieht er evtl auch schlecht? Dazu würde ich die zunehmende Unsicherheit bei Dunkelheit und schlechtem Sehen dazu einschätzen. Sehr stolzes Alter übrigens 🙃.
 
Gestern war es gegen 21 Uhr noch normal hell. Die Augen sind ok, die Ohren haben stark nachgelassen, aber selbst das was er wahrnimmt kann er im Kopf nicht mehr richtig verarbeiten.

Essen gab es vor dem Gassi, nach dem Gassi stürmte er auch wieder in die Küche und wollte nochmal Essen. Er war etwa ab 20:30 nochmal unruhig (wenn ich den Raum verlasse mache ich mich bemerkbar, damit er nicht aufwacht und plötzlich alleine ist, bzw. dann Stress hätte da er anfängt zu suchen) gestern Abend wollte er liegen bleiben, (war erst positiv überrascht) kam kurz darauf aber doch nach.
Kam zu mir ins Bad, ging ins Körbchen, drehte sich, ging zur Tür raus. Kam wieder ins Bad, usw. (das ich begleitet werde ist schon etwas länger so, seit sein Gehör nachlässt. Sonst hat er sich aber ins Körbchen gelegt und war entspannt)

Gegen 21:30 schlief er dann schon ohne Abendsnack, (hätte ihn dann auch ohne Snack schlafen gelassen) kurz darauf ging aber schon der Kopf wieder hoch und er stand hellwach neben mir. Nach dem Snack war es dann aber für den Rest der Nacht ok.

Gibts vielleicht auch was in Richtung Aromatherapie, was man ihm z.B. ins Körbchen legen kann?
 
Da gibt es bestimmt etwas. Wir haben zb Hanföltropgen gegeben zur Beruhigung, aber keine Ahnung, ob es was geholfen hat.
 
Gibts vielleicht auch was in Richtung Aromatherapie, was man ihm z.B. ins Körbchen legen kann?

Da gibt es bestimmt etwas. Wir haben zb Hanföltropgen gegeben zur Beruhigung, aber keine Ahnung, ob es was geholfen hat.
Ich glaube ja nicht. Die Nervenbahnen zum Hirn (mal einfach ausgedrückt) sind ja unterbrochen. Demenz (Alzheimer) kann ja nicht geheilt werden. Höchstens etwas aufgehalten werden. Die Demenz wird sich also im Laufe der Zeit sogar noch verstärken. Was man tun kann, hast du ja schon getan. Durchblutungsfördernde Medikamente.

Demenz ist bekannt, aber ich frage mich warum das Verhalten dann nur abends über einen gewissen Zeitraum auftritt?
Es dauert etwa 2 Stunden, ohne das bisher eine Maßnahme geholfen hätte und am Ende rollt er sich ein und schläft, als ob vorher nichts gewesen wäre. Tagsüber und nachts zeigt er solches Verhalten bisher nicht.
Er bekommt aktuell 5mg Selgian, 50mg Karsivan und abends seit 2 Tagen 1/2 Adaptil Chew.
Zur Beruhigung gibst du ja auch schon Adaptil und Selgian und zur Durchblutung Karsivan. Seligian kann allerdings auch zu Unruhe (umher laufen) führen. Wo bei Unruhe eigentlich zur Demenz gehört. Würde ich mal mit dem TA besprechen. Selgian soll zwar bei Angstzustände helfen, fördert aber wiederum die Unruhe.
Meine Hündin hat es mittlerweile geschafft, 6 Stunden am Stück durch die Wohnung zu laufen. Dass kostet Nerven. Zum Glück ist die Stubenreinheit aber wieder besser geworden. Unter Kontrolle hat sie es aber trotzdem nicht. Wird wohl auch nicht mehr werden.
 



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