Lösen auf dem Hundeplatz

[Hermelin]

Bei uns wird beides toleriert. Die Haufen räumt man halt weg. Markieren an den Geräten ist selbstredend nicht gerne gesehen, aber immer kann man es nicht verhindern.

Ich denke auch, dass die Hunde ruhig von klein auf lernen dürfen, auch neben einem Pinkelfleck mit zu arbeiten. Die Welt da draußen ist auch nicht steril...

 

[Tebasia]

Bei uns ist es ok wenn sie mal müssen. Groß muss eben vom Halter weggeräumt werden. Makieren wird allerdings nicht gerne gesehen.

 

[lina27]

In meiner Hundeschule wird da sehr locker mit umgegangen. Macht ein Hund einen Haufen, wird der halt weggeräumt und gut ist. Wird gepieselt oder auch mal markiert, ist das auch nicht der Rede wert...

Dabei hab ich mich neulich eh erat erschrocken und war peinlich berührt, als Rex sein Bein an ein kleinen "Podest" zum Raufhüpfen für die Hunde gepinkelt hat. Da meinte die Trainerin aber gleich, das seibokay und sie könnten das eh nicht so genau überwachen.
Auch wenn die Rüden mal an die rumliegenden Reifen markieren, stört das keinen.

Wobei da sicher auch mit reinspielt, dass es sich um ein relativ "wildes" Grundstück handelt, mit vielen Bäumen, Büschen und hohem Gras.

 

[Silkies]

Bei uns im Verein ist das auf dem Übungsplatz unerwünscht, was ich auch sinnvoll finde. Für die fortgeschrittenen Hunde ist das weniger ein Problem, aber gerade Anfängern gegenüber ist es schon sehr unfair. Die haben oft ohnehin genug damit zu tun, ihren Hund mal konzentriert zu bekommen, auch ohne dass die Hunde überall noch die Markierungen von Artgenossen in der Nase haben. Wenn der Hund wirklich mal muss - und das sieht man, wenn man ihn gut beobachtet wie man es im Training ja eigentlich tun sollte! - dann können die Leute in den eingezäunten kleinen Platz ausweichen, dort ist lösen und markieren ausdrücklich erlaubt.

Passiert es doch mal, ist das kein Drama - Betonung allerdings auf "mal". In der Zwergengruppe hat das so überhand genommen, weil die Leute es einfach nicht ernst genommen haben, dass ich die Reißleine gezogen habe. Immerhin haben die gleichen Leute dann gejammert, wenn ihre Hunde umgekehrt ständig zum schnuppern irgendwo hängen geblieben sind... Deshalb kostet jetzt lösen auf dem Platz eine Runde Kekse, Süßigkeiten oder ähnliches für die Gruppe. Nett wenn man immer mal was da hat, und seitdem sind die "Unfälle" interessanterweise drastisch weniger geworden.

Und ich finde es auch gar nicht das große Problem, das den Hunden zu vermitteln. Sandor hat von klein auf gelernt, er darf erst auf den Platz wenn er alles losgeworden ist - ich kann euch sagen, er löst sich nirgends so prompt und gründlich wie vor dem Hundeplatz, schließlich will er ja schnellstmöglich da rein!

 

[Entenwackele]

Ich war nur mit meinem allerersten Hund auf dem Hundeplatz,und auch nur in der Welpenschule,dann bin ich(aufgrund von Erziehungsmethoden in den fortführenden Kursen ,die ich meinem Hund nie angetan hätte) gegangen,die "Trainerin"in der Welpenschule dagegen war toll,ein echter Hundemensch,ich hatte noch eine zeitlang privat Kontakt mit ihr.
Aber das ist ja im Prinzip jetzt wurst,wollte damit nur sagen,dass es eben sehr lange(jetzt 17 Jahre )her ist,dass ich das letzte mal auf einem Hundeplatz war,und dort jetzt vieles auch anders sein kann.
Früher war es so,dass es eine "Strafkasse"(natürlich nicht für die Welpenschule,aber man kriegt ja mit,was aussenrum passiert)gab,man musste für pullern zahlen,für markieren doppelt,hat der Hund einen Haufen gemacht,musste man zur Strafe vom Platz

 

[Bullerina]

Ich finde, dass Hunde es lernen sollten, nicht ständig den Rüssel runter zu nehmen, nur, weil da einer hingepullert hat.
Wenn wir da trainieren, dann trainieren wir da. Fertig. Klar geht die Nase mal runter, aber es ist dann halt meine Aufgabe, sie wieder "zu mir" zu nehmen. Und echt: das kann bei der Bullerina durchaus eine Aufgabe sein (das "Hund mental bei mir" meine ich...) , ich bin schon bei -10° im blanken Pulli auf dem Platz gestanden, weil ich vor lauter "Hundekonzentration wieder auf mich" mehr geschwitzt habe als im Sommer

Im "echten Leben" außerhalb des Platzes soll es ja auch klappen, sogar, wenn einer nen Döner vor die Nase meines Hundes ballert.

Ich würde es sogar gut finden, wenn auf mehr Plätzen auch läufige Hündinnen zum Training zugelassen wären. Wir hatten da dann "Zwangsurlaub".
Ja, mir ist klar, dass es eine große Herausforderung ist, einen potenten Rüden dann zu führen. Aber beim normalen Gassi versiegel ich meine Hündin ja auch nicht, damit kein Rüde sich animiert fühlt. Man könnte das "heiße Mädel" ja auf einem abseits gelegenen Platz mit passenden Hunden trainieren.

Alltagstauglichkeit lässt sich halt nur mit Alltagssituationen trainieren.
Heiße Mädels und Markierungen gehören dazu zum Alltag.

Just my two pence

 

[ATuin]

Auf dem Hundeplatz wo ich mit Joran trainiere ist es auch unerwünscht und selbst wenn es nicht so wäre, würde ich Joran nicht erlauben, sich auf dem Platz zu lösen.
Er hat vorher und nachher genug Zeit und Möglichkeit.
Außerdem mögen viele Hunde es nicht dort zu arbeiten wo ein anderer Hund sich gelöst hat und auch wenn ich von Joran einiges verlange, sich in kotverschmiertes Gras zu legen finde ich persönlich unzumutbar.

 

[Silkies]

Da sehe ich aber auch einen wichtigen Unterschied: Um Alltagsdinge zu trainieren gehe ich in Alltagssituationen. Gerade für Anfänger finde ich es aber wichtig, neue Aufgaben zunächst einmal in ablenkungsarmer Umgebung erarbeiten zu können, bevor dann die Schwierigkeit allmählich gesteigert wird.

Und vor allem finde ich auch ein "hier wird nun nicht markiert!" für eine ebenso wichtige Lektion wie Sitz-Platz-Fuß. Und wenn der Hund wirklich einfach muss - dann sollte der Hundehalter mal ganz tief in sich gehen. Denn ich käme niemals auf die Idee, mit meinem Hund konzentriert arbeiten zu wollen ohne dass er sich vorher ausgiebig lösen konnte.

 

[Hanca]

Denn ich käme niemals auf die Idee, mit meinem Hund konzentriert arbeiten zu wollen ohne dass er sich vorher ausgiebig lösen konnte.

So ist es.

Bei uns auf dem Platz ist es nicht erwünscht, und es passiert auch so gut wie nie, weil jeder darauf achtet und den Hunden vorher die Gelegenheit gibt, sich zu lösen.
Passiert dann doch mal was, ist es aber auch nicht schlimm. Es wird einfach weggemacht.
Ich persönlich erwarte von meinen Hunden einfach, dass sie die Zeit, in der sie auf dem Platz sind, konzentriert arbeiten und nichts anderes machen.

 

[Silkies]

Ich persönlich erwarte von meinen Hunden einfach, dass sie die Zeit, in der sie auf dem Platz sind, konzentriert arbeiten und nichts anderes machen.

Mit einer kleinen Einschränkung, das klingt jetzt nämlich so ernsthaft: Ich spiele auch eine Menge mit Sandor (und früher auch mit den anderen) auf dem Platz, immerhin ist auch das Training eine Art Spiel. Deshalb würde ich es eher so formulieren: Auf dem Platz ist unsere gemeinsame Quality-Time, und da haben Geruchsmittleilungen - egal ob nun passiv beim Schnüffeln oder aktiv beim Markieren - nix verloren. Dafür ist vorher und hinterher wieder ausreichend Zeit.