Was fühlt ihr für euren Hund?

Anlässlich zahlreicher Diskussionen darüber ob die eigene Bindung zum Hund zu eng oder zu lasch ist, möchte ich dieses Thema eröffnen.

Mich würde interessieren,
was empfindet ihr für euren Hund?
Welchen Stellenwert hat er für euch?
Habt ihr zu unterschiedlichen Hunden eine unterschiedlich starke Bindung?
Hat schon mal jemand eure Bindung zu eurem Hund kritisiert?
usw...

:)
 
Spannendes Thema :jawoll:
Ich empfinde mich manchmal ja selber als etwas verrückt, aber in meinem Umkreis sind alle ein bisschen verrückt, daher bin ich da ganz gut aufgehoben :happy2:

Ja, ich liebe meinen Hund und für mich hat sie einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben.
Sie hat mein Leben unheimlich bereichert, mich zu einem besseren Menschen gemacht und ich bin ihr sehr dankbar dafür.
Ich genieße mein Leben, die Natur, das Wetter viel mehr, bin aufgeschlossener, entspannter und ruhiger.
Egal wie stressig der Tag war, 5 Minuten mit ihr und ich komme sofort zur Ruhe - zur Erklärung: das ist mein größtes "Persönlichkeitsproblem", ich bin hektisch, oft unruhig, mach 10 Sachen gleichzeitig und kann mich schlecht entspannen.
Mein Hund schafft das, an was ich mir jahrelang die Zähne ausgebissen hab :D
Sie ist ein kleiner Therapiehund, nicht nur für mich, sondern auch für Freunde und Familie. Sie hat eine extrem ausgleichende und beruhigende Wirkung, schafft es Emotionen hervor zu holen und dringt irgendwie zu einem durch.
Gar nicht so selten, dass ich auf meiner Couch mal den einen oder anderen ganz aufgelöst weinenden Freund hatte ;)
Sie hat eine so unglaublich liebe und mitfühlende Seele.

Ich hatte ab Kleinkind Alter immer Hunde um mich herum, aber nie hatte ich so eine tiefe Bindung.

Ich bin auch noch nie kritisiert worden, ich wurde dagegen sogar mehrfach angesprochen, weil wir so ein gutes Team sind und die meisten denken ich hätte sie bestimmt schon als Welpen bekommen.
Im Sommer sprach mich eine junge Frau an, die ganz begeistert von unserem Umgang war und mich sogar nach Tipps fragte :verlegen1:
Keiner denkt, dass ich sie erst wenige Monate habe und sie vom Tierschutz kommt.
Letztens meinte sogar eine Nachbarin sie hätte in ihrem Bekanntenkreis von mir und Lady erzählt und als "Mutmacher" eingesetzt, weil eine Bekannte zweifelte ob sie es mit einem TS Hund probieren kann...

Nein, ich bin kein Profi, ich bin kein Hundeflüsterer und schon gar nicht bin ich allwissend oder sonstiges.
Mein Hund ist wundervoll und wir ergänzen uns großartig, wir sind ein gutes Team, haben uns aufeinander eingelassen - das ist das ganze Geheimnis ;)
 
Mein Hund ist mir sehr wichtig, er gehört zur Familie und ist mir näher als manch
ein Familienmitglied. Was auch (für mich) verständlich ist, da er schließlich
jeden Tag seit 8 Jahren mit mir verbringt.
Er erlebt meine Hochs und Tiefs (krankheitsbedingt) mit und ist mir eine große emotionale Stütze, oft ist er der einzige der weiß was mit mir los ist, weil ich es sonst niemand sage.
Ich hab ihn einfach unheimlich lieb und freue mich, dass er an meiner Seite ist.
Er ist mir die liebste Gesellschaft, egal was wir machen.
Sein Ableben irgendwann wird mein bisher schlimmster Verlust (und ich hab schon einige unter die Erde gebracht), ich habe heute schon Panik davor.

Sein Wohlbefinden ist mir wichtig, ich spare mir alles Unnötige damit der alte
Prinz alles bekommt, was er im Alter braucht ( Neue Liegeplätze, Nahrungsergänzung, Medikamente, Physio). Da wir alleine leben, baue ich meinen
Tag um ihn. Manchmal ist das ziemlich stressig mit VZ Arbeit, Haushalt, andere Verpflichtungen, Familie & Freunde- aber er ist jede Mühe wert.

Och joa, manchmal werde ich belächelt. Zum Beispiel als ich letztens mein Bett abgebaut habe, weil Opa es allein nicht mehr hoch schaffte. Damit er nicht verzichten muss auf sein geliebtes Bett, penne ich nun eben auf der Matratze.

Er kann schlecht Treppen laufen inzwischen also schleppe ich ihn 3-4x am Tag
hoch & runter 45 Stufen. Da wurde mir letztens von einem Kollegen tatsächlich
nahe gelegt, ihn doch einzuschläfern!! Oho, dass seine Ohren nach meiner Tirade nicht geblutet haben, war alles! :wuetend10:
 
Danke für die interessanten und schönen Antworten :) Ich hoffe es kommen noch viele weitere dazu.

Ich liebe meinen Hund auch. Und da spreche ich wirklich von Liebe. Die tiefe meiner Bindung zu ihr ist vergleichbar mit der zu meinem Partner. Ich liebe sie mehr als etwas erntferntere Verwandte oder Verwandte mit wenig Kontakt (Bruder, Tante, etc.).

Für mich hat es einen sehr hohen Stellenwert einen Hund zu besitzen und dafür bin ich bereit viele Einschnitte in Kauf zu nehmen. Wäre ich beispielsweise Single, würde ich lieber am finanziellen Minimum leben, um mir einen Hund "leisten" zu können - als mehr Geld zu haben, aber hundelos zu sein.

Ich war einige Jahre ohne Hund und habe in der Zeit eine tiefe Leere in mir empfunden. Ich habe mich so nach einem Hund gesehnt.
Natürlich kann man jetzt sagen, dass das krankhaft ist. Dass mir irgendwas anderes fehlt und ich das mit einem Hund kompensiere. Keine Ahnung, schon möglich. Aber ein Hund gibt mir einfach so viel. Emotional, psychisch... aber auch wirklich therapeutisch-medizinisch. Ich leide seit einem Hörsturz an einem Tinnitus, der manchmal sehr laut wird. Ich habe alles versucht, Meditation, Lichttherapien, Entspannungsübungen, Autogenes Training, Chiropraktik, Wasser, aber nichts hilft. Was hilft ist ein Hund. Einen Hund, im besten Fall meinen eigenen einfach nur anzufassen, sein Fell zu streicheln, mich an ihn zu kuscheln, auf seinen Herzschlag zu horchen. Dann dauert es keine 10 Minuten und mein Ohrgeräusch geht auf ein normales Maß runter.


Friederike Kempner hat es mit folgendem Zitat gut getroffen:
"In den Augen meines Hundes liegt mein ganzes Glück.
All mein Inneres, Krankes, Wundes heilt in seinem Blick."
 
Ich habe nicht sooo die tiefe Liebe zu den Baeren, sie sind mehr wie Kumpels.
Erstaunlich find ich aber dass ich ein bisschen eine tiefere Bindung zu unserem Tierheim-Baeren habe, als zu dem, dem wir vom Zuechter haben.

Teddy ist seit Welpe an bei uns. Und da ist es irgendwie so normal, dass er uns lieb hat, dass er auch mal kuscheln kommt.
Tuzik haben wir erwachsen aus dem Tierheim, er war nicht so einfach, hat in seinem Zwinger ordentlich Radau gemacht, soll gebissen haben. Ich war anfangs skeptisch. Aber er vertraut und liebt uns mittlerweile so sehr wie Teddy und das wirkt so wertvoll. Teddy kann ja gar nicht anders, den hat mein Freund ja mit 10-12 Wochen geholt. :D Aber Tuzik hat Mist erlebt und saß im Tierheim und war schon ein fertiger Hund. Dann kommen ploetzlich wir, entfuehren ihn, setzen ihn in eine fremde Umgebung. Und trotzdem taute er auf, kam zu mir, legte seinen Kopf auf meinen Schoß, schaute mir in die Augen und ich wusste: Der bleibt, der sieht in unsere Seele und weiß, dass er hier her gehoert.

Ich finds sowieso schoen wenn ein Herdenschutzhund so eine Bindung zu mir hat. Bei Tuzik war das als wir ihn abholten so typisch. Er zeigte erst mal: "Ich brauche euch nicht".
Herdis sind da vielleicht ein bisschen wie Katzen :D
 
Also ich liebe meine Hunde sehr, sie sind mir wichtig und gehören zur Familie dazu. Allerdings haben sie nicht einen so hohen Stellenwert wie meine Tochter, das ist klar. Rico macht es mir durch seine Krankheit und seine dadurch entstandene Unsauberkeit manchmal schwer, es ist schon nervig wenn er zum gefühlten 100sten Mal in die Wohnung ka..t und pinkelt. Er kann ja nichts dafür, die Liebe leidet da aber schon, daß muss ich ehrlicherweise zugeben. Das stehe ich aber durch, er hat es schließich verdient, dass sich jemand auch jetzt um ihn kümmert.

Ohne Hunde kann ich mir mein Leben nicht vorstellen. Es würde mir immer etwas fehlen.
 
Unsere drei Hunde sind unsere Kinder - wobei sie nicht vermenschlicht werden, aber in unserem Alter ist der Nachwuchs schon lange aus dem Haus und kommt nicht sooo oft zu Besuch. Mit den Hunden sind wir 24 Stunden am Tag zusammen. Klar lieben wir unsere Hunde, aber die Bindung ist sicherlich unterschiedlich. Meine große Hündin und unser Chihuahua sind meine absoluten Lieblinge, unser Papillon hängt mehr an seinem Herrchen und zu ihm ist die Bindung meinerseits nicht so stark. Aber seine Streicheleinheiten
bekommt er genau wie die beiden Anderen.
 
was empfindet ihr für euren Hund?

Sehr intensive Gefühle. Ich kann schon behaupten, dass ich meinen Hund liebe. Er ist mein treuer Begleiter, mein Seelentröster, mein Alltagsclown, mein bester Freund.


Welchen Stellenwert hat er für euch?

Einen sehr hohen. Mein Hund steht mit meiner Mutter und meinen besten Freunden auf gleicher Ebene.

Hat schon mal jemand eure Bindung zu eurem Hund kritisiert?

Ja, mehrere. Ich würde den Hund zu wichtig nehmen und ich würde es mit der Fürsorge übertreiben und ihn höher stellen als einen Menschen.
Ich kann damit leben. Ich mag keine Menschen, ich kann sie auf Dauer nicht um mich herum ertragen. Andere finden ihre große Liebe, heiraten, bekommen Kinder ... und ich möchte mich um meinen Hund kümmern, wie er es verdient hat.
 
Ich liebe meine Hunde. Fast genauso sehr wie meine Kinder und meinen Partner.

Das verstehen nicht alle in der entfernteren Familie.

Aber Hunde sind das, was ich immer wollte, schon als Kind. Ihre Fähigkeit, sich ebenfalls zu binden, Zuneigung zu zeigen, keine Ahnung, was es eigentlich ist, was ich an Hunden so mag.

Wenn einer ankommt und seinen Kopf auf meinen Schoß legt, mich anschaut, vllt. noch behaglich grunzt, ist meine Welt in Ordnung. Egal, wie mies der Tag war.

Die hündische Art im hier und jetzt zu leben, entspannt mich, läßt Sorgen vergessen. Ich mag es, wenn sich Hunde vorbehaltlos freuen, an (für uns) unwichtigen Dingen einen Heidenspaß haben können.

Ich gehe gern mit den Hunden raus in die Natur. Würde ich ohne Hunde wohl kaum machen. Und habe dadurch auch schon vieles gesehen, was ich sonst nie so sehen würde.

Und dafür nehme ich auch Einschränkungen in Kauf. Finanziell und auch Freizeitmäßig. Das man nicht so spontan sein kann. Das alles mehr oder weniger um die Hunde rum geplant wird.(Eigentlich heißt es wir, mein Mann zieht da mit, obwohl er manchmal sagt, er könnte auch ohne Hunde, aber als wir dann mal keinen hatten...)

Ich mag auch alle meine Hunde gleich sehr. Egal ob ich sie von Welpen an hatte oder ob sie als Erwachsene einzogen.
Wobei es bei einigen erwachsenen Hunden länger gedauert hat, bis das gleiche innige Verhältnis da war.
Die Welpen hat man von Anfang an lieb, ist ja ein bißchen wie ein Baby.
Bei den Erwachsenen gab es zwei, wo die Beziehung wirklich erst wachsen mußte. Einer dagegen zog ein und es war, als wäre er schon immer da gewesen.

Und jeder Abschied ist mir unglaublich schwer gefallen und hat mich in ein tiefes emotionales Loch gerissen. Trotzdem werde ich immer wieder einen Hund oder zwei Hunde haben, solange ich das kann.
Denn es baut auch wieder auf.
 
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Was bin ich froh, von euch zu lesen, wie sehr ihr eure Hunde liebt. Ich dachte echt schon, ich hätte einen an der Klatsche, den Bezug zur Realität verloren, weil ich Momo so sehr liebe.
Wenn Sie mir in die Augen schaut und mich "anhimmelt" geht mir das Herz auf:girllove:
Aber ich weiß, dass auch mein Lebensgefährte so für sie empfindet.

Unsere beiden Katzen lieben wir auch, aber auf eine andere Weise - nicht so innig. Hört sich jetzt unfair an, da sie vor Momo da waren, aber ist einfach so. Die Katzen leben bei uns, Momo lebt mit uns!
 
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