Macht das Entwurmen und Impfen von Welpen wirklich Sinn?

Ich frag mich ernsthaft, was an der Grundimmunisierung verkehrt sein soll, wenn es spät genug geschieht? Die Welpen werden bei der Impfung im Grunde genommen in geschwächter Form dem jeweiligen Erreger ausgesetzt, um eine Imunität zu erhalten. Was ist daran unnatürlich?
Man könnte darüber diskutieren, dass Zusätze/Träger, die in den Impfungen vorhanden sind, die Gesundheit schädigen können. Aber wenn hier immer dieses natürlich- unnatürlich kommt- das regt mich regelrecht auf, weil nämlich jedes Element und seine Verbindungen irgendwie in der Natur vorkommen.
 
Ich frag mich ernsthaft, was an der Grundimmunisierung verkehrt sein soll, wenn es spät genug geschieht?

ICH habe daran nichts auszusetzen. Gar nichts. In meinen Augen gehört ein Welpe sehr wohl GRUNDIMMUNISIERT, ABER eben einmalig zum richtigen Zeitpunkt. Und genau das geschieht nicht. 8 Wochen sind fast immer zu früh, selbst 12 Wochen und auch 16 Wochen KÖNNEN noch zu früh sein.
Woher weißt du denn wann bei deinem Welpen der richtige Zeitpunkt gekommen ist? Ohne Titer Test gar nicht und wenn die Welpen beim Züchter mit 8 Wochen ohne vorherigen Test geimpft werden weiß keiner mehr irgendwas. Da bleibt nur das nachimpfen mit 12 Wochen und in den meisten Fällen noch mit 16 Wochen und dann gibt es Hundehalter, die machen mit 1 Jahr einen Titer Test und da ist nix nachweisbar. Dann lief der Hund auch FAST EIN Jahr ohne Schutz rum, weil die Grundimmunisierung gar nix gebracht hat, aber da sagt dann keiner was. Ist ja nix passiert. Aber drei unsinnige Impfungen, die hat der Hund schon intus.
 
@DarkWuff
Deine Argumente verstehe ich vollkommen.
Da müssten Studien erfolgen, damit dann gegebenenfalls die Impfzeiten dementsprechend zum Standard werden.
 
@Karojaro rein von der logischen Seite betrachtet kann es da gar keine Studie geben. Wird ein Hund nur bis zur 5.Woche gesäugt sind die maternalen Antikörper vllt schon in der 8.Woche aufgebraucht, vielleicht aber auch erst in der 10. Oder 12.Woche... Wird der Hund bis zur Abgabe gesäugt können die maternalen Antikörper zur ersten Impfung gar nicht aufgebraucht sein, aber sind sie es bis zur 12.Woche? Oder zur 16.Woche?

Aus diesem Grund gibt es ja die Empfehlung: 8./12./16.Woche und dann noch mit 15Monaten, um auch wirklich alle zu erwischen. Das sind oberflächlich betrachtet einfach drei unsinnige Impfungen.

Die Vorgehensweise müsste grundlegend geändert werden, aber das würde schon nicht zur der Standard Vorgehensweise der Tierärzte passen, die größtenteils ihr Geld mit den jährlichen Impfungen machen. Die Praxis, in die wir gehen, empfiehlt zum Beispiel vor dem Impfen (natürlich beim "Erwachsenen" Hund, macht ja bei Welpen wir erwähnt nach dem ersten reinimpfen keinen Sinn mehr) einen Titer Test, weißt aber auch auf die deutlich höheren Kosten hin. Kann dann ja jeder Halter selbst entscheiden, was ihm die Gesundheit des Tieres wert ist.

Interessant finde ich immer noch: das Staupevirus ist sehr eng mit dem Masernerreger verwandt. Ich wurde ja einmal in meinem Leben gegen Masern geimpft und bin jetzt schon weit über die durchschnittliche Lebenserwartung eines Hundes raus... Keiner weiß doch mit Sicherheit wie lange diese Impfungen bei Tieren halten... Nur als Gedanke 😁
 
Ich find schon, dass man das erforschen könnte. Der Züchter kann ja schriftlich festhalten, wie lange die Welpen gesäugt wurden. Daraufhin die Titerbestimmung. Eventuell einmal mehr Blut abnehmen, was ja für die Welpen leider nicht so wirklich angenehm ist.
Sicherlich ist es von Rasse zu Rasse auch noch unterschiedlich und bestimmt kommen noch andere Faktoren dazu, woran ich grad nicht denke.
 
Oder als Standard festlegen, gleich entsprechend der "Titerentwicklung" zu impfen. Das wär wohl das einfachste, um sinnlose Impfungen zu vermeiden.
 
Interessant, du sagst, es gibt da keine wirklichen Studien.
Warum eigentlich nicht?

Vielleicht weil es schwierig ist?
Es müssten sich viele Züchter finden die ihre Hunde/Welpen zur verfügung stellen. Welche die weiter impfen und welche die nicht impfen. Dazu müsste festgehalten werden wo der Züchter und die erwachsenen Hunde sich während der Studie aufgehalten haben, welche Hundekontakte sie hatten, ob diese Hunde geimpft waren oder nicht. Die Welpenbesitzer müssen sich bereit erklären auch alles zu dokumentieren, über Jahre...

Warum lässt sich dann ein Züchter dazu verpflichten?
Ich meine, bis er mal Züchter ist, ist er schon einen weiten Weg gegangen, bist er einen zugelassenen Zuchthund hat, hat das schon jede Menge Geld gekostet. Und nun kommen ja noch diese Kosten dazu...
Scheinbar unterstützen ja die Züchter beide Vorgänge.. Warum?

Ich lasse mich in einem Hobby zu nichts verpflichten was ich nicht vertreten kann. Ist ja meine freie Entscheidung ob ich im VDH züchte, in einem Pseudoverein, ganz für mich alleine oder es ganz lasse.
Wenn ich dazu stehe trage ich diese Kosten wie alle anderen anfallenden Kosten auch, gehört einfach dazu.
Sollten meine Welpen erkranken weil ich nicht impfe/entwurme entstünden mir deutlich höhere kosten und eventuell/wahrscheinlich der Verlust mehrerer Welpen oder kompletter Würfe.

Woher weiß der Züchter, ob er damit seinen Welpen wirklich etwas "Gutes" tut?
Ob die Welpen nicht doch gesünder und auch älter werden (könnten)?

Das weiß der Züchter genau so wenig wie die Eltern ihrer Kinder das wissen können.
Solange mir keine Alternative aufgezeigt wird die belegt das es anders besser geht werde nicht ich der Züchter sein der Experimentiert.
Aber selbst wenn man es wagen würde, wer sagt mir ob die geimpften/entwurmten Welpen früher versterben, erkranken, weil es daran liegt? Was ist mit der Fütterung, Umweltgifte, Überforderung, Unterforderung, Genen usw.?
Wie bekommt das das auseinandergehalten?

Finde ich nun alles sehr verwirrend

Das ganze Leben ist oftmals verwirrend.
Warum sollte die Zucht anders sein?

Sollte man da nicht denken die Natur müsste es besser machen?
Aber immer wieder erkranken z.B. Füchse an Staupe und versterben, bekommen Tollwut und leiden auch unter Würmern.
 
Wer sich mal übers Impfen informieren will


Ist zwar für Menschen, lässt sich aber vom Prinzip her übertragen
 
Ich kann also bestätigen dass es kein Gerücht ist, dass Wurmeier durchs laktieren übertragen werden und dann in den Welpen schlüpfen.

Wenn das so regelmäßig vorkommt, dass die Mutterhündin Würmer auf ihre Welpen überträgt, sollte man sich mal fragen, ob das nicht ein natürlicher, sinnvoller Vorgang ist.
In der Wissenschaft ist es bekannt, dass bei einer Geburt die Darm- und Vaginalbakterien der Mutter auf das Neugeborene übertragen werden.
Bei einer Geburt durch einen Kaiserschnitt fehlt dem Neugeborenen diese erste Keimbesiedelung.

Zitat:

Menschen kommen keimfrei auf die Welt. Doch schon während der Geburt siedeln sich lebenswichtige Bakterien auf dem Körper an, zum Beispiel im Darm, auf der Haut und in der Lunge. Bereits länger vermuten Forscher, dass diese frühe Kolonisation Weichen für die spätere Gesundheit stellt.

Ein Kaiserschnitt verhindert möglicherweise, dass spezifische Bakterien, die Einfluss auf das kindliche Immunsystem haben, von der Mutter auf das Neugeborene übertragen werden.


Das junge Immunsystem eines Neugeborenen ist besonders lernfähig.
Damit es lernt, mit einem Wurmbefall umzugehen, braucht es Würmer.
Wenn man Welpen entwurmt, nimmt man ihnen diese Chance.
Ohne Würmer kann es nichts über Würmer lernen.

Ich habe noch nie Hunde- oder Katzenwelpen vorsorglich entwurmt.
Meine Tiere sind alle außergewöhnlich gesund und werden in der Regel sehr alt.
 
Ich denke, ein paar weniger betroffene, gesunde Welpen, würden sich wohl damit arrangieren. Ist dann halt natürliche Auslese, wer überlebt und wer nicht ^^
Selbst die, die sich auf lange Sicht arrangieren, werden dann halt keine 15, sondern nur 7 Jahre alt....

Meine Hunde und Katzen habe ich nur entwurmt, wenn sie nicht allein damit klar gekommen sind und z. B. an Gewicht verloren haben. Ich hatte Hunde, die ihr ganzes Leben nicht entwurmt worden sind, andere Hunde haben in ihrem ganzen Leben 1 oder 2 mal eine Entwurmung benötigt.
Meine Hunde sind fast alle zwischen 16 und 20 Jahre alt geworden. Die Katzen 17 - 20 Jahre.

Sehr interessant zum Lesen

Der Immunologe Prof. Graham Rook sagt:

Wir brauchen die guten alten Bekannten; spezielle Würmer und auch Bakterien, die schon immer Teil unserer Lebensumgebung waren. Früher waren die meisten Menschen und Tiere mit ihnen infiziert. Sie waren Mitbewohner und beschützten uns vor krank machenden Keimen oder überschießenden Immunreaktionen wie einer Allergie.

Kein Wurm weit und breit
Vor einigen Jahrzehnten fand man in vielen Stuhlproben von Kindern Würmer. Unter den hygienischen Bedingungen heute haben diese Parasiten jedoch kaum noch eine Chance zu überleben. Unsere Därme – und auch die der Nutz- und Haustiere – sind nahezu wurmfreie Zonen. Dafür werden wir von Asthma und Allergien geplagt.

Das sieht in Ländern, in denen Wurminfektionen noch zum Alltag gehören, anders aus. In weiten Teilen Afrikas spielen Allergien keine große Rolle.
Dagegen führte die flächendeckende Entwurmung von Kindern in Gabun zu einer Zunahme an allergischen Reaktionen gegen Hausstaubmilben.

 



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