Hilfe - Hund hat Angst im Haus

guten abend ihr lieben,

wie ich in der vorstellung schon geschrieben habe hab ich ein paar fragen.
also, unsere hündin kommt aus rumänien und ist sehr ängstlich vorallem bei männern und im haus.
draussen ist es völlig anders sie geht auf mein mann zu ( auch auf andere männer) holt sich da leckerchen und streicheleinheiten ab.
im haus ist sie wie ausgetauscht, kaum kommen wir heim vom laufen rennt sie unter den tisch und kommt da nicht vor. sie lässt sich nur von uns frauen streicheln
bei den männern geht sie sofort in deckung.
wir haben sie seid 27.1 und es bessert sich nicht wirklich, wir haben schon versucht das nur mein mann ihr fressen gibt und ihr leckerchen anbietet. trotzdem wird es nicht weniger mit ihrer angst. habt ihr tipps was wir im haus machen können um ihr da zu helfen?

und was ich auch noch fragen wollte ist das thema mit grundkommandos. sie möchte sich einfach nicht setzen. wenn man ihr ein leckerchen "über den kopf zieht" dreht sie sich soweit den kopf das es aussieht als würde sie sich bald den nacken brechen oder sie läuft zurück oder weg. gegen das setzen weigert sie sich strikt. es wäre aber relativ wichtig das sie das bald kann da ich meistens allein mit dem kinderwagen und ihr draussen bin und wenn ein auto kommt sollte sie solche kommandos ja beherrschen. wir wollen ja schließlich nicht das mal etwas passiert. habt ihr da noch andere kniffe? gerade bei ängstlichen hunden die sich dann lieber zurück ziehen?


liebe grüße
 
Zuerst würde ich einen Platz anbieten, wo sie sich zurückziehen kann und von niemanden belästigt wird. Das kann z.B eine Transportbox sein (ohne sie zuzumachen). Darin kann sie sich zurückziehen, wenn sie ihre Ruhe haben will. Dein Mann soll sie füttern aber nicht zwingen.

Es passt nicht jede Methode zu jedem Hund. Kennt sie schon clickern. Wenn ja würde ich immer bestätigen, wenn sie sich von alleine setzt. Danach das Kommando einführen. Eine andere Möglichkeit ist jede Bewegung des hinteren Teils zum Boden zu bestätigen. So habe ich es beim Platz gemacht.
 
den platz hat sie. sie hat es sich selbst ausgesucht und liegt immer unter einem kleinen tisch, da bewegt sie sich auch nicht weg, nicht mal zum fressen. nebendran steht ein riesen korb den sie aber nur in der nacht nutzt.
füttern tut er sie schon sie nimmt es aber immer erst wenn er sich entfernt. aus der hand frisst sie im haus nicht.

sie setzt sich sehr selten. wenns hoch kommt einmal am tag ansonsten liegt sie. wenn ich sie dann lobe kann sie das dann überhaupt verknüpfen?
danke schonmal für deine antwort
 
Eure Hündin kommt aus dem Ausland, ist noch nicht lange bei euch und hat höchstwahrscheinlich schlechte Erfahrungen gemacht.

Helfen wird da nur eines: Eine Riesenportion Geduld!

Du schreibst, sie reagiert auf Männer im Haus ängstlich. Habt ihr denn viel Besuch, dass ihr dies schon so oft "testen" konntet? Ich würde da an eurer Stelle nämlich nicht zu viel mit Männerbesuch herumexperimentieren, solange die Hündin noch so unsicher wirkt und sich zuhause am liebsten verkriecht.

Wie verhält sich dein Mann der Hündin gegenüber? Es kann sein, dass sie irgendetwas an seiner Stimme, Gestik oder seinem sonstigen Verhalten ängstlich macht, insbesondere drinnen.

Ich würde mir an eurer Stelle auf jeden Fall einen kompetenten Trainer suchen (am besten eine Frau, wird für eure Hündin wohl stressfreier sein), die sich die Situation bei euch mal anguckt. Bei einem Hund wie eurer Maus kann es sehr hilfreich sein, wenn eine Fachperson mit Rat und Tat zur Seite steht.

Zum "Sitz": Ich denke, das hat jetzt wirklich nicht oberste Priorität. Das kann sie auch später noch lernen. Wenn sie sich im "Platz" wohler fühlt, warum beginnst du dann nicht damit, sie fürs "Platz" zu bestätigen? Letztlich ist ja egal, ob sie sitzt oder liegt.
Alternativ dazu könntest du einfach erst mal ein zuverlässiges "Warte" oder "Stop" aufbauen und der Hündin beibringen, erst dann weiterzulaufen, wenn du das "Okay" gibst. Aber ich nehme an, ihr führt sie zumindest an Straßen ohnehin an der Leine?
 
sie setzt sich sehr selten. wenns hoch kommt einmal am tag...

Das kann auch eine medizinische Ursache haben, die abgeklärt werden sollte.
Die Hündin ist bei weitem noch nicht angekommen, dass kann Monate dauern.
Bei einem Angsthund braucht es alle Zeit der Welt, eine bestimmte Zeitkomponente (bis zum ...../bis Ende des Monats/etc.muss sie was können) ist äusserst kontraproduktiv.

Sucht Euch am besten einen auf Verhaltensprobleme spezialisierten Trainer.
 
Ich nehme an, das ist euer erster eigener Hund?
Wusstet ihr vorher, dass der Hund so ängstlich ist?

Ich vermute, dass die Hündin das Leben im Haus nicht kennt. Darum bereitet es ihr Stress im Haus zu sein.
Je nachdem, wie stark die Angst ist, kann das sehr schwer werden, einen sicheren Begleiter aus der Hündin zu machen.

Vor allen Dingen ist es schwierig, mit einem Kleinkind alles zu managen.
Solch ein Hund braucht draußen eigentlich die volle Aufmerksamkeit.

Ich würde auch zu einem Verhaltenstherapeuten raten, der Erfahrung mit solchen Hunden hat.
Die Grundkommandos sind wirklich euer geringstes Problem.

Ich halte es für falsch, dass Dein Mann die Hündin füttert. Das führt nur zu weiterem Stress.
Stellt ihr einfach das Futter hin und entfernt euch.

Viel kann man auf die Entfernung gar nicht raten. Ich glaube, ihr wäret mit einem anderen Hund glücklicher geworden. Die Straßenhunde sind in der Regel auf nichts geprägt worden.
 
Zuletzt bearbeitet:
also zu eueren fragen, nein es ist nicht unser erster hund, meine eltern (dort leben wir aktuell noch) hatten schon einige hunde und ich bin groß geworden damit. unseren letzten habe zum teil ich erzogen allerdings war der von welpe an bei uns und vom wesen her ganz anders.
männerbesuch haben wir keinen ausser gelegentlich mein bruder. ansonsten wohnen halt noch mein mann und vater hier.
aktuell machen wir es so das mein mann das futter hin stellt und dann geht.

das haus kennt sie eigentlich von der pflegestelle in der sie war. dort hatte sie wohl im haus keine angst dafür aber in ihrem garten, bei uns ist es genau andersrum.
leider hat man uns nicht gesagt das sie so ängstlich ist es hieß nur das sie schüchtern und zurückhaltend ist, was draussen auch zutrifft nur im haus halt nicht.
 
Wenn sie draußén beim Spazierengehen nicht besonders ängstlich ist, dann geht es ja.
Du solltest sie aber evtl. trotzdem gut sichern, z. B. mit einem ausbruchsicheren Geschirr.
Das hat einen doppelten Brustgurt.

Hunde können sich so schnell aus einem Halsband oder einem normalen Geschirr winden, wenn sie vor etwas Angst haben.

Im Haus könnt ihr sie nur in Ruhe lassen und abwarten, bis sie von alleine kommt.
Sie ist wirklich noch nicht lange bei euch. Da braucht man Geduld.
Solange ein Hund noch Stress oder Aufregung hat, kann er auch keine Kommandos lernen.
Damit würde ich noch warten.
 
also, unsere hündin kommt aus rumänien und ist sehr ängstlich vorallem bei männern und im haus.

Wie alt ist die Hündin?
Wie war ihre Situation in Rumänien? Kommt sie aus einer privaten Auffangstation, aus der Tötung oder aus einer ausländischen Pflegestelle (bevor sie nach Deutschland auf ihre Pflegestelle kam)?
Hat sie davor längere Zeit auf der Straße gewohnt oder wurde sie vielleicht schon in einer Auffangstation geboren?
Wie lange war sie bei den Tierschützern in Rumänien, wie lange auf der deutschen PS?

Meine Hündin Kira kam vor knapp 4 Jahren im Alter von geschätzt gut einem Jahr direkt aus einer kroatischen Tötung zu mir. Sie hat davor wohl nicht lange auf der Straße gelebt, ist aber aller Wahrscheinlichkeit nach in Kroatien sehr frei aufgewachsen, heißt, auf einem Hof zusammen mit anderen Hunden ohne großartigen Bezug zum Menschen.

Als sie hier ankam war sie zwar sensibel, aber nicht übermäßig ängstlich. Das Leben im Haus kannte sie offensichtlich nicht besonders gut, sie lief anfangs keine Treppen, was sich aber bereits nach 2 bis 3 Tagen legte. Sie hatte in den ersten Tagen auch ein offensichtliches Problem damit durch Türöffnungen zu gehen, auch wenn die Tür weit offen stand, das war ihr gar nicht geheuer.

Und sie zeigte dasselbe Verhalten Männern gegenüber wie du es von deiner Hündin beschreibst.
War mein Mann im Raum anwesend, lief Kira geduckt an der Wand entlang und dann auch freiwillig durch die böse Türöffnung, um in ein anderes Zimmer zu kommen.

Damals waren wir zu dritt im Haus, mein Mann, meine 16jährige Tochter und ich. Wir haben Kira in Ruhe gelassen, haben ihr einen Ruheplatz in unserem Wohnbereich eingerichtet (bei uns ist Wohnzimmer, Eßzimmer und Küche ein einziger großer Bereich ohne Türen dazwischen). In einer ruhigen Ecke war ihr erster Ruheplatz.
Außerdem haben wir ihr noch einen Ruheplatz in meinem Arbeitszimmer eingerichtet, das ich zu der Zeit dann nur wenig nutzte, wo sie also (bei offener Tür) ganz für sich sein konnte.

War mein Mann im Wohnbereich anwesend ist Kira in den ersten Tagen (plus/minus eine Woche) immer geduckt ins Arbeitszimmer gelaufen und hat sich auf ihren Ruheplatz dort gelegt.
Wir haben sie komplett in Ruhe gelassen, ihr Verhalten in keiner Weise kommentiert und unseren normalen Ablauf durchgezogen.
Nach etwa einer Woche blieb sie dann im Raum, auch wenn mein Mann anwesend war. Auch da hat sie ihn immer im Auge gehabt und wir haben weiter alles wie gewohnt gemacht, ohne sie großartig zu beachten.
Futter bekam und bekommt sie ausschließlich von mir, da hat mein Mann sich nie eingemischt.
Es wurde im Laufe der Wochen immer besser und ein paar Monate später war mein Mann (was bis heute so geblieben ist) ihre liebste Bezugsperson.
Wenn er nicht gerade beruflich unterwegs ist, liegt sie abends bei ihm auf der Couch nicht bei mir.
Wenn er abends heimkommt, hat sie nur noch Augen für ihn, ist halt so.

Deine Hündin braucht eben etwas länger, um mit der Situation umzugehen, wer weiß welche Erfahrungen sie schon gemacht hat.
Ich würde vorschlagen, dein Mann soll sie völlig in Ruhe lassen, mal ein paar Wochen komplett ignorieren, so dass sie ihn mit dem nötigen Abstand beobachten und neu für sich einordnen kann.

im haus ist sie wie ausgetauscht, kaum kommen wir heim vom laufen rennt sie unter den tisch und kommt da nicht vor. sie lässt sich nur von uns frauen streicheln
bei den männern geht sie sofort in deckung.
wir haben sie seid 27.1 und es bessert sich nicht wirklich, wir haben schon versucht das nur mein mann ihr fressen gibt und ihr leckerchen anbietet. trotzdem wird es nicht weniger mit ihrer angst. habt ihr tipps was wir im haus machen können um ihr da zu helfen?

Ich würde sie generell nur dann streicheln, wenn sie von selbst kommt und das auch will. Und das kann evtl. sehr lange dauern.
Alle Männer bei dir im Haus sollten ihrem üblichen Alltagsablauf nachgehen und die Hündin ignorieren. Wäre jedenfalls mein Rat.

Meine Kira ist z.B. in Bezug auf ihre Bindung zu uns in keiner Weise mit deutschen Hunden zu vergleichen, die vielleicht von Welpe an im Haus waren.
Bis sie einigermaßen angekommen ist und anfing, so etwas wie Bindung aufzubauen, hat es gut ein Jahr gedauert. Sie kannte das einfach nicht und als über einjähriger Hund ist es ihr auch niemals so in Fleisch und Blut übergegangen wie wenn man das von Welpen so kennt und erwartet.

Dazu kommt, dass Hunde aus dem Ausland seit Generationen ganz anders aufwachsen als die Hunde hierzulande und die Bindung zum Menschen dort bei weitem nicht so stark ist wie hier. Was von Hund zu Hund weitervererbt wird bzw. durch "Abgucken" gelernt wird.

Kira hat sich sehr gut entwickelt, sie hat das Beste aus sich herausgeholt, was machbar war und das hat insgesamt gut und gerne zwei Jahre gedauert. Ich weiß ja nicht, ob das bei deinem Hund auch so laufen wird, aber du musst ihm viel, viel mehr Eingewöhnungszeit zugestehen.

und was ich auch noch fragen wollte ist das thema mit grundkommandos. sie möchte sich einfach nicht setzen. wenn man ihr ein leckerchen "über den kopf zieht" dreht sie sich soweit den kopf das es aussieht als würde sie sich bald den nacken brechen oder sie läuft zurück oder weg. gegen das setzen weigert sie sich strikt. es wäre aber relativ wichtig das sie das bald kann da ich meistens allein mit dem kinderwagen und ihr draussen bin und wenn ein auto kommt sollte sie solche kommandos ja beherrschen. wir wollen ja schließlich nicht das mal etwas passiert. habt ihr da noch andere kniffe? gerade bei ängstlichen hunden die sich dann lieber zurück ziehen?

War bei Kira genauso. Ich habe es nach Schema F versucht, wie es in Büchern beschrieben steht und wie es bei einem Welpen, den ich vor vielen Jahren aufgezogen habe, prima geklappt hat. Bei Kira keine Chance.

Ich habe dann Einzeltrainingsstunden bei einer Hundetrainerin gemacht, so ungefähr 6 bis 7 mal. Das hat in der Hinsicht etwas gebracht, dass Kira überhaupt mal anfing, mich als etwas wichtigeren Menschen wahrzunehmen und ihr anfing zu dämmern, dass es sein könnte, dass der Mensch da gewisse Dinge von ihr erwartet, wenn er gewisse Worte sagt. Aber mehr auch nicht.

Danach ging ich in eine Hundegruppe bei selbiger Trainerin, weil "man" dachte, könnte ja sein, dass sie sich von anderen Hunden abguckt wie es geht.
Absolutes Desaster, denn wenn Kira etwas gar nicht wollte, dann erzwungenen Kontakt zu anderen Hunden, die ständig was von ihr wollten.
Sah dann so aus, dass sie prinzipiell auf die Seite lief, wo gerade kein anderer Hund war und sich nur darauf konzentrierte, Abstand zu halten.

Waren alle brav an der Leine und unter Kontrolle, dann suchten wir uns einen Platz etwas abseits und machten mit, was anfing ab und zu zu klappen und dann auch wieder nicht.

Interessant war der Slalom um die aufgestellten Hütchen, die man im vorgeschriebenen Bogen umgehen sollte.
An der Leine okay, hat Hund ja keine andere Wahl, wobei Leckerchen draußen irgendwie unsinnig waren, denn ein ordentlicher Hund frißt zu Hause nach getaner Arbeit und garnienicht draußen.

Abgeleint kam Kira pfeilgerade ebenfalls am Endpunkt an, aber eben pfeilgerade, ohne die blöden Hütchen zu umrunden, denn das ist schließlich unnötige Verschwendung von Ressourcen, da hat Mensch nicht richtig nachgedacht, zum Glück kann der Hund ja den Mangel ausgleichen.

Wir waren ein paar Mal dort, dann haben wir es gelassen, auch spätere Versuche bei anderen Trainern einzeln und in anderen Gruppen schlugen fehl.
Ich weiß ja nicht welche "Mischung" dein Hund ist, aber wenn auch nur ansatzweise eine Rasse der Hunde vom Urtyp mitgemischt hat, wird es schwer werden, dem Hund jegliche Eigenbestimmung abzugewöhnen. Denn im Ausland werden sowohl die Hütehunde als auch die Jagdhunde seit Jahrhunderten auf selbständiges Denken und Handeln gezüchtet und selektiert.

Kira hat die "volle Ladung" abbekommen, sie ist eine gelungene Mischung aus kroatischem Schäferhund und einer einheimischen Brackenart, entweder der istrischen Bracke oder der Savetalbracke.

Was hat bei deiner Hündin mitgemischt?

Was bei uns geholfen hat, ich habe alle vorgefaßten Richtlinien über Bord geworfen und mich ein paar Wochen lang einzig und allein auf meinen Hund konzentriert, insbesondere draußen bei den täglichen Runden. Habe eine Art Bauchgefühl für Kira entwickelt und mich bemüht, ihre Logik der Dinge zu sehen. Ich habe lange Zeit überhaupt keine Kommandos mehr verwendet, sondern mich einfach nur auf meinen Hund eingelassen.
Ohne Stress für den Hund durch immer andere Personen, die ihr erklären wollten wie sich ein "guter deutscher "Hund zu benehmen hat.
In der Zeit blieb sie draußen an der Leine, weshalb wir täglich stundenlange Spaziergänge in ziemlichem Tempo und meistens nicht auf den langweiligen "normalen" Wegen absolvieren mußten, um Hund einigermaßen auszulasten.

Daheim hat sie viele Stunden täglich im Garten verbracht.

Als endlich, nach mehreren Monaten so etwas wie Gelassenheit und Ausgeglichenheit Einzug hielt, fing ich an zu "trainieren".
Ich kannte mittlerweile genau die Anzeichen, wenn sie sich setzen wollte und im Haus war sie durchaus für Leckerchen zu haben.
Dann folgte ein "Sitz" von Anfang an mit entsprechendem Handzeichen und sofortiger Belohnung. Wohlgemerkt immer dann, wenn Hund gerade ohnehin im Begriff war, sich zu setzen.
Ebenso verfuhr ich mit "Platz" und war überrascht, wie schnell diese beiden Kommandos plötzlich saßen. Ziemlich bald konnte ich die jeweiligen Befehle auch aus dem Stehgreif geben, funktionierte im Haus bald tadellos, auch ohne Leckerchen (ich bin sowieso nicht der Leckerchen Typ).

Kommando "Hier" und "Halt" war schon schwieriger. Im Haus habe ich das mit der Fütterung verbunden, wenn Hund sowieso angelaufen kam, weil Frauchen gerade Futter zubereitete. Das "Halt" habe ich mit Handzeichen dann ebenfalls eingeübt, mit gefülltem Futternapf an unerreichbarer Stelle.

Dann wurden die gelernten Kommandos im Garten geübt, aber immer ohne Druck und ohne Enttäuschung, wenn es mal nicht klappte.
Es ist leider unmöglich, bei diesen Hunden einen Zeitraum festzulegen, in dem sie die Kommandos lernen sollen. Ich würde da, Pi mal Daumen, von mehreren Monaten bis zu einem Jahr rechnen, an deiner Stelle.

Heute sitzen die üblichen Kommandos, ich kann Kira unangeleint auf dem Waldweg absitzen und ablegen lassen, mit Kommando "Bleib" bleibt sie auch wenn ich mich entferne, bis ich wieder aufhebe.
Aber das funktioniert nur bis zu einem gewissen Grad. Hat sie eine frische Spur oder läuft gar Reh oder Hase vor ihrer Nase, dann kann ich mir jedes Kommando sparen, auch heute noch. Dann ist sie nicht mehr ansprechbar und das wird sich auch niemals ändern.
Deshalb haben wir hier ein relativ wildarmes Gebiet ausgemacht, in dem sie täglich ihren Freilauf hat, öfter mal frischen Spuren hinterherjagt und etwa einmal im Monat auch einem Reh, Fuchs, Kaninchen hinterherjagt.

Auf allen anderen Wegen, auf sonntäglichen Wanderungen oder im Urlaub muss sie angeleint bleiben, was mir immer wieder schwerfällt, aber nicht zu ändern ist.

Du solltest dir also viel Zeit für deinen Hund nehmen, sie erst mal richtig ankommen lassen und dann behutsam anfangen , Kommandos zu üben.
Ohne irgendeinen Zeitrahmen festzusetzen, denn das wird nicht klappen.
Und gängige Hundeschulen Methoden werden höchstwahrscheinlich auch nicht funktionieren. Da muss Frauchen halt erfinderisch werden.
Oder du hast das große Glück, einen Trainer zu finden, der sich mit Auslandshunden auskennt und auf diese "etwas anderen" Hunde eingeht.

Mir hat ein Trainer, der dann auch ins Haus gekommen ist sehr geholfen, als es darum ging, Kira, die Katzen "zum Fressen gern" hatte, an das Zusammenleben mit Katzen zu gewöhnen. Das hätte ich allein nicht hinbekommen und mir auch nicht zugetraut.

Heute lebt meine "Katzen fressende" Kira mit zwei Katzen zusammen, die für sie zum Rudel gehören und nötigenfalls auch kompromisslos beschützt werden. Vieles ist also möglich, zwingende Voraussetzung ist aber, dass dein Hund angekommen ist, anfängt, Bindung zu dir zu entwickeln und auch du deinen Hund wirklich kennst.
Das geht bei einem Auslandshund, der evtl. schon ein Jahr oder älter ist und auch schlechte Erfahrungen machen musste, nicht von heute auf morgen, das braucht ganz einfach Zeit. Zeit, die du dir für deinen Hund dringend nehmen solltest.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben